Kampf ums Überleben: Seegefecht bei Coronel

Am Anfang des Ersten Weltkrieges hatten die Deutschen den Grossteil ihrer Kriegsschiffe in Deutschland. Diejenigen, die das nicht waren, wurden schnell von den Briten angegriffen, um ausgeschaltet zu werden. Oder die Briten versuchten es jedenfalls.

Im Mittelmeer wurden der Schlachtkreuzer Goeben und der Kleine Kreuzer Breslau abgeschnitten und mussten sich, von britischen Schlachtkreuzern verfolgt, in die Dardanellen zurückziehen, wo sie von den Osmanen interniert und übernommen wurden.

Der Kleine Kreuzer Königsberg steckte bei der ostafrikanischen Küste fest und lieferte sich über Monate hinweg ein Katz und Maus Spiel mit den Briten, bis sie schlussendlich versenkt wurde.

In Asien befand sich das Ostasiengeschwader, kommandiert von Vizeadmiral Maximilian Graf von Spee. Dieser hatte die beiden Grossen Kreuzer Scharnhorst und Gneisenau und die Kleinen Kreuzer Nürnberg, Emden und Leipzig, die sich verstreut auf dem Pazifik befanden. Grosse Kreuzer und Kleine Kreuzer sind praktisch die deutsche Version von Panzerkreuzern und Leichten Kreuzern.

(Admiral Spee)

(Scharnhorst)

(Dresden)

Nachdem Japan sich auf der britischen Seite dem Krieg anschloss, um die deutschen Kolonien zu erobern, beschloss Spee, dass er den Stützpunkt Tsingtau aufgeben würde, da seine Schiffe der japanischen Flotte unterlegen wären. Das Geschwader befand sich eine halbe Welt von ihrer Heimat entfernt und hatte die grösste Marine der Welt als Gegner. Spees Situation sah überhaupt nicht gut aus.

Er zog seine Schiffe zusammen, wobei der Kleine Kreuzer Dresden, die sich an der Ostküste von Mexiko befunden hatte, Kap Horn umsegelte, um sich ihnen anzuschliessen. Spee entliess die Emden zu einem unabhängigen Kreuzerkrieg, bei dem das Schiff sehr erfolgreich sein würde, bis sie auf den Kreuzer Sydney stiess. (Nicht das gleichnamige Schiff aus dem Zweiten Weltkrieg.)

Spee war sich der Bedrohung der japanischen Schiffe und dem australischen Schlachtkreuzer HMAS Australia durchaus bewusst und überquerte den Pazifik, um an der südamerikanischen Küste entlangzusegeln, Kap Horn zu umrunden und so hoffentlich in den Atlantik gelangen zu können, wobei er gleichzeitig den Briten so viel Schläge wie möglich verpassen wollte. Allerdings war er sich sehr gut bewusst, wie gering seine Chancen waren und er glaubte nicht, dass er erfolgreich nach Hause kommen würde.

Die Briten stellten aufgrund der Bedrohung ein Kreuzergeschwader unter Konteradmiral Sir Christopher Cradock zusammen, dass auf der Pazifikseite von Südamerika operieren sollte.
Das Geschwader umfasste die älteren Panzerkreuzer HMS Good Hope und HMS Monmouth, den Leichten Kreuzer HMS Glasgow, den Hilfskreuzer Otranto und das Linienschiff HMS Canopus.
Allerdings waren diese Schiffe nicht wirklich geeignet, um dem Ostasiengeschwader gegenüberzutreten. Good Hope und Monmouth waren aufgrund ihres Alters in Reserve gewesen, bis der Krieg ausgebrochen war und waren hauptsächlich mit unerfahrenen Reservisten bemannt. Die Otranto war ein Passagierschiff, dass lediglich 16 Knoten erreichte, auf das man einige Kanonen draufgesetzt hatte und das wars. Die Canopus war zwar ein Linienschiff, mit starker Bewaffnung und Panzerung, gegen die Scharnhorst und Gneisenau wohl kaum etwas hätten ausrichten können, aber sie war ebenfalls alt, mit schlechten Maschinen und da der Chefingenieur anscheinend gerade vom Geist der Kamchatka besessen worden war, drehte er ziemlich durch und gab sich grösste Mühe, den Maschinenraum in Schutt und Asche zu legen, weshalb ein einfacher Fehler in der Maschinenanlage nicht behoben wurde und die Geschwindigkeit statt den erwarteten 16-17 Knoten nur 12 betrug, womit sie das langsamste Schiff des Geschwaders war und eine Konfrontation mit dem Ostasiengeschwader praktisch unmöglich machte, da diese den Briten ohne Probleme ausweichen könnten, da Spee ein Gefecht nicht riskieren wollte, während die Canopus anwesend war. Mit der Canopus würde Cradock das Ostasiengeschwader nicht angreifen können und ohne Canopus wäre er unterlegen.

