In Love
Als ich in Liam's Zimmer angekommen bin, ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und lege es auf die Kommode, bevor ich mich auf den Weg in sein Ankleidezimmer mache, um mir ein paar frische Klamotten für die Nacht zu nehmen
Eigentlich hatte ich zuerst vor, nachhause zu fahren, aber ich will nicht diejenige sein, die bei jeder Auseinandersetzung die Flucht ergreift, außerdem hab ich bereits Jake und auch Matt - der heute meinen Fahrer war - bescheid gegeben, dass ich heute bei Liam bleiben würde.
Mit einem Höschen aus dem Fach, welches Liam für ein paar Klamotten von mir leer geräumt hatte und einem hellen Shirt von ihm begebe ich mich ins angrenzende Badezimmer.
Dort entkleide ich mich, werfe meine Klamotten in den dafür vorgesehenen Korb, stelle mich hinter die lange Glasfront und schalte die Regenwalddusche ein.
Das warme Wasser entspannt meine verhärteten Muskeln und der Dunst vernebelt mir die Sinne, jedoch nicht so sehr, dass ich die Situation von gerade eben vergessen kann.
Ich verstehe einfach nicht, wieso Liam mir nicht einmal die Möglichkeit dazu gegeben hat, ihm die Gegebenheiten zu erklären. Er hat sich seine Meinung bereits über diesen dämlichen Bericht und die dazugehörigen Bilder gebildet.
Woher wollen Reporter oder Moderatoren denn wissen, wie dieser "Catwalk fight" - wie die Medien es nannten - zustande kam. Ich glaube kaum, dass Cheryl bereits ein Statement abgegeben hat und wenn, kann ich mir noch weniger vorstellen, dass es der Wahrheit entsprach, immerhin würde sie sich damit selbst belasten.
Mit diesen Gedanken schäume ich mir mit meinem Pfirsich duftenden Shampoo das Haar ein und wasch auch meinen Körper mit selbigen.
Nachdem alles wieder runtergewaschen ist, stell ich das Wasser aus und schnappe mir das Handtuch, welches ich dem Regal entnehme und binde dies um meinen Oberkörper, nachdem ich mich damit abgetrocknet habe.
Ich stelle mich vor den großen Spiegel und betrachte kurz die Wunde die aktuell meine Wange ziert. Durch das Shampoo brennt diese etwas, obwohl sie nicht tief ist. Auch wenn ich nicht so denken sollte, hoffe auch ich insgeheim, dass dieses Miststück etwas abbekommen hat.
Seufzend bürste ich meine noch nassen Haare durch und lasse sie dann so, weil ich keine Lust habe, jetzt auch noch Zeit damit zu verbringen sie zu föhnen. Vielleicht frage ich Harry nachher einfach nach einem Haargummi, denn wie es immer so ist, ist meiner auf unerklärliche Weise nicht aufzufinden.
Ich greife nach meiner Bodylotion - die ebenso wie eine Bürste, Zahnputzzeug, einer kleinen Make-Up Tasche und unzählige weitere Cremes mittlerweile in Liam's Badezimmer ihren Platz gefunden hat - und Creme Arme und Beine damit ein, darauf folgt eine Gesichtscreme für die Nacht und eine Runde Zähne putzen.
Fertig mit allem und in dem Oberteil meines Freundes verlasse ich, nachdem ich meinen ganzen Kram wieder zusammengeräumt und das Handtuch ordentlich aufgehängt habe, den Raum.
Von dem werten Herr ist noch immer nichts zu sehen, aber das ist mir gerade auch ziemlich recht, denn im Moment habe ich keine Kraft für Diskussionen oder gar Streit.
Ich nehme mein Handy von der Ablage und schließe es mit der Anlage in diesem Zimmer an. Nur kurz darauf ertönt 'Beautiful' von Eminem laut aus den Boxen.
Musik hat mich schon immer zum Abschalten gebracht und es geht doch nichts über guten alten Hip-Hop, obwohl dieser Song von ihm wohl fast schon einer Ballade gleicht. Das tut dem ganzen aber keinen Abbruch, denn inhaltlich ist dieses Lied großartig. Nicht nur, dass Eminem von seiner Kindheit, seinen Ängsten und seinen Problemen mit Drogen erzählt und somit viel von ihm selbst in diesem Lied steckt - er richtet sich auch an seine Zuhörer mit ein paar wunderschöne, aber vor allem wahre Worte, indem er sagt dass man stolz auf sich selbst sein soll und jeder einzigartig sei.
Während also eines von Eminem's alten Alben läuft, lege ich mich ins Bett und nehme mir mein Buch, dass ich aktuell lese in die Hand. - Die Revalin, also manchmal ist das Leben wirklich ironisch.
