11. Entschuldigung

Hey ihr Süßen, ihr wartet ja sicher alle schon gespannt auf Marcos Entschuldigung...
Hier kommt sie!
Viel Spaß beim Lesen!❤

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* Viviana *

Nach 30 Minuten klingelt es an unserer Tür. Wie bescheuert sprinte ich die Treppe hinunter, will schon die Tür aufreißen - da fällt mir auf : Bratpfanne vergessen! Also flitze ich gehetzt in die Küche, rupfe das Ding unter einem verwirrten Blick meiner Mutter aus dem Schrank und eile wieder zurück.
Es klingelt erneut.
Jaja, du kriegst deine Schimpftirade schon, warte doch mal! Ich atme kurz durch und reiße dann voller Elan die Tür auf, mit meinem bösesten Gesichtsausdruck, den ich drauf habe.

"Hallo. Ein Paket für Tuchel."

Ach scheiße. Der Paketbote steht eingeschüchtert vor mir und schaut immer wieder zwischen meinem Gesicht und der Bratpfanne hin und her, die ich vorsorglich schon mal hoch gehalten hatte.
"Ähm. Ja. Ich mach das", nuschle ich kleinlaut, nehme ihm das Päckchen ab und lasse die Pfanne hinter meinem Rücken verschwinden. Er nickt nur und flüchtet dann regelrecht.
Super, in Zukunft bekommen wir wohl auch nur noch so blöde Benachrichtigungen, von wegen man hätte uns nicht angetroffen. Verdammt.
Ein wenig geknickt schließe ich wieder die Tür, platziere die Pfanne im Flur auf der Kommode und bringe meiner Mum das Paket.
Ist doch wahrscheinlich eh für sie, wenn ich den Aufdruck sehe. Sie nimmt es mit hochgezogenen Augenbrauen entgegen, verkneift sich aber einen blöden Spruch.
Unschlüssig stehe ich im Flur, ich bin noch immer bis in die Haarspitzen geladen und stinksauer. Es vergehen ein paar Minuten, bis es erneut klingelt.
Dieses Mal schaue ich durch den Türspion. Nicht, dass ich noch jemanden verschrecke, den wir noch brauchen. Könnte Ärger geben.
Nein. Es ist Marco. Mir einem boshaften Grinsen lege ich die Hand auf die Klinke. Der ist danach taub, stumm und verstört fürs Leben! Ich öffne die Tür mit einer solchen Wucht, dass sie fast gegen die Wand kracht.
Wütend baue ich mich vor ihm auf. Die Pfanne habe natürlich wieder vergessen. Egal. Marco schaut ungefähr so irritiert wie der Paketbote.

"Was fällt dir eigentlich ein?!", lege ich sofort los. "Misch dich verdammt nochmal nicht in mein Leben ein! Du Lackaffe!", brülle ich ihn an.
Anstatt sich zu entschuldigen, die Beine in die Hand zu nehmen und zu rennen, drängt er mich in den Flur und drückt mir die Hand auf den Mund.
Ich schlage um mich und versuche zu schreien. Doch er umfasst meine Taille, hält mir weiter den Mund zu und starrt böse zurück. "Sei still! Soll das denn alle Welt mitbekommen?", zischt er mir zu.
Das ist mir doch schnuppe! Ich versuche weiter mich zu befreien und erwische in dabei mit der flachen Hand im Gesicht. Klatsch. Getroffen.
"Aua! Vivi! Hör auf damit!", faucht Marco und dreht mich um, sodass ich mit dem Rücken gegen seine Brust gepresst werde, noch immer liegt seine Hand auf meinem Mund.
Wo ist denn meine nervige Frau Mama, wenn man sie mal braucht?! Sonst mischt sie sich auch immer überall ein! Wahrscheinlich gräbt sie schon wieder den halben Garten um, und hört dabei klassische Musik mit Kopfhörern. Toll.