(Admiral Cradock)

(Good Hope)

(Monmouth)

(Glasgow)

(Otranto)

(Canopus)

Der moderne und schwer bewaffnete Panzerkreuzer HMS Defence sollte sich Cradock ursprünglich ebenfalls anschliessen, aber bei der britischen Admiralität hatte es gerade einen Wechsel des Ersten Seelords gegeben. Prinz Ludwig Alexander von Battenberg, wurde aufgrund seinen deutschen Wurzeln von der Position entfernt und ein gewisser Winston Churchill, der momentan der Erster Lord der Admiralität war, musste temporär die militärischen Operationen ebenfalls übernehmen, während der vorherige Erste Seelord, Admiral John Fisher, aus dem Ruhestand geholt wurde.

Churchill hatte allerdings kaum Erfahrung mit Seekriegsführung, weshalb es zu mehreren Missverständissen kam. Cradock schlug in einem Funkspruch vor, dass er Canopus zurücklassen sollte, um schneller vorstossen zu können, da Defence sich ihm schliesslich noch anschliessen würde. Diese war allerdings in den Atlantik befohlen worden, um sich dem Geschwader dort anzuschliessen, während Cradock die Anweisung erhalten hatte, sich Spee nur mit der Canopus zusammen entgegenzustellen. Allerdings hatte sich Cradock zum Zeitpunkt dieser Nachricht nicht in Funkweite befunden und hatte diese Nachricht verpasst, weshalb er, von den vorherigen Nachrichten, annahm, dass er unter allen Umständen Kontakt mit Spee machen sollte.

Churchill erhielt Cradocks Funkspruch, bekam allerdings den Teil, in dem Cradock sagte, er wolle Canopus zurücklassen, nicht mit und antwortete, dass die Streitkraft als ausreichend gesehen wurde, um mit Spee fertig zu werden und sagte, dass Defence in den Atlantik geschickt worden war, womit Cradock dies nun endlich erfuhr. Trotzdem ging Cradock davon aus, dass seine Nachricht verstanden worden war und liess die Canopus nun hinter sich zurück.

Vermutlich fühlte Cradock zusätzlich einen enormen Druck auf sich. Admiral Troubridge befand sich momentan vor Kriegsgericht, da man ihm Feigheit vorwarf. Er hatte mit seinem Kreuzergeschwader Goeben und Breslau nicht angegriffen, was den britischen Schlachtkreuzern wahrscheinlich erlaubt hätte, aufzuholen und die Schiffe zu stellen.
Cradock wollte möglicherweise nicht, dass ihm dasselbe passierte, wenn er Spee nicht angreifen würde.

Am 21. Oktober lief Cradocks Geschwader aus Port Stanley (bei den Falklandinseln) aus. Am 24. Oktober hielt Spee eine Kommandantensitzung, bei der er sagte, dass er das feindliche Geschwader ausschalten wollte, um in den Atlantik durchzubrechen. Spee hatte auch mehrere Versorgungsschiffe bei sich, die er, sobald ihre Kohlevorräte verbraucht waren, entliess.

Spee liess die Leipzig Funksprüche senden, um es so aussehen zu lassen, als wäre sie allein, wobei das restliche Geschwader Funkstille hielt, aber sich ebenfalls als Leipzig ausgeben würde, wenn sie funken würden.

Die Glasgow, die vorausfuhr, fing diese Funksprüche auf und fuhr noch weiter voraus, während Cradock, so schnell es ging, folgte. Am 31. Oktober lief die Glasgow in Coronel in Chile ein, wo sich zwei der deutschen Versorgungsschiffe befanden. Eines davon segelte aus dem Hafen und als es die nationalen Gewässer verliess, sendete es einen Funkspruch an Spee, der nun seinerseits versuchte, das einzelne Schiff abzufangen.

