The Thing With The Pregnancy Test 2.0

Allison's Sicht

Mussten wir uns unbedingt einen Film wie diesen ansehen? Warum ich - obwohl der Titel bereits offenbart worum es geht - zugestimmt habe, weiß ich nicht genau. Jetzt noch etwas zu sagen wäre allerdings albern und würde nur zu Fragen führen. Das ist der Grund wieso ich - versuchend mir nichts anmerken zu lassen - in Liam's Armen liege und den Bildschirm vor mir anvisiere.

Dass das mit dem - nichts anmerken lassen nicht funktioniert muss ich spätestens an der Stelle als der nichtwissende Vater zum ersten Mal in das Gesicht seiner Tochter.

Unzählige Fragen ratterten in diesem Moment durch meinen Kopf.

Was wenn Liam gar keine Kinder will? Wir haben bisher noch nie über eigenen Nachwuchs gesprochen. Wieso auch, es schien so fern.

Was, wenn er zwar Kinder will, aber er sich nicht mich als Mutter für diese wollte? Ja, das mag absurd klingen, wir lieben uns und unsere Beziehung ist - so würde ich behaupten - ziemlich gefestigt. Wir bekommen es trotz unserer Berufe hin füreinander da zu sein und haben auch schon andere Sachen bewältigt, dennoch ist es noch einmal etwas anderes Kinder zusammen großzuziehen.

Was wenn er noch gar nicht breit dazu ist? Wir sind noch jung und unsere Karrieren laufen gut.

Was wenn er mich wegen der Tatsache, ich könnte ein Kind in mir tragen verlässt? Natürlich schätze ich Liam so nicht ein, aber das ist immerhin keine Kleinigkeit. Sowas wie ihm davon zu erzählen, dass ich mal wieder seine lieblings Schokolade beim Einkauf vergessen hätte oder, ihm zu sagen, dass ich keine Cola gekauft habe, weil die sowieso total ungesund ist. Das hier ist größer und viel wichtiger.

All diese Gedanken habe ich bereits mit Clair geteilt, als die Vermutung ihrer Freundin im Raum stand. Nachdem ich es erst wehement abstritt, musste ich mir nach guter Argumentation eingestehen, dass eine Schwangerschaft nicht auszuschließen ist.

Die Empfindlichkeit meiner Brüste und das Faktum, dass mir nahezu keiner meiner BH's oder Kleidung in meiner eigentlichen Größe nicht mehr passen, aber auch die Übelkeit und dieses Ziehen in meinem Unterleib deutet darauf hin, denn für die Wechseljahre bin ich eindeutig zu jung.

Clair hielt meine Gedanken für unsinnig und das Einzige was Sharifa dazu sagte war;

'Was ist mir dir? Würdest du das Kind denn haben wollen?'

Bei all den Bedenken wie Liam auf diesen Umstand reagieren könnte, habe ich völlig vergessen mir selbst diese Fragen zu stellen. Vielleicht habe ich es aber auch bewusst verdrängt, weil die Antwort nicht viel zur Situation beitragen würde.

Ich weiß es nicht.

Ich weiß nicht, ob ich bereit bin ein Kind zu bekommen. Ich hatte aufgrund meiner Arbeit nicht vor schon mit 21 Mutter zu werden. Zwar war meine Mum bei meiner Geburt auch gerade einmal 24 Jahre alt, jedoch waren die auch Aspekte ganz andere. Sie stand kurz vor der Hochzeit mit meinem Dad. Sie musste aufgrund ihrer Tätigkeit in einem Büro musste sie auf keiner Bühne verschiedener Städte stehen.

Ich liebe meinen Beruf. Es war schon seit Kindstagen mein großer Traum genau das tun zu dürfen.

Dass alles aufzugeben oder mindestens zu verringern ist ein hoher Preis und ich weiß nicht, ob ich bereit bin diesen zu Zahlen.

Dass mir Tränen über das Gesicht laufen bemerke ich erst, als Liam sich neben mir aufrichtet und sie mir sanft aus dem Gesicht wischt.

"Hey Shorty, was ist los?"

Aus Tränen verschleierten blicke ich in das Gesicht meines Gegenübers, während ich mich zeitgleich in sein helles Shirt kralle. Ich brauche den halt. Ich brauche ihn.

"Ich.. ich hab Angst."

