Kapitel 5

Levy und Gajeel leerten ein Glas nach dem anderen und mit jedem weiteren Tropfen lockerte sich die Stimme zunehmend.
"Du hattest am Anfang ganz schön angst vor mir, was?", fragte Gajeel im Laufe des Abends.
Levy schmunzelte und nickte, "stimmt, du siehst auf den ersten Blick aber auch ganz schön gruselig aus" sie lachte und strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr.
"Seh ich jetzt immernoch gruselig aus Schrimp?", fragte er mit einem schiefen Grinsen. Er lehnte sich zurück, breitete seine Arme über die Lehne des Sofas aus. Fast wäre sein Arm hinter Levy gewesen, doch so lag gerade mal seine Hand hinter ihr.
"Nein, ich finde dich jetzt gar nicht mehr gruselig" sie lächelte noch etwas breiter und schloss die Augen, atmete tief durch.
"Gehee, dann kann ich ja froh sein" sagte Gajeel und stand auf. Er streckte sich, gähnte, "es ist schon spät, vielleicht sollten wir ins Bett gehen" sagte er und begann sein Hemd, welches er trug aufzuknöpfen.
Levy wurde rot. Wieso machte er das? In ihrem doch recht betrunkenen Kopf formten sich ein paar unanständige Gedanken, bevor sie vom Sofa aufsprang.
"Dann werd ich mal in mein Zimmer gehen", sagte sie schnell, wobei sich ihre Stimme fast überschlug.
Gajeel hielt inne, sah zu ihr, "hey, alles in Ordnung Kleine?", fragte er und hob, als wollte er das gesagte noch ein wenig unterstreichen, eine gepiercte Braue nach oben.
Hektisch begann Levy zu nicken, während sie schon auf dem Weg in ihr Zimmer war. 
"Jaja, alles in Ordnung, ich bin nur müde", gab sie schnell eine Erklärung verschwand dann auch in ihrem Zimmer. Als sie in diesem angekommen war, musste sie jedoch schnell feststellen, dass diese ganzen hektischen Bewegungen doch etwas zu schnell gewesen waren. Alles drehte sich ein wenig, vielleicht ein wenig zu schnell und sie musste sich hinsetzen.
Levy schloss die Augen, atmete tief durch, bis es ihr wieder besser ging, dann ließ sie sich nach hinten auf ihr Bett fallen, seufzte. Eine angenehme Schwere empfing sie, zog sie in eine wohlige Umarmung und ließ sie schließlich genau dort wo sie lag einschlafen und ihr letzter Gedanke galt, wie zufällig, den doch klar definierten Bauchmuskeln ihres Mitbewohners.
Als Levy am nächsten Morgen erwachte tat ihr gefühlt alles weh. Ihr Kopf schmerze, ihr war ein wenig übel und auch ihr Nacken sowie ihre Beine taten von der eher unüblichen Schlafposition weh.
Langsam richtete sie sich auf, begann sich vorsichtig etwas zu strecken und zu denen. Müde tapste sie schließlich aus ihrem Zimmer. Ihr Weg führte sie, wie könnte es wohl anders sein, direkt zur Kaffeemaschine. Das vertraute Rumoren der Maschine, das ein wenig später erklang beruhigte sie, auch, wenn ihre Kopfschmerzen dadurch etwas schlimmer wurden, aber nur kaum merklich. Der Kaffee begann aus der Maschine in die darunter gestellte Tasse zu plätschern und Levy ging an den Kühlschran, um sich etwas Milch zu nehmen.
Sie gähnte, rieb sich über die Augen, während sie wartete, dass auch der letzte Tropfen wohlbehütet in ihrer Tasse landete. Schließlich nahm sie ihre Tasse, goss etwas Milch ein und torkelte zum Sofa. Auf eben diesem ließ sie sich fallen und griff nach ihrem Buch, welches aufgeschlagen und mit dem Buchrücken nach oben auf dem kleinen Tisch vor ihr lag.
"Tut mir leid", murmelte Levy, als sie den gebrochenen Buchrücken sah. Sie ließ sich noch etwas tiefer in ihre Couch sinken, trank einen Schluck heißen Kaffee und begann zu lesen.
Nach wenigen Sätzen hielt sie aber auch schon inne, horchte. Wo war eigentlich ihr Mitbewohner? Levy sah sich um, konnte den großen, schwarzhaarigen aber nirgens entdecken. Eine irrationale Sorge packte sie. Er könnte gegangen sein, für immer, er könnte entführt worden sein (zugegeben, etwas unrealistisch, aber man weiß ja nie), er könnte raus zum einkaufen gegangen sein und ihm ist was passiert. Levy schüttelte den Kopf, um die Gedanken wieder los zu werden. So ein Schwachsinn, es gab sicher eine andere, weniger dramatische Lösung, wieso Gajeel gerade nicht in Sichtweite war.
"Gajeel?", rief Levy probehalber und tatsächlich, aus dem Bad erklang seine Stimme.
"Bin im Bad, ist irgendwas?", gedämpft durch die Tür, drangen die Worte zu Levy durch.
"Nein, nein, wollte nur wissen, wo du bist" antwortete Levy.
Jetzt konnte sie sich endlich auf ihr Buch konzentrieren und es genieße. Lesen machte Levy nie etwas aus, auch nicht mit de stärksten Kopfschmerzen und so versank sie schließlich völlig in der Welt, die sich ihr durch die Seiten öffnete.
"Was ließt du da?", eine freundliche Stimme riss sie aus der Welt. Sie sah auf, sah Gajeel, ein Handtuch um die Hüften gewickelt. Er war dabei seine Haare mit einem Handtuch trocken zu rubbeln.
"Ehm...", begann Levy und hielt schließlich einfach nur ihr Buch hoch.  Gajeel beugte sich vor zu ihr, las den Titel, nickte, als würde er das Buch kennen.
"Ist ein Fantasy-Roman, oder?", fragte er und Levy nickte bloß, "Ich glaube eine Freundin hat das auch gelesen und sie mochte es"
Levy lächelte und nickte.
"Du, ehm...wenn du willst, ich hab auch einen Föhn" lachte sie.
"Oh, ja, naja, meine Haare sind etwas empfindlich", er grinste, "ich bin eben ein emfpindlicher Mensch", er zwinkerte sie an.
Levy lachte, etwas nervös.
"Na gut, dann eben keinen Föhn für den empfindlichen Herren" sie lachte erneut, dieses mal jedoch offen und herzlich und zwinkerte ihm zu.
"Gihee" machte Gajeel erneut und ging schließlich zu einem Koffer, der in der Ecke des Zimmers stand. Er gehörte Gajeel. Wann genau er den Koffer dort hin gestellt hatte wusste Levy nicht, aber das war auch eher nebensächlich, daher machte sich Levy darüber keine großen Gedanken.
Gajeel ging also an diesen Koffer und nahm ein paar Klamotten raus.
"Ich geh dann mal wieder ins Bad, mich anziehen", verkündete Gajeel, Levy nickte und sah Gajeel schließlich hinterher, bis dieser die Tür zum Bad ins Schloss fallen ließ.
Es war eigenartig, er hatte sie vor diesem Mann in der Gasse gerettet und schon begann sie diesem Mann zu vertrauen. Erneut stellte sie sich die Frage, ob das so richtig sein konnte. Aber vielleicht hatte sie ja auch einfach Glück, wieso sollte sie ihr Glück auch immer in Frage stellen.

Tja, noch ein Kapitel fertig und ich komme nicht richtig rein.
Naja, ich hoffe es hat euch dennoch gefallen.
Also denne, haltet die Ohren steif.

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