Die Glasgow blieb aber nicht lange und schloss sich wieder dem restlichen Geschwader an. Cradock, der nur die Leipzig in der Nähe glaubte, wollte sie nun abfangen, da er sie problemlos ohne Canopus angreifen könnte und so seine Chancen verbessern könnte, wenn er auf das restliche Ostasiengeschwader treffen würde.

Am 1. November bewegten sich beide Geschwader aufeinander zu. Die Briten kamen aus dem Süden, die Deutschen aus dem Norden, wobei sich die Deutschen etwas weiter östlich und näher an der Küste befanden. Die Nürnberg blieb 25 Meilen hinter dem Verband zurück, als sie einige Schiffe durchsuchte und die Dresden lief 10 Meilen hinter den restlichen Schiffen hinterher, damit der Kontakt nicht abriss.

Cradock hatte seine Schiffe währendessen ausschwärmen lassen, um mehr Gebiet abzudecken. Um 16:17 Uhr sichtete der Ausguck der Scharnhorst die Glasgow und die Otranto. Die Monmouth und die Good Hope befanden sich weiter westlich. Cradock befahl seine Schiffe in eine Linie und wendete nach Süden, mit der Good Hope an der Spitze, danach folgend Monmouth, Glasgow und Otranto. Er befand sich nun im Albtraumszenario, dass er befürchtet hatte. Er stand Spee ohne Canopus gegenüber.

Scharnhorst und Gneisenau hatten zusammen 16 21cm Geschütze, die Hälfte davon in Geschütztürmen.
Die Briten hatten dem nur zwei 23,4cm Geschütze auf der Good Hope entgegenzusetzen. Zwar hatten die Good Hope und die Monmouth zahlreiche 15,2cm Geschütze, (16 und 14) aber die meisten davon befanden sich in Kasematten, die tiefer lagen, was die Reichweite einschränkte und bei schwerer See kaum zu gebrauchen waren. Und an genau diesem Tag war der Wellengang sehr hoch, weshalb diese Bewaffnung praktisch nutzlos wurde.
Die Glasgow war mit zwei 15,2cm und zehn 10,2cm Geschützen bewaffnet, womit sie den deutschen Kleinen Kreuzern, mit ihrer jeweiligen Bewaffnung von 10,5cm Geschützen überlegen war. Allerdings war sie drei zu ein unterlegen und die Otranto hatte nur vier 12cm Geschütze und das Schiff war, als Passagierschiff, natürlich nicht gepanzert.

Cradock versuchte deshalb, die Konfrontation zu vermeiden und Canopus zu erreichen, weshalb er mit 16 Knoten nach Süden dampfte. Allerdings war ihm bewusst, dass er die Canopus mit dieser Geschwindigkeit nicht erreichen würde, bevor die Deutschen ihn einholten. Er könnte die Geschwindigkeit auf 20 Knoten erhöhen, um den Abstand etwas besser halten zu können, aber dafür müsste er die Otranto zurücklassen. Er entschied sich deshalb dagegen und hoffte, dass die Canopus ihre Geschwindigkeit irgendwie erhöht hatte und ihn erreichen könnte.

Die Deutschen näherten sich auf der Backbordseite der Briten und holten sie dank überlegener Geschwindigkeit ein, wobei sie sich ausser Schussweite hielten. Die Dresden schloss zu Scharnhorst, Gneisenau und Leipzig auf, während die Nürnberg immer noch etwas entfernt war.

Spee wartete auf den Sonnenuntergang. Er befand sich östlich von den Briten und die chilenische Küste war hinter ihm. Sobald es dunkel werden würde, würden seine Schiffe vor der dunkler werdenden Küste verschwinden und kaum noch sichtbar sein, während die Briten, vor dem hellen Abendhorizont auf dem offenen Ozean kaum besser sichtbar wären.

