Surprise At The Fashion Week
"..Ich liebe dich, Allison."
Wie ein Echo klingen diese vier Worte in meinem Kopf nach. Immer und immer wieder. Meine Hände werden feucht und meine Gedanken überschlagen sich, fassen davon kann ich jedoch keinen.
Ich hab damit einfach nicht gerechnet, schließlich bedeutet eine Liebeserklärung auch gleichzeitig, dass man mit dem Partner eine feste Beziehung eingehen will. Dafür muss man bereit sein, auch wenn die Gefühle stimmen.
Bin ich bereit? Bin ich bereit mich voll und ganz, mit Haut und Haar und allem was dazu gehört auf Liam einzulassen?
Schöner hätte der Moment, um mir zu sagen, dass aus seiner Verliebtheit Liebe geworden ist, nicht sein können. Ich brauche kein Propeller-Flugzeug mit Liebesbanner der über die Stadt fliegt. Er und ich hier auf diesem Balkon, im Hintergrund das Feuerwerk und die Jubelrufe seiner Familie und Freunde ist perfekt.
Erst jetzt, wo meine Augen auf Liam's treffen und ich die leichte Unsicherheit in seinem Blick erkennen kann, fällt mir ein, dass ich viel zu lange nicht geantwortet habe.
"Nein.."
Seine Augen schließen sich für einen kurzen Moment und fast schon resigniert nickt er mit dem Kopf.
"Ich wusste, dass es zu früh ist, aber es ist mir irgendwie rausgerutscht, der Moment war perfekt und.."
Bevor er seinen Satz beenden kann, unterbreche ich sein gestammel indem ich mein Lippen auf seine drück.
Liam scheint überrascht, denn seine Reaktion ist gar keine. Erst als ich seine Lippen langsam zu massieren beginne, erwacht er aus seiner Starre und legt seine Hände an meine Hüfte, um mich zu sich heranzuziehen.
Schöner hätte der Moment, um mir zu sagen, dass aus seiner Verliebtheit Liebe geworden ist, nicht sein können. Ich brauche kein Propeller-Flugzeug mit Liebesbanner der über die Stadt fliegt. Er und ich hier auf diesem Balkon, im Hintergrund das Feuerwerk und die Jubelrufe seiner Familie und Freunde, ist perfekt.
Mit seiner Zunge bittet er um Einlass, dem ich ihn nur zu gern gewähre. Mein Hände krallen sich an das helle Hemd, welches Liam trägt. Wir verfallen in einen Kuss, der sich so anders anfühlt, als die bisherigen.
Er steckt voller Gefühle. Voller Liebe.
Als wir uns voneinander lösen und unsere Blicke erneut aufeinander treffen, kann ich noch immer Verunsicherung in seinem Gesicht erkennen.
Hat er meinen Kuss als Antwort nicht verstanden?
Ich erschreck' als mir bewusst wird, woher seine Verunsicherung kommt. Er hat mein 'Nein' als Antwort auf seine Liebeserklärung gedeutet, dabei war es auf seinen verunsicherten Blick bezogen.
Genau das erkläre ich ihm auch, als ich nach seiner Hand greife.
"..Du brauchst nicht zweifeln, weil es nichts zu zweifeln gibt. Ich weiß nicht ob es Liebe ist, aber ich kann dir sagen, dass ich noch nie so für jemanden gefühlt habe, wie für dich. Immer, wenn du bei mir bist, hör ich auf dich zu vermissen. Ich will, dass du glücklich bist, nein.. ich will diejenige sein, die dich glücklich macht. Es ist verrückt, obwohl ich nicht einmal auf der Suche war, hab ich dich gefunden. Du bist unter meine Haut geschlüpft, bist in mein Blut eingedrungen und hast mein Herz ergriffen. Du bist der Einzige, der mir sagt; dass du mich, obwohl ich mich hemmungslos voll gefressen habe und mich anschließend komatös auf die Couch lege, attraktiv findest. Also nochmal, ich weiß nicht ob man das Liebe nennt, aber ich will dir gehören genauso wie du mir gehören sollst, denn es fühlt sich verdammt gut an."
Nach meinem kleinem Ausbruch meiner Gefühle, atme ich tief durch und schau meinem Gegenüber in die Augen. Es gäbe noch so viel, was ich sagen könnte, aber über meine Gefühle zu diesem Mann zu reden wäre, als würde man das Leben Anhand eines Wörterbuchs beschreiben. Egal wie viele Wörter es gibt, es wird nie genug sein.
