Unsre Freunde

Wegen der ganzen Aufregung musste unser gemeinsames Kochen und Essen leider gestern ausfallen. Aber ich brauchte nicht viel zu erklären. Colin hatte Dr. Suki und Sam schon Bescheid gegeben. Doch heute wollten wir das nachholen. Die Sprechstunde lief ganz normal. Eine Nachmittagssprechstunde gab es heute nicht, nur die notwendigen Hausbesuche, die bereits angemeldet waren und ich hatte mir bereits alles eingepackt.

Dann verabschiedete ich mich noch schnell von meinen beiden Sprechstundenhilfen und bevor ich die Praxis verlassen konnte kam eine der beiden: „Die letzten beiden Hausbesuche fallen weg, Frau Dr. Doktor. Haben beide den Termin kurzfristig abgesagt!".

„Auch nicht schlecht!", dachte ich für mich und packte also zwei Karteien wieder aus. „Morgen früh komme ich etwas später, meine Damen. Da werde ich in die Klinik zu Mrs. Piercon fahren!". Dr. Suki und ihr Freund erwarteten mich bereits und nahmen mich gleich mit ihrem Auto mit, da Colin ja mit dem Auto zum Markt wollte und es zwischendurch geholt hatte.

„Patricia, sag jetzt nicht du musst noch einen Hausbesuch machen?", fragten die beiden mich. „Doch und es geht auch ganz schnell, ist förmlich um die Ecke!" und schon hatte ich meine Tasche in der Hand. Während ich also meinen letzten Hausbesuch erledigte, warteten die beiden im Auto auf mich und nach etwa zehn Minuten erschien ich wieder auf der Bildfläche.

„So jetzt können wir los!" und etwas ungläubig schauten die beiden schon aus der Wäsche. „Endlich, Feierabend und an nichts mehr denken!". Colin wartete bereits auf uns und war schon voll mit den Vorbereitungen für ein gemeinsames Kochen und Essen mit unseren besten Freunden beschäftigt. Ich begrüßte Colin und schaute was er alles eingekauft hatte.

„Oh lecker!", hörte man mich aus der Küche rufen und schon standen auch Dr. Suki und Sam da. „Was können wir helfen?" und Colin erklärte uns was für zu tun hätten. Ich glaube er genoss es uns ein wenig herum scheuchen zu können. Aber wir nahmen es ihm nicht übel. Im Gegenteil wir spielten dieses Spiel mit, wollten ihm aber dafür später eine kleine Lektion erteilen

Penibel wie er beim Kochen war, hingen alle benötigten Utensilien fein säuberlich in einer Reihe. Bei mir jedoch lag es meist wild durcheinander. Ich bin eher eine Chaotin in der Küche, was sicher an meiner sprudelnden Fantasie lag. Denn trotz allem schrieb ich nach wie vor jede Nacht ein paar Zeilen in mein Tagebuch und auch an meinem Buch musste ich wieder wie unter Zwang weiterschreiben. Noch immer hatte ich keine Erklärung dafür, aber die würde ich schon noch bekommen.

„Nun dann wollen wir mal!", rief ich Dr. Suki zu und sie nickte. Wir deckten schon mal den Tisch und stellten nebenbei für jeden ein Guiness kalt. Entweder man liebte es oder man hasste es. Wir vier gehörten zur Kategorie eins und freute uns schon auf das Bier. Es passte herrlich zu unserem Menue:

Es gab frischen Salat mit allem was dazugehörte, dann noch verschiedene Meeresfrüchte. Colin hatte mitbekommen dass wir das liebten. Auch richtig leckere Steaks hatte er besorgt. Wir waren nun mal alle Fleischesser, nicht wie andere, die nur an ihrem Salatblättchen knabberten. Sam, so heißt der Freundin von Dr. Suki sah zwar so nicht so aus als könne er viel essen. Aber das war nur eine optische Täuschung.

Wir Frauen waren mit Tisch decken fertig und kümmerten uns nun um den Salat. Putzen, waschen, herrichten. „Wie entspannend konnte so was sein!", dachte ich kurzzeitig und mir fiel eine kleine Episode aus meiner Kindheit ein, wo ich mit meiner Oma in der Küche war und auch gerade Salat bearbeitete. Keine Ahnung warum sie mir gerade jetzt auf dem Schirm erschien.

