The Thing With The Fraud
"Li.."
Weiter komm ich nicht, denn schon knallen seine Lippen auf meine. Der Regenschirm fällt mit einem Knall zu Boden, aber das bekomm' ich nur am Rande mit, Liam küsst mich so stürmisch, dass ich das drumherum vergesse.
Wohl auch deshalb habe ich nicht bemerkt, dass wir uns mittlerweile im Wohnzimmer befinden. Das wird mir erst klar, als ich auf der Couch zum liegen komme. Er legt ein Tempo vor, dass ich kaum noch nach Luft schnappen kann und seine Hände wandern auch schon überall hin, zumindest solange, bis er ein Stelle trifft, die mich zusammenzucken lässt. Liam, der zwischen meinen angewinkelten Beinen liegt, weicht von mir zurück.
"Was ist?"
Liam war so sehr in den Kuss vertieft, dass er nicht mal die Folie an meiner Hüfte spürte. Entschuldigend, wegen der Unterbrechung, lächel ich zu ihm herauf und zeig mit meinem Finger auf die noch schmerzhafte Stelle. Liam folgt meinem Blick und seine Augen weiten sich überraschend.
"Hab ich vorhin erst machen lassen."
Behutsam positioniert er mich so, dass er sich das Kunstwerk besser ansehen kann. Die einzige Lichtquelle ist eine Stehlampe, die neben dem Sofa steht und der noch immer laufende Fernseher.
Ganz vorsichtig streift er mit seiner Hand über die Tättoowierung und blickt dann zu mir hoch. "Baby, mir gefällt es wirklich sehr, aber.." Er lässt den Satz offen und setzt sich stattdessen auf. Das er seine Worte beendet ist auch nicht nötig, denn ich weiß auch so worauf er hinaus will.
Verführerisch grinsend Stoß ich Liam an seiner Brust nach hinten, sodass er die in das Sitzpolster fällt.
"Mach dir darum keine Sorgen." Zwischen seinen leicht geöffnet Beinen, Knie ich mich hin und öffne den Gürtel seiner Jeans. Während ich den Knopf ebenfalls öffne, beuge ich mich nach vorn, um Liam zu küssen. Er muss auf den Weg hier her geraucht haben, ich kann den Zigarettengeruch schmecken. Normalerweise mag ich es nicht, aber in Kombination mit seinem eigenen Geschmack, macht es mich sogar an.
Mit meinen Händen fahr ich unter sein Oberteil und streiche an seinem Körper auf und ab, ehe ich sein Shirt nach oben streif'. Liam setzt sich auf, um sich das Stück Stoff über den Kopf zu ziehen und lehnt sich anschließend zurück in die Sofa-Ecke, seinen linken Arm legt er dabei auf die Lehne ab. Seine freie Hand legt sich an meine Wange.
"Ich hab dich vermisst."
Mit diesem Satz zaubert er mir ein Lächeln ins Gesicht. Allerdings wandelt sich dieses in ein Schmunzeln, als mir etwas auffällt.
"Und wie es scheint nicht nur du."
Bei diesem Sitz schau ich nach unten und lass meine Hand über die deutliche Beule seiner Jeans gleiten. Dies entlockt ihm ein tiefes brummen, welches mich triumphierendGrinsen lässt. Heute wird der Spieß umgedreht.
"Du wirst deine Hände bei dir lassen. Nimmst du sie von der Lehne, hör ich sofort auf."
Für eine Millisekunden entgleiten ihm die Gesichtszüge, doch dann verzieht sich sein linker Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen.
"Du willst der Captain sein? Gut, sei der Captain. Ich hab mich voll und ganz unter Kontrolle." Demonstrativ legt er mit einem siegessicherem Blick auch noch seinen anderen Arm auf die Sofalehne.
Der Herr glaubt also, dass ich ihm erlaube die Kontrolle zu behalten. Oh, er hat ja keine Ahnung was ich mit ihm machen werde.
Mit gekonnten Griff entkleide ich mich von meinem Schlafoberteil und werfe es zu seinem Shirt auf den Boden. Da ist er wieder, dieser begehrenswerte Blick, den ich so liebe.
Aufstehend entferne ich mich von ihm, um den Fernseher aus- und die Musikanlage anzuschalten. Leise erklingen die Töne von
'Down low'.
