Die besten und furchterregendsten Krieger der Welt
Was tut ihr, wenn ihr ein Land kolonialisieren wollt, dessen Krieger aber so gut sind, dass sie euch mühelos den Arsch versohlen?
Die britische Antwort zu dieser Frage lautet: "Wir rekrutieren diese Krieger, damit sie stattdessen für uns kämpfen", was eine wirklich seltsame Antwort ist, aber sie haben es so gemacht und es hat irgendwie funktioniert.
Die East India Company wollte 1814 die kolonialisierung Asiens fortsetzen und richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Königreich Gorkha, das heutige Nepal. Sie begannen ihre Invasion, mussten allerdings feststellen, dass die dortigen Krieger herausragende Kämpfer waren, die sehr erbittert kämpften und enorme Verluste verursachten. Die East India Company gewann den Krieg zwar schlussendlich, doch die Briten waren so sehr von diesen Kriegern beeindruckt, dass sie beschlossen, sie zu rekrutieren. Während dem Krieg hatten sich einige davon bereits den Briten angeschlossen und der politische Agent William Frazer war sich deren Loyalität so überzeugt, dass er die Bildung eines Battaliones vorschlug, die ihren Kommandanten so sehr beeindruckten, dass dieser seinem Vorgesetzten meldete, dass er "grössten Grund hatte, mit ihren Anstrengungen zufrieden zu sein"
Nachdem der Krieg 1816 endete, wurde in einem Vertrag festgelegt, dass die Gurkhas, wie die Krieger von den Briten genannt wurde, sich der Armee der East India Company anschliessen dürften. Später wurde dies von der britischen Armee übernommen.
Die Gurkhas sind hervorragende Krieger mit einem ausserordentlichen Pflichtgefühl. Ihr Motto lautet: "Lieber sterben, als ein Feigling zu sein" und dieses Motto nehmen sie sehr ernst. Ihre markante Waffe ist das Khukuri, auch Kukri oder Khukri genannt. Das sind enorm grosse Messer, die nach Tradition, sobald sie gezogen wurden, Blut schmecken müssen, bevor man sie wieder wegstecken darf. Das bedeutet also, dass man entweder den Feind damit tötet oder sich selbst schneidet, wenn ersteres nicht eine Option ist. Die Klinge kann, je nach Variation, 25 bis 43cm lang und 6cm breit sein, während die gesamtlänge 35 bis 57cm beträgt.
Gurkhas sind äusserst loyal gegenüber ihren Verbündeten, also zum Beispiel den Briten und kämpften sehr verbissen gegen den Feind. Sie würden Offiziere häufig im Kreis umgeben, um sie so zu beschützen, da es für sie grosse Schande darstellen würde, wenn dieser in ihrer Anwesenheit sterben würde. Sie gelten als die praktisch angenehmsten Personen überhaupt, vorausgesetzt, man befindet sich nicht mit ihnen im Krieg. Dort jagen sie sowohl dem Feind als auch Verbündeten eine Menge Angst ein.
Die Gurkhas wurden in vielen Kriegsschauplätzen eingesetzt, so unter anderem im Ersten Weltkrieg. Die 8. Gurkha Rifles zeichneten sich im Einsatz in der Schlacht von Loos aus, als sie sich während der Offensive erneut und erneut gegen die deutschen Linien warfen und praktisch komplett aufgerieben wurden und in den Worten des indischen Kommandaten, Lt. Gen. Sir James Willcocks "Ihr Walhalla gefunden hatten". Von 800 Mann waren am Schluss noch 50 übrig.
Bei den katastrophalen Landungen in Gallipoli waren die Gurkhas die ersten Truppen an Land und die Mitglieder der 6. Gurkha Rifles waren die einzigen alliierten Soldaten, die durch die osmanischen Linien brechen konnten und einen wichtigen Hügel eroberten, den sie gegen starke Gegenangriffe halten konnten. Schlussendlich waren sie die letzten Soldaten, die Gallipoli verliessen.
Die Gurkhas waren im Krieg in mehreren Gebieten im Einsatz. Eine Abteilung kämpfte zusammen mit Lawrence von Arabien im Nahen Osten.