Colin und Sam kümmerten sich um die Meeresfrüchte und die Steaks. Für uns hatte er ein kleines besorgt und für Sam und ihn ein größeres. Als Beilage sollte es Bratkartoffeln geben und auch die bruzelten bereits in der Pfanne. „Schon praktisch einen Koch im Hause zu haben!", dachte ich nun mal laut und Dr. Suki fing lauthals an zu lachen. Colin lächelte, denn er hatte meinen Satz gehört. Mit seinen Lippen formte er ein „I love you!" und ich gab ihm eins zurück.

Sam und Dr. Suki waren schon lange ein Paar und eigentlich war es an der Zeit Nägel mit Köpfen zu machen. Doch bisher hatte Sam sie noch nicht gefragt. Und so wie es aussah, würde er es auch nicht in nächster Zeit tun.. Aber Sam sollte man auch nicht unterschätzen Colin und er tuschelten die ganze Zeit miteinander und grinsten.

Irgendetwas hatten die beiden vor. Ich wusste nur noch nicht was. Doch das würde ich schon noch herausbekommen. Aber so einfach ließen sie sich nicht in die Karten blicken. Nur dass sie was vorhatten, ließen sie leicht durchblicken. Wir wollten heute Abend Spaß haben. Erst gemeinsam essen und dann würden wir schon noch sehen, was passiert. Der Abend war ja noch jung.

Nach unserem gemeinsamen Essen hieß es plötzlich: „Macht euch doch noch hübsch! Wir wollen heute mit euch ausgehen!". Das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen. Schließlich war ich ja erst vor ein paar Tagen mit Dr. Suki shoppen. „Da wird sich doch wohl auch noch was für dich finden lassen!", rief ich Dr. Suki zu.

Wir hatten beide knallenge Jeans an, ein passendes Top darüber und noch meine Lederjacke. Die Haare lässig zusammengebunden. Und meine neuen Boots wurden ausgeführt. Ungeduldig warteten Colin und Sam auf uns. Doch wir wollten sie noch ein wenig zappeln lassen.

Dr. Suki trat zuerst aus der Tür. So hatte Sam seine Freundin noch nie gesehen. Sie trug ebenfalls eine knallenge Jeans, passende Schuh, ein Top, was ihre zierliche Figur umschmeichelte. Um ihre Hüften hatten wir einen kunstvoll gearbeiteten Gürtel geschlungen. Ihr Haar hatte ich geflochten und locker nach oben zusammengesteckt. Heute konnten wir locker als Schwestern durchgehen. „So nun seid ihr aber dran!", rief ich und scheuchte Colin ins Schlafzimmer.

Es dauerte keine zehn Minuten und er war fix und fertig angezogen. Er wusste genau, was ihm stand. Colin trug eine Jeans mit Gürtel, ein nicht zu auffälliges Hemd, passende Uhr und Schuhe, darüber ein Jackett. „Oh, da kann ich ja gar nicht mit euch mithalten!", rief Sam und Dr. Suki sagte nur zu ihm: „Dann schau mal in die Einkaufstüte im Flur!" und Sams Augen wanderten in Richtung Flur.

Dr. Suki hatte auch für ihren Sam ein passendes Outfit herausgesucht und mitgebracht. „Woher wusstest du...?", wollte er von ihr wissen. „Ich hatte so eine Ahnung...". Ja, auch Dr. Suki wurde von zahlreichen Albträumen und Vorahnungen geplagt. Daher hatten wir irgendwie immer ein Gesprächsthema. Schnell beseitigten wir gemeinsam das Chaos in der Küche, steckten noch etwas Geld ein und machten uns dann zu viert auf in die Nacht in Richtung City und wollten uns mit vereinten Kräften ins Dubliner Nachtleben stürzen.

Doch noch immer hatten wir keine Ahnung wohin die Jungs mit uns wollten. Es gab ja zahlreiche Pubs, in denen es gute Tropfen zu trinken gab. Und wir wollten heute genug zu trinken bekommen. Ich hatte früh genug Zeit, wollte ja erst noch in die Klinik zu Mrs. Mc Piercon, um nach ihr zu schauen. Da konnte ich Dr. Suki gleich mit auf Arbeit nehmen und auch Sam.

Doch an Arbeit wollten wir jetzt nicht denken. Wir wollten einfach Spaß haben. Also kehrten wir in den ersten Pub ein. Der war schon ein wenig voll, was um diese Zeit nicht wirklich ein wunder war. Wir suchten uns einen Tisch etwas abseits vom Tresen und die Jungs bestellten uns ein frisch gezapftes Guiness.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top