Jetzt bin ich es, die unter Liam's Blick unsicher wird. War das zu viel? Hätte ich einfach sagen sollen, dass ich ihn auch Liebe? Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe.
Bevor ich mir weitere Fragen einfallen können, zieht Liam mich in seine Arme. Seinen Kopf legt er dabei auf meinen. Seine Lippen nah an meinem Ohr, flüstert er mir die nächsten Worte zu.
"Lass uns zusammen herausfinden, ob es Liebe ist."
_
"Ja Clair, ich wünsch dir auch erneut ein frohes neues Jahr."
"Oh, habsch dasch schon gesagt?"
Hat sie.
"Das war bereits das vierte Mal."
Nachdem Liam und ich noch eine ganze Weile auf diesem Balkon standen und das Feuerwerk schweigend beobachteten, sind wir danach zu den anderen gestoßen und haben ihnen ebenfalls ein frohes neues Jahr gewünscht. Keiner hat uns auf unser kurzes verschwinden angesprochen. Vielleicht wussten sie, dass Liam diesen Moment nur mit mir gemeinsam verbringen wollte, oder sie konnten es sich einfach denken.
Wie dem auch sei, nachdem ich auch mit Zachary - das ist der junge Mann, der bei unserer Ankunft Liam's Hilfe beanspruchte - auf das neue Jahr anstieß, rief ich als allererstes meine Eltern, Jake und anschließend auch Kate an, um auch ihnen alles gute zu wünschen. Die Telefonate mit ihnen waren weitaus kürzer, als das welches ich gerade mit Clair führte.
"Huch, war wohl doch etwas zu viel Alkohol."
Etwas? Selbst Jake könnte sich, trotz immenser Alkoholzufuhr, besser artikulieren. Aber gut, mein bester Freund verträgt vermutlich generell mehr, als eine zierliche Blonde.
Da wir bei den Eltern meines Freundes gefeiert haben, habe ich auf zu viel Alkohol verzichtet. Obwohl die Versuchung nach dem unangenehm Aufeinandertreffen mit Ruth groß war, denn Alkohol macht unmengen an Dummheit erträglich und sind wir ehrlich, diese Aktion war genau solch ein Beispiel dafür.
Dennoch habe ich widerstanden, schließlich will ich nicht, dass Liam's Eltern und Freunde mich direkt beim ersten Treffen betrunken erleben müssen. So blieb es bei ein bisschen Wein, den ich mir, unter anderem mit Zachary, der eigentlich lieber Zac genannt wird, schmecken ließ.
Bei einem gemeinsamen Gespräch mit ihm, habe ich erfahren, dass Liam und er schon jahrelang miteinander befreundet sind. Kennengelernt haben sie sich, als sie als Kinder zusammen Boxen lernten. Anders als Liam, machte Zac dies zu seinem Beruf. Jetzt ist er es, der Kinder trainiert. Der dunkelblonde Kerl mit dem ziemlich gut gebauten Körper war mir von Anfang an sympathisch.
"Hörscht du mir überhaupt zu!?"
Clair's lallen - denn mehr ist es nicht mehr - erinnert mich an unser Telefonat und holt mich so aus meinen Gedanken.
"Tut mir leid, was hast du gesagt?"
Ein theatralisches Seufzen ist am anderen Ende zu hören.
"Alliiiiii, bischt du mit deinen Gedanken wieder bei Hotty-Boy?"
Diesen Spitznamen hat Liam wohl bei ihr weg. Allerdings verwendet Clair ihn nur, wenn er sich nicht in der Näh befindet.
"Vielleischt können wir bald auf ein Doppeldate gehen. Mein Bruder hat einen ziemlisch heißen Freund, Mexikaner glaubsch und du weischt ja, was man über die sagt."
"Nein, eigentlich nicht."
Wieder ist dieses übertriebene Seufzen von Clair zu vernehmen, bevor das Nuscheln weitergeht.
"Hach Alli, du muscht noch einigesch lernen. Mexikaner sollen genauscho scharf im Bett sein, wie sie kochen!"
Erklärt sie mir neunmal klug, so als würde jeder diese - nicht existente - Weisheit kennen, nur ich nicht.
"Obwohl vielleischt sollte ich mir auch einen Briten schuchen, so laut wie du damalsch warscht, müschen die auch gut sein."
