38. Trau dich
Huhu meine Süßen, viel Spaß mit dem neuen Kapitel! <3
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* Viviana *
Eine Woche lang schaffen Marco und ich es, uns zu treffen, bevor Clara die Schnauze voll hat von unserer Heimlichtuerei und Klarheit will. „Also bitte, was ist das jetzt? Seid ihr zusammen? Oder vögelt ihr nur so zum Spaß miteinander? Oder ist es noch was viel Schrägeres?", nervt sie mich und wirft mir einen merkwürdigen Blick zu, als wir beim Mittagessen sitzen. „Mein Gott, was denkst du denn von mir? Wir sind kein Paar, aber wir schlafen auch nicht miteinander, nur mal so nebenbei!", seufze ich, sie zieht überraschend die Augenbrauen hoch. „Nicht?", entfährt es ihr, ich schüttle den Kopf und spüre, wie ich rot werde. Ja toll, wir haben keinen Sex, Marco und ich. Ist ja eigentlich nix dabei, nur sie hat das ja scheinbar erwartet. Wenn ich auch nicht weiß, wieso. Eine Schlampe bin ich eigentlich nie gewesen. „Wieso denkst du eigentlich, ich spring gleich mit dem in die Kiste? Bist du bescheuert?", zicke ich sie an, sie zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung, hab ich halt gedacht", murmelt sie, was ich nicht ausreichend finde. „Und wieso bitte?", zische ich entrüstet. „Na sonst muss ich dir das ja sogar abnehmen, dass du ihn wirklich gern hast und ihn nicht nur so zum Spaß trifft. Das will immer noch nicht so ganz in meinen Kopf, sorry", gibt sie schließlich zu, vermeidet es aber mich anzusehen. So ist das also. „Habt ihr schon Wetten abgeschlossen oder was? Wie lange ich es mit ihm aushalte, bis ich ihn doch abschieße?!", fauche ich wenig freundlich und will mich gerade in alter Manier so richtig aufspulen und eklig werden, als Marco um die Ecke kommt.
Erschrocken klappe ich meinen Mund wieder zu und starre ihn an. Was macht er denn hier? Wir sind nicht verbredet. Hinter ihm erkenne ich Robin und Marcel, die ich bei der Poolparty letztens kennengelernt habe. Kurz darauf hat auch Marco mich gesehen und kommt grinsend zu unserem Tisch. „Na wen haben wir denn da?", schmunzelt er, lässt sich auf den freien Stuhl neben mich fallen, reicht Clara die Hand, die genau so verwirrt guckt wie ich. Dann gibt er mir einen Kuss auf die Wange, als wäre nichts dabei. Ist es ja eigentlich auch nicht, aber wir sind hier in der Öffentlichkeit! Ich will nicht schon wieder in die Klatschpresse! Nachdem ich auch seinen Kumpels Hallo gesagt hab, frage ich ihn verunsichert: „Was machst du denn hier?" „Hunger?", lacht er, legt seinen Arm um mich und ich möchte instant sterben, mir ist das unangenehm, die Leute glotzen schon. Trotzdem schüttle ich seinen Arm nicht ab, das würde Claras Vermutung nur in die Karten spielen und wahrscheinlich muss ich mich damit abfinden, dass ich dieses Mal nicht jahrelang im Hintergrund bleiben kann. Nicht wie bei Zlatan. Wenn das so weitergeht, kommt das eh raus, dass ich Marco treffe und naja, den Rest kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich seh die Schlagzeilen schon vor mir, wie ich als Bitch abgestempelt werde, weil ich erst mit Ibra und dann mit Marco Reus was anfange. So von wegen, Fußballprofi muss der Kerl sein, Millionen verdienen und gut aussehen. Ach Mann. Nerviger Mist ist das doch. Trotzdem fühlt es sich leider verdammt gut an, wie Marco mich im Arm hält und keine große Sache daraus macht. So beenden wir unser Mittagessen eben mit den drei Jungs und ich verabrede mich mit Marco für heute Abend. Bevor wir uns alle voneinander abschieden, kommt Robin auf die glorreiche Idee, noch ein Eis essen zu gehen. Na von mir aus. Etwas unmotiviert hocke ich neben Marco auf einer der Bänke und warte darauf, dass Clara mir was mitbringt, weil ich zu faul bin, mich selbst anzustellen.
Komischerweise ist das dann so ein Moment, in dem mir das alles, was mich vorher noch nervte, plötzlich egal ist. Ob irgendwer uns sieht, über mich urteilt oder die Presse sich das Maul zerreißt. Trotz dieser Befürchtungen, verschränke ich meine Finger mit Marcos und lehne mich bei ihm an. Mir doch egal, sollen die doch alle denken, was sie wollen. An meinem zuckersüßen Arsch können die mich mal, ich mag den Kerl, ich bin in ihn verknallt, verliebt, was auch immer und das lasse ich mir von niemandem kaputtmachen. Netterweise kommentiert Marco das alles nicht, sondern lächelt nur leicht, als wir Händchen halten. So ein bisschen bekloppt sind wir beide ja schon oder? Benehmen uns wie zwei unerfahrene Teenager und im nächsten Augenblick fallen wir wieder übereinander her. Total unausgeglichen und unlogisch. Schön ist es trotzdem.
