4. Das kostet was!

Huhu meine Süßen, hier das 4. überarbeitete Kapitel! Viel Spaß!❤

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* Marco *

Ich habe Thomas ganz unschuldig nach Vivis Handynummer gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihr Fußball schmackhaft machen will. Da hat er sie mir dann doch gegeben.
Ich glaube, sie war ganz schön geschockt, als sie kapiert hat, dass ich ihr schreibe. Mich ärgert es ein wenig, dass sie nun doch doch nicht zum Spiel kommen will. Es hätte ihr sicher gefallen!
Etwas gelangweilt kicke ich den Ball vor mir her und folge Thomas' Anweisungen. In wenigen Tagen spielen wir wieder. Doch ich kann mich irgendwie schlecht konzentrieren, ständig schweifen meine Gedanken zu Vivis eiskalten Augen ab, die dennoch so unglaublich fesselnd sind. Ich grüble das gesamte Training über, weshalb sie so eine Abneigung gegen Fußball haben könnte und wie ich sie vom Gegenteil überzeugen könnte.

Nach dem Training fahre ich zu meiner Schwester ins Café, vielleicht hat Yvonne einen guten Tipp, wozu hat man Schwestern?
Als ich das Café betrete, fällt mir Yvonne kurz danach regelrecht um den Hals. "Brüderchen! Du warst ja lange nicht da! Lebst ja scheinbar doch noch! Wie geht's dir?" Zum Glück ist der Laden nicht rappelvoll, sodass ich sie vor dem nächsten Frageflash in eine Ecke des Ladens ziehen kann. Die übrigen Gäste gucken schon.
Ich komme gern hierher,aber ich möchte nicht nur Autogramme schreiben müssen, sondern habe auch gern mal kurz meine Ruhe und trinke einen Kaffee oder frühstücke dort. "Ssshhhhttt! Nicht so laut, Yvonne! Bitte!" Verdutzt sieht meine Schwester mich an. "Was ist denn mit dir los?" Ich setze mich und grinse: "Nix, aber muss denn echt jeder mitbekommen, dass ich hier bin? Ich wollte mit dir reden."
"Ach ja, du bist ja der Superstar in der Familie!", neckt sie mich und zwinkert mir zu. Ungefragt stellt ihre Angestellte einen frisch gepressten Orangensaft vor mir ab und verschwindet sofort wieder. Yvonne muss den Mädels echt mehr als deutlich gesagt haben, dass ich tabu bin - die trauen sich meistens nicht mal mich anzusehen.
"Was willst du wissen? Worüber willst du reden?" Yvonne sieht mich ungeduldig an. Ja, das ist sie. Ungeduldig bis zum geht nicht mehr. War sie schon immer.
"Naja, ich hab jemanden kennengelernt und...", weiter komme ich gar nicht. Yvonne fällt mir erneut um den Hals, dieses Mal quietscht sie zu allem Überfluss auch noch dazu. Gott, wie unauffällig. "Was machst du denn? Ich hab doch nicht gesagt, dass ich ihr nen Antrag machen will?!", feixe ich. Sie kichert. "Sorry, Marcolein. Ich freue mich nur so! Erzähl mir von ihr! Wie heißt sie? Was macht sie? Woher kommt sie? Ich will alles wissen! Alles!" Ich seufze, das war klar gewesen.
"Ich weiß selbst noch nicht so viel über sie", druckse ich herum und starre meinen Orangensaft an. "Dann eben alles, was du bis jetzt weißt!", drängelt Yvonne. Ich bereue es mittlerweile, ihr auch nur nur ein Wort gesagt zu haben.

