Rückblick 08

Blut!

Wieso ist hier alles voller Blut?

Owen war schon auf dem Weg zur Arbeit, als ich mit Bauchschmerzen aufwache und das Bett voller Blut ist. Ich zittere und rufe ihn an.

Innerhalb kürzester Zeit ist er wieder zu Hause, fährt mich ins Krankenhaus, um dort zu erfahren, dass ich einen Abgang hatte. Das passiert in den ersten Wochen häufiger, hat die Ärztin gesagt. Sie verschreibt mir Beruhigungsmittel und schickt uns nach Hause.

Owen sitzt neben mir und weint, als hätte man ihm sein schon geborenes Baby aus den Armen gerissen und getötet. Er gibt sich die Schuld, weil er mit mir Sex hatte. Ich versuche, ihn zu beruhigen.

Als er sich nicht trösten lässt, öffne ich ihm seine Hose und nehme seinen Penis in die Hand. Als er reagiert und hart genug ist, schiebe ich ihn mir in den Mund. Owen kommt sofort und ist danach entspannter.

Wir werden trotzdem in das Haus ziehen und heiraten, und Owen will immer noch Kinder.

Da ich Angst vor einer erneuten Schwangerschaft habe, verweigere ich Owen den Sex, auf den er besteht. Anfänglich hat er es verstanden, aber nach ein paar Monaten schlägt die Stimmung um. Er wird weinerlich. Er umgarnt mich. Er versucht, mir meine Sorgen zu nehmen.

Irgendwann habe ich nachgegeben. Wenn man vom Fahrrad fällt, soll man wieder aufsteigen, heißt es doch.

Also schlafen wir wieder täglich miteinander, und als mein Zyklus sich wieder reguliert hat, beginnt er einen Periodenkalender zu führen, um meine fruchtbaren Tage zu errechnen.

Er ist wie besessen davon, mich zu schwängern. Er legt Termine und Dienstreisen so, dass er wenigstens um meinen Eisprung herum zu Hause ist.

Und ganz nebenbei beginnt er, mich zu kritisieren. Mein Essen, meine Haushaltsführung, meine Bildung, mein Aussehen. Es sind Kleinigkeiten, die sich aber nach und nach in mein Selbstwertgefühl fressen. Ich beginne, dankbar zu sein, dass wenigstens er mich liebt, wie ich bin.
Wenn wir bei Freunden sind, macht er sich gelegentlich lustig über mich, als würde ich in meinem Leben ohne ihn nichts hinbekommen. Und sie beginnen, ihm zu glauben. Ich werde nachlässig. Mache Fehler, und das bestätigt ihn, unsere Familien und Freunde, dass ich froh sein kann, ihn an meiner Seite zu haben.

Nach einiger Zeit vergeht mir die Lust am Sex. Ich fühle mich wie eine Produktionsstätte für die Vorstellung seines perfekten Lebens.

»Owen, bitte. Lass mich. Ich will heute nicht«, seufze ich genervt und will vom Bett aufstehen. Innerhalb weniger Sekunden verhärtet sich seine Miene, und er greift mein Handgelenk. Fest. Fester als sonst. »Wieso nicht?« knurrt er.

»Ich brauch keine Begründung für ein Nein!« fauche ich zurück, und ehe ich mich versehe, greift seine Hand meine Kehle und zieht mich zurück aufs Bett. Ich reiße die Augen auf und starre ihn ängstlich an. »Owen! Nicht, warte! Das bist nicht du!«

Er reißt mir meinen Slip runter, keucht vor Lust und zieht sich mit einer Hand seine Shorts über seinen vollständig hart erigierten Penis.
»Halt den Mund!« knurrt er mich von Wut zerfressen an, drückt meine Schenkel auseinander und stößt in mich, dass ich fast zerrissen werde. Mir treten Tränen in die Augen, seine Hand greift immer fester zu, ich keuche, weil ich keine Luft mehr bekomme, und er, weil er mich fickt.

»Gefällt dir das, ja?!« stöhnt er, weil er meine Reaktion völlig falsch deutet. Als er fertig ist, bricht er weinend auf mir zusammen, er entschuldigt sich mehrfach. Er weiß auch nicht, was mit ihm los gewesen ist.

Mein Inneres brennt vor Schmerz. Aber ich sitze neben ihm und halte ihn tröstend in meinen Armen. Kann ja mal passieren.

Danach ist alles wieder beim Alten. Er ist zufriedener, schenkt mir Aufmerksamkeit, und gelegentlich schlafen wir auch miteinander. Ganz ohne Druck.

Ein paar Monate später bin ich wieder schwanger. Diesmal sage ich es ihm nicht sofort. Ich habe Angst davor. Was ist, wenn es nicht bleibt? Was ist, wenn er sich wieder darin verbeißt?

Erst als ihm auffällt, dass meine Periode ausbleibt und meine Brüste wachsen, besteht er auf einen Test. Als der Test positiv ausfällt, tue ich überrascht und freue mich mit ihm zusammen.

Diesmal verzichtet er auf Sex, um das Baby zu schützen. Dafür kommt er immer später nach Hause, riecht nach einem anderen Parfüm und verhält sich mir gegenüber distanziert. Nur das Baby in meinem Bauch bekommt Beachtung. Er ölt mir meinen Bauch ein. Spricht mit ihm und verspricht dem Baby die Welt, wenn es nur in mir bleibt, bis es fertig ist.

Ich weiß, dass er mich betrügt. Und irgendwie macht er sich nicht mal die Mühe, das zu verheimlichen. Wir sprechen nicht darüber, aber die Indizien sind auf meiner Seite.

Lange schwarze Haare an seinem Jacket, Spuren von Fingernägeln an seinem Rücken und dieses ekelhaft billige Parfüm.

Als ich die Praktikantin aus seinem Büro auf einem Firmenfest sehe, weiß ich automatisch, zu wem die Spuren gehören.

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