How to genialen Plan schmieden (POV: Ondo)
Thranduil rümpfe die Nase, als er sah, was Ambal und ich zu essen gemacht hatten. Ich ignorierte seinen Snob-Blick einfach und grinste weiter stolz vor mich hin.
Jetzt kam auch Ambal in die Küche gehüpft. Hatte sie da schon wieder einen neuen blauen Fleck an der Stirn? Es grenzte wirklich an ein Wunder, dass Antonio noch nicht an irgendwelchen Organquetschungen gestorben war, so oft wie Ambal auf ihm ausrutschte. Mit ihren Elbenaugen übersah sie ihn einfach immer. Und dann beschwerte sie sich ständig darüber, dass Antonio immer im Weg war... Was konnte mein armer kleiner Liebling denn bitte dafür, dass sie ein blindes Trampeltier war?
"Ambal? Wurdest du wieder von Klaus überrannt?" fragte Elrond und sah aus, als würde er gleich anfangen, sehr laut zu lachen. Ambal und ich sahen uns panisch an. Wir hatten komplett vergessen, die Kühe zu melken! Hoffentlich würde Gandalf uns jetzt nicht wirklich in Kuhfladen verwandeln... Das Leben als Kuhfladen wäre bestimmt echt scheiße.
"Ähm... Ambal hat möglicherweise vielleicht ein klitzekleines bisschen vergessen, dass wir das machen müssen..." murmelte ich und schaute ängstlich zu Gandalf. "BITTE MACH KEINE KUHFLADEN AUS UNS!" heulte Ambal. "Ich verspreche, dass Ondo nie wieder vergisst, dass wir die Kühe melken müssen!" sie schmiss sich vor Gandalf, der neben dem Tisch stand, auf den Boden und zog mich mit runter. Ich stolperte und landete auf der Nase. "Was sollte das denn?" zischte ich. "Na wir küssen sein Füße! Dann verschont er uns!" zischte sie zurück. "Lass den Scheiß! Willst du in einen Zehennagel verwandelt werden?!" ich stand wieder auf und zerrte Ambal an ihrer Kapuze mit. "Wir sind gestolpert..." erklärte ich.
Gandalf schüttelte nur den Kopf und setzte sich dann hin. "Ich werde keine Kuhfladen aus euch machen." sagte er entnervt und flüsterte dann etwas, das nach "Womit hab ich das nur verdient?" klang. Irgendwie sah mein Dad aus, als würde er gleich anfangen, zu weinen. Naja, das Gourmet-Abendessen würde ihn sicherlich aufmuntern.
"Was habt ihr denn mit dem Mixer angestellt?" fragte mein zweiter Dad, der aus irgendwelchen Gründen in der Ecke beim Mixer stand. "Na gemixt!" antwortete ich fröhlich. Ambal und ich ließen uns jetzt auch am Tisch nieder. Ich sprang aber gleich wieder von meinem Stuhl auf, weil da irgendwas Spitzes drauf lag. "Aua!" schrie ich und nahm das komische kleine Metallding von meinem Stuhl. "Was ist das denn für'n Ding?" fragte ich. "Das ist ionisiertes Silber! Leg das wieder hin, das schützt dich vor den 5G Strahlen!" antwortete Elrond begeistert. Ich ließ das ionisierte Silber unauffällig unter den Tisch fallen und setzte mich wieder hin.
"Warum ist der Mixer denn kaputt, wenn ihr nur was gemixt habt?" nervte Sauron weiter. "Ach war das keine Stopautomatik? Wusste ich nicht..." Thranduil warf Ambal einen bösen Blick zu. Dann kriegte ich den selben Todesblick ab. Das war dann wohl der zweite Mixer, den wir diesen Monat geschrottet hatten. "Ist auch besser, wenn er kaputt ist... Dann kann Merkel uns damit nicht mehr ausspionieren." Sauron stellte den Mixer wieder ab und setzte sich auch mit an den Tisch. "Was ist das denn für Material?" fragte er, als er in den Schweinetrog geschaut hatte. "Nudelauflauf!" antworteten Ambal und ich im Chor.
Wir grinsten uns stolz an. "Wo sind denn die Nudeln?" fragte Gandalf. "Hatten wir keine... aber wir haben Knäckebrot genommen, das wird ja auch weich, wenn mans kocht... Ist doch dann praktisch das gleiche", erklärte ich. Jeder außer Ambal und mir verdrehte gleichzeitig die Augen.
"Ist das da eine Banane?" fragte jetzt Thranduil. "Ja! Die magst du doch Dad, oder?" Ambal sah ihren Vater fröhlich an. Thranduil sah aber ganz und gar nicht fröhlich aus. Er hatte den Gesichtsausdruck, den Gandalf vorhin gehabt hatte, als wir ihm die Füße küssen wollten. "Ja schon... aber nicht, wenn sie mir Schale und allem in einem nudellosen Nudelauflauf liegen." er setzte sich wieder hin.
"Warum habt ihr denn nicht die Nudeln aus der Scheune genommen?" fragte Gandalf. Bevor irgendwer auf die Frage reagieren konnte, brüllten Sauron und Elrond: "WEIL WIR DIE EINLAGERN MÜSSEN!" Gandalf gab das Reden auf und lud jedem eine Portion vom Gourmet-Auflauf auf den Teller. Der Geschmack war ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber ganz gut.
Während des Essens quasselten Elrond und Sauron ununterbrochen davon, wie froh Ambal und ich doch sein konnten, dass wir nicht von UNICEF dazu gezwungen wurden, unterirdische Kämpfe auszufechten.