So wirklich kann ich mich jedoch nicht auf das Werk von 'Michael Robotham' konzentrieren, denn immer wieder stellt sich mir eine Frage.
Wieso hält Liam zu seiner Ex-Freundin?
Ja, manchmal bin ich zu impulsiv jnd schlage deshalb vielleicht etwas über die Stränge, aber was sollte ich denn bitte für einen Grund haben seine Verflossene aus dem nichts zu attackieren? Mit Sicherheit gibt es angenehmere Plätze als neben der Ex deines Freundes und trotzdem habe ich mich damit arrangiert.
Gerade als 'Underground' aus Relapse läuft, bemerke ich im Augenwinkel wie die Tür aufgeht. Dem Geschehen keine Aufmerksamkeit schenkend, starre ich weiter auf die Wörter, die Sätze und Zeilen bilden - von denen ich allerdings keinen Zusammenhang greifen kann. So wie es auch schon bei den vergangenen vier Seiten der Fall war.
Mit einem leisen, dafür sehr genervten Seufzen nehme ich wahr wie die Musik mit einem Mal verstummt.
Ohne etwas zu sagen, legt Liam sich, nur noch mit einer Jogginghose bekleidet, auf seine Seite. Erst nachdem er mir seinen Arm auf den Bauch gelegt und mehrere kleine Küsse auf meiner unverletzten Wange verteilt hat, ertönt seine Stimme.
"Du liest einen Thriller?" –"Hmm. "Und ist er spannend?" –"Hmm."
Falls er glaubt, dass ich einfach so vergessen habe was vorhin passiert ist, irrt er sich aber gewaltig.
"Ist der Mörder schon gefasst?" –"Der Mörder liest noch einen Thriller." Antworte ich ihm letztendlich doch bissig, bevor er weiter unsinnige Fragen stellt und mir somit auf die Nerven geht.
Sein Griff um meine Taille wird fester und kurz darauf stützt Liam über mir und nimmt mir das Buch aus den Händen.
Augeneverdrehend schaue ich überall hin, nur nicht zu ihm. Er hat sich scheiße verhalten und das darf er ruhig spüren, ganz egal wie oft er versucht mir seine Lippe aufzudrücken.
"Shorty, es tut mir leid. Lass uns Versöhnungsex haben und alles ist wieder gut." Mit seinen Worten wandert gleichzeitig seine Hand immer weiter nach unten, bis er am Saum meines Shirts ist angekommen ist. So schwer es mir auch in diesem Moment fällt, halte ich ihn davon ab mehr zu tun.
Wie gern würde ich jetzt mit meinem Freund schlafen, mich von ihm verwöhnen lassen, mich ihm hingeben, nur um ihm dann Gutes zu tun, aber ich kann nicht.
"Nein Liam, Sex regelt nicht immer alles. Du hast SIE Verteidigt, indem du mir allein die Schuld an dieser Sache gegeben hast, ohne zu wissen was überhaupt vorgefallen ist und ich Frage mich die ganze Zeit 'wieso'? Mit Sicherheit hatte ich nicht vor mich mit ihr anzufreunden, aber deshalb schlage ich nicht grundlos auf Personen ein. Ich hab mich damit arrangiert, den Abend neben ihr zu verbringen, habe sie ignoriert, ja sogar als sie mir diese Sätze an den Kopf knallen, habe ich versucht die Wogen zu glätten, aber sie konnte es ja nicht lassen mich zu provozieren und als ich ihr dann sagen wollte, dass das zwischen euch vorbei ist und wir glücklich sind, war SIE es die ihre Hand erhoben hat. Es tut mir leid, dass ich die Kontrolle verloren habe. Es tut mir gegenüber Kate, meinen Eltern und Fans, vor allem aber mir selbst gegenüber leid, dass ich mich dazu hinreißen lassen habe, mir die Finger an dieser Person schmutzig gemacht zu haben, aber ich hab mich verdammt nochmal nur gewahrt!" Nach diesem Satz schubse ich Liam, der mir zugehört hat, ohne auch nur eine Sekunde seinen Blick abzuwenden, von mir und steige aus dem Bett.
"Wohin willst du jetzt?"
Ohne eine Antwort zu geben, verlasse ich den Raum und überquere Barfuß den Flur bis hin zu Harry's Zimmer.
Ich betrete es, nachdem ich angeklopft habe und das obligatorische 'Ja' vom Lockenkopf folgte.
