It Was a Lie
"..nicht schwanger."
Sofort ruckt ihr Kopf nach oben, der bis dahin auf ihren Knien gestützt war und sie sieht mich aus weit aufgerissenen Augen an.
"Was? Kannst du das wiederholen!"
Lächelnd geh ich auf das Sofa zu und setzte mich mit den beiden Tests neben Clair auf die Polster.
"Du bist nicht Schwanger. Beide Tests sind negativ." Mit diesen Worten halt ich die Streifen vor die Nase. Clair nimmt sie mir ab und betrachtet sie, als hielt sie Goldbaren in den Händen.
"Ich bin nicht schwanger..ICH BIN NICHT SCHWANGER!"
Überschwenglich stürzt sie sich in meine Arme und knutscht mein ganzes Gesicht ab, wobei sie sich nach jedem Knutscher bedankt.
Nachdem sie sich beruhigt hat, sieht man Clair deutlich an, dass sie erleichtert ist. Nicht nur ihre spontane 'Knutsch - Attacke' zeigt mir das, man spürt einfach, dass die Anspannung von ihr fiel, als sie realisierte, dass die Testergebnisse negativ waren.
"Danke, dass du mich das nicht allein durchstehen lassen hast." "Clair, jetzt hör schon auf, ich das wirklich gern getan."
Plötzlich beginnt sie zu schmunzeln.
"Was ist?" "Ich bin wirklich froh, dass du dich damals im Park betrinken wolltest, sonst hätten wir uns wahrscheinlich nie kennengelernt."
"Hey, ich wollte mich nicht betrinken." Aus ihrem anfänglichen Schmunzeln wird jetzt ein lachen. "Oh doch, und wie du das wolltest. Zugegeben der Trick mit der Sportflasche war nicht schlecht, aber da befand sich sicher kein Wasser drin. Und das alles wegen Liam, weil du dachtest, er sollte dich nur ins Bett bekommen und letztendlich seid ihr auch genau dort gelandet. Also..mehr oder weniger."
Empört schnapp ich mir eins der Zirkissen vom Sofa und schlag ihr damit leicht ins Gesicht. "Halt die Klappe."
Jetzt ist es Clair die mich aus großen Augen empört ansieht. Einige blonde Strähnen sind ihr durch das Kissen ins Gesicht gefallen, die sie nun versucht weg zupusten.
Mit einem mal springt sie vom Sofa auf und ich will schon in Deckung gehen, weil ich befürchtet habe, dass sie mich ebenfalls mit einem Kissen schlagen will, aber stattdessen hüpft sie ohne ein Wort zu sagen in ihre Küche.
Verwirrt über diese plötzliche Aktion, schau ich ihr nach und siehe da, keine
fünf Minuten später, kommt sie mit zwei selbstbelegten Brötchen und einer Flasche Orangensaft zurück.
Bevor sie einen der beiden Teller fallen lässt, laufe ich ihr entgegen und nehme ihr einen ab. Kaum steht alles auf ihrem kleinen Wohnzimmertisch, verlässt sie erneut den Raum, um noch Gläser für das Getränk zu holen.
"Du hättest auch nur was sagen müssen, ich hatte dir geholfen." Belehre ich sie lachen, aber Clair winkt ab. "Du hast mir schon genug geholfen. Jetzt bin ich dran. Was ist los, weshalb warst du schon so früh auf? Auch wenn ich mir denken kann, dass dafür ein 'Boy - Bandler' verantwortlich ist, will ich es hören. Was ist passiert?"
Seufzend begutachte ich das Brötchen vor mir und bin ein bisschen erstaunt darüber, dass Clair sich wohl gemerkt habe, wie ich belegte Brötchen am liebsten esse.
"Frischkäse, Tomate und eine Brise Pfeffer. Wie du es magst." Antwortet sie mit vollem Mund auf meinen Blick.
Dankbar lächel ich ihr zu und beiß ebenfalls von dem Brötchen ab.
"Also?"
"Ich weiß auch nicht..ich hab dir doch von der Sache auf den 'Summertime Ball' erzählt.." - "Du meinst als du Liam eine Lüge nach der nächsten aufgetischt hast?"