Ich werf' einen Blick über meine Schulter und stell' fest, dass Liam mich nicht aus den Augen ließ. Er scheint sich keinen Millimeter bewegt zu haben.
Sehr gut.
Zum Beat der Musik schwing ich meine Hüften und steuer mein Ziel, in Form von Liam an. Mit seinen Augen verfolgt er jede meiner Bewegungen.
Ich knie mich zurück zwischen seine Beine.
"Willst du wissen, was ich mit dir machen werde?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, verteile ich zarte Küsse auf seinen Oberkörper.
"Ich werde es dir härter geben, werde deinen Körper zum Äußersten treiben."
Mit meinen Händen und seiner Hilfe zieh' ich ihm die Hose von den Beinen. Die Schuhe muss er sich auf dem Weg ins Wohnzimmer schon abgestreift haben.
"Ich weiß du willst es auf die schlimmste Weise."
Von seiner Brust aus arbeite ich mich vor zu seinem Ohr und hauch die nächsten Worte.
"Ich werde es dir stärker geben und dich zu einem Höhepunkt bringen, den du so noch nie erlebt hast."
Liam wird merklich unruhiger unter mir, versucht sich allerdings nichts anmerken zu lassen. Das ändert sich jedoch, als meine Hand in seiner Shorts verschwindet und seine Erektion massiert.
Seine brummen verstummt, als ich meine Lippen auf seine lege. Es scheint ihm zunehmend schwerer zu fallen, mich nicht berühren zu dürfen.
Ich nehme meine Hand zurück und befreie seinen mehr als bereiten 'Freund' aus seinem letzten Kleidungsstück.
"Allison.." -"Shhhh..Entspann dich einfach und lass es mich machen, wie ich es will."
Mit meiner Zunge gleite ich über die Länge seiner Errektion. Dies lässt Liam scharf Luft einziehen. Ohne weiteren umschweife, umschließ' ich seinen Schwanz mit meinen Lippen.
Liam's wohliges aufstöhnen ist wie Musik in meinen Ohren.
Ich nehme meine rechte Hand dazu und umfasse damit den unteren Teil seines 'Generals', während ich den oberen In rhythmischen Bewegungen sauge.
Als ich merke, wie Liam mir sein Becken entgegen drückt. Verlangsame ich das Tempo, er soll verstehen, dass obwohl ich vor ihm knie, das sagen habe.
"Gott..Allison..willst du mich umbringen?"
Seine abgehackten Worte bringen mich zum Grinsen.
Um Abwechslung zu schaffen, wechsel ich in den Handjob und nehme 'Ihn' zwischendurch immer mal wieder tief in den Mund.
Seine Reaktionen, sein Stöhnen, seine Bewegungen.. all das zeigt mir, dass ihm gefällt, was ich mit ihm mach und das fühlt sich verdammt sexy an.
Sein Atmung beschleunigt sich zunehmend,
seine Hände krallen sich in das Polster. Ein Blick reicht, um zu sehen, dass nicht mehr viel bis zu seinem Höhepunkt fehlt,.. also lass ich von ihm ab.
Geschockt, über meine plötzliche Unterbrechung, schaut Liam zu mir.
Ich stell mich neben das Sofa und entkleide mich tanzend zur Musik von dem Rest.
"Fuck.." frustriert fährt er sich durch die Haare.
Ich kann verstehen, wieso er so gern die Oberhand hat. Es fühlt sich gut an die Kontrolle über das Geschehen zu haben.
Jetzt im Moment ist die Macht mein Vergnügen, weil nichts daran heranreicht.
Ich positioniere mich über seinen Schoß, denn auch ich bin mehr als bereit für ihn.
Langsam lass mich auf seine pochende Erektion nieder, was uns beides ein erleichtertes stöhnes entlockt.
"Ich mag es, wie du mich dort anfasst.." ich streife über meine Brüste. "..Ich mag es, wie du an meinem Haar ziehst.." Ich löse den Haargummi aus meinen Haaren und schüttel mein Haar aus. "..aber heute, wirst du nichts davon berühren, verstanden?"
"Du wirst mich noch anbetteln dich anzufassen."
Das ist sich aber jemand ziemlich sicher. Nun, darauf kann er lange warten, denn alles was ich brauche, werde ich mir einfach holen.