Wie wild strample ich und versuche Marco in die Handfläche zu beißen. Ohne Erfolg. Scheiße, der hat aber auch Kraft! Hätte ich ihm nie zugetraut. Er ist zu war muskulös, aber eben auch recht schmal.
"Krieg dich ein!", ruft er und lockert seinen Griff kein Stück dabei.
Aaaahhh! Blind vor Wut trete ich um mich, erwische ihn scheinbar irgendwo, er stöhnt auf, lässt mich aber nicht los. "Vivi!", brüllt er und drückt mich gegen die Wand.
Mit meinem Gesicht voran! Meine Wange wird gegen die kalte Mauer gequetscht und ich kann mich keinen Zentimeter bewegen. Dann endlich rutscht seine Hand von meinem Mund.
"Lass mich gefälligst los, du Arschloch! Was denkst du eigentlich wer du bist?! Du kommst in mein Haus und packst mich so an! Spinnst du?", schreie ich so laut ich kann. Eine winzige Chance gibt es vielleicht noch, dass meine Mum mich hört. Er wirbelt mich herum, wir starren uns an, atmen beide schwer. "Ich dachte, du willst dich entschuldigen? Was ist das bitte für eine Entschuldigung??", schnauze ich ihn an.
"Ja! Entschuldige!", keift er zurück.
"Sag mal spinnst du eigentlich komplett? Wieso hast du Thomas es gesagt? War doch sicher mit Absicht!", schnaube ich wutentbrannt. Er zögert kurz, doch sein Körper drängt mich weiter gegen die Wand. "Ja, na und?!"
"Ich wusste es! Du Idiot! Ich sag's dir noch mal, halt dich da raus!", pampe ich weiter und kämpfe wieder gegen ihn an. "Du kapierst echt gar nichts! Ich will dich doch nur beschützen!", ruft er mir genervt entgegen.
"Wovor willst du mich bitte beschützen?", frage ich verdutzt, halte inne. Ich schreie zwar nicht mehr, aber meine Stimme bebt noch immer vor Zorn. "Vor Ibrahimovic!"

Was?! Ist der bescheuert? Mich muss niemand vor Zlatan beschützen! Entgeistert starre ich ihn an. "Was?! Bist du deppert? Wieso das denn? Mich muss niemand beschützen! Weder vor Zlatan noch vor sonst irgendjemandem oder irgendwas! Vor allem sollst du das nicht tun! Bist du bekloppt oder so?", erkläre ich und unterstreiche das Gesagte mit einem kalten Blick.

"Er ist gefährlich! Siehst du das denn nicht? Vivi, der Kerl ist verrückt!", widerspricht Marco mir bestimmt, sieht mich eindringlich an.
Das geht echt zu weit! Marco kennt zwar nur die Stories aus den Schlagzeilen, aber das lasse ich sicher nicht auf mir sitzen - wenn er mir vorwirft, ich wäre mit einem Verrückten liiert gewesen! Ich habe Zlatan abgöttisch geliebt und Marcos Worte brennen wie Feuer in meinem Herzen.
"Dass du dich das traust! Du kennst ihn nicht und urteilst so über ihn! Du widerliches Arschloch! Ich wünsche dir echt die Pest an den Hals, du Wichser!", schreie ich lauthals und schubse ihn mit einem hasserfüllten Blick von mir weg.
"Vivi! Ich mache mir Sorgen um dich! Ibra ist wirklich gefährlich!" Ich höre ihm schon gar nicht mehr zu, reiße die Tür auf und deute hinaus.
"Hau ab! Lass dich nie wieder hier blicken! Und wag es nicht, mich jemals wieder anzusprechen!", brülle ich in die friedliche Atmosphäre vor meinem Haus hinein. Mir platzt echt der Kragen, bei dem Müll, den er da von sich gibt!