"Clair!" Zisch ich wegen ihrer Erinnerung an der ersten Nacht in der sie bei uns schlief, amüsiert ins Telefon.
Wenn man von Teufel spricht, kommt gerade erwähnter Brite ins Gästezimmer, in welchem wir nächtigen werden.
Weil es schon sehr spät war, ich langsam müde wurde und es unten ziemlich laut war, habe ich mich ins oberste Stockwerk verabschiedet, während Liam noch mit Zac in ein Gespräch vertieft war.
Obwohl wir ein Hotelzimmer bewohnten, sind wir auf das großzügige Angebot von Liam's Großvater eingegangen und werden die Nacht hier verbringen. Mir war das ganz Recht, so musste sich kein Taxifahrer durch die, jetzt wohl chaotischen Straßen kämpfen, außerdem war ich froh, als ich die Haare öffnen, das Kleid ausziehen und mich von diesen zwar wunderschönen, aber ziemlich ungemütlichen High Heels befreien konnte. Wie können so teure Schuhe, so unbequem sein?
Nachdem ich mich im angrenzenden Bad etwas frisch gemacht habe und mir mit einer vorhandenen Zahnbürste - es wurde an alles Gedacht, fast alles, denn einen Kamm oder eine Haarbürste konnte ich nicht finden - die Zähne putzte, legte ich mich in meiner Unterwäsche ins Bett und zog die Decke bis fast über mein Gesicht. Der Nachteil an spontanen Übernachtungen woanders ist, dass man keine Wechselsachen dabei hat.
Kurz nachdem ich meine Augen geschlossen hatte, klingelte auch schon mein Handy, welches ich zuvor auf dem dunklen Nachtisch abgelegt habe.
'Clair' stand auf dem Display, also ging ich ran. Ich konnte ja nicht ahnen in welche Richtung dieses Gespräch geht.
Ohne etwas zu sagen verschwand Liam ins Bad.
"Was denn, isch doch wahr. Wer von den Jungsch ist eigentlich single, meinscht du, du könntescht mir da was orgagschfzcvhhvhh"
"Ich könnte dir was?"
"Du muscht mir zuhören.. hui die Erde dreht sich aber schnell. "
"Tut sie, aber würdest du mir jetzt nochmal deutlich erklären, was ich könnte?" Frage ich mit einem amüsierten Augenrollen noch einmal nach.
"Mir etwasch organisieren. Niall isch doch ganz süsch."
"Ja, aber vor allem ist Niall kein Brite, sondern Ire."
Kichernd schlage ich die Bettdecke zur Seite und begebe mich an das große, aber nicht bodentiefe Fenster. Noch immer sind vereinzelte Raketen am Himmel zu sehen.
"Mexikaner, Brite, Ire, egal, hauptsache meine Schatzkiste wird mal wieder geplündert."
"Gott Clair." Entfährt es mir lachend, als ich ihre Anspielung verstehe.
Sie dagegen schmollt weiter.
"Du hascht gut lachen, du hascht ja jemanden der es dir, wann immer du es brauchst, besorgt."
"Aus deinem Mund klingt es so, als wäre Liam nur für meine Befriedigung zuständig." Gebe ich belustigt als Antwort.
Gedankenverloren fummel ich an den dunklen Vorhängen herum, bis ich kurz erschrecke, als sich plötzlich zwei Arme auf meinen Bauch legen.
"Komm ins Bett." Nuschelt mir Liam ins Ohr, während seine Daumen über keinen nackten Bauch streifen.
"Genau Alli, geh zu Hotty-Boy ins Bett und lasch esch dir besorgen, während isch weiterhin auf dem trockenen sitze." Kommt es beleidigt aus der anderen Leitung. Ein belustigendes Schnauben kann ich deshalb nicht zurückhalten.
"Aber ich dachte, der Mexikaner ist ganz scharf, wieso versuchst du dein Glück nicht mal, vielleicht hat er ja Interesse an dem Gold deiner Schatzkiste " Amüsiert über meine eigenen Worte, fange ich zu kichern an.
Dieses wird allerdings abrupt unterbrochen, als Liam's Hände von meinem Bauch weiter nach unten wandern und er beginnt in meiner Schatzkiste zu forschen.
Reflexartig stütze ich mich mit der freien Hand am Fenster ab und genieße die sanften Berührungen meines Freundes.
"Fehlanzeige, er macht gerade mit einer blonden Tuschi rum, und mit blonder Tuschi, mein isch nisch misch."