Dieser sitzt an seinem Schreibtisch und es schien, als würde er gerade damit beschäftigt seine neue Ideen für Texte zu sammeln. Mit seinem Sessel in meine Richtung gedreht grinst er mich, sodass seine Grübchen zum Vorschein kommen, breit an.
"Alli Balboa, was kann ich für dich tun?"
Belustigt schnaubend wegen seinem Spitznamen mit dem er mich ansprach, gehe ich ein paar Schritte auf ihn zu.
"Hast du vielleicht einen Gummi für mich?"
Kurz entgleiten ihm seine Gesichtszüge bevor dieses typische Harry-Grinsen wieder seine Lippen ziert. Scheinbar amüsiert steht er auf und begibt sich auf den Weg zu seinem Nachtschrank, um dort die oberste Schublade zu öffnen.
"Ich dachte zwar du und Liam benutzt sowas gar nicht, aber.."
Wir kommt er plötzlich darauf, dass ich einen Haargummi für Liam und mich brauchen würde?
Und erst als ich den Satz gedanklich zuende gebracht habe, wird mir klar, was er damit meint und was er gerade aus seinem Schrank holt.
"Gott, Harry ich meine einen Haargummi!" Zur Demonstration hebe ich meine mittlerweilen nur noch feuchten, dafür vom liegen leicht zersausten, Haare nach oben.
Mit einem geräuschlosen 'Oh' lässt er die silberne Verpackung wieder in die Schublade fallen und öffnet eine andere, um mir diesmal das gewünschte Haargummi zu reichen.
"Dachte ich mir schon, dass ihr.." –"Jaja, schon gut ich werde mich beim nächsten Mal einfach präziser ausdrücken." Falle ich Harry ins Wort, bevor er weiter über das Sexualleben von Liam und mir reden kann, denn wenn ich an eins gerade nicht denken will, dann ist das an Sex mit diesem wunderschönen Mann nur wenige Zimmer weiter, zu haben.
Notdürftig richte ich mir die Haare vor einem großem Standspiegel, der sich in einer Ecke von Harry's Zimmer befindet und flechte mir danach einen Zopf.
"Du hast nichts falsch gemacht, Alli." Ertönt noch einmal die Stimme von Harry.
"Das finden übrigens auch die anderen. Wir mochten Cheryl, aber wir wissen eben auch wie sie sein kann. Nach der Trennung hat sie immer wieder versucht ihn zu kontaktieren, um nocheinmal über eine weitere Chance zu reden. Liam wollte nicht, irgendwann hat sie aufgegeben und es hingenommen, dass die Medien über ihn und irgendwelche Bekanntschaften berichtet haben. Sie sagte, solange es nur Affären sind, wäre es ihr egal, denn sie wüsste, dass er diese Mädchen nicht lieben würde. Anders als bei dir und genau deshalb reagiert sie so. Ich will nicht sagen, dass Gewalt eine Lösung ist, aber gegen eine Schlammschlacht zwischen zwei heißen Frauen habe ich sicher nichts." Lacht der Lockenkopf zum Ende hin, was mich, ebenfalls belustigt, mit den Augen rollen lässt.
"Danke, auch für das Haargummi." Mit diesen Worten wende ich mich der Tür zu, dort werde ich nochmal von Harry aufgehalten.
"Kein Ding, wenn du doch noch ein anderes Gummi brauchst, hey.." und schon hab ich kopfschüttelnd die Tür von außen geschlossen, dieser Spinner.
Mein schmunzeln verschwindet jedoch, als im selben Moment die Tür zu Liam's aufgeht und dieser heraustritt.
"Was machst du jetzt noch bei Hazza?"
Weil ich sowieso durst habe, gehe ich wortlos an ihm vorbei, die Treppe nach unten. Ich vernehme ein tiefes Seufzen und danach Schritte hinter mir, die mir sagen, dass Liam mir folgt. Ja, vielleicht benehmen ich mich gerade alles andere als erwachsen, aber es tat mir einfach weh, dass Liam sich sofort gegen mich gestellt hat.
In der Küche schalte ich das kleine Licht an der Dunstabzugshaube ein, nehme mir ein Glas aus dem Schrank und öffne die Wasserflasche, die neben dem Toaster steht.
Gerade als ich einen Schluck von meinem Wasser nehme, werde ich fast schon unsanft umgedreht, sodass ich gefühlt die Hälfte über das Shirt, dass ich trage verschütte.
"Was soll das werden Allison, willst du mich jetzt die ganze ignorieren? Ich habe mich entschuldigt, also wo liegt das das Problem?"
Das ist wieder einmal typisch Mann. Du erklärst ihm in einem Roman, wieso du sauer bist und er fragt danach trotzdem noch 'Wo denn das Problem liegt'.