Nach meinen Worten, die durch mein weinen nur einem Flüstern glichen, vergrabe ich meinen Kopf an den für mich schönsten Ort. Seiner Halskuhle.
Die Mischung aus seinem herben Duschgel und seinem eigenen Geruch beruhigt mich sofort.

Froh, dass Liam nicht sofort damit beginnt mir Fragen zu stellen, genieße ich die Geborgenheit, die ich bei diesem Mann empfinde.

"Willst du mir erzählen, wovor du Angst hast?"

Sogar jetzt noch lässt er mir die Wahl darüber zu reden. Wieder einmal stell ich mir die Frage womit ich diesen wundervollen Menschen verdient habe.

Noch immer weinend löse ich mich etwas von meinem Freund. Behutsam greift er nach meinen Händen. Das gibt mir die nötige Kraft.

"Liam, ich glaube, ich bin schwanger."

Sofort wende ich meinen Blick ab, viel zu groß ist die Angst vor seiner Reaktion.

Sekunden die sich anfühlen wie Stunden kann ich nur meinen eigenen Herzschlag und das Blut, welches vor lauter Anspannung in meinen Ohren rauscht wahrnehmen. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis Liam endlich eine Reaktion zeigt.

Laut ausatmend steht er vom Sofa auf und stellt sich an die große Glasfront, welche nach draußen auf die Terrasse führt.

Ich fühle mich hilflos. So hilflos wie schon lange nicht mehr. Dieses Gefühlt scheint mich zu betäuben, denn während Liam sich mit beiden Händen über das Gesicht fährt und offenbar versucht meine Worte zu begreifen, kann ich nichts anderes tun, als ihn stumm dabei zu beobachten.

Irgendwann halte ich diese nervenzereißende Situation nicht mehr aus, weshalb ich mich ebenfalls von der Couch erhebe und auf Liam zutrete. Sein Blick ist noch immer auf die Dunkelheit vor ihm gerichtet.

Behutsam lege ich meine leicht zitternden Hände auf seine Oberarme und merke wie er sich darunter anspannt. Ich bin mir nicht sicher, ob es an meiner Berührung liegt oder daran, dass ich ihn aus seinen Gedanken riss.

"Liam,.." Nicht wissend, was ich sagen soll, verstumme ich wieder. Bevor ich darüber nachdenken kann, welche Worte in einem Moment wie diesen die richtigen wären, dreht sich Liam zu mir um.

Als unsere Blicke aufeinandertreffen und ich das glitzern in seinen Augen erkennen kann, muss ich hart schlucken. Noch nie habe ich meinen Freund derartig um Fassung ringend gesehen.

"Es ist noch nicht sicher?"

Meine Antwort ist ein zurückhaltendes Kopfschütteln.

"Ich.. ich hab mich nicht getraut einen Test zu machen, weil.."

Weil es dann Realität wird.

"Hey, sieh mich an. Weil was?"

Vorsichtig legt er mir seine Hand unter mein Kinn und zwingt mich so ihn anzusehen.

"Ich wollte es dir zuerst sagen."

Aus seinen braunen Augen mustert er mein Gesicht, als würde er dort eine Antwort auf alles bekommen.

Erneut streicht er mit mir seinem Daumen vereinzelte Tränen von den Wangen, bevor er mich in seine Arme zieht um mich fest an sich drückt.

"Dann werden wir morgen zusammen einen besorgen."

Dass er davon spricht, dass wir das gemeinsam machen, beruhigt mich. Allein würde ich das nicht durchstehen. Ich brauch' die Person, die ich liebe an meiner Seite.

_

Gleich nach dem Frühstück bestand Liam darauf loszugehen. Den Jungs verrieten wir nicht, dass wir uns auf den Weg zu einer Apotheke etwas außerhalb von Bronx machten. Es mag Paranoid sein, aber die Paparazzi schläft nie und könnte überall lauern. Ich wollte Schlagzeilen wie 'Sängerin mit Freund in Apotheke gesichtet' von vornherein meiden, um Gerüchte zu umgehen. Sollte ich tatsächlich schwanger sein und sollten wir uns für dieses Kind entscheiden, möchte ich schon ganz gern selbst entscheiden, wann andere davon erfahren.

Bereits im Auto erhört sich mein Puls, um mich davon abzulenken knete ich nervös meine Hände. Zumindest solange bis es Liam auffällt und er sie voneinander löst. Anschließend verschränkt er unsere Finger miteinander und legt diese auf meinem Oberschenkel ab.