Einsichtig sah ich Clair an. "Ich weiß, dass das Mist war, aber was sollte ich sonst.." -"Oh, jetzt wag es gar nicht zu fragen, was du sonst hättest tun sollen. Wie wäre es mit 'Hey, ich hab gar nicht mit'.." Diesmal unterbrech' ich sie mitten im Satz.
"Nein! Es ist besser so. Immerhin lässt er mich jetzt in Ruhe." Ein spöttisches lachen verlässt Clair's Lippen. "Genau, weil es auch das ist was du willst. Man Alli, ich versteh dich einfach nicht. Ja, was Liam da gesagt hat war uncool, aber das zwischen euch lief doch ansonsten gut und soweit ich weiß hat er sich sogar entschuldigt, also sag mir, wo liegt dein Problem, wieso sträubst du dich so ihm zu verzeihen?"
Wenn ich das nur wüsste. Ich versteh mich im Moment doch selbst nicht, wie also soll ich jemand anderen erklären was los ist. Ich weiß nicht, wieso ich gelogen habe, wieso ich mich so Liam gegenüber verhalte.
Seufzend stell ich das Glas Orangensaft, von dem ich gerade ein Schluck nahm, zurück auf den Tisch.
"Ist jetzt sowieso egal, schlecht scheint es ihm deswegen jedenfalls nicht zu gehen."
Falten bilden sich auf der Stirn meines Gegenübers, als sie mich fragend ansieht. Ohne dass Clair die Frage aussprechen muss, antworte ich ihr.
"Ich hab ein Bild von ihm und einer blonden Frau gesehen. Die sahen ziemlich vertraut aus."
Zu ihrer gerunzelten Stirn gesellt sich jetzt noch ihre Augenbraue, die sie skeptisch nach oben verzieht. Wortlos streckt sich ihr Hand nach mir aus, was wiederum mir einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht hinterlässt.
"Dein Handy. Ich will es sehen." Erklärt sie ihre Geste und ohne weiter darüber nachzugehen, zieh ich mein Handy aus der Jackentasche des Jogginganzugs und Klick mich durch Instagram, um das gemeinte Bild zu finden. Es dauert nicht lang
- immerhin muss ich nur auf das Profil von Liam - und das gesuchte Bild ist gefunden. Kommentarlos überreich ich der Blonden mein Handy.
Clair nimmt es in ihre Hand und wirft einen Blick auf das Display. Unerwartet prustet sie los.
"Willst du mich verarschen, sie sieht aus wie seine Mutter." Ohne darauf einzugehen, nehm ihr das Handy aus der Hand, schließe die App und stecke es zurück in meine Jackentasche.
"Ich ernst Alli, deshalb machst du dir Gedanken? Nicht nur, dass sie um einiges älter als er aussieht, sie passt ja mal sowas von gar nicht zu dem, was er sonst so hatte." "Du vergisst wohl, dass seine Ex auch um einiges älter als er war und du sagst es doch selbst, 'bisher' wer sagt denn, dass sich sein Geschmack nicht geändert hat, oder flexibel ist!?"
Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck steht Clair auf und schnappt sich die leeren Teller, um sie in die angrenzende Küche zu bringen.
"Sollte das tatsächlich der Fall sein - was ich nicht glaube - hat sich sein Geschmack nicht nur geändert, sondern um einiges verschlechtert." "Du musst zugeben, dass die Frau auf dem Bild wirklich gut aussieht."
Seufzend lässt sich Clair wieder neben mir fallen. "Ich sag ja nicht, dass sie nicht gut aussieht, nur dass er mir dir einen besseren Fang hat und.." - "Hatte. Das mit uns.." - "ist vorbei, jaja schon klar. Wenn du nicht so stur wärst, dann würdest du deinen etwas zu kleinen Hintern zu ihm schwingen und ihm sagen, dass du ihn magst."
Empört, aber lachend darüber was Clair gerade über meinen Hintern - der nebenbei bemerkt ganz und gar nicht zu klein ist - gesagt hat, schau ich sie an.
"Du brauchst gar nicht so zu gucken, du weißt, dass ich Recht hab." Bevor ich etwas darauf erwidern kann, gibt das Telefon in meiner Tasche einen Ton von sich.
'Wo steckst du?'
"Liam?" Vielsagend grinst Clair mich an. Dabei wackeln ihren Augenbrauen etwas seltsam auf und ab.
"Nein, Jake. Er fragt wo ich bin. Ich hab ganz vergessen ihm irgendwie bescheid zu geben."