"Sie heißt Viviana, ist die Stieftochter meines Trainers und lebt zur Zeit auch bei ihm. Sie hasst Fußball. Sie hat braune Haare, ist etwas kleiner als ich und tut so als könnte sie mich nicht leiden. Aber ich mag sie irgendwie." Nun wirkt meine Schwester wirklich überrascht.
"Sie kann dich nicht leiden? Das passiert ja wirklich nicht oft!" Seufzend entgegne ich: "Jaja, ist ja egal. Wie kriege ich sie dazu, mit mir wenigstens mal einen Kaffee trinken zu gehen? Geschweige denn, sie zu einem Spiel zu bekommen?"
Nachdenklich legt sie die Stirn in Falten und lächelt. "Du magst sie, ne? Ist ja niedlich! Naja, du musst sie erobern! Ich glaube kaum, dass sie dich ewig blöd finden wird. Ich kenne dich doch, du kannst unglaublich charmant sein. Wer weiß, warum sie so allergisch auf das Thema Fußball reagiert. Vielleicht mag sie andere Sachen? Dann solltest du erstmal versuchen, darüber mit ihr zu sprechen. Und am Wichtigsten bei solchen Frauen ist, nicht aufgeben. Die haben eine harte Schale, sind aber sehr zerbrechlich. Es sind sehr starke, selbstbewusste Exemplare, die nicht ohne Weiteres jemanden in ihr Leben lassen. Ich denke, du musst Geduld haben, wenn du sie wirklich für dich gewinnen willst. Das wird dauern und ist das Gegenteil von dem, was du gewohnt bist, Brüderchen!", erklärt sie mir dann. Na toll.
Ich habe ihr schweigend zugehört und bin ein wenig enttäuscht. Das klingt nicht nach dem ultimativen Tipp. Klingt eher niederschmetternd. "Du machst mir ja echt große Hoffnungen", jammere ich erneut.
"Ach komm! Ist doch auch mal nicht schlecht, wenn dir eine mal nicht sofort hinterherrennt! Sie lernt dann den Marco kennen, der du wirklich bist und nicht das, was sie sich vielleicht schon jahrelang vorgestellt hat! Ich finde das sogar ziemlich gut!", schmunzelt sie.
"Hmmm." Ich nippe an meinem O-Saft und schaue auf mein Handy, als Yvonne hinter dem Tresen verschwindet.
Freudig stelle ich fest, dass Viviana mir eine Nachricht geschrieben hat.

"HILFEEEE! Clara quält mich schon den ganzen Tag mit ihren Erik-Geschichten! Kann er sie nicht mal zum Kaffee einladen?! Ich ertrage sie so nicht! Diese Mischung aus Verzweiflung und rosa Herzchen ist kaum zu ertragen... Vivi"

Still grinse ich in mich hinein und schreibe ihr zurück:

"Sicher könnte er das machen. Ich tret ihm nachher mal in den Arsch ^^ Wann gehst du mit mir Kaffee trinken? ; ) "

"Danke. Das Thema hatten wir doch schon -.- "

"Lass dich doch nicht so bitten : * "

"Neeeiiiiin! Soll ich's buchstabieren??"

" : / mennoo. Wieso nicht, Viviana?"

" ... "

" Was bitte?"

Sie antwortet nicht mehr und ist off. Na tolle Karte, da hab ich aber wirklich ne Aufgabe vor mir, wenn ich sie dazu kriegen will, mich zu mögen. Ich muss los, sonst hol ich mir einen Einlauf von Tuchel ab. Nein danke. Ich werfe meiner Schwester einen Luftkuss zu und verschwinde.

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* Viviana *

Seit Clara wach ist, säuselt sie wie betrunken mir die Ohren über Erik voll. Es ist nicht zum Aushalten. Ich freue mich zwar, dass da ein Kerl ist, den sie so fantastisch findet. Doch mit ihrer konkreten Auswahl bin ich nicht einverstanden und umso mehr nervt es mich, dass sie mir seit Stunden bis ins letzte Detail jedes Grübchen, seine Augenfarbe beschreibt und selbst seinen Geruch analysiert. Das ist die reine Folter!
In meiner Verzweiflung schreibe ich Marco. Ich hatte ihm nicht mehr schreiben wollen, doch was soll ich denn machen?! Clara ist hoffnungslos verknallt in diesen Erik und er rennt doch den ganzen Tag mit ihm über den Platz. Thomas da einzuschalten, wäre dann doch zu peinlich geworden. Obwohl ich kurz darüber nachgedacht hatte - nur um zu vermeiden, Marco darauf anzusprechen.