Nur mit Mühe konnte ich Clara am Telefon davon überzeugen, dass ich heute Abend wirklich keine Zeit für sie habe. Als ich erwähne, dass ich zu Marco fahre, schnaubt sie nur verächtlich ins Telefon und meint: „Ganz ehrlich, was auch immer ihr da treibt, was du vorhast – ich glaub das immer noch nicht. Du triffst dich einfach so mit ihm? Obwohl ihr kein Paar seid?" Da ist sie wieder, die Rosamunde-Pilcher-Logik. Wozu einen Kerl treffen, der vielleicht gar keine ernsten Absicht hat? Unvorstellbar! „Lass das mal meine Sorge sein. Ich habe gar nix vor, ich mag ihn. Das ist alles. Akzeptier das jetzt endlich mal, eigentlich war das doch das, was du die ganze Zeit wolltest", nörgle ich, sie jammert: „Ja, aber was, wenn das nicht funktioniert? Dann mutierst du womöglich wieder zum Kotzbrocken!" Ach daher weht der Wind? Überrascht lasse ich diese Aussage auf mich wirken und beruhige sie dann: „Okay, pass auf – es ist möglich, dass ich irgendwann doch nochmal so unausstehlich bin, wie die letzten Monate, aber ich glaube nicht, dass Marco der Grund sein wird. Er hat mich gern, ich ihn auch. Wir gucken einfach, was draus wird. Mach dir nicht solche Sorgen. Hab dich lieb, aber ich muss jetzt los!" Sie murmelt noch irgendwas, was ich nur halb verstehe und dann endlich kann ich bei Marco klingeln. Ich stehe ja schon seit zehn Minuten vor seinem Haus. Hoffentlich hat noch keiner seiner Nachbarn die Bullen angerufen, weil sie denken, ich will da einbrechen.
Leider hat Clara mir irgendwie diesen Mist in den Kopf gesetzt, mit dem Zusammensein. Diesen Gedanken werde ich nicht mehr los. Während Marco nach einem passenden Film sucht und zum Fernseher schaut, platzt es plötzlich aus mir heraus: „Was genau soll das eigentlich werden?" Verdutzt dreht er sich zu mir. „Was jetzt? Willst du was anderes gucken?" Na toll, jetzt muss ich den Blödsinn natürlich erklären. „Ähm, nein. Ich meine mit uns", nuschle ich mit knallrotem Kopf, weit weniger vorlaut, als gerade eben. Grinsend lehnt er sich zurück und sieht mich an. „Nunja was schwebt dir denn so vor?", kommt es von ihm und für dieses freche Provozieren müsste ich ihm eine knallen. Mache ich aber nicht. Was bin ich doch handzahm geworden. Ist ja fast schon gruselig.
„Na ich weiß nicht. Also was sind wir? Irgendwie gar nix oder? Aber wird da was draus?", will ich wissen und mein Herz schlägt dabei so schnell, dass mir fast schlecht davon wird. „Willst du das denn? Dass daraus was wird?", kontert er, ich seufze. Was soll denn dieses Spielchen? „Wieso tust du das? Kannst du einmal meine Frage beantworten?", nörgle ich nun, er lacht. „Nee, mach du das mal lieber. Du hast damit angefangen. Also?", schmunzelt er. Er will, dass es von mir kommt? Dass ich es ausspreche. Blödmann. „Mann Marco, du bist unfair", schmolle ich, er lehnt sich zu mir hinüber und sagt leide: „Na los, trau dich." Mit glühenden Wangen, hartem Herzklopfen gestehe ich dann: „Gott ja, ich will, dass daraus was wird. Soll ich einen Zettel schreiben, auf dem du ankreuzen kannst? Gibt aber nur Ja oder Nein, kein Vielleicht!" „Reicht schon, ich brauch keinen Zettel", entgegnet er grinsend und gibt mir einen Kuss auf den Mund. „Was heißt das jetzt?", frage ich ein bisschen blöd. „Wir müssen es wohl doch schriftlich machen?", neckt er mich, „Das war ein Ja."
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Ach Gott, sind die Zwei herrlich ^^
Aber geht doch, Marco weiß mittlerweile ganz gut mit Vivis Art umzugehen :)
Sie will mit ihm zusammen sein <3 Yayy ^^ Wird ja doch was hier xD
Hat euch das Pitl gefallen?
Knutscha,
eure Mercy aka Floraly <3
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