'Ich bin gleich da.'
Ich schick die Nachricht ab und will Clair gerade, sagen, dass ich mich dann man losmachen werde, allerdings kommt sie mir mit ihren Worten zuvor.
"Wo wir gerade bei Jake sind. Könntest du das vielleicht für dich behalten. Es ist mir ziemlich unangenehm, dass ich mich so aufgeführt habe." Beruhigend lege ich Clair meine Hand auf ihre Schulter. "Keine Sorge. Von mir erfährt keiner was. Ich mein, was war überhaupt?"
Lachend bedankt sich Clair bei mir mit einer Umarmung.
_
Gerade will unbemerkt die Stufen der Treppe erklimmen, die mich in das oberste Stockwerk und somit in mein Zimmer führen, als mich die tiefe Stimme von Jake immer halten lässt.
"Gut Tag Mon Amour, mit Begrüßungen hast du es wohl nicht mehr so."
Langsam dreh ich mich um und schau in das nicht vielsagende Gesicht meines besten Freundes. Obwohl er erst gegen Nachmittag arbeiten muss - weshalb er es sich erlauben konnte, heute länger zu schlafen - steht er schon wir aus dem Ei gepellt vor mir.
"Wo kommst du überhaupt her?"
Mist, ich hätte mir auf der Fahrt hierher was überlegen sollen.
Ich heb' meine Schultern nach oben und vegrabe meine Hände in die Taschen meiner Jacke. Als meine Haut den Stoff des Samtes berührt, kommt mir die Idee.
"Ich war Joggen und jetzt will ich duschen." Zufrieden mit dieser Ausrede, will ich meinen Weg fortsetzen, auch um dieser Situation zu entfliehen. Ich hasse es Jake zu belügen, aber ich habe Clair versprochen nichts zu sagen. Allerdings werde ich erneut aufgehalten.
"So so Joggen also. In Flip Flops?"
Resigniert lass ich die Schultern hängen und räume ein, dass ich bei Clair war.
"Und weshalb sagst du das nicht gleich?"
"Weil du dann gefragt hättest wieso und ich dir den Grund dafür nicht hätten sagen dürfen."
Jake wird hellhörig, zumindest verrät das sein Gesichtsausdruck, der sich gerade in eine fragende Miene verändern hat.
Seutzend werfe ich die Hände in die Luft. "Es war ihr unangenehm, deshalb sollte ich es für mich behalten."
"Was solltest du für dich behalten?" "Sie dachte, sie würde es allein hinbekommen, tat sie aber nicht, also rief sie mich heut morgen an und bat mich verzweifelt darum zu ihr zu kommen."
Etwas entnervt lässt Jake seinen Kopf hängen und strich sich anschließen mit seiner Hand durch seinen, mittlerweile mehr als 3 Tage Bart. Zugegebenermaßen stand ihm die Matte im Gesicht hervorragend.
"Lass dir doch nicht alles aus der Nasen ziehen, warum wollte sie, dass zu in aller Herrgottsfrühe zu ihr kommst?"
Nervös knetete ich meine Hände. "Sie..Clair hatte einen Rohrschaden an ihrem Waschbecken. Sie dachte, sie würde es allein reparieren können, aber sie machte es nur schlimmer und weil sie zu stolz war ihrem Vermieter zu informieren, rief sie mich an. Ich bin zu ihr gefahren und gemeinsam haben wir es geschafft. Danach haben wir noch eine Kleinigkeit zusammen gegessen."
Jake war die Skeptik über meine 'Ausrede' förmlich aus dem Gesicht geschrieben.
"Du willst mir also erzählen, dass Clair - die verzeih mir diese Worte, aber du musst mir Recht geben, nicht die hellste Kerze auf der Torte ist und du - die Frau mit zwei linken Händen eine Rohrschaden repariert habt?"
Zugegeben, dass klingt ziemlich unglaubwürdig, denn mit mindestens einer Aussage behielt Jake recht. Ich bin in der Tat alles anderes als Handwerklich begabt. Dass Clair jedoch nicht die hellste Kerze war, würde ich so nicht unterstreichen. Ja, ihre Gedankengänge waren manchmal ziemlich verwirrend und sie haut hin und wieder Sachen raus, wie wohl nicht wirklich überlegt waren, aber sie wusste stets was sie sagen musste, wenn es einem nicht gut ging. Außerdem war sie sehr liebenswürdig und ein herzensguter Mensch. Man musste sie mit ihrer quirligen Art einfach mögen und auch wenn Jake es nicht offen aussprach, wusste ich, dass auch er sie mag. So unähnlich war sie mir nämlich gar nicht.