Die Stimme von Clair weckt mich aus dieser schleierhaften Trance, aus der ich mich dennoch nicht ganz begreifen kann und es auch gar nicht will.
Zeit um aufzulegen.
"Clair, ich muss Schluss machen, es hat an der Tür geklingelt, wir sehen uns, Bye."
Nachdem ich aufgelegt habe, lege ich nun auch die Hand, in der sich mein Telefon befindet, an die Scheibe, um einen besseren halt zu haben.
Liam streicht mir mit seiner freien Hand die Haare aus dem Nacken und verteilt zärtlich Küsse auf meinem Schulterblatt.
"Es hat an der Tür geklingelt?" Lacht er mir wegen meiner zugegebenermaßen sehr schlechten Ausrede, rau ins Ohr.
"Clair war so betrunken, sie hat nichts mitbekommen." Mit diesen Worten drehe ich mich zu Liam um und nehme seine Lippen in Beschlag.
Erst jetzt fällt mir auf, dass auch er nichts weiter als seine helle 'CK' Boxershorts trägt.
Mit einem Ruck, hebt Liam mich hoch und trägt mich rüber auf das größe Bett.
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Nach einer weiteren wundervollen Nacht und ein paar freien Tagen danach, hieß es nur zwei Tage nach Silvester wieder ran an die Arbeit.
Das sah bei mir wie folgt aus; Neue Songs schreiben, Studio, hin und wieder ein bisschen Sport zwischendurch und jetzt gerade ein Termin bei einem Bekannten Radiosender.
Abgehetzt kam ich im 'East Village' an und wurde - trotz meiner minütigen Verspätung - super freundlich von einem jungen Mann, der durch seine Nerd-Ähnliche Brille und die Snapback, die er trägt eher wie ein Gamer wirkt, in Empfang genommen.
Der Mann mit den braunen Zottelhaaren und ebenso gleichem Bart, stellt sich mir als Dan vor.
Gemeinsam liefen wir einen längeren Gang entlang, an dem wir links in einen kleinen hellen Raum abbogen. Dan bat mich, auf dem roten Hocker Platz zu nehmen. Mir wurden Kopfhörer gereicht und das Mikrofon wurde so positioniert, damit ich, wenn es gleich los geht, problemlos hinein sprechen kann.
Nachdem auch Dan fertig vor seinem Mikrofon sitzt, zählt er mit seinen Fingern runter, um zu signalisieren, dass wir gleich auf Sendung sind.
Nachdem er das typische Prozedere heruntergeleihert hat, stellt er mich vor und beginnt mit seinen Fragen. Diese sind zu Beginn sehr Musikbezogen, werden nach hinten raus aber immer persönlicher.
Trotzdessen fühle ich mich nicht unbehaglich. Dan ist sehr charmant und weiß scheinbar genau wie weit er mit seinen Fragen gehen darf.
"Ich hab in deiner Insta-Story gesehen, dass du am Abend auf der Fashion Week sein wirst, als Gast, oder wirst du dort auftreten?"
"Nein nein, als Gast. Ich wollte ja ursprünglich Mode studieren und interessiere mich dementsprechend sehr dafür."
"Alles klar, hätten wir das auch geklärt. Also du siehst übrigens auch sehr gut aus, die Zuschauer können dich nicht sehen, aber ich sag euch, sie sieht gut aus. Sowieso glaube ich, dass ich von dir noch kein schlechtes Bild gesehen habe. Model wäre also vielleicht auch eine Option gewesen, oder?"
Ich verändere meine Sitzposition und ziehe mein Bein unter meinen Körper, um bequemer auf dem Hocker platzieren zu können, bevor ich antworte.
"Danke, aber nein, mal ganz davon abgesehen, dass ich viel zu klein für den Laufsteg bin, muss man ja dazu sagen, dass die Bilder nicht durch Zufall entstehen. Vieles ist gewollt und inszeniert, außerdem braucht es oft gefühlt immer 100.000 Versuche und davon sind dann ein-zwei Bilder okay. Also es ist nicht so, dass ich mich fotografiere oder eben fotografiert werde und das erste Bild, ist dann das welches ich hochlade. Das ist bei mir nicht so und auch bei ganz vielen anderen nicht."
"Ja, das stimmt natürlich, aber wo wir doch gerade beim Thema sind. Wir haben im Vorfeld bei Instagram darum gebeten uns Fragen, die wir dir stellen zu schicken und das haben einige Getan. Ist das okay für dich, wenn ich dir ein paar Fragen unserer Zuhörer Stelle?"
