Entwicklungen



Wir hofften dass unsere beiden Schlafgäste noch eine Weile schlafen würden. Aber eigentlich war es uns egal. Wir ließen unseren Gefühlen freien Lauf und genossen es uns gegenseitig zu verwöhnen. Wir hatten ja in der letzten Zeit eigentlich nur noch Stress gehabt und wenig Zeit miteinander.

Noch immer war von den Neu-Verlobten nichts zu hören. Also begannen wir unser Liebesspiel noch einmal von vorn, um dann in einer Woge höchster Lust vereint, gemeinsam ein Glücksrausch zu erleben. Man kann so etwas einfach nur schwer beschreiben. Da harmonierten wir einfach miteinander und hatten Spaß. Jeder ging auf den anderen ein. Und so führten wir eine ausgeglichene und harmonische Beziehung.

Und bald würde ich den Mann heiraten, den ich nicht gesucht, aber doch gefunden hab.
Doch zuvor hatte das Leben noch einige Überraschungen parat.
Immer mehr ältere Menschen befanden sich in dem Zustand geistiger Umnachtung und hatten einen gequälten Gesichtsausdruck. Jedes Mal befand sich in den Proben auch menschliche DNA sowie ein bisher nicht zu identifizierendes Etwas.

Langsam war es an der Zeit mit meiner Familie Kontakt aufzunehmen, um zu erfahren was man in unserer Familie bisher totgeschwiegen hatte. Auch Colin musste dringend mit seiner Mutter sprechen. Auch in seiner Familie gab es so einiges was man ihm bisher verschwiegen hatte. Und wäre das mit seinem Dad nicht passiert, wer weiß ob man es ihm jemals erzählt hätte.

Colin war ja nun auch kein kleines Kind mehr, das man vor allem Unbekannten beschützen muss. Auch er konnte mittlerweile eins uns eins zusammenzählen und sagte ganz trocken: „Das sind mir inzwischen einfach zu viel Zufälle!", womit er mehr als Recht hatte.

Doch jetzt wollten wir erst einmal in Ruhe zu viert frühstücken und dann nach meinem Schwiegervater in spe sehen. Vielleicht hatte sich ja etwas an seinem Zustand geändert.
Nachdem wir also im Bad fertig waren und uns zurecht gemacht hatten, richteten wir beide ein gemütliches Frühstück her.

Langsam war es an der Zeit, die beiden Turteltauben aus ihrem Schlaf der Gerechten und ihren süßen Träumen zu erwecken.
Da begann sich etwas zu regen: Ja, Dr. Suki schaute uns mit ihren Kulleraugen fragend an: „Hab ich irgendwas verpasst?" und ich beeilte mich ihr mitzuteilen, dass sich bisher nichts Neues ereignet hat. Nur dass man uns angerufen hätte, da es noch weitere Menschen in diesem jämmerlichen Zustand gab.

Langsam weitete sich das wie eine Epidemie aus und irgendwo musste doch der gemeinsame Nenner sein? Den mussten wir nur noch finden.

Doch wo sollten wir mit der Suche beginnen?". Da hatte Colin eine Idee: „Fangen wir doch einfach in dem Laden an, wo du das Diadem das erste Mal erblickt hast!" und ich nickte ihm zu.

Wenn wir schon keine Ahnung hatten was hier gespielt würde, so konnten wir ja jemanden fragen, der all die alten Geschichten behalten hatte. Natürlich wollten unsere beiden Freunde und Jung-Verlobten mit dabei sein.

 Schließlich hatten sie im Labor alles miterlebt. Zumindest Dr. Suki hatte Blut geleckt und wollte unbedingt wissen womit sie es zu tun hatte.Die Probe war noch immer unverändert. Nach wie vor fand sich eine Art Feenstaub und menschliche DNA in der Petrischale.