Während des Ersten Weltkrieges erhielten zwei Gurkha das Victoria-Kreuz. Einer von ihnen, Kulbir Thapa, befand sich am 25. September in der Nähe der französischen Stadt Laventie. Er selbst wurde verwundet, fand aber einen britischen Soldaten, der schwer verwundet war und obwohl er zu Thapa sagte, dass dieser sich selbst retten sollte, trug der Gurkha ihn durch Stacheldrahthindernisse bis zu einem Granattrichter, wo er ihn temporär unterbrachte und ging dann noch einmal zurück, um zwei verwundete Gurkhas zu holen, die sich noch dort befanden. Obwohl es mittlerweile hell wurde und er sich in Schussweite der Deutschen befand, holte er beide Soldaten erfolgreich aus der Gefahrenzone und zu den eigenen Linien zurück. Daraufhin holte er den britischen Soldaten aus dem Granattrichter, obwohl er beschossen wurde. Als er dann noch ein weiteres Mal ins Niemandsland ging, um einen weiteren Verwundeten zu retten, begannen die Deutschen zu Klatschen, um ihn anzufeuern, da sie von seinem Mut und Einsatz beeindruckt waren, weshalb er bei diesem letzten Mal den Verletzten ohne Deckung zurückbringen konnte, da er gar nicht beschossen wurde.
(Kulbir Thapa)
Insgesamt waren über 200'000 Gurkhas im Ersten Weltkrieg im Einsatz, was beinahe die gesamte Kampffähige population der Nepalesen ausmachte. Sie erlitten dabei etwa 20'000 Verluste und erhielten beinahe 2'000 Auszeichnungen.
Im Zweiten Weltkrieg waren sie auch wieder dabei und terrorisierten sowohl die Deutschen, als auch die Japaner. Als ein Gurkha in Nordafrika auf Nachtpatrouille ging, sagte ein britischer Offizier, er solle ihm eine deutsche Armbanduhr mitbringen. Nach der Patrouille überreichte der Gurkha dem Offizier einen Sack, in dem die Uhr drin war. Mitsamt dem Arm des Deutschen, an dem die Uhr noch befestigt war.
Bevor sie Nachts auf Patrouille gingen, setzten sich die Gurkhas teilweise in einen Kreis hin, legten einige Münzen in die Mitte und gingen dann los. Wer am nächsten Morgen mit den meisten abgeschnittenen Ohren auftauchte, also wer am meisten Feinde getötet hatte, bekam das Geld.
Während den Kämpfen in Italien erzählte man die Geschichte, in der ein Deutscher einen Gurkha, der sich in einem Schützenloch befand, von hinten mit dem Bajonett angriff. Der Gurkha wich im letzten Moment gerade genug zur Seite aus und sagte: "Du hast mich verfehlt", woraufhin er sein Kukri nach dem Hals des Deutschen schwang. Als dieser sagte, dass der Gurkha ihn ebenfalls verfehlt hätte, erwiderte dieser: "Natürlich nicht. Warte, bis du den Kopf schüttelst." Wie viel an der Geschichte dran ist, kann ich nicht wirklich sagen, aber sie klingt typisch Gurkha.
In einem anderen Zwischenfall in Italien traf ein Gurkha von eher kleiner Statur auf zwei sehr grosse Deutsche, die er im Nahkampf tötete. Sie fielen auf ihn drauf und begruben ihn mit ihrem Gewicht unter sich. Als ein dritter deutscher Soldat angreifen wollte, bekam der Gurkha sein Kukri unter den Leichen hervor und trennte den Arm des Gegners ab. Nachdem er sich unter den Leichen hervorgekämpft hatte, bracht er den verwundeten Gegner zu einem Sanitäter, während er ihm auf die Schulter klopfte und ihm sagte, dass er nun in Sicherheit wäre, während das Blut immer noch vom Messer tropfte.