Langsam fang ich an mich auf ihm zu bewegen. Ich beug' meinem Oberkörper nach hinten und stütz' mich mit den Händen ab.
Das ist genau das, nachdem ich mich gesehnt habe. Und genau das lass ich ihn auch spüren. Stöhnend schmeiß ich meinen Kopf in den Nacken und geh so noch mehr ins Hohlkreuz.
Ich werde aus meiner Ekstase geholt, als Liam sich aufsetzt und seine Zunge mit meinen Brüsten spielt.
So gut sich das auch anfühlt, so haben wir nicht gewettet.
Ich schubs ihn zurück in die Sofakissen und erhebe mich soweit, dass er aus mir raus gleitet..
"Baby, nein.. ich..du kannst jetzt nicht aufhören..es..oh fuck ist das gut."
..nur um mich auf seinem Schoß umzudrehen. Sofort nehmen ich ihn wieder in mir auf.
Hat er wirklich geglaubt, ich wäre jetzt noch in der Lage aufzuhören?
Ich wollte ihm nur klarmachen, dass noch immer ich es bin, die die Zügel in der Hand hält, also habe ich ihm den Rücken zugewendet. Diese Position ermöglicht mir noch besser den Bewegungsrhythmus zu bestimmen.
Meine Hände, die nach vorne gestreckt sind, krallen sich in den Stoff des Sofas.
Mir fällt es auch zunehmend schwerer nicht von Liam berührt zu werden, aber ich darf jetzt nicht nachgeben, außerdem hat es diesen gewissen Reiz. Zu wissen, dass er mich gern berühren würde, aber nicht darf, macht mich unglaublich an.
Ich erhöhe das Tempo, zwischendurch heb' ich mein Becken soweit an, das er fast aus mir raus gleitet, nur um ihn dann wieder tief in mir aufzunehmen.
"Allison..du..machst mich wahnsinnig."
Seine gepressten Worte, kommen nur gedämpft bei mir an, denn das Blut rauscht laut in meinen Ohren. Ich bin kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.
Sein immer lauter werdenes Atmen verdeutlicht mir, dass er gleich soweit ist. Um den bevorstehenden Höhepunkt noch mehr zu intensivieren, halt ich in meiner Bewegung inne.
Liam legt fluchend den Kopf in den Nacken. Quälend langsam nehme ich meine Bewegungen wieder auf. Sofort spannt sich sein Körper unter mir an.
"Allison..ernsthaft..ich kann..es nicht länger..zurück..oh..verdammt..
zurückhalten."
Na das wollen wir doch Mal sehen. Wieder stoppen ich einen Moment meine Bewegungen. Mit langsamen Bewegungen lass ich meine Hüfte auf seinem Schoß kreisen. Der Höhepunkt bahnt sich erneut an, ich werde schneller und streck mich noch weiter nach vorn, sodass ich noch deutlicher das pochen seines Schwanzes in mir spüren kann.
Dies verwandelt sich kurz danach in ein zucken. Sein Orgasmus.
Liam gehört - wie die meisten Männer - nicht zu denen die während des Sex's laut stöhnen und auch sein Orgasmus ist nicht laut, dafür deutlich spürbar.
Es reicht ja auch, wenn einer von beiden laut genug für zwei ist. Ich, in unserem Fall.
Kurz nach Liam, kann auch ich loslassen und meinen Höhepunkt genießen. Ich hab das Gefühl, ich bin in einem Strudel gefangen. Meine Atmung geht schnell, das Blut rauscht in meinen Ohren, vor meinen Augen kaum etwas erkennbar. Immer wenn ich denke, der Sex mit Liam kann nicht besser werden, wird mir beim nächsten Mal das Gegenteil bewiesen.
_
Nachdem wir unter der Dusche waren, tupfte ich vorsichtig die tätowierte Stelle ab, zumindest solange, bis Liam das für mich übernahm.
Wir befinden uns wieder im Wohnzimmer und Liam ist gerade dabei, sich seine Shorts überzuziehen, den Rest seiner Klamotten packt er mehr oder weniger ordentlich auf die freie Seite des Sofas. Ich hab' mich ebenfalls wieder angezogen und krame jetzt die Salbe aus meiner Handtasche.
