one
Chapter 1
Seufzend sitze ich in meinem Wohnheim vor meinem Schreibtisch und schaue meine Blätter an. Liam hat mir vor zwei Stunden geschrieben, dass drei neue Aufträge eingetrudelt sind. Zum einen Michael Bublé, wobei ich seinen Song schnell auf ein Blatt bekommen habe. „I miss seeing that smile" oder „It's hard seeing you with him", stehen nun auf dem Blatt. Ich brauche noch zwei weitere Love Songs, was nicht einfach ist, da es schon so viele gibt, sie sich aber wiederum nicht ähneln dürfen.
Aber die anderen Artisten, Little Big Town und Fleetwood Mac sind dann schon wieder andere Hausnummern.
Harry:
Hey Liam! Im Anhang findest du den Love Song für Michael. Für die anderen beiden fällt mir noch nichts ein, gebe mir ein paar Tage und dann schick ich es dir zu! Haz x
PDF „SOMEDAY"; MICHAEL BUBLE
Liam:
Hey Haz, zwei Tage bleiben dir noch, bevor das Management der beiden Druck macht. Ich hoffe, du schaffst das. Vielleicht findest du noch Inspiration. Ich glaub an dich, du schaffst das!
Zwei Tage... Zwei Tage in denen ich noch zwei Texte schreiben muss.
Allerdings verschiebe ich diese Aktivität auf wann anders und gehe erst mal ein wenig spazieren. Vielleicht sehe ich ein verliebtes Pärchen, was mir Inspiration einbringt. Ich sollte eigentlich auch noch etwas für die Uni machen, denn die Songtexte schreiben, mache ich eigentlich nur nebenher. Niall ist damals auf die Idee gekommen, meine Texte an ein Management zu schicken und anscheinend haben sie sie so überzeugt, dass ich wenig später selbst unter ihnen unter Vertrag bin. Liam ist mein Manager, der für mich alles Wichtige regelt. Ich bin froh ihn zu haben, denn eine Bedingung, die ich gestellt habe, war, dass ich nirgends meinen Namen stehen haben möchte. Mein Künstlername „Green Soul" ist inzwischen weltbekannt. Ich habe schon für sämtliche Künstler Songs geschrieben. Doch mein absolutes Highlight ist immer noch mein Song für Ariana Grande. Zudem steht auch bald eine Preisverleihung statt, auf die mich Liam diesmal zwingt mitzugehen. Die letzten male konnte ich immer irgendeine Ausrede suchen. Aber ein paar Tage kostenlos Paris, und an einem Tag dann abends auf die Veranstaltung, da kann man sich kaum beschweren.
Ich binde meine Schuhe zu, ziehe mir meine Wildleder Varsity Jacke an. Über meine Locken ziehe ich mir noch meine Beanie an, bevor ich mein Zimmer zuschließe und aus dem Wohnheim laufe. Die kalte Luft weht um meine Nase und sofort fangen meine Augen an zu Tränen. Scheiß Kälte! Ich ziehe meine Jacke enger um mich und bereue es sofort, keine Handschuhe angezogen zu haben. Meine beigen Bluetooth Kopfhörer ziehe ich über meine Ohren und schalte sofort meine Lieblingskünstlerin Lana Del Ray ein, während ich Richtung unseres Parkes bin. Der kleine See in der Mitte beginnt langsam zu gefrieren, die Blätter der Bäume fallen herunter und die Sonne verschwindet allmählich.
Ich laufe über den sandigen Gehweg, sehe die wunderschönen Blumen an, die gerade anfangen zu blühen. Löwenmäulchen oder auch die Studentenblume. Studentenblume... ich als Student muss darüber schmunzeln. Schon früh habe ich mich für das Organisieren von Dingern interessiert und habe mich schließlich auf PR-Management fokussiert. Im fünften Semester muss man ein allgemeines, halb Jähriges Praktikum durchführen und ich sollte mich eigentlich langsam mal darum kümmern einen Platz zu suchen, auch wenn ich erst im dritten bin und noch ein Jahr Zeit habe, bis ich es machen muss.
Natürlich könnte ich Liam fragen, ob ich bei seinem Management das Praktikum machen kann, aber ich habe schon so viel mit ihm zu tun und würde mich über etwas außerhalb mehr freuen. Nicht dass ihr mich falsch versteht, Liam ist ein echt lieber Kerl, und auch die anderen Mitarbeiter, aber wenn man die Chance mal hat, wo anders reinzuschnuppern, muss man die Gelegenheit auch nutzen. Vielleicht kann Liam aber ja seine Kontakte spielen lassen und sich umhören, wo es möglich wäre.
Listen to the wind blow
Watch the sun rise
Sofort schnappe ich mein Handy und schreibe die zwei Zeilen auf. Das ist der perfekte Anfang für ein Lied! Mal sehen, was ich daraus noch zaubern kann!