"Okay, ich gestehe, es war echt nicht einfach und ewig halten wird unsere Konstruktion nicht, aber danke Google, haben wir es wenigstens erstmal provisorisch reparieren können."
Noch ein Augenblick liegt sein Blick auf mir, so als würde er sicher gehen wollen, dass ich die Wahrheit sagen. Ich halt diesem stand, denn obwohl ich nicht wirklich den Eindruck hatte, dass Jake mir glaubt, wollte ich einen glaubwürdigen Eindruck hinterlassen.
Kopfschüttelnd und mit einem gemurmeltem 'Frauen' kommt er die paar Stufen nach oben und gibt mir einen Kuss auf meinen Haaransatz. Kurzerhand schling' ich meine Arme um seinen Körper und nehme den herben Duft seines Parfums und seinen Eigengeruch in mir auf. Sofort fühl ich mich geborgen.
"Ich wollte eigentlich gemeinsam mit dir Frühstücken, aber ich fürchte das schaffen wir nicht mehr." "Tut mir leid." Es ist nur ein nuscheln, aber aufgrund des rauen Lachens von Jake weiß ich, dass er mich verstanden hat.
Sachte streichelt er mir über den Schopf und löst sich langsam aus unsere Umarmung, um mich anschauen zu können.
"Ist schon gut. Wir holen das morgen einfach nach. Hoffen wir, dass Clair nicht wieder wegen eines Rohrbruchs anruft." Ein letztes zwinkern seinerseits und er steigt die Stufen hinab.
"Jake?" Er bleibt stehen und blickt über seine Schulter zu mir. "Ich hab dich lieb." Auf sein Gesicht bildet sich das warme lächeln, was außer mir, nur unsere Familie kennen, weil er es nur in besonderen Momenten, zu - für ihn - besondere Menschen zeigt.
"Ich hab dich auch lieb, Mon Amour."
_
Nach dem ich ausgiebig geduscht habe und das heute morgen Geschehene verarbeitet habe, steige ich aus der Kabine und wickel meinen tropfnassen Köper in ein großes kuscheliges Handtuch. Meine Haare wickel ich in typischer Manier in ein kleineres Handtuch zu einem Turban zusammen.
Ich bin Jake wirklich dankbar, dass er mir meine miserable Ausrede nicht übel nahm. Natürlich wusste er - auch wenn er es nicht ansprach - dass, das was ich versucht habe ihm aufzutischen nicht der Wahrheit entsprach. Jake ist Anwalt und hat dadurch eine sehr ausgeprägte Menschenkenntnis, die ihm bei seine Job natürlich nur zu gute kommt.
Er akzeptiere es, dass ich ihm nicht die Wahrheit sagen konnte, trotzdem tat es mir leid, ihn belügen zu müssen. Ich stand quasi zwischen den Stühlen. Auf der ein Seite war der Clair, der ich versprochen hatte nichts zu sagen und auf der anderen Seite mein längsjähriger bester Freund, den ich nur ungern belog.
Ich war ihm wirklich dankbar, dass er es mir so leicht machte, indem er es hinnahm und nicht weiter nachhakte. Er war eben der beste Freund, den man sich nur vorstellen konnte.
In meinem 'Outfit' betrat ich mein Schlafzimmer, nahm mir die Lotion von der Komode, saß mich auf mein Bett und versorgte meine Haut mit der feuchtigkeitshaltenden Creme, die ich besonders jetzt, wo es langsam kälter wurde, besonders brauchte.
Als ich die Bodylotion zurück an ihren Ort zurück stelle, fällt mein Blick auf ein dunkelblaues Stoffteil, das zusammengelegt auf meinem Stuhl liegt.
Ich laufe zum Fenster rüber, vor dem sich der Stuhl befindet und falte besagtes Stoffteil auseinander.
Ein Hoodie.
Liam's Hoodie.