Mit dieser setz ich mich neben Liam und will mir gerade die Wunde eincremen, aber dazu komm ich gar nicht, noch bevor ich die Salbe überhaupt geöffnet habe, wird sie mir aus der Hand genommen.
Grinsend überlass' ich es Liam mich einzucremen.
"Liam?"
"Hm?"
Zart verstreicht er die Salbe auf meiner Haut. Nur eben nicht da, wo sie eigentlich hingehört.
"Das Tattoo befindet sich nicht auf meinem Hintern." Schmunzeln schieb' ich seine Hand nach oben auf meine Hüfte.
Mir fällt das Blinken meines Handys auf, also nehm' ich es vom Tisch, um es zu entsperren.
Oh, Jake hat mich vor einer Stunde versucht anzurufen, upsi.
Ich wähle den 'zurückruf Button' und halt mir das Telefon ans Ohr. Nach dem vierten 'tuten' hebt er ab.
"Fertig, oder nur eine kurze Pause?"
"Uhm..was?" Sein Lachen ist am anderen Ende der Leitung zu hören.
"Ich wollte dir nur bescheid geben, dass ich vor morgen früh nicht nach Hause kommen werde. Als Anwalt kann ich es mir nicht leisten wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen zu werden. Du bist ja nicht alleine, sollte also kein Problem sein. Viel Spaß noch."
"Warte woher.. " 'tut..tut..'
Verwirrt lass' ich das Handy sinken. Und dann fällt mir etwas entscheidendes ein.
"Sag mal, wie bist du eigentlich auf das Grundstück gekommen?"
Liam, der gerade durch das Fernsehenprogramm zappt, schaut auf und zuckt mit den Schultern.
"Jake."
Ich warte darauf, dass er weiter redet, aber
nach dieser einsilbrigen Antwort, liegt seine Aufmerksamkeit wieder auf dem Bildschirm vor ihm. Fassungslos liegt mein Blick auf ihm.
"Wie Jake?"
Ohne mich anzusehen antwortet er mir immerhin diesmal in vollen Sätzen.
"Ich hab ihn gefragt, ob er Zuhause ist, weil ich dich überraschen wollte, er schrieb nein, also schickte er mir den Zugangscode."
Okay, das macht Sinn. Ich steh auf, um mir ein Glas Wasser aus der Küche zu holen. Auf halben Weg fällt mir noch was ein.
"Wann habt ihr Nummern getauscht?"
Oh, welch Überraschung, der Herr kann mich ansehen.
"Als ich das erste Mal hier war. Wir wollten uns bei Gelegenheit zum Pokern verabreden."
Mit einem gemurmeltem 'verstehe' nehmen ich den Weg in die Küche wieder auf.
Als ich zurück komme, stell ich das Glas Wasser auf den Tisch und setzt mich, in eine Decke gekuschelt, neben Liam, der mich sofort in seine Arme zieht.
Gemeinsam schauen wir uns einen Film
- von dem ich, als absolute Expertin keine Ahnung habe, um welchem es sind handelt - an.
__
Ein Geräusch lässt mich hochschrecken. Ich reib mir über das Gesicht und schau mich orientierungslos um.
Wir müssen auf dem Sofa eingeschlafen sein. Der Fernseher läuft noch leise im Hintergrund.
Mein Kopf schnellt Richtung Flur, als die Türklingel ertönt. Das Geräusch, dass mich aus dem Schlaf riss. Ein Blick auf mein Handydisplay zeigt mir, dass es bereits nach 2 Uhr ist. Wer zur Hölle klingelt hier um diese Uhrzeit?
"Liam." Leicht rüttel ich an seinem Oberkörper, aber er gibt nur ein grummeln von sich. Wie kann man nur so fest schlafen?
"Liam, wach auf, es klingelt." Er nuschelt irgendwas unverständliches und kratzt sich verschlafen am Kopf.
"Was ist denn los?"
"Du musst an die ..hey wag es nicht wieder einzuschlafen..es Klingelt, du musst nachsehen gehen."
Schwerfällig setzt er sich auf und reibt sich mit beiden Händen über das Gesicht.
"Ich hör ni.." Liam wird von dem erneutem Klingeln unterbrochen. Mit einem
'ich-hab-es-dir-doch-gesagt-Blick' schau ich ihn an.