Ich setze mich auf die nächste gelegene Bank und murmle immer wieder die zwei Sätze vor mich hin und wippe dabei mit meinem Fuß auf und ab.
Listen to the wind blow
Watch the sun rise
Run in the shadows
Damn your love, damn your lies
Immer wieder wippe ich auf und ab und suche den genauen Takt, der dazu passt. Verändere immer wieder die Schnelligkeit vom Rhythmus. Mal schneller, mal langsamer. Mal alles im gleichen Tempo.
Und dann! Nach gefühlten Ewigkeiten habe ich den passenden Rhythmus gefunden und freue mich wie ein kleines Kind.
And if you don't love me now
You will never love me again
I can still hear you saying
Leise singe ich die Zeilen in mein Handy und speichere es schlussendlich ab.
Liam:
Denk daran, nächsten Samstag ist die Preisverleihung in Paris! :)
Ja Liam, ich weiß, dass es nur noch 4 Tage sind und ich noch so viel machen muss. Setzt mich nicht unter Druck. Zwei Songs und am Freitag muss ich auch noch ein Projekt für die Uni abgeben. Wir sollen eine eigene Homepage erstellen die einen über uns persönlich informiert. Mit allem Drum und Dran. Design, Verlinkungen und so weiter und sofort. Und wer mich kennt weiß auch, dass ich damit noch nicht angefangen habe. Sollte es zu einem Praktikum kommen, muss ich mir dringend angewöhnen, Ordnung und meine Fristen einzuhalten. Ich kann es mir dort nicht leisten, etwas zu spät abzugeben, oder gar etwas zu vergessen.
Würde mein Kumpel Niall mich nicht immer dran erinnern, dass ich etwas abgeben oder machen muss, wäre ich schon längst aufgeschmissen und hätte mein Studium schon zehnmal abbrechen können. Aber für was hat man denn Freunde?
Meine Beine tragen mich zurück ins Wohnheim, da es angefangen hat zu regnen. Kälte ist nicht schlimm genug, natürlich muss es dann noch regnen! Wenn morgen nicht alles glatt und eisig ist, dann weiß ich auch nicht weiter. In meiner guten Stube zurück, ziehe ich mir meine Mütze vom Kopf und die Stiefel von den Füßen.
Das Erste, was ich mache, ist, mir einen Stift und einen Zettel zu greifen und meine schon gesungene Lyrics aufzuschreiben. Nach und nach fallen mir immer mehr Zeilen ein, doch auch immer mal wieder muss ich eine durchstreichen, da sie doch nicht zusammengepasst haben. Ein nervenaufreibender Prozess, der mich am Schluss doch noch die ein oder andere Stunde gekostet hat, hat schließlich ein Ende, als ich auf das vollgeschriebene Blatt vor mir starre.
Voller Freude lese ich es einmal durch, wippe mit meinem Fuß die Melodie von vorhin nach und merke, genau das ist es! Genau das ist die Melodie, der Rhythmus, den ich brauche. Schnell schreibe ich es auf dem Computer und schicke es schnell Liam zu. Jetzt muss ich nur noch das Lied für Little Big Town. Doch darum kümmere ich mich wann anders.
Als Erstes mache ich mir, mein inzwischen schon Abendessen. In meinem kleinen Kühlschrank in der Küche finde ich nichts Brauchbares, was mich noch frustrierter werden lässt. Dann eben der gute alte Lieferdienst. Ich nehme mir mein Handy zur Hand und durchsuche sämtliche Angebote, nur um am Ende doch wieder die Pizza mit Mais, Knoblauch, und Gemüse zu nehmen. Da ich vegetarisch lebe, fallen die meisten Gerichte weg. Speck, Schinken, Salami... schon als Kind habe ich aufgehört, diese Dinge zu essen.
Dafür liebe ich die Tiere und die Natur viel zu sehr, dass ich sie zerstören könnte.
Nach einigen Minuten, wenn nicht sogar Stunden, klingelt es an der Türe. Rasch öffne ich diese und nehme dankend meine Pizza entgegen, um dann wieder in mein Zimmer zu verschwinden. Die Pizzaschachtel lege ich auf meinem Schreibtisch ab und schließe mein Handy an der Musikbox an, um mich dann mit einem kleinen Lächeln auf meinem Schreibtischstuhl niederzulassen und mit Lana Del Ray im Hintergrund meine Pizza verschwinden zu lassen.
ʕ•́ᴥ•̀ʔ
Willkommen zu meiner neuen Story und dem ersten Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch :) ich hoffe hier einige nette Kommentare oder Privatnachrichten zu lesen, die mich noch mehr motivieren zu schreiben. Gebt aber gerne jetzt schon einmal Rückmeldung!
Love Becci
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