Die Gurkha hatten ausserdem einen sehr speziellen Sinn für Humor, was daran lag, dass ihre erwartete Lebensdauer ziemlich kurz war. Als eine Einheit beschossen wurde, erwiderte der Soldat am Maschinengewehr das Feuer, bis er erschossen wurde. Ein anderer ging nun ans Maschinengewehr und wurde ebenfalls erschossen. Ein dritter Soldat bemannte das Maschinengewehr und schoss für eine Weile zurück, bis auch er erschossen wurde und für Jubel bei seinen Kameraden sorgte. Sie hatten die Zeit festgehalten, wie lange er durchhielt.
Bei den Japanern gingen sie allerdings um einiges gröber vor, was auch daran lag, dass die Japaner sich grosse Mühe gaben, sich so unbeliebt wie möglich zu machen. Als in Burma einige Japaner eine Kapitulation vortäuschten, traten einige Briten, unter ihnen ein Offizier, aus der Deckung und wurden von einem Maschinengewehr erschossen. Die Gurkhas, die dabei waren, töteten alle Japaner. Sie machten vorher zwar auch nicht gerne Gefangene, aber nach diesem Zwischenfall nahm das 1. Battalion der 3. Gurkha Rifles für den Rest des Krieges keine Gefangenen mehr.
Gurkhas liebten es, Nachts zwischen den Frontlinien herumzuschleichen. Sie tasteten unter anderem nach den Schnürsenkeln, Erkennungsmarken oder Kragenabzeichen, um herauszufinden, ob es sich bei den Personen um Alliierte oder Feinde handelte und reagierten dann entweder damit, der Person die Kehle durchzuschneiden oder unbemerkt zu verschwinden. So bemerkten Soldaten manchmal, wie ihr Schuh abgetastet wurde und als sie nach unten sahen, grinste ein Gurkha zu ihnen hoch, bevor er im Dunkeln verschwand. Andere Male hatten sie plötzlich ein Kukri an der Kehle und sie wurden nach ihren Abzeichen abgetastet, bevor der Gurkha so schnell wieder verschwand, wie er gekommen war. Bei japanischen Wachposten mochten sie anscheinend den Gag, ihre Schnürsenkel durchzuschneiden, weshalb dann deren Schuhe abfielen, als sie weiterlaufen wollten.
Die Gurkhas konnten besonders im Pazifik zeigen, wozu sie in der Lage waren und hier sind einige Beispiele dazu.
(Ganju Lama)
Am 12. Juni 1944 in Burma brach Ganju Lama sich das linke Handgelenk und wurde an der rechten Hand und am Bein verwundet. Trotzdem kroch er unter Beschuss von Maschinengewehren und japanischen Panzern bis auf 30 Meter an diese heran und konnte zwei davon mit einem PIAT Ladungswerfer (Eine Waffe, deren Geschosse eine Versagensrate von 25% hatten, extrem störrisch, unbeliebt und anfällig für Fehlfunktionen war.) zerstören und griff die Besatzungsmitglieder an, als diese fliehen wollten. Erst, nachdem er versichert hatte, dass diese allesamt tot waren, liess er sich vom Schlachtfeld entfernen. Er musste auf einer Trage vom Kampfgebiet geschleppt werden und erhielt das Victoria-Kreuz.
(Tul Bahadur Pun)
Am 23. Juni 1944 hatte Tul Bahadur Pun mit seiner Kompanie den Auftrag, die Burma-Eisenbahnstrecke bei einem Brückenabschnitt anzugreifen. Als der Angriff begann, wurden sie auf der Stelle in ein Kreuzfeuer von zwei befestigten Stellungen genommen, eine davon wurde Red House genannt, die andere war ein Bunker, der sich 200 Meter zu der linken davon befand. Sein Platoon wurde unter schweren Beschuss genommen und nur Pun, sein Kommandant und ein dritter Soldat waren übrig. Der Kommandant befahl einen Angriff auf das Red House, um eine Gefahr zu beseitigen, wurde aber sehr schnell schwer verwundet. Pun und der andere Soldat stürmten weiterhin darauf zu, bis der andere Soldat ebenfalls verwundet wurde. Pun packte das Maschinengewehr, dass der andere Soldat gehabt hatte und stürmte damit auf die Stellung zu, während er aus der Hüfte damit feuerte.