"Natürlich, leg los "
Dan holt sein Handy aus seiner Bluejeans und tippt darauf herum, bevor er mir daraufhin beginnt die Fragen zu stellen.
"Oh gleich zu Beginn eine sehr interessante Frage; Welcher deiner Songs bedeutet dir am meisten und wieso?"
Kurz muss ich nachdenken, immerhin habe ich viele meiner Songs selbst geschrieben und verbinde mit jedem meiner Werke etwas.
"Ich glaube tatsächlich, dass es 'Be Yourself' ist. Die Resonanz auf diesen Song war enorm. Ich glaube, dass ich vielen mit diesem Song helfen könnte und das bedeutet mir unglaublich viel."
Die nächsten Fragen sind "typische" standard Fragen. Fragen, die man als Person in der Öffentlichkeit eben gestellt bekommt.
'Wünscht du dir manchmal nicht berühmt zu sein'? – 'Was hörst du Privat für Musik?' – 'Welche Projekte sind als nächstes Geplant?' und so weiter.
Dann kam allerdings eine Frage, mit der ich so nicht gerechnet habe.
"Diese Userin fragt; Wie ist aktuell das Verhältnis zu 'Little Mix'?"
Mit dieser Frage habe ich deshalb nicht gerechnet, weil es schon einige Zeit her, dass ich auf sie gestoßen bin und seitdem auch nichts mehr kam.
"Es gibt keins. Wir haben nichts miteinander zu tun."
Mehr hab ich dazu nicht zu sagen, denn ich rede nicht schlecht über Leute, wenn sie sich nicht mit mir in einem Raum befinden.
Viel länger geht das Interview auch nicht. Am Ende sing ich noch eine accoustic Version meines Songs 'Not Your Barbie Girl', bevor ich mich von Dan und dem Team verabschiede, bevor ich das Gebäude verlasse, in meinen Wagen steige und mich in den nachmittäglichen Verkehr einfädel.
Zuhause angekommen, hab ich auch nicht mehr viel Zeit, schon in 2h wird Matt hier sein, um mich zur New York Fashion Week zu fahren.
Weil es eine Veranstaltung ist, bei der einige Leute sein werden, besteht Kate darauf, dass ich mich wenigstens von Matt hinfahren und auch abholen lass, außerdem wird er den ganzen Abend in der Nähe sein. Mir soll das ganz recht sein, ich mag Matt, er passt auf mich auf, behandelt mich aber nicht wie ein unbeholfenes Kind.
Bevor es ans fertig machen geht, nehme ich mir noch einen von den Tartelettes, die Jake und ich zu Mittag zubereitet haben. Tartelettes sind kleine runde Kuchen, nach Belieben belegt mit Obst oder verschiedenen Gemüsen. In unserem Fall haben wir uns für Gemüse entschieden. Das macht das ganze etwas herzhafter.
Erst als ich diese Mini-Mahlzeit verspeist habe, geh ich nach oben, um noch einmal zu duschen.
Mein erster Weg führt mich jedoch in mein Zimmer, dort zieh ich mir die schwarzen Uncle Boots aus und verstaue sie in das dafür vorgesehene Regal. Anschließend lege ich mir schon einmal Sachen zurecht, die ich gleich auf dem Event tragen werde.
Nachdem ich gefühlte Stunden damit verbringe verschiedene Kleider auf meinem Boden im Ankleidezimmer zu verteilen, entscheide ich mich schließendlich gegen ein Kleid und für eine Kombination aus weißer Stoffhose, welche an den Seiten einen roten und schwarzen Streifen besitzt und außerdem über Druckknöpfe an selbiger Stelle verfügt. Diese werde ich beim tragen zur Hälfte geöffnet lassen. Erst das macht eine "Adibreak Hose" aus, auch wenn ich ein anderes Modell dieser Hose habe.
Da das Unterteil schon ziemlich auffällig ist, halte ich mich obenrum dezenter, ein schwarzer Body und ein bisschen Goldschmuck reichen vollkommen. Auch die High Heels sind sehr unspektakulär, schwarze Sandalen mit dünnen Absatz, dazu eine ebenfalls dunkle Tasche und mein Outfit ist für die Veranstaltung steht.