Als alle fast mit dem Essen fertig waren, trat Ambal mir mit voller Wucht auf den Fuß. Ich wusste genau, was sie wollte. Es ging um unseren Plan. Wir träumten nämlich schon seit Ewigkeiten davon, eine Reise nach New York zu machen. Ich wollte unbedingt Ironman sehen und Ambal wollte wissen, ob Captain America wirklich so einen sexy Arsch hatte. Na schön, ich wollte das auch wissen... "Jetzt frag endlich!" drängelte Ambal. Um die Aufmerksamkeit von allen am Tisch auf mich zu lenken, schnappte ich mir Ambals Glas und knallte es mit voller Wucht wieder auf den Tisch. Jetzt schauten mich alle an. Thranduil schaute besonders genervt. Ihn hatte ich gerade mit selbstgemachtem Tomaten-Brokkoli-Saft vollgesaut.
"Also... Ambal und ich haben eine Frage..." begann ich und schaute nochmal zu Ambal. Sie sagte nichts. Das Fragen blieb also an mir hängen. "Wir... wir wollen nach New York... alleine... dürfen wir?" fragte ich also. Geschockt stand Elrond auf und räumte dabei beinahe seinen Teller vom Tisch. "Wisst ihr, wie gefährlich es da draußen ist?! Da sind überall Nargel! Und man kann nie wissen, wer ein Echsenmensch ist! Auf gar keinen Fall!", brüllte er. Thranduil zog Elrond sanft wieder auf seinen Stuhl. "Reg dich nicht so auf Schatz." aber es brachte nichts. Elrond regte sich weiter auf. "Was willst du machen, wenn UNICEF die Beiden erwischt?!" Jetzt kreischte er fast. "Ja, Elrond hat Recht! Wir können die Mädels auf keinen Fall gehen lassen! In New York rennt auch noch Bill Gates rum, das ist gefährlich!" stimmte Sauron, mein Dad, zu. "Hat Bill Gates nicht letzte Woche noch in einem Tunnelsystem unterm Pazifik gelebt?" fragte mein anderer Dad Gandalf genervt. "Ja, aber er ist wieder zurück in den USA! Wir können die Mädchen nicht gehen lassen!" Eigentlich hätten wir sowas kommen sehen müssen. Wir durften ja nicht mal zum Einkaufen ins Dorf fahren, weil dort alles voller Reptiloiden und Faschisten war.
"Tut mir wirklich leid ihr zwei, aber das geht wirklich nicht..." sagte jetzt auch Thranduil. "Wegen Bill Gates mach ich mir nicht so viele Sorgen, aber so weit ich weiß versteht ihr kein Wort Englisch. In New York ist das eher weniger gut." Das stimmte zwar, aber dieses Problem würde sich mit einem einfachen Zauber lösen lassen. "Das kriegt Ondo schon hin! Sie kann doch zaubern!" rief Ambal. "Ja und gegen UNICEF und Bill Gates und den ganzen anderen Kram können wir uns verteidigen! Wir haben doch Messias und Musikki!" stimmte ich meiner besten Freundin zu. Es sah noch immer niemand am Tisch sonderlich begeistert von unserer Idee aus. "Tut mir wirklich leid Ondo, aber ich würde mich nicht wohl dabei fühlen, wenn ihr zwei allein in New York wärt." mein Dad Gandalf schaute mich und Ambal entschuldigend an. Ambal stand trotzig auf, packte meinen Arm, zerrte mich so schnell von meinem Stuhl, dass er umfiel und trampelte dann mit einem sehr lauten "Ihr seid so blöd!" aus der Küche. Ich musste hinterherstolpern, weil sie meinen Arm immer noch festhielt. Auf der zweiten Treppenstufe latschte sie wieder auf Antonio. Ich schaffte es noch, meine beste Freundin aufzufangen, bevor sie mal wieder auf ihrem Hinterteil landete. Sie ließ mir aber keine Zeit, den zertretenen Antonio aufzuheben. Sofort zerrte sie mich weiter die Treppen nach oben in unser Old Shatterhand-Versteck.
Das Old Shatterhand-Versteck war eine Besenkammer zwischen den Schlafzimmern unserer Eltern. Dort setzten wir uns auf zwei umgedrehte Eimer und hielten erstmal Kriegsrat (weswegen es auch Old Shatterhand-Versteck hieß). Wir mussten nach New York, ob unsere Dads das nun wollten oder nicht, so viel war schon mal klar. Aber um unbemerkt aus dem Haus zu kommen, würden wir einen wirklich wirklich wirklich genialen Plan brauchen. Den mussten wir jetzt erstmal schmieden.
Um unsere Gehirne für das ganze Nachdenken zu stärken, aßen wir erst einmal beide ein Stück von unserer liebsten Erdbeerschokolade. Da waren zwar 83 Gramm Zucker in einer 100 Gramm Tafel, aber es schmeckte trotzdem gut. Unsere Dads wollten nicht, dass wir diese Schokolade aßen, weil so viel Zucker angeblich ungesund war. Deshalb hatten wir sie hier im Versteck in der Bauklotzkiste verscharrt.
Nach ungefähr einer halben Stunde hatten wir uns dann darauf geeinigt, dass wir gleich nach dem Duschen in unseren Zimmern alles, was wir irgendwie brauchen konnten, einpacken würden und morgen Früh, sobald Steffen gegen die Heizung kloppte, sofort aufbrechen würden. Da unsere Dads sich jetzt im Wohnzimmer niedergelassen hatten und dort an ihrem My Little Pony Puzzle arbeiteten, konnten wir uns nochmal unbemerkt in die Küche schleichen und zwei Brotbüchsen mit unserem Auflauf füllen. Wir mussten uns ja auch was zu Essen mitnehmen.
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