Hinter ihm brach gerade die Dämmerung an, weshalb er für die Japaner ein leicht sichtbares Ziel darstellte, die ihn mit Maschinengewehren beschossen, während er sich durch knöcheltiefen Schlamm, Granattrichter und umgestürzte Bäume durcharbeiten und dabei eine Distanz von 30 Metern zurücklegen musste. Obwohl sie direkt aus der Stellung auf ihn schossen und er immer näher kam, trafen sie ihn nicht und er stürmte die Stellung alleine. Er tötete drei der Insassen und zwang fünf weitere zur Flucht, wobei er zwei Maschinengewehre und eine Menge Munition erbeutete, mit denen er seiner Kompanie Feuerschutz gab und sie konnten den Auftrag erfolgreich abschliessen. Er erhielt ein Victoria-Kreuz.
(Bhanubhakta Gurung)
Bhanubhakta Gurung kämpfte ebenfalls in Burma, als er am 5. März 1945 den Befehl erhielt, einen Hügel mit dem Code-Namen Snowdown-East zurückzuerobern. Die Einheit bestand gerade Mal aus zehn Mann und die Japaner hatten sich befestigt. Als sie beim Hügel eintrafen, befanden die Japaner sich in einem Bunker und vier Schützenlöchern, von denen sie das Feuer eröffneten und die Gurkhas festnagelten.
Ein japanischer Scharfschütze, der sich auf einem Baum befand, nahm sie ins Kreuzfeuer und konnte rasch mehrere Mitglieder der Einheit verwunden. Gurung konnte den Scharfschützen liegend nicht erreichen, weshalb er vollständing auftstand und seine Deckung somit komplett verliess. Er liess sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen, zielte und erschoss den Scharfschützen.
Ohne auf Befehle zu warten, sprang er dann auf und rannte auf das erste Schützenloch zu. Unter Beschuss aus nächster Nähe, durch das Maschinengewehr im Bunker, gelangte er zum Schützenloch, warf zwei Granaten und tötete so die beiden Insassen, woraufhin er zum nächsten Schützenloch rannte. Dessen Insassen tötete er mit dem Bajonett und rannte zu den zwei nächsten Schützenlöchern, wo er die Prozedur mit Bajonett und Granaten wiederholte, während er unter ständigem Beschuss des Maschinengewehres und den anderen Soldaten stand.
Seiner Einheit weit voraus, stürmte er nun alleine auf das letzte Ziel zu. Den Bunker selbst. Er sprang auf ihn drauf und warf Rauchgranaten hinein, da ihm die anderen Granaten ausgegangen waren. Zwei Japaner rannten heraus und er sprang herunter, woraufhin er sie mit seinem Kukri tötete und in den Bunker stürmte. Den letzten Japaner, der sich dort drin befand, erschlug er mit einem Stein, da der Platz zu eng für sein Messer war.
Kurz darauf folgte ein japanischer Gegenangriff auf den Bunker, den er mit drei anderen Soldaten hielt, wobei er diesmal sein Gewehr benutzte.
Er wurde danach ebenfalls mit dem Victoria-Kreuz ausgezeichnet.
(Lachhiman Gurung)
Diese Ereignisse sind bereits alle sehr beeindruckend, aber es gibt ein weiteres, dass alle bisherigen mühelos überbietet. Eine Einheit von Gurkhas hatte in Burma den Befehl, die Rückzugsroute der japanischen Soldaten abzuschneiden. Bei einem Dorf schlugen sie ihr Lager auf und machten einige vorverlegte Verteidigungsstellungen, um Überraschungsangriffe zu verhindern. Lachhiman Gurung befand sich in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai 1945 mit zwei anderen Gurkhas im vordersten Schützengraben, als sie von mindestens 200 japanischen Soldaten angegriffen wurden. Gurungs Stellung war die zentral gelegenste. Würden die Japaner hier durchkommen, könnten sie direkt zum Lager vorstossen.
Die Japaner warfen Granaten in den Graben. Gurung packte die ersten zwei und warf sie rechtzeitig wieder zurück, aber die dritte explodierte in seiner rechten Hand und verwundete diese übelst. Seine Finger wurden abgetrennt, der Arm gebrochen und die Splitter der Granate trafen sein Gesicht, sein rechtes Auge, den Torso und sein rechtes Bein, was grossen Blutverlust verursachte. Seine zwei Kameraden wurden ebenfalls verwundet und waren nicht mehr kampffähig.