Marco und ich schreiben kurz miteinander und natürlich schneidet er das leidige Thema von gestern wieder an. Er will immer noch einen Kaffee mit mir trinken gehen. "Aarrghh! Wieso kapiert er es denn nicht?!", stöhne ich und raufe mir die Haare.
Clara unterbricht sogar kurz ihre Schwärmerei und schaut mich verdutzt an. "Wer versteht was nicht?" Achja, sie konnte mich ja hören. Aber meine Einwände gegen Erik ignorierte sie seit geschlagenen vier Stunden! Da war sie dann doch taub.
"Naja, ähm...", stammle ich ein bisschen blöd. "Was denn? Sag doch!" Um ihrer Aufforderung Nachdruck zu verleihen, wirft Clara auch noch ein Kissen nach mir. Ach, wie ich sie doch liebe. "Marco. Er versteht einfach nicht, dass ich auch keinen Kaffee mit ihm trinken will!", antworte ich ihr genervt.
"Ihr schreibt noch miteinander?" Sie klingt extrem überrascht. "Nicht wirklich." "Aha. Wieso gehst du nicht einfach hin? Er will dich wenigstens sehen!" Jetzt sind wir wieder beim Thema Erik angelangt. Besser als Marco, denke ich zufrieden und höre mir weiter ihre Ausführungen an. Ich hoffe wirklich, dass Marco Erik den Arschtritt des Jahrhunderts verpasst, damit ich mir das nicht noch den ganzen Tag anhören muss. Ich liebe Clara, sie ist meine beste Freundin, aber manchmal strapaziert sie meine Nerven so sehr, dass sie beinahe reißen.

Gegen 16.30 piepst mein Handy.

"Da ich Claras Nummer nicht hatte, sag ich einfach dir Bescheid. Erik würde sich gern nach dem Training in einer Stunde mit ihr treffen. PS : hab ich gern gemacht ^^ Marco "

Yayy, sehr gut. Ich grinse Clara breit an. "Mal dein Gesicht an und wirf dich in deine Klamotten, Schätzchen!" "Wieso sollte ich?", mault sie. "Weil du dich mit Erik trifft!" "Waaaas?!", kreischt sie los. Hatte ich erwähnt, dass sie eigentlich erwachsen ist? Grad hängt sie an meinem Hals und knuddelt mich beinahe zu Tode. Ihre persönliche Entwicklung ist möglicherweise mit 15 stehen geblieben, sei's drum.
"Wie hast du das gemacht?", fragt sie, während sie alle möglichen Klamotten aus meinem Schrank aufs Bett feuert. Ja, richtig gehört - meine Klamotten, aus meinem Schrank. Das hat schon Tradition. Ich bin nicht besser, ich mache es genauso, wenn wir bei ihr sind und feiern gehen wollen oder was auch immer.
"Was zieh ich bloß an?" "Stoff", grinse ich sie blöd an. Da landet auch schon ein blaues Top direkt in meinem Gesicht. "Du bist so doof! Triff du dich lieber mit Marco!" Ich schüttle den Kopf. "Nö."
"Du bist kompliziert!", behauptet sie. "Überhaupt nicht wahr! Ich hab nur keine Lust mir so nen Deppen anzulachen!", widerspreche ich ihr lachend. "Erik ist kein Depp!", faucht Clara mich an und bewirft mich mit einer Hose. Hoppla, er hat es ihr scheinbar wirklich angetan, sonst ist sie entspannt, wenn ich mal eine Spitze gegen ihren Auserkorenen loslasse. Sie kennt mich, ich bin eine ziemliche Giftspritze, wenn ich jemanden nicht leiden kann. Entweder man lebt damit oder man lässt es. Clara lebt damit und das normalerweise auch ganz gut.
Ich halte lieber mal meinen Mund, bevor sie mit Absicht meine Heels beginnt zu schmeißen. Das könnte wirklich weh tun.

Clara rennt wie von einer Hornisse gestochen zwischen meinem Zimmer und Bad hin und her. Sie macht mich nervös. Weshalb macht sie so einen Aufstand? Er will sie nicht heiraten! Es ist nur eine Art Date. Aber Clara benimmt sich total kopflos. Bei der Vorstellung muss ich lachen, womit ich mir einen bösen Blick von ihr einhandle.
"Ziehst du dich jetzt bitte auch mal an?", will sie schnippisch wissen. "Wieso? Ich finde meine Jogginghose für Netflix ganz passend", entgege ich irritiert. "Ähm, und wer fährt mich da dann hin? Schon mal daran gedacht?" "Soll ich Händchen halten oder wie? Nimm doch ein Taxi!", erwidere ich perplex. "Viviana! Kannst du mich bitte fahren?! Bitte! Es ist mir echt wichtig!"
Oha, ich lag wohl richtig. Erik hat ihr ja komplett den Kopf verdreht. Ich habe zwar keine Lust schon wieder dahin zu fahren, aber was tut man nicht alles für die beste Freundin, ne?
"Okay, okay. Ich mach ja. Reg dich bitte ab. Ich fahr dich, du darfst mir potentielle Gesprächsthemen erzählen und mich mit deiner Schwärmerei beinahe erdrücken. Für dich mach ich das. Dir ist hoffentlich klar, dass ich was bei dir gut hab?", zwinkere ich ihr zu. "Danke, Vivi. " Sie klingt so erleichtert.
Ich verabschiede mich also traurig von meiner bequemen Jogginghose und streife mir eine Jeans und ein Top über. Haare schnell gemacht, Schminken fällt auch eher minimalistisch aus. Ich hab ja kein Date, denke ich glücklich.