Ich befreie mich aus seinem Griff und stell das Glas auf die Küchenzeile ab, bevor ich in die vor Wut brodelnden Augen von Liam blicke.
"Ich hab dir bereits erzählt was mein Problem ist." –"Und ich hab mich bereits dafür entschuldigt!" Regt er sich weiter auf und schon jetzt weiß ich, dass das ganze ausarten wird, weil keiner nachgeben will.
"Du hast dich entschuldigt, weil du Sex wolltest!"
Seufzend wirft mein Gegenüber die Arme in die Luft bevor, er sich mit der Hand durch die Haare fährt. Ich wende meinen Blick ab, denn sonst bin ich diejenige die sich gleich entschuldigt, nur um mit Liam zu schlafen.
"Ich hab mich entschuldigt, weil es mir leid tat so vorschnell geurteilt zu haben, anstatt mir deine Sicht der Dinge anzuhören."
Auch wenn die Einsicht etwas spät kommt, bin ich erleichtert, dass sie überhaupt kam.
"Aber ich weiß eben wie du sein kannst. Schau nicht so, erinnere dich an Sidney oder an die Situation mit meiner Schwester."
Und mit nur zwei Sätzen, hat er die Möglichkeit einer schnellen Versöhnung wieder zerschmettert.
–"Entschuldige Liam, dass ich es nicht so toll finde, wenn eine Frau, die ganz offensichtlich auf dich steht, nicht mit Handkuss begrüße! Und das mit deiner Schwester war ein Missverständnis, wofür ich mich im übrigen auch bei euch beiden ehrlich entschuldigt habe, aber du bist nicht einmal auf die Idee gekommen, dass Cheryl es war, die diese Situation verursacht hat. Das schlimmste daran ist jedoch, dass du sauer auf mich warst, während du sie, deine Ex-Freundin, die Frau, die dir egal sein sollte, verteidigt hast."
Es scheint wie ein ewiger Kreislauf. Er macht mit Vorwürfe, ich ihm. Keiner will klein bei geben, jeder will recht haben. Dass wir uns dabei zusätzlich anschreien, macht es nicht besser.
"Ich hab mich ebenfalls bei dir entschuldigt und ja, vielleicht habe ich auch vorgehabt Sex mit dir zu haben, tut mir leid, dass ich mit meiner wunderschönen Freundin schlafen wollte, aber Madame rennt ja lieber zu Harry, um wahrscheinlich mit ihm über unsere Probleme zu reden!" –"Ich habe ihn verdammt nochmal nur nach einem Haargummi gefragt!"
Mich wundert, dass keiner der Jungs sich von unserem Tumult gestört fühlt, oder sie sagen einfach nichts, wollen sich nicht einmischen.
"Oh natürlich, während ich daran denke es dir zu besorgen, besorgst du dir lieber einen scheiß Haargummi!"
Wir reden uns immer mehr in Rage und merken dabei gar nicht wie wir in dieser Auseinandersetzung immer unsachlicher werden.
–"Weil ich nicht mit dir schlafen wollte!"
Nach diesen Worten, kommt Liam wie ein Raubtier, dass auf seine Beute lauert, auf mich zu und bleibt so nahe vor mir stehen, dass höchstens eine Dollarnote zwischen uns passen würde. Mit verengten Augen blickt er zu mir runter.
"Lügnerin!"
Ohne, dass ich überhaupt die Zeit von ihm bekomme zu Antworten, redet er weiter.
"Und wie du wolltest! Du kannst dir von mir aus noch so oft versuchen dir einzureden, dass du nicht scharf auf mich warst, vielleicht glaubst du es dir irgendwann selbst, aber ich habe es in deinen Augen gesehen. Die Art wie du mich angesehen hast, schrie förmlich danach, von mir verwöhnt zu werden. Du hättest alles bekommen können, aber deine verdammte Sturheit stand uns beiden im Weg und jetzt streiten wir hier, anstatt dort oben hemmungslos miteinander zu vögeln!"
Seine direkten Worte lassen mich hart schlucken, denn er hat Recht. Ich wollte ihn. Ich will ihn immernoch, aber was ich auch wollte, war vorher mit ihm dieses Problem auszudiskutieren und möglichst aus der Welt zu schaffen, um mein Vorhaben nicht zu gefährden, bin ich geflüchtet und ihm somit aus dem Weg gegangen. Ich wusste, dass wenn Liam es drauf anlegt, ich schwach geworden wäre, so wie immer.
Die Spannung zwischen uns ist deutlich spürbar und die Art und Weise wie Liam auf mich hinab blickt, jagt angenehme Schauer über den Rücken.