Schwer verwundet zog Gurung sein Kukri und rammte es vor sich in den Boden, woraufhin er den Japanern zuschrie, dass niemand das Messer passieren würde. Er packte sein Gewehr nur mit seiner linken Hand und feuerte auf die angreifenden Japaner. Sein Gewehr war ein Repetiergewehr, bei dem nach jedem Schuss die Patrone manuell ausgestossen werden musste, um nachzuladen. Nun musste er dies nur mit einer Hand machen, während er mitten in der Nacht angegriffen wurde und nur mit einem Auge sehen konnte und dann musste er das Gewehr auch noch einhändig heben und damit schiessen.
Doch er tat all dies und schrie dabei: "Kommt und kämpft gegen einen Gurkha!" Für vier Stunden hielt er ganz alleine gegen den massiven Angriff aus, bevor Verstärkung eintraf und ihn in Sicherheit brachte und ablöste. Von den 87 toten Japanern, befanden 31 sich direkt vor seinem Abschnitt. Sein Kampfgeist inspirierte die restlichen Mitglieder seiner Einheit, die für mehrere Tage weiteren Angriffen standhalten mussten.
Gurung wurde mit dem Victoria-Kreuz ausgezeichnet. Obwohl er seine rechte Hand und sein rechtes Auge verlor, schloss er sich nach seiner Genesung wieder seiner Einheit an und kämpfte weiterhin an ihrer Seite. Dieser Gurkha ist vermutlich der beeindruckendste von ihnen allen und für mich definitiv auf dem Podest der historischen Personen, die ich am meisten bewundere.
250'280 Gurkhas kämpften im Zweiten Weltkrieg und erlitten dabei 32'000 Verluste und erhielten 2'734 Auszeichnungen.
Nachdem Indien 1947 unabhängig wurde, wurden die Gurkha-Battalione zwischen Indien und Grossbritannien aufgeteilt und kamen für beide Länder weiterhin in den Einsatz.
(Rambahadur Limbu)
Am 21. November 1965, während dem Konfrontasi, ein Konflikt zwischen Indonesien und Malaysia, befand sich eine Gurkha-Einheit in Borneo, bestehend aus 16 Mitgliedern, unter ihnen Rambahadur Limbu, auf dem Vorstoss, als sie auf eine Verteidigungsstellung stiessen, die von 30 Indonesiern gehalten wurde. Limbu stiess mit zwei weitern Mitgliedern heimlich näher an den nächsten Schützengraben und entdeckten darin einen Wachposten mit einem Maschinengewehr.
Als sie auf zehn Meter heran waren, entdeckte der Posten sie und eröffnete das Feuer, womit er einen von Limbus Begleitern traf, während Limbu selbst direkt auf das Maschinengewehr zurannte und den Posten mit einer Granate tötete, womit er seiner Einheit gleich eine gute Angriffsposition gab. Allerdings lag der Verwundete, zusammen mit einem anderen Verwundeten nun in offenem Gelände.
Limbu kroch auf die beiden zu, in voller Sicht von zwei Maschinengewehrnestern, die das Feuer auf ihn eröffneten und ihn zurückzwangen. Nach einer kurzen Pause verliess er seine Deckung erneut und rannte zu den Vewundeten, wo er sich hinwarf und Deckungsfeuer von zwei leichten Maschinengewehren erhielt. Er packte den ersten Verwundeten und schleppte ihn zurück zum Graben, woraufhin er sofort wieder zurückeilte, um den zweiten Verwundeten zu holen. Danach ging er noch ein drittes Mal hervor, um deren Maschinengewehr zu holen. Während dieser Zeit stand er meistens komplett offen ohne Deckung, in Sicht des Feindes und unter ihren konzentrierten Beschuss mit automatischen Waffen. Trotzdem wurde er nicht getroffen und tötete danach vier weitere Gegner während dem Gefecht. Er wurde mit einem Victoria-Kreuz ausgezeichnet und ist einer von fünf lebenden Menschen, die eines besitzen.