"Geh schon, ich geb dir Rückendeckung."
"Rückendeckung wo.." - "Es könnte ein Einbrecher sein!?"
Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickt er zu mir. "Oh natürlich, du hast vollkommen Recht. Einbrecher klingeln ja neuerding, wie dumm von mir."
Gespielt beleidigt verzieh ich das Gesicht. Er wird mir danken, wenn es sich tatsächlich um einen Ganoven handelt.
Liam schnappt sich sein Shirt und schleppt sich müde zur Kameranlage in der Eingangshalle. Ich schleiche ihm hinterher. Leise heb' ich den Regenschirm vom Boden auf und positionier' mich hinter die Tür.
"Du kannst deine Waffe runternehmen, es ist deine blonde Freundin." Belustigt gibt er den Code, der für das öffnen des Tor's zuständig ist, ein und geht zurück ins Wohnzimmer.
Verwundert öffne ich die Tür und warte bis Clair hier eintrifft, was wenig später der Fall ist. Allerdings erwartet mich ein Bild, dass ich so nicht erwartet hätte.
Clair trägt ein goldenes Kleid das mit Pailletten besetzt ist, dazu passende High Heels. Ihr Make Up ist ihr über die Wangen verlaufen und sie zittert, trotz milder Temperaturen.
"Gott Clair, was ist passiert? Komm erstmal rein."
Behutsam dirigier ich die Blonde ins Wohnzimmer und treffe auf Liam's überraschten Blick. Ahnungslos zuck ich mit dem Schultern. Ich setz' Clair auf das Sofa und leg' ihr die Decke über die Schultern.
"Uhm.." Überfordert blick ich zwischen Liam und einer völlig aufgelösten Clair hin und her. Ich kenn solch eine Situation nicht. Bisher hab ich die meiste Zeit mit Jake verbracht, alles andere waren eher oberflächliche Freundschaften gewesen und die auch meistens mit dem männlichen Geschlecht. Die kamen nie in diesem Zustand zu mir. Generell kann ich nicht gut mit weinenden Menschen umgehen.
"Clair.. was.." - "Dieses Schwein hat mich betrogen. In dem Bett, wo wir gestern noch gemeinsam drin schliefen."
Plötzlich wirkt sie nicht mehr aufgelöst, sondern wütend. Verständlicherweise.
"Wow..okay..ich hol uns mal was zu trinken."
Aus einem Schrank im Wohnzimmer, nehme ich eine Flasche von Jake's schottischen Whisky und Gläser heraus.
Liam hat sich neben mich gesellt und sieht mir dabei zu, wie ich die zwei Gläser mit der goldgelben Flüssigkeit befülle.
"Willst du auch?"
Mit gerunzelter Stirn spricht er im gedämpften Ton mit mir.
"Hältst du Alkohol jetzt für eine gute Idee?"
Jetzt bin ich diejenige, deren Stirn in Falten liegt. "Ihr Freund hat eine andere gevögelt, soll ich ihr Johannisbeer-Saft anbieten?"
"Ja, wieso nicht?"
Ich nehm' die Gläser in die Hände..
"Weil ich gar keinen im Haus hab."
..und lauf an Liam vorbei, Richtung Sofa.
Clair nimmt mir das Getränk aus der Hand und nimmt einen Schluck. Sie verzieht das Gesicht, nippt aber noch einmal an ihrem Glas.
Ich setz mich mit angewinkeltem Bein auf das Sitzpolster zu Clair und warte, bis sie anfängt zu reden, denn ich will nicht, dass sie sich dazu gedrängt fühlt darüber zu reden.
Liam kommt doch tatsächlich mit einem Glas und einer Wasserflasche aus der Küche und stellt beides auf den Couchtisch ab. Er sieht so müde aus und irgendwie tut mir das leid. Ich weiß, dass er morgen.. nein heute, Nachmittag ein Radiointerview hat und danach ins Tonstudio muss.
"Du kannst ruhig hoch in mein Zimmer gehen und schlafen, wir kommen schon klar." Versichere ich ihm, aber er schüttelt mit dem Kopf.
"Nein, ist schon okay, ich hab sowieso hunger. Ich geh mir mal ein Sandwich machen."
Ich antworte mit einem 'Okay' und wende mich Clair zu. Diese schaut Liam
- der noch immer nur seine Shorts und sein weißes Shirt trägt - hinterher.