Im Badezimmer befrei ich mich von der engen high waist skinny Jeans, dem schlichten dunklem Pulli und natürlich auch von meiner Unterwäsche. Alles zusammen kommt in den sowieso schon überfüllten Wäschekorb. Was soll ich sagen, ich habe einfach zu viel Klamotten die gewaschen werden müssen, aber zu wenig Zeit, um es tatsächlich zu tun.
Hello excuse, you are most cordially welcome!
Nachdem ich duschen und etwas Make Up aufgetragen habe, schlüpfe ich in die sorgfältig gewählte Kleidung, schnapp ich mir noch eine leichte Bomberjacke und eine Sonnenbrille. Meine Haare schütteln ich nocheinmal ein wenig aus, sodass sie mir wie zufällig über die Schulter fallen.
Erst als mein Blick auf meine, passend zum Schmuck gewählte, Armbanduhr fällt, fällt mir auf, dass ich mich - mal wieder - ganz schön verschätzt habe.
Mit leichter Verspätung steige ich zu Matt - der schon auch mich gewartet hat - ins Auto.
Regelmäßiges verspäten ist ja auch irgendwie eine Art von Zuverlässigkeit.
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Tatsächlich bin ich noch rechtzeitig und kann so in Ruhe nach dem Platz mit meinem Namen ausschau halten.
Obwohl 'in Ruhe' in dem Fall relativ ist, denn immer wieder treffe ich auf bekannte Gesichter wie beispielsweise der Kardashian Clan. Kurz unterhalte ich mich mit Kylie, ehe die Suche nach meinem Platz weitergeht.
Als ich meinen Stuhl in der ersten Reihe ausmachen kann, schleicht sich automatisch ein breites Grinsen in mein Gesicht. Keine geringere als Cardi B sitzt offenbar neben mir. Das freut mich deshalb so, weil ich insgeheim ein kleiner Fan der Rapperin bin und ich sie bisher noch nie irgendwo getroffen habe, außerdem bin ich froh, die Stunden auf diesem Event neben jemandem angenehmes zu sitzen. Nicht, dass es viele gibt mit denen ich nicht klar komme, aber 2h neben einer Jesy Nelson müsste jetzt auch nicht unbedingt sein.
Da sich Cardi B in einer Unterhaltung mit ihrer vermutlichen Begleitung befindet, die ich natürlich nicht unterbrechen und somit stören will,
häng ich meine Jacke - welche ich schon für Fotos auf dem roten Teppich ausgezogen habe - über die Lehne und setz mich.
Die Sonnenbrille lass ich bewusst auf, nicht nur, weil sie zum Gesamtoutfit gehört, sondern weil ich nicht will, dass meine Augen gleich verraten, was ich von den neuesten Kreationen der Designer halte. Ich möchte nicht, dass Bilder auftauchen, auf denen ich eine Reaktion auf die Kleidung zeige und diese dann falsch interpretiert wird. Emotionen zeigen ist in der Mode eben nicht so angesagt.
Der linke Platz neben mir ist noch frei, jedoch bleibt das nicht lang so, eine Frau in einem schwarz/weiß gemustertem Langarm-Kleid, welches ihr bis zu den Knien geht, kommt auf genau diesen Sitzplatz zu. In der Hand trägt sie einen dunklen Mantel und eine zum kleid passende Clutch. Als meine Fokus auf ihr Gesicht - das ebenfalls zur Hälfte von einer Sonnenbrille bedeckt wird - fällt, bin ich versucht, meine Sonnenbrille abzunehmen, um noch einmal genauer hinsehen zu können, stattdessen gleitet mein Blick auf das Namensschild neben mir.
Tatsächlich handelt es sich um die Person, die ich gerade schon vermutet habe.
Cheryl Cole.
Die Ex-Freundin von Liam.
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Hey ihr Lieben, ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Ich weiß mal wieder nicht so Recht was davon halten, außerdem hatte ich das Gefühl, dass das letzte Kapitel auch nicht so gut bei euch ankam. Deswegen, wenn ihr Verbesserungsvorschläge oder Wünsche habt, dann haut raus. Ich bin offen für vieles.
Wie findet ihr Allison's Reaktion auf das Liebesgeständnis? Ich muss ja zugeben, dass ich nicht so der "Romantik-Typ" bin und dementsprechend meine Schwierigkeiten habe so etwas zu schreiben, weshalb es vielleicht etwas zu dick aufgetragen wirken könnte, aber vielleicht sehen das nicht so alle so. :D
Schreibt mir sehr gern eure Meinung. (:
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