Während dem Falklandkrieg kämpften die Gurkhas mit den Briten und wurden von denen als kleine Wunderwaffe benutzt. So liessen diese ab und zu durchsickern, dass sie planten, die Gurkhas diese und jene argentinische Stellung angreifen zu lassen. Als die argentinischen Soldaten davon hörten, räumten sie diese Stellungen sofort, um keinen Kampf mit den Gurkhas zu riskieren. Die Tatsache, dass mehrere Gurkha-Einheiten gegen Ende des Konfliktes auf Port Arthur zumarschierten, spielte wohl auch eine Rolle bei der argentinischen Kapitulation.
(Bishnu Shrestha)
Am 2. September 2010 war Bishnu Shrestha in einem Zug in Indien und unterwegs nach Hause, während es Nacht war. Er hatte in mehreren Kriegsgebieten gekämpft und nun war seine Dienstzeit zu Ende. Plötzlich wurde der Zug angehalten und von 40 Räubern überfallen, die mit Messern, Schwertern und Pistolen bewaffnet waren.
Shrestha war zuerst willig, den Räubern sein Geld zu überlassen, da es seiner Meinung nach den Kampf nicht wert sei, aber die Räuber hatten ein Auge auf eine 18jährige Passagierin geworfen, die sich neben Shrestha befand und wollten sie vor den Augen ihrer Eltern Vergewaltigen. Als dies passierte, zog Shrestha sein Kukri und ging in die Offensive. Er packte den Typen, der die Passagierin vergewaltigen wollte und benutzte ihn als Schutzschild, als er auf den nächsten Räuber losging und diesen tötete und einen weiteren ausschaltete, woraufhin er seinem Schutzschild die Kehle durchschnitt und sich durch den Zug durchkämpfte. Er tötete 3 Räuber, verwundete acht weitere und jagte die restlichen in einem Kampf, der 20 Minuten dauerte, aus dem gesamten Zug heraus, während er teilweise beschossen, aber nicht getroffen wurde. Auch, als ein Räuber mit einem Schwert die grösseren Arterien und Venen seiner linken Hand aufschlitzte, machte er weiter.
Er musste danach ins Krankenhaus geliefert werden und blieb für zwei Monate dort. Die Polizisten fanden bei den toten und verwundeten Räubern 40 goldene Halsketten, 200 Handys, 40 Laptops und eine Menge Geld. Die Überlebenden wurden danach ins Gefängnis verfrachtet. Er wurde temporär wieder in den Militärdienst aufgenommen, um eine Beförderung zu erhalten und wurde ausgezeichnet. Die indische Regierung zahlte ihm ausserdem das Kopfgeld, dass auf die Räuber ausgesetzt worden war und gaben ihm eine lebenslange Ermässigung für Flug- und Zugtickets. Die Familie der Passagierin, die er gerettet hatte, wollte ihm zwar als Dank eine Geldsumme anbieten, aber er ging es nie abholen. Gegenüber Reportern sagte er: "Fighting the enemy in battle is my duty as a soldier. Taking on the thugs on the train was my duty as a human being."
(Den Feind im Kampf zu bekämpfen ist meine Pflicht als Soldat. Die Schläger im Zug zu übernehmen war meine Pflicht als Mensch.)
(Dipprasad Pun)
Am 17. September 2010 war Dipprasad Pun in Afghanistan alleine auf einem Dach eines Wachpostens, worin sich seine drei Kameraden befanden, um von dort aus Wache zu halten, als er von 30 Taliban angegriffen wurden, die ihn mit Sturmgewehren und Panzerfäusten beschossen. Pun besass seine normale Waffe, eine SA80 und ein Maschinengewehr. Er erwiderte das Feuer und verschoss dabei über 250 Schuss Maschinengewehrmunition, 180 Schuss SA80 Munition, warf 17 Granaten und eine Claymore-Mine, ein Sprengsatz, der dazu konzipiert ist, in nur eine Richtung zu explodieren, weshalb ihm diese Idee wortwörtlich hätte ins Gesicht fliegen können. Aber er warf sie anscheinend sehr gut und konnte zwei Angreifer damit töten. Er warf ausserdem einen Sandsack auf einige Angreifer, die das Dach erklimmen wollten. Der letzte Angreifer gelangte schlussendlich auf das Dach und Pun schlug ihm mit dem Standbein seines Maschinengewehres den Kopf ein.
