Schlacht in der Bucht von Manila
Zum Glück habe ich heute nachgesehen, was heute vor einigen Jahren so los war und bin über die Schlacht in der Bucht von Manila von 1898 gestossen.
Diese Schlacht war das erste grosse Gefecht im Spanisch-Amerikanischen Krieg, was einen grossen Einfluss auf die Amerikanische Expansion und Industrie hatte und nach einer Weile dafür sorgte, dass die USA zur Weltmacht wurden. Eine Tatsache, die ich nicht wirklich toll finde, aber das ist ein anderes Thema. Ich will über Geschichte reden und nicht Politik.
Nachdem die USS Maine im Hafen von Kuba, damals noch spanische Kolonie, explodierte, erklärten die Amis den Spaniern den Krieg. Irgendwie sind es immer sind es explodierende Schiffe, die die Amerikaner in den Krieg ziehen. USS Maine, RMS Lusitania und ein ganzer Haufen in Pearl Harbor. Die sollten Mal in Betracht ziehen, ihre Flotte ausser Dienst zu stellen und ihren Staatsbürgern zu verbieten, auf Schiffen zu reisen. Scheint häufig sehr ungünstige Konsequenzen zu haben.
Die Explosion der Maine war übrigens ein Unfall, ausgelöst durch ein unbemerktes Feuer an Bord. Die Presse hat damals behauptet, es sei eine Mine gewesen, aber dies stimmt sehr warscheinlich nicht.
Die Spanier waren überhaupt nicht auf den Krieg vorbereitet und hatten überhaupt keine Lust darauf. Die Bürokraten in Spanien glaubten nicht, gewinnen zu können und beschlossen, einfach nur so zu tun, als würden sie sich gegen die Amerikaner wehren, was die Moral der spanischen Matrosen, die sich dem Tod entgegenwarfen, sicherlich meilenweit in den Himmel hat schiessen lassen.
Admiral Montojo, der die Phillipinen verteidigen musste, war sicherlich begeistert. Er hatte 11 völlig veraltete Kriegschiffe von fragwürdiger Qualität, die schon beinahe von alleine auseinanderfielen und teilweise nicht einmal wasserdicht waren oder funktionsfähige Maschinen hatten. Ausserdem hatten sie jeweils nur einige wenige und kleine Geschütze und die Besatzungen waren komplett unerfahren und hatten seit einem Jahr kein Training mehr gehabt. Die einzige Verstärkung, die er von Madrid erhalten hatte, waren zwei schwache Aufklärungskreuzer gewesen und der Sprengstoff für die Seeminen war von den Behörden zu Baufirmen rübergeschoben worden.
Sie hatten zwar vor, eines ihrer Schlachtschiffe zu den Phillipinen zu senden, aber diese Idee wurde verworfen, da sie anscheinend Angst hatten, die Amerikaner würden mit ihren Küstenschlachtschiffen den Atlantik überqueren. Die 4 modernen Panzerkreuzer, die sie hatten, schickten sie auch nicht zu den Phillipinen sondern nach Kuba, wo sie eigentlich nichts anderes taten als in einige amerikanische Linienschiffe hineinzulaufen und sich brennend an die Küste zu werfen.
Also war die spanische Armada in den Phillipinen schon aufgeschmissen, bevor der Krieg überhaupt begonnen hat. Und dies wurde noch deutlicher, als die US Navy beschloss, den geschützten Kreuzer USS Olympia rüberzuschicken, um sich um sie zu kümmern. Denn die USS Olympia ist wahrscheinlich der beste geschützte Kreuzer, der jemals gebaut wurde und hatte vermutlich alleine bereits genug Feuerkraft, um die gesamte spanische Einheit im Alleingang zu versenken. Aber Admiral Dewey dachte sich vermutlich, dass dies etwas overkill wäre und beschloss, einige andere Schiffe mitzunehmen, damit die Spanier wenigstens versuchen konnten, irgendetwas zu versenken. Die USS Olympia ist mittlerweile übrigens ein Museumsschiff.
Admiral Montojo liess seine Schiffe in seichtem Gewässer ankern, damit die Schiffe nicht sinken würden und die Besatzung sich würde retten können, sobald sie evakuieren mussten. Dewey lief im frühen Morgen in die Bucht ein und griff mit 6 Schiffen die 7 spanischen Schiffe an, die überhaupt kampffähig waren. Er liess alle seine Backbordwaffen abfeuern, drehte, machte dasselbe mit den Steuerbordwaffen und wiederholte diese Prozedur noch einige Male, während die geankerten spanischen Schiffe zusammengeschossen wurden.
Admiral Montojo gab den Befehl, die feindlichen Schiffe wenn möglich zu rammen und liess sein Flaggschiff, die Reina Cristina auf die feindliche Linie stürmen, kam allerdings nicht weit und liess sie daraufhin wenden und auf Grund setzen.
Eines der anderen spanischen Schiffe, hatte nur Waffen auf der Backbordseite und als ein Verankerungskabel weggeschossen wurde, wurde das Schiff von der Strömung gedreht, weshalb es kurz darauf den Amerikanern die Steuerbordseite zeigte und komplett nutzlos wurde. Daraufhin wurde es selbstversenkt.
Wegen einer falschen Meldung, die Dewey glauben liess, dass seinen Schiffen die Munition ausging, brach er das Gefecht ab und verschleierte den wahren Grund, mit der Aussage, dass die Besatzungen eine Frühstückspause bekamen. Als das Missverständniss aufgeklärt war, befahl er die Wiederaufnahme des Kampfes und die Spanier ergaben sich.
Die Spanier hatten 77 Tote zu beklagen. Die Amerikaner 1. Und der war auf einem Schiff gestorben, dass sich gar nicht an der Schlacht beteiligt hatte und eine Herzinfarkt erlitt. Auch wenn ein spanischer Historiker Vermutungen anstellt, dass Dewey eventuell bis zu 13 Tote hatte, aber verschwieg und diese Todesfälle unter die Dessertionen mischte, die auftraten, nachdem amerikanische Truppen an Land kamen.
Es war das erste grosse Gefecht des Krieges und entschied beinahe bereits den Krieg, da das Ergebnis so eindeutig war und weil sich abzeichnete, dass es den Spaniern anderweitig nicht besser ging.
Dewey wurde später zum 'Admiral of the Navy' befördert. Ein Rang, der bisher keinem anderen Admiral der US Navy verliehen wurde.
Dieser Krieg nahm Spanien seine letzten Kolonien und beendete dessen Status als Kolonialmacht und machte gleichzeitig die USA zu einer Kolonialmacht, die sich die Phillipinen gönnten, was dann im Zweiten Weltkrieg zu den Anspannungen mit Japan führen würde, bis diese einige andere Schiffe in die Luft jagten, um einen neuen Krieg mit den USA zu beginnen.
01.05.20
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