"Alles wird gut, Shorty."

Seine beruhigenden Worte in Kombination mit dieser für mich so intimen Geste bereiten mir eine angenehme Gänsehaut. Es tut gut Liam an meiner Seite zu wissen.

Angekommen, setzte ich mir die Sonnenbrille auf, bevor ich die Autotür hinter mir zuschlage.

Hand in Hand überqueren die wenig befahrene Straße zu der kleinen abgelegene Apotheke.

Die Sonne scheint in voller Schönheit vom Himmel und wärmt meine Haut. Die Vögel zwitschern fröhlich vor sich hin und in der Ferne spielt ein Saxophonspieler bekannte Stücke auf seinem Instrument.

Das alles würde ich viel mehr genießen können, wenn diese Anspannung nicht in meinen Knochen verankert wäre.

Bevor wir den Laden betreten, zögere ich. Inzwischen kann ich Clair verstehen wie es ihr gegangen sein muss, als sie glaubte ein Kind in sich zu tragen. Es war leichter den Test für sie zu besorgen, als es jetzt bei mir selbst der Fall ist.

Auch Liam bleibt stehen, nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände und haucht mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn, bevor er abermals nach meiner Hand greift und mich mit den Worten 'Na komm, ich bin bei dir.' hinter sich herzieht.

Wieder schafft er es mir die Kraft, die ich gerade so nötig habe zu geben. Ich muss nicht viel sagen, er weiß auch so was ich denke, vor allem aber scheint er genau zu wissen was ich brauche.

"Hallo, schönen guten Tag, was kann ich für sie tun?"

Eine rundliche Frau mittleren Alters blickt zwischen Liam und mir hin und her. Ihre feuerroten Locken passen perfekt zu ihrem Lippenstift, der ihr freundlichen Lächeln ziert.

"Uhm.."

Sehr schön Allison, damit kann die sympathisch wirkende Pharmazeutin bestimmt etwas anfangen.

"Wir brauchen einen Schwangerschaftstest. Am besten den Sichersten den sie haben."

"Aber natürlich, einen Moment."

Das Gespräch zwischen meinem Freund und der Apothekerin kommt nur dumpf bei mir an, denn nach wie vor stehe ich wie paralysiert vor dem Tresen und blicke ins Leere. Gelöst aus diesem Zustand werde ich erst, als ich einen leichten Druck an meiner Hand wahrnehme. Mein Kopf ruckt dabei in das Gesicht meines Freunde, der mich besorgt ansieht.

"Ist alles okay?"

Ich sehe mich flüchtig um, Ehe ich ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen geben will, dass soweit alles gut wäre. Dass das nicht stimmt, verraten die Tränen, die mir in die Augen schießen.

"Ja.. ja, es ist nur.." -"Shh, egal wie dieser Test ausfällt, ich werde bei dir sein. Mich wirst du nicht mehr los."

Das Lächeln, welches sich auf seinem Gesicht zeigt, bringt auch mich zum schmunzeln.

"Ich liebe dich!"

"Ich liebe dich auch, Shorty!"

Mich ihm entgegen beugend, verschließe ich unsere Lippen zu einem sanften Kuss. Mein ganzer Körper schüttet Glückshormone aus, weil ich tatsächlich glaube in Liam die richtige Person für's Leben gefunden zu haben. Zum ersten Mal empfinde ich bedingungslose Liebe für einen Mann.

Egal wohin uns unsere Reise bringt, ich habe das Gefühl Liam ewig zu lieben, weil er mir gezeigt hat, was dieses Wort überhaupt bedeutet und was diese Liebe für einen Menschen aus mir macht.

Das amüsierte Räuspern der Verkäuferin unterbricht unseren Gefühlsintensiven Kuss.

"Ach junge Liebe ist süß wie Karamell." Säuselt sie schwärmend, während ich leicht beschämt, den grauen Stoff meines kurzen Jumpsuits glatt streiche.

Fachkundig erklärt sie uns die Vorteile beider Marken und weist insbesondere mich daraufhin wie so ein Test funktioniert. So lieb die quirlige Frau ist, nervt mich das rundherum Gerede etwas. Ich weiß dank Clair ganz gut wie wie sowas abläuft und will nur noch einen dieser Dinger kaufen, um ihn Zuhause machen zu können.