Pun erhielt ein Conspicuous Gallantry Cross, die zweithöchste Auszeichnung des britischen Militärs. Wollt ihr ausserdem noch etwas abgefahrenes höhren? Erinnert ihr euch noch an Tul Bahadur Pun, der im Zweiten Weltkrieg die Burma-Eisenbahnstrecke angriff, alleine die Red House-Stellung eroberte und ein Victoria-Kreuz erhielt. Das ist der Grossvater von diesem Typen hier.
Während einem anderen Einsatz in Afghanistan hatten die Gurkha den Auftrag, ein ranghohes Mitglied der Taliban zu töten. Ihr Befehlshaber sagte ihnen, dass sie etwas mitbringen sollten, womit sie beweisen könnten, die richtige Person getötet zu haben. Als sie von der Mission zurückkehrten und der Befehlshaber das Beweisstück sehen wollte, präsentierten die Gurkhas ihm den abgetrennten Kopf der Zielperson.
Wiederum bei einem anderen Einsatz wurde den Gurkha mitgeteilt, dass sie aus geringer Höhe aus einem Flugzeug springen würden, um zum Einsatzgebiet zu gelangen. Überraschenderweise wirkten die Gurkha verunsichert und zeigten sich unwillig, die Mission durchzuführen. Der Befehlshaber, von diesem Verhalten sehr verwundert, sagte, dass es ein Befehl wäre und dieser ausgeführt werden sollte. Nach einigem zögern zeigten die Gurkha sich schliesslich bereit dazu, aus dem Flugzeug zu springen. Als die Mission dann vorbereitet wurde und die Gurkhas die Ausrüstung bekamen kam der grosse Aha-Moment, als die Gurkha realisierten, dass sie mit Fallschirmen springen würden, da sie dachten, dass Absprung aus geringer Höhe bedeutet, ohne einen Fallschirm zu Springen. Und trotzdem hatten sie sich dazu bereit erklärt, aus einen Flugzeug zu springen.
Gurkhas sind mit grösster Wahrscheinlichkeit die besten Krieger auf diesem Planeten und wenn ich jemals einen Tipp geben müsste, was man im Krieg auf keinen Fall tun sollte, dann wäre meine Antwort, gegen einen Gurkha zu kämpfen.
Die Gurkhas erhielten seit 1911 insgesamt 13 Victoria-Kreuze. Vorher konnten sie noch nicht mit solchen ausgezeichnet werden, aber andere Mitglieder der Einheiten, zum Beispiel britische Offiziere, schon, weshalb Gurkha-Einheiten insgesamt 26 Kreuze erhielten, 16 davon nach 1911.
Die Gurkha-Einheiten gehören ausserdem zu den am meisten dekorierten Einheiten der britischen Armee.
Dieses Kapitel beende ich mit einem Zitat von Feldmarschall Sam Manekshaw.
"If a man says he is not afraid of dying, he is either lying or he is a Gurkha."
(Wenn ein Mann sagt, er habe keine Angst vor dem Sterben, lügt er entweder oder er ist ein Gurkha.)
11.10.20
Versteht ihr, wieso ich diese Typen so feiere? Das sind definitiv die Typen, denen ich im Krieg am wenigsten gegenüberstehen wollen würde. Das sind einige der abgefahrensten Typen der Welt mit sehr beeindruckenden Leistungen. Deshalb verwirrt es mich so, dass sie anscheinend bei den Befreiungsversuchen bei Jadotville dabeiwaren und scheiterten. Entweder hatte die Realität eine Fehlfunktion oder es war ein fehlerhafter Wikipedia-Eintrag, aber Wikipedia ist eigentlich ziemlich zuverlässig. Naja, die Realität muss nicht immer Sinn ergeben und hier tat sie es definitiv nicht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top