Tief schauen wir uns in die Augen. Seine sind Nuancen dunkler als normal und neben einem Hauch Wut, ist deutlich erkennbar wie sehr ihn diese ganze Sache erregt.
Als ich versöhnlich meine Hand auf seine nackte Brust legen will, greift er danach und kommt meinem Ohr mit seinen Lippen immer näher.
"Dreh dich um!"
Liam lässt meine Handgelenk los und ohne groß zu überlegen, tue ich was er sagt.
Als ich seine Lippen auf meinem Nacken und seine Hände unter mein Oberteil gleiten spüre, kann ich mir ein wohliges Seufzen noch verkneifen. Willig strecke ich ihm meinen Hintern entgegen.
Sein Finger hacken sich an den Seiten meines Slips ein, während er diesen gemächlich nach unten streift, schließe ich gequält die Augen, denn für meinen Geschmack dauert das ganz viel zu lang.
Im Moment ist mir egal was gerade war, denn jetzt will ich nur von Liam berührt werden.
Dieser ist gerade dabei mir das Shirt bis zur Hälfte meines Rückens hochzuziehen, zieht es mir jedoch noch aus und als mir einfällt wieso, blicke ich ihn über die Schulter hinweg an.
"Was ist mit den Jungs?" –"Die sind oben und wenn du leise bist, werden sie von alledem nichts mitbekommen." Antwortet er mir auf meine Frage, während eine seiner Hände von meinem Hintern zu meinem Bauch und von da aus weiter nach unten wandert.
"Lass uns lieber nach o.. oh Gott." Mein Satz wird von meinem eigenen aufstöhnen unterbrochen als sich seine Hand auf meine warme Mitte legt, er anfängt mich dort zu verwöhnen und gleichzeitig seine harte Erektion an mir zu reiben beginnt.
"Und jetzt erzähl mir nochmal, dass du mich nicht genauso sehr wolltest, wie ich dich." Spielt er überlegen darauf an, dass ich bereits mehr als bereit für ihn bin. Um genau das Liam noch mehr zu verdeutlichen, entferne ich eine Hand von der mamorierten Arbeitsplatte und lege sie auf seinen Schritt, beginne ihn so durch den Stoff seiner Hose zu massieren.
"Du machst mich wahnsinnig!" Liam's Stimme trieft vor Erregung.
Plötzlich lässt er von mir ab und zieht sich mit einem Ruck seine beiden Unterteile nach unten.
Vorfreudig beiß ich mir auf die Unterlippe und kralle meine Hände an die Platte vor mir. Liam positioniert sich hinter mich und mit einem Stoß ist er in mir versunken. Unser unterdrücktes Stöhnen ist dabei kaum zu hören.
Um ihn noch tiefer in mir aufnehmen zu können, stütze ich mich mit meinen Armen auf die kühle Arbeitsplatte und drücke meinen Rücken durch, räkel mich ihm somit noch mehr entgegen. Das auch Liam diese Position besser gefällt, merke ich daran, dass sowohl sein Griffe um meine Hüfte als auch seine Stöße kräftiger werden. Immer wieder verteilt er kleine Küsse auf die nackten Stellen meines Rückens, während ich mich seinen gleichmäßigen Bewegungen anpasse.
Durch die Anstrengung des Aktes, hat sich mittlerweile ein Schweißfilm über meine Haut gezogen, weshalb mein Arme keine festen Halt mehr haben. Nur in Trance bekomme ich mit, wie das Glas aus welchem ich zuvor getrunken habe, zu Boden fällt.
Auch dem Geräusch von zersplitterten Glas schenken wir keine Beachtung, viel zu sehr sind wir auf uns fokussiert.
Erst als die große Deckenbeleuchtung im Eingangsbereich angeht, fahren wir erschocken auseinander und ziehen unseren Klamotten hoch, runter und zurecht.
Wenige Sekunden später erscheinen Louis und Eleanor in der Küche und erschrecken als sie Liam und mich hier erblicken.
"Was macht ihr hier?" Ist es Louis der mit Skepsis in der Stimme die Frage stellt, auf die ich so schnell keine Antwort finde, denn noch immer versuche ich mich von dem Schock des - erneuten- fast erwischt wordens sein zu erholen. Sein Blick wandert von dem zerbrochenem Glas auf den Boden, zurück in unsere Gesichter.
"Hab ihr hier.." bevor Louis seine Frage zuende stellen kann, geht auch im obersten Stockwerk das Licht an und nur wenig später kommen auch die anderen drei in die Küche. Nachdem sie ihren Freund und Eleanor begrüßt haben, gleitet auch ihr Blick zu uns