25 Minuten vor Trainingsende sitzen Clara und ich im Auto. Die ist so hibbelig und verstellt ständig den Radiosender. Nach dem 10. Mal verpasse ich ihr einen Klaps auf die Finger. "Schatz, bitte. Ich bau noch noch nen Unfall, wenn du da so durchzappst!" Schmollend zieht sie die Hand zurück und trommelt auf dem Armaturenbrett herum. Gott, Clara - du machst mich wirklich wahnsinnig grad! Ich sehe auf die Uhr, zum Glück sind wir gleich da - dann liefere ich dieses rosa-bis-über-beide-Ohren-verknallt-Paket bei Erik ab und bin frei!
Als wir endlich da sind, fahre ich trotzdem aufs Gelände. Warum eigentlich? Ich Depp, bei meinem Pech fahre ich Marco noch über den Haufen.

Aufgeregt springt Clara aus dem Auto und stöckelt Erik entgegen, der gerade auf dem Parkplatz angekommen ist. Ich sehe ihr hinterher und lausche dem Song im Radio. Das Fenster habe ich heruntergelassen, es ist heute angenehm warm draußen.
"Hey, Viviana", ertönt Marcos Stimme neben mir. Verdammter Mist.
Erschrocken drehe ich mich um und drücke aus Versehen den Knopf, der das Fenster wieder schließt, anstatt den, um es vollständig zu öffnen.
Marco steht an der Fahrertür, hat sich zu mir heruntergebeugt und schaut dezent verwirrt drein, während meiner Aktion. Als ich es endlich geschafft habe, das Fenster wieder zu öffnen, grinst er mich an.
"Hi." "Hi", murmle ich verlegen. Ihm wollte ich wirklich nicht begegnen.
"Hab ich gut hingekriegt, oder?" Dabei nickt er in Claras und Eriks Richtung, die gerade in seinen Wagen einsteigen. "Ja, danke."
"Kaffee?" Er gibt nie auf, oder? "Nee, lass mal", verneine ich kopfschüttelnd.
"Gib dir mal nen Ruck, Vivi. Ich beiße wirklich nicht. Immerhin hab ich Clara geholfen", schmunzelt er. Ach Mann, das ist doch Erpressung! Aber Recht hat er leider!
"Meine Fresse, okay! Wenn's sein muss!", sage ich zickig und funkle ihn herausfordernd an. Doch er lässt sich davon nicht einschüchtern.
"Cool." "Muss ich dich jetzt etwa mitnehmen?", frage ich noch genervter.
"Sieht so aus. Mein 'Taxi Erik' ist ja schon davongefahren", lacht er, "der hat mich heute mitgenommen. Machen wir manchmal immer noch so.". Na klasse. Das kann ja nur ne Katastrophe werden mit uns beiden.
"Dann steig halt ein", brumme ich. Er setzt sich auf den Beifahrersitz und lächelt mich an. Wieso grinst der so niedlich? Stopp, Vivi! An dem da ist gar nix niedlich!
Er nennt mir eine Adresse, die ich ins Navi eingebe und dann geht's los.
Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich mich tatsächlich habe breitschlagen lassen. Wie Clara das wieder gut machen will, weiß ich nicht!

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Wer kennt das nicht ? Für die beste Freundin macht doch alles oder? Naja, vielleicht fast alles... ^^

Was haltet ihr davon? Was denkt ihr, wie könnte Vivis uns Marcos 'Verabredung' wohl laufen? Gibt sie sich endlich einen Ruck und ist mal nett zu ihm?

Hoffe, das Kapitel hat euch gefallen?! : *

Fühlt euch umarmt,
eure Mercy aka Floraly ❤

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