„Hmm, alles sehr merkwürdig!", hörten wir sie immer wieder sagen. Somit war es klar und wir machten uns nach dem Frühstück gemeinsam auf zu dem Laden und hofften dort den Inhaber vorzufinden. Aber irgendetwas war heute anders als beim letzten Besuch:

Die Eingangstür stand sperrangelweit offen und man konnte sehen, dass ein großer Kampf stattgefunden hatte. Inmitten des Raumes saß der Inhaber und hielt ein graviertes Schwert in der Hand an dem Blut herabtropfte. Noch immer verharrte er in der Position und vorsichtig sprach Colin ihn an:

„Was ist denn hier passiert?", fragte er, konnte die Antwort nicht erwarten. „Ich bin von einer Horde von Trollen angegriffen worden!" und wir schauten ihn ein wenig komisch an. „Ja, es ist kein Witz!" und er begann diese Wesen zu zeichnen. Und inmitten der vielen Trolle befand sich ein etwa dreißig Jahre alter Mann, der sie auf irgendeine Weise zu kontrollieren schien, ohne allerdings ein Wort zu verlieren.

 Als ich das Bild sah, konnte ich meine Verwunderung kaum verbergen. Der Kerl kam uns nur mehr als bekannt vor. Genau diesen Typen hatten wir schon einmal gesehen, hier direkt im Laden. Das musste der Bräutigam aus der Legende sein. Doch wie war er so bösartig geworden? Dies war eine meiner vielen Fragen, die ich derzeit noch immer nicht beantworten konnte.

„Und überhaupt, wie kommen denn Trolle hierher?", noch immer konnten wir das nicht fassen. Selbst Dr. Suki konnte sich keinen Reim darauf machen und sie war schon so einiges gewohnt. Inzwischen hatte sicher der Inhaber des Ladens wieder aufgerapppelt und er erzählte uns haarklein wie sich alles abgespielt hatte. Der Typ aus der Legende stürmte ohne Vorwarnung in den Laden und wollte den Ring und das Diadem haben. Nur so konnte er seine ehemalige Braut verfolgen.

Er wollte einfach nicht begreifen, dass sie sich neu verliebt hatte und ihn nicht mehr wollte. Doch mit seiner ständigen Eifersucht hat er sie ja auch immer wieder weiter weg von sich getrieben. Sie war seitdem ständig auf der Flucht.Dieser Typ schwor damals bittere Rache an allen Nachkommen, die den Namen Mc Pherson trugen und somit waren wir ohne dass wir es wollten in seinen Dunstkreis geraten.

 Alle diejenigen die sich seinem Willen nicht beugten, ließ er in dem apathischen Zustand zurück, wie ihn auch jetzt Colins Vater ereilt hat. Nur jemand mit dem Namen Mc Pherson konnte ihn zur Strecke bringen.

Daher hatte mich das Diadem als seine Trägerin und gleichzeitig Erlöserin für alle Gequälten erwählt. Meine Oma hatte auch schon lange von dieser Legende gewusst, mir aber bisher nichts davon erzählt. Sie wusste schon längst, dass ich selbst damit in Berührung kommen würde.
Wie gesagt, ich musste meine Fähigkeiten erst selbst erkennen und zu nutzen wissen. Die richtige Zeit dafür war aber inzwischen gekommen

Es war mir vorbestimmt einen jungen Mann kennenzulernen mit dem ich für immer eine Symbiose bilden konnte. Und dieser jemand sollte ganz anders sein als ich, doch unsere Fähigkeiten sollten sich ergänzen. Das hatte meine Oma schon mehrfach in ihren Visionen gesehen.

Und als er ihr dann leibhaftig gegenüberstand, wusste meine Oma instinktiv, er ist der Richtige für mich. Und auch Colin hatte immer wieder diese Träume von mir. Er hatte mich schon lange vorher gekannt. Und als er mich dann leibhaftig erblickte, war es um ihn geschehen. Es ist schon komisch, wie sich Legenden dann doch irgendwie ihren eigenen Weg im Universum suchen.  

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