Doch Marco verpisst sich nicht, sondern packt mich am Arm, knallt die Haustür wieder zu und drückt mich mich aller Kraft gegen die Tür. Sein Körper zittert leicht, in seinen Augen sehe ich, wie aufgebracht er ist. Ich funkle ihn voller Hass an und ertrage, dass sein Körper mir so nah ist.
Sein Becken ist gegen meins gepresst, er atmet schnell und seine Hände liegen auf meiner Hüfte.
Keine drei Zentimeter trennen unsere Lippen.
In mir kribbelt es, was ist eigentlich bei mir kaputt? Marco beleidigt den Mann, den ich geliebt habe und mit dem ich erst vor kurzem eine unglaublich intensive Nacht verbracht habe und jetzt machen Marcos Augen mich plötzlich nervös?!
Nicht nur nervös, sie lassen mein Herz höher schlagen und für eine Sekunde vergessen, dass ich ihm gerade noch die Fresse polieren wollte. Shit. Irgendetwas stimmt nicht mit mir!

Da presst Marco überraschend seine Lippen auf meine. Ich bin so überrumpelt, ich weiß gar nicht, wie mir geschieht. Meine Hände stemmen sich zwar gegen seinen Bauch, aber meine Lippen gehorchen mir nicht. Überhaupt nicht.

Marcos Lippen sind unerwartet weich und er schmeckt nach Cola? Ich erwidere wie in Trance diesen Kuss, der zu Beginn aggressiv und fordernd ist, dann wird er leidenschaftlich und gleichzeitig liebevoll.

Verdammt, was tue ich hier?! Das kann ich nicht ernst meinen! Meine Hände zittern, als ich ihn von mir wegschiebe. Mein Herz rast so schnell, mir ist wirklich schwindelig und ich flüstere nur: "Geh. Geh mir aus den Augen."
Ich gehe einen Schritt beiseite und öffne erneut die Haustür. Marco sieht mich flehend an, aber irgendwie auch siegessicher. Eine merkwürdige Mischung.
"DAS war meine Entschuldigung, Vivi.", haucht er mir ins Ohr. Seine Lippen an meinem Ohr verursachen eine kitzlige Gänsehaut und ich halte die Luft an.
Er muss jetzt sofort gehen, bevor das hier ausartet! Ich deute zur Tür, mit geschlossenen Augen. Doch er steht noch so dicht neben mir, ich glaube fast, ich könnte sein Herz schlagen hören. "Ich werde dich beschützen, egal ob dir das gefällt", sagt er leise und küsst mich hinters linke Ohr.
Meine Fingerspitzen gleiten über sein Shirt, die Muskeln darunter machen es nicht leichter. Ich öffne die Augen und meine kraftlos: "Geh jetzt."
Ein letztes Mal berühren seine Lippen meinen Hals und ich erliege dem unfassbar guten Gefühl. Er zwinkert mir zu und verlässt mein Haus.

Krachend schmeiße ich die Tür ins Schloss und lehne mit geschlossenen Augen mit der Stirn an der Haustür.
Verdammte scheiße, was ist eigentlich gerade los in meinem Leben? Kann mir das bitte mal jemand erklären? Atemlos stemme ich die Hände gegen die Tür und versuche wieder runterzukommen.
"Vivi, Schatz? Alles in Ordnung?" Meine Mum. Ganz ehrlich, jetzt ist es auch schon zu spät. "Ja", schnaufe ich und schleiche mit gesenkten Lidern an ihr vorbei.
Als ich nach oben gehe, beiße ich mir verwirrt auf die Unterlippe. Cola.
Seufzend gehe ich in mein Zimmer und verdrehe die Augen. Und dann schmeckt der auch noch nach Cola, denke ich entnervt. Manno! Das ist doch alles zum verrückt werden! Auf meiner Zunge verschwindet langsam der zuckrige Geschmack der Coke und ich vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen. Argh, kann mich bitte jemand retten aus diesem Schlamassel?

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Und, wer von euch hat da drauf getippt?! 😉
Da ist ne Menge Energie, die zwischen den beiden knistert...
Was wird da jetzt draus?
Wie findet ihr das Kapitel?

Knutscha,
eure Mercy aka Floraly

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