Seufzend lass ich mich damit auf das Sitzmöbel fallen und schau aus dem bodentiefen Fenster. Währen ich an den Stoff des Pullovers riech und somit den Duft, seinen Duft aufnehme, kommen mir Clair's Worte in den Sinn.
"Wenn du nicht so stur wärst, dann würdest du deinen etwas zu kleinen Hintern zu ihm schwingen und ihm sagen, dass du ihn magst."
Mit einem Ruck steh ich auf, werfe das Kleidungsstück auf's Bett und gehe mit schnellen Schritten in mein Ankleidezimmer.
Dort angekommen, lass ich das Handtuch achtlos zu Boden fallen und schlüpfe in frische Unterwäsche. Anschließend schnapp ich mir ein helles Strickkleid, löse das Handtuch von meinem Kopf und rubbel mein Haar etwas trocken, nur um festzustellen, dass es nicht viel bringt, also zieh ich mir das Kleid über und laufe ins Bad, um mir dort meinen langen Haare zu föhnen.
Als das endlich erledigt ist, lauf ich zurück in meinen Kleiderschrank und schnall mir meinen Mantel von Hacken und schlüpfe in braune Overknees.
Fertig angezogen, renn' ich schon beinahe zurück in mein Zimmer, greif nach dem Pullover und stürme aus meine Zimmer, runter ins die Eingangshalle. Dort schnapp ich mir - wie schon heute Morgen - meinen Auto - und Wohnungsschlüssel.
-
Als ich vor der großen Villa zum stehen komme, versuch ich meine Gedanken zu ordnen. Sicherlich ist es feige, den Pullover als Vorwand für ein Gespräch zu nehmen, aber ich weiß einfach nicht wie Liam reagieren wird, wenn ich nachdem was ich zu ihm gesagt habe, plötzlich vor seiner Tür stehe.
Es bringt ja nichts sich hier im Auto den Kopf über mögliche Reaktionen zu zerbrechen. Also schnall ich mich ab, schnapp mir das Kleidungsstück vom Beifahrersitz und steig aus. Nachdem ich meinen Wagen per Knopfdruck verschlossen habe, gehe ich ohne es noch weiter hinauszuzögern auf die Haustür zu betätigen die Klingel.
Anders als bei uns ist hier nicht jede Villa extra ummauert. Hier wird das ganze Gebiet von einer großen Mauer umzäunt und bevor man hier rein kommt, muss man an eine Art 'Kontrolleur' vorbei. Scheinbar kannte mich der ältere Mann noch von letzten Mal, als Liam mich mit hernahm. Es reichte ihm, dass ich mich ausweisen - in meinem Fall jetzt mit meinem Führerschein, den ich zum Glück stets im Auto aufbewahre - konnte und er gewährte mir Zutritt.
Die Eingangstür ging auf und Niall stand vor mir. Sein verwirrter Blick weicht einem fröhlichen Lächeln und schon finde ich mich in einer Umarmung wieder. Ein bisschen überrumpelt über diese Reaktion erwidere ich sie.
Hat Liam nicht erzählt was zwischen uns vorgefallen ist? Anscheinend nicht, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass seine Freunde mir dann noch so positiv gegenüber begegnen würden.
"Niall?" "Hm?" "Findest du nicht, dass wir langsam mal rein sollten?" "Oh klar."
Er löst sich von mir und betritt vor mir die Villa. Unsicher folge ich ihm in die Eingangshalle.
"Niall, wer war an der..oh...Du."
Okaaaaay offenbar hat Liam doch mit jemandem gesprochen, denn Louis scheint nicht so begeistert mich zu sehen. Ich kann es ihm nicht mal verübeln.
"Hallo Louis, ich wollte Liam was wieder bringen.." zur Demonstration halte ich meine Hand mit dem Pulli nach oben.
"..ist er da?"
Niall blickt etwas fraglich zwischen Louis und mir hin und her. Verständlich, denn eigentlich habe ich mich gut mit allen Jungs verstanden.
Louis gibt mir mit einem Nicken zu verstehen, dass ich ihm folgen solle. Unser Weg führt uns ins Wohnzimmer, indem sich der Rest der Band befindet.
Harry und Zayn liefern sich gerade eine Partie irgendeines Games auf der Spielekonsole. Liam sitzt daneben und ist gerade dabei sein Handy zurück in die Hosentasche zu schieben, als sein Blick auf uns fällt.