"Ich wollte euch nicht stören." Kopfschüttelnd dreh' ich das Scotch-Glas in meiner Hand.
"Tust du nicht. Also..wenn du darüber reden willst dann.." - "Wir wollten mit Freunden von ihm feiern gehen. Er hat kurz vorher abgesagt, weil er "Kopfschmerzen" hatte. Ich wollte zu ihm fahren, aber er überredete mich dazu mit feiern zu gehen. Das hätte mir schon komisch vorkommen müssen, aber ich war mal wieder zu naiv."
Clair nimmt einen weiteren Schluck, bevor sie fortfährt.
"Von dem Club aus bin ich zu ihm gelaufen, seine Wohnung liegt in der Nähe und ich dachte, er würde sich über einen Überraschungsbesuch freuen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er.."
Sie schluchzt laut auf und Tränen rollen ihr über das Gesicht. Ich greife nach der Taschentuchbox auf dem Tisch und reich sie ihr. Dankend zieht sie sich ein Zellstoff aus der Box und schneuzt hinein.
"Ich mein, liegt es an mir? Bin ich zu fett? Zu hässlich? Zu.." - "Hey, fang' jetzt nicht an den Fehler bei dir zu suchen. Du bist gut so wie du bist und wenn er das nicht erkennt, dann hat er dich sowieso nicht verdient."
"Du hast Recht. Ich bin gut so wie ich bin. Er wird dafür büßen mir das angetan zu haben und ich hab auch schon eine Idee."
Entschlossen leert sie ihr Glas. Von der weinerlichen Clair ist nichts mehr zu sehen.
"Ich such mir das kürzeste Kleid mit dem tiefsten Auschnitt heraus und verführ ihn an einem neutralen Ort. Ich sag ihm einfach, dass ich ihn ein letztes Mal will. Sobald er sich ausgezogen hat, klau' ich seine Klamotten und verschwinde."
Clair sieht mich völlig überzeugt von ihrer Schnapsidee an.
"Das halte ich für keine gute Idee. Er hat dich gerade erst..naja..was wenn du dich von deinen Gefühlen hinreißend lässt und tatsächlich mit ihm schläfst? Du bist verletzt und das versteh ich.."
Ich erhebe mich vom Sofa und hol' die Flasche Scotch, um unsere leeren Gläser aufzufüllen.
"..deshalb werde ich dir helfen den perfekten Plan auszuarbeiten. Cheers."
Liam kommt soeben mit einem Teller, auf dem zwei Sandwich Hälften liegen, zurück und betrachtet uns mit skeptischer Miene.
"Was habt ihr vor?"
Verschwörerisch lächeln Clair und ich uns zu. Und dann kommt mir eine Idee.
"Ich hab's. Wir drucken Flyer mit seinem Gesicht und der Überschrift 'Potenzprobleme? Du bist nicht allein!' diese verteilen wir rund um seine Wohnung, seinem Arbeitsplatz, seiner Stammkneipe, überall da, wo man ihn auf jeden Fall kennt."
Clair's Gesicht hellt sich begeistert auf.
"Das ist brilliant."
"Nein, das ist verrückt." Klingt sich Liam ins Gespräch ein.
Anklagend seh' ich zu ihm. "Hast du eine bessere Idee?"
Er schluckt seinen Bissen runter und zuckt mit seinen Schultern.
"Naja, wenn du mich betrügen würdest, dann würde ich dir zeigen wollen, dass ich auch ohne dich Glücklich sein kann. Einfach weiter machen."
Einfach weiter..WARTE WAS? Hat er gerade gesagt, wenn ich ihn betrügen würde? Aber..
"Das ist abwegig. Ich könnte dich gar nicht betrügen, weil wir keine Beziehung führen." Mit einem gespielt überlegenem Lächeln schau ich ihn an.
Liam steht mit seinem leerem Teller auf, scheinbar um ihn in die Küche zu bringen. Bevor er jedoch geht, beugt er sich zu meinem Ohr runter.
"Du würdest mich auch nicht betrügen, du bist süchtig nach meinem Körper."
__
Hey ihr Lieben, wie gefällt euch dieses Kapitel? Schreibt mir sehr gern eure Meinung. (:
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