Epilog

Es war tief in der Nacht. Ich war erst spät schlafen gegangen nach einer Feier. Der König hatte mich für seine gefühlslose Art sehr gelobt heute und ich hatte das Gefühl, dass er noch einmal sicherer war, dass ich das Richtige für seinen Sohn war. Zwar hatte ich Calen noch nicht kennengelernt, doch jetzt sprach eigentlich nichts mehr dagegen. Die nächste Zeit würde immer noch viel zu tun sein. Wir wussten nicht, ob doch noch ein paar Anhängsel vorhanden waren und das Geschehen des letzten Tages mit Inglor und Arien war auch noch nicht ganz aufgeklärt worden. Die Zwerge waren übrigens niemals in ihren Zellen angekommen. Doch das war auch irgendwie zu erwarten gewesen. Auch war noch nicht klar, was mit dieser neuen Gruppe von Verrätern passieren würde. Sie hatten zwar Verrat an mir und zu teils dem König begangen, doch war das wirklich genug, um auch sie umzubringen? Oder würden sie mit einer geringeren Strafe davonkommen?

Trotz all den Fragen war ich eingeschlafen. War... Nun legte sich ein kalter Finger auf meine Lippen, was mich zugleich aufschrecken und erstarren ließ. Ich riss meine Augen auf und brauchte einige Sekunden, um das Gesicht über mir einzuordnen. Sofort fing mein Herz an zu rasen. "Du faszinierst mich, weißt du das?", flüsterte er leise mit seiner rauen Stimme, worauf ich eine Gänsehaut bekam. "Glaubst du wirklich ich hätte jetzt keine Verbündeten mehr hier? Ach, ja und ich weiß wo Calen ist. Sie ist frei zugänglich in einem kleinen Häuschen im Süden mit ihrem Mann, doch das interessiert mich nicht mehr. Wozu brauche ich sie noch als Druckmittel. Du bist nun das viel Bessere." Ich schluckte schwer, doch bewegte mich immer noch nicht. Ich spürte, wie das Bett neben mir einsank von dem Gewicht meines Onkels. Seine Hand hatte er nur knapp neben meinen Kopf auf dem Kissen abgestützt. Hinter ihm konnte ich zwei Gestalten erkennen. Alle Anwesenden hatten zweifellos Waffen, außer mir. Wehren wäre sinnlos.

"Keine Sorge. Ich werde den Fehler nicht noch einmal machen und jemanden entführen. Ist mir zu viel Stress. Du wirst hierbleiben und dich bei jedem deiner Freunde fragen, ob er nicht vielleicht in meinem Auftrag handelt", lächelte er immer noch leise, doch nicht weniger grausam. Damit richtete er sich wieder auf und erhob sich. Starr beobachtete ich die drei, wie sie wieder durch meinen Balkon verschwanden. Ich lag noch einige Minuten bewegungslos da, bis ich endlich den Mut fasste und die Tür schloss, die die kalte Luft einließ. Mir war klar, was diese Nachricht bedeuten sollte. Oder zumindest was ich zu tun hatte. Ich würde kein Druckmittel sein. Das konnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Nicht freiwillig, was Auswirkungen auf ein ganzes Königreich haben könnte. Ich musste weg. Ich würde meinen Onkel finden, egal wie lange es dauern würde. Und wenn ich ihn umgebracht hatte, dann konnte ich immer noch zurück und Legolas heiraten. Die Liebe von Elben erstarb nicht, die Frage war nur, ob das bei meinem Körper auch so sein würde.

(Fortsetzung: Alle Wege führen nach Bruchtal // Legolas FF

Danke fürs Lesen <3)

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