Auch die anderen werden jetzt aus uns aufmerksam, als Niall sich zurück auf das Sofa setzt und nach seiner Chipstüte greift.
Louis dagegen lehnt sich nur an die Lehne des Sofas.
"Hey Allison, wir wussten gar nicht, dass du heute kommen würdest." Mit gerunzelter Stirn blickt Harry kurz zu Liam - dessen Blick allerdings nur ausdruckslos auf mir ruht - bevor er wieder zu mir sieht.
"Uhm..hey, ich wollte.." damit richtet sich meine Aufmerksamkeit auf Liam. "Dir seinen Pullover bringen, du musst ihn beim letzten Mal vergessen haben."
Seufzend erhebt er sich von Sofa, kommt auf mich zu und reißt mir schon beinahe den Pulli aus der Hand. "Dann kannst du ja jetzt wieder verschwinden." Mit diesen Worten will er sich von mir abwenden.
Instiktiv greife ich nach seinem Arm. "Warte!" Liam bleibt stehen und schaut auf meine Hand, die noch immer auf seinem Oberarm liegt. So als hätte ich mich daran verbrannt, zieh ich meine Hand zurück.
Dass das Aufeinandertreffen nicht harmonisch abläuft, war mir bereits klar, aber dass es so unangenehm wird..
Ich fühl mich total klein unter seinem kalten Blick. Irgendwie verunsichert er mich damit noch mehr, als ich es ohnehin schon bin. Er schüchtern mich geradezu ein.
"Können wir vielleicht kurz reden?" Mit meinem Finger deute ich auf den Ausgang den Wohnzimmers.
Fast schon provokativ verschränkt Liam die Arme vor seine Brust und blickt auf mich herab. "Ich hab keine Geheimnisse vor den Jungs, also können wir genauso gut hier reden."
Meint er das ernst? Ich hab nichts gegen die Vier, im Gegenteil, aber meine Differenzen mit Liam würde ich schon gern nur mit ihm klären.
Auch wenn ich die Blicke auf und spüren und auch sehen kann, als ich genervt, über sein Verhalten meinen Blick durch den Raum schweifen lasse, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als hier mit ihm zu reden, denn der Herr vor mir macht keine Anstalten sich zu bewegen.
"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich wollte nicht.." - "Was? Mir sagen, dass du nicht mehr brauchst, nachdem du bekommen hast was du wolltest? Mir sagen, dass du ohne mich glücklich bist?" Fast schon verzweifelt wirft er die Hände in die Luft und reibt sich anschließend deutlich gestresst über's Gesicht. "Weißt du Allison, ich versteh es einfach nicht. Ich entschuldige mich bei dir für mein benehmen, als ich erfahren habe, dass du die Nummer eines dahergelaufenen Kerl's hast und was machst du? Anstatt mir zu verzeihen und alles wäre wieder gut, triffst du dich mit, lässt dich von ihm ficken und sagst mir dann im Nachhinein auch noch, dass du mich nicht brauchst und glücklich bist. Jetzt tauchst du hier nach Wochen auf und glaubst was? Dass es mit einer Entschuldigung getan ist? Was ist passiert, läuft es mit deinem 'Super - Cop' nicht mehr?"
Ich hab es einfach nicht geschafft ihn weiterhin anzusehen, wobei es nicht sein Blick war der mich auf den Boden sehen ließ, sondern vielmehr seine Worte.
Ich fühlte mich schlecht und schämte mich, für mein Verhalten ihm gegenüber.
Meine Augen füllten sich, ohne das ich es wollte oder etwas dagegen tun konnte, mit Tränen.
"Ich hab nicht mit Lane geschlafen."
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Hey ihre Lieben, ich hoffe, euch hat das neue Kapitel gefallen.
Die gute Clair ist also nicht schwanger, seid ihr zufrieden damit, oder habt ihr euch ein anderes Ergebnis gewünscht.
Hat es euch überrascht, dass Allison nicht mit Lane geschlafen hat? Seid ihr froh darüber, oder findet ihr es gar schade? (Obwohl ich mir das ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen kann :D )
Ich würde gern ein wenig mit euch interagieren, aber dazu wäre es von Vorteil, wenn ihr etwas schreiben würdet. Also haut auf die Tastatur und lasst doch bitte eure Meinung da. (:
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