Cradock wusste das, weshalb er um 17:10 und 18:18 Uhr zweimal versuchte, das Gefecht zu beginnen, bevor die Sonne unterging, da die Sonne am Horizont die Deutschen blenden würde. Aber die Deutschen hielten mit ihrer überlegenen Geschwindigkeit Distanz, da sie erst nach Sonnenuntergang angreifen wollten. So würde die Sonne sie nicht blenden können und der Horizont wäre noch hell genug, um die britischen Schiffe sehen zu können.

Um 18:20 Uhr begann die Dämmerung und wie erwartet, waren die britischen Schiffe gut zu sehen, während die deutschen Schiffe praktisch unsichtbar wurden und beide Geschwader näherten sich, um in Schussweite zu kommen.

Um 18:50 Uhr eröffnete das Ostasiengeschwader auf eine Entfernung von 11 Kilometern das Feuer. Scharnhorst zielte auf Good Hope, Gneisenau auf Monmouth, Leipzig auf Glasgow und Dresden auf Otranto.

Good Hope erwiderte das Feuer mit ihrem vorderen Geschütz, während das hintere verdeckt war und nichts tun konnte. Die Monmouth konnte das Feuer gar nicht erwidern, da sie ausser Reichweite war. Cradock konnte nur versuchen, nahe genug an die deutschen Schiffe heranzukommen, um die schlagkräftigen Kasematt-Batterien einsetzen zu können und einen Feuerhagel zu entfesseln.

Die Scharnhorst erzielte mit der dritten Salve bereits einen Treffer und auch die Gneisenau erzielte bald Treffer auf der Monmouth. Nachdem die Otranto getroffen wurde, zog sie sich brennend zurück, da ihr Kapitän es als sinnlos sah, das Schiff weiterhin in diesem ungleichen Kampf zu halten. Die Glasgow wurde von den Grossen Kreuzern in Ruhe gelassen, während die Kleinen Kreuzer sich ihr nicht nähern wollte, da sie einige schwerere Geschütze hatte, weshalb die Schiffe auf Distanz aufeinander feuerten und nicht viele Resultate erzielten.

Das vordere Geschütz der Good Hope wurde innerhalb von fünf Minuten getroffen, womit die Briten ihre schlagkräftigste Waffe verloren. Auf der Monmouth wurde der gesamte vordere Geschützturm nach einem Treffer der Gneisenau aus den Verankerungen geworfen und über die Bordseite geschleudert. Beide Panzerkreuzer wurden viele Male getroffen und starke Brände wurden ausgelöst. Die Good Hope erhielt Treffer an der Brücke und den Aufbauten über beinahe die gesamte Länge und der Monmouth ging es nicht viel besser.

Die britischen Schiffe näherten sich bis 19:30 Uhr auf 6km und näher, aber der deutsche Beschuss wurde nur genauer, während die britischen Geschütze teilweise immer noch nicht feuern konnten, manchmal nicht mehr feuern konnten und diejenigen, die feuern konnten, konnten nur nach den aufblitzenden Geschützen der Deutschen zielen, was es beinahe unmöglich machte, Treffer zu erzielen, während die brennenden Panzerkreuzer gut sichtbare Ziele waren und die Trefferquote der Deutschen hatte sich deshalb nur verbessert.

Die Monmouth scherte brennend aus der Kampflinie aus. Sie brannte und war schwer beschädigt worden. Die Good Hope brannte auf ihrer gesamten Länge, näherte sich allerdings weiterhin den deutschen Schiffen. Möglicherweise, um sie zu rammen. Um 19:50 Uhr explodierte ihre vordere Munitionskammer und das Schiff sank. Die riesige Explosion ist zwar gut sichtbar, aber das Schiff selbst nicht, weshalb die Deutschen nicht einmal bemerken, dass das Schiff gesunken ist. Die Feuer auf der Monmouth wurden gelöscht, weshalb sie auch nicht mehr sichtbar ist. Die Glasgow hatte sich mit der Leipzig und der Dresden duelliert, als die Gneisenau sich dem Beschuss anschloss. Der Kapitän der Glasgow bemerkte, dass die Deutschen sein Schiff nicht sehen konnten und ebenfalls auf sein aufblitzendes Geschützfeuer zielten, weshalb er das Feuer um 19:30 Uhr einfach einstellte, da er diesen Kampf nicht mehr weiterführen wollte.