Ich will endlich Gewissheit. Es könnte ja sein, dass ich mich völlig umsonst wie ein nerviges Wrack verhalte, weil ich gar nicht schwanger bin.

Umso froher bin ich, als Liam seinen Wagen auf meine Einfahrt fährt. Wir haben uns bewusst dazu entschieden den Test bei mir zu machen, damit wir ungestört sein kann. Es würde mir noch mehr Nerven rauben, wenn andere um mich herum wären und anfangen Fragen zu stellen. Darüber hinaus ist das ein sehr Intimer Moment, den ich nur mit Liam teilen möchte.

Nachdem wir uns versichtert haben, dass Jake sich auch wirklich nicht im Haus, sondern auf der Arbeit befindet, ziehe ich die Verpackung aus der Arzneitütte und will damit in Richtung Badezimmer verschwinden. Allerdings werde ich durch Liam, der mich am Arm davon abhält zurückgehalten.

"Soll ich nicht mitbekommen?"

Grinsen, drücke ich ihm einen keuschen Kuss auf seine geschwungenen Lippen.

"Ich bin wirklich froh, dass du da bist, aber auf einen Streifen zu pinkeln, schaffe ich gerade noch so allein."

"Gut, aber komm' dann sofort her."

Mit einem letzten Kuss versichere ich ihm, dass ich genau das sowieso vorhatte.

Da war meine Klappe wohl mal wieder größer als mein Mut. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwer fallen würde diesen Test zu machen. Tief durchatmend stütze ich mich mit beiden Händen auf das Porzellan des Waschbeckens und blicke in den Spiegel vor mir.

Es ist nicht nur mein Aussehen - die kurze Nacht, aufgrund meiner Nervosität sieht man mir leider mehr an als erhofft - worüber ich den Kopf schütteln, sondern viel mehr über mein Verhalten.

Es ist nur pinkeln, jetzt reiß dich gefälligst zusammen!

Entschlossen öffne ich die Packung, ziehe die dünnen Träger meines Jumpsuits herunter und lass mich samt Stäbchen auf der Toilette nieder.

Nachdem ich mir die Hände gewaschen habe, verlasse ich das Badezimmer im ersten Stock und betrete den Wohnraum, in welchem ein ebenballs sichtlich angespannter Liam auf mich wartet. Er hebt seinen Kopf und steht blitzschnell vom Sofa auf, um auf mich zuzukommen.

"Und?"

Fast schon panisch nimmt er mir den Test aus der Hand, um einen Blick drauf zu werfen.

"Wir müssen 5 Minuten warten."

Seufzend lässt er sich zurück in die Polster fallen, dabei legt er den Test neben sich ab.

"Komm her, Shorty."

Liam streckt einen Arm nach mir aus, um mich auf seinen Schoß zu ziehen. Fürsorglich schlingt er seine Arme um meinen Körper und verteilt kleine Küsse auf meinen nackten Rücken.

Das scheint seine Art damit umzugehen zu sein. Ich unterdrücke den Impuls aufzustehen und wie eine Wahnsinnige auf und ab zu Tigern, stattdessen zupfe ich lieber an dem Hosenbein seiner kurzen Jogginghose, die er sich heute Morgen nur schnell überzog.

5 Minuten kamen mir noch nie so lang vor wie in diesem Moment. Das warten machte mich ganz kirre und trotzdem zögerte ich, als ich auf der Wohnzimmeruhr feststelle, dass der Test bereits fertig sein müsste.

Mit bebenden Händen greife ich nach dem Stäbchen und halte selbiges nach unten verdeckt vor uns fest.

"Warte, lass es uns zusammen machen."

Liam legt seine Hand auf meine und gemeinsam drehen wir den Test, sodass wir das Ergebnis ablesen können.

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Hey ihr Lieben! (:

Ich weiß, da musstet ihr warten, um endlich zu erfahren wie es weitergeht und dann endet diesem Kapitel erneut mit einem - mehr oder weniger - Cliffhänger. Sorry for that, aber ihr versteht das Sicher. Es soll ja spannend bleiben. :D

Wie fandest ihr denn seine Reaktion? Habt ihr damit gerechnet oder etwas komplett anderes erwartet?

Schreibt mir sehr gern eure Meinung! (:

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