Die Glasgow zog sich Richtung Süden zurück, um sich der Canopus anzuschliessen und Spee liess seine Schiffe ausschwärmen, um die Briten zu finden. Die Glasgow stiess auf die Monmouth, die die äusseren Feuer gelöscht hatte, aber nicht auf ihre Signale reagierte, Schlagseite hatte und sich langsam auf die chilenische Küste zubewegte, vermutlich, um sich dort auf Grund zu setzen. Da die Glasgow nichts für die Monmouth tun konnte und die deutschen Schiffe sich näherten, musste sie den sinkenden Panzerkreuzer zurücklassen.

Die Leipzig durchfuhr währenddessen ein Trümmerfeld, bei dem es sich um die Überreste der Good Hope handelte. Der Kleine Kreuzer Nürnberg hatte nun endlich das Kampfgebiet erreicht und sichtete um 20:35 Uhr die Glasgow, die allerdings zu weit entfernt war und ausser Sicht geriet. Stattdessen stiess die Nürnberg auf die Monmouth. Die Nürnberg forderte die Kapitulation, aber die Monmouth reagierte nicht. Die Nürnberg eröffnete um 21:20 Uhr das Feuer und schoss einen Torpedo, der allerdings verfehlte. Die Monmouth nahm wieder Fahrt auf und drehte auf die Nürnberg zu, um sie zu rammen, aber das wendigere deutsche Schiff setzte sich stattdessen an das Heck des Panzerkreuzers und feuerte weiter. Das Schiff kenterte um 21:58 Uhr. Aufgrund der Wellen wurde keine Rettungsaktion gewagt. Da die Nürnberg sich auf 600 Meter genähert hatte, hatten Seeleute auf dem Deck hören können, wie Besatzungsmitglieder auf der Monmouth an die Geschütze befohlen wurden.

Spee versammelte seine Schiffe und verliess das Kampfgebiet. Er vermutete die Canopus in der Nähe und er nahm an, dass die Good Hope überlebt hatte, da sie sie nicht gefunden hatten. Er wollte diesen beiden Schiffen nicht zusammen begegnen.



Good Hope und Monmouth waren mit sämtlichen Besatzungsmitgliedern gesunken. Die Verlustzahlen, die ich gefunden habe, variieren zwischen 1'400 bis 1'700 Mann. Die Glasgow und die Otranto entkamen relativ unbeschädigt und erfolgreich und zogen sich zusammen mit der Canopus zu den Falklandinseln zurück, während der Chefingenieur der Canopus die Geschwindigkeit weiterhin reduzierte und sie erreichte schlussendlich nur noch 9 Knoten.

Auf der deutschen Seite hatten die Scharnhorst und die Gneisenau jeweils zwei und vier Treffer eingesteckt, die nicht viele Schäden verursachten und nur drei Verwundete. Die Kleinen Kreuzer blieben unbeschädigt.

Admiral Fisher erfuhr am 3. November, dass die Defence in den Atlantik befohlen worden war und befahl ihr auf der Stelle, sich Cradocks Geschwader anzuschliessen, aber dieser war zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tage tot.

Dies war die erste Niederlage der Royal Navy in über 100 Jahren, was ein riesiges Desaster für das Empire darstellte. Da Churchill die Marineoperationen noch nicht lange leitete, konnte er sich der Verantwortung für diese Niederlage entziehen und organisierte mit Fisher einen Gegenschlag, um das Ostasiengeschwader endgültig auszuschalten und die Niederlage zu rächen.

(Das Ostasiengeschwader nach dem Gefecht)

Spee war währenddessen überhaupt nicht glücklich. Er hatte zwar gewonnen, aber Scharnhorst und Gneisenau hatten 42% ihrer Munition verschossen und keinen Ersatz und er hatte die Briten nun wirklich wütend gemacht. Als das Ostasiengeschwader in einen Hafen einlief, wurden sie von deutschen Einwanderern begrüsst, die Spee einen Blumenstrauss schenkten. Dieser erwiderte, dass diese sich gut für sein Grab machen würden. Nach der Schlacht beschloss er, dass sein Geschwader in den Atlantik durchbrechen sollte und ging auf Kurs, um Kap Horn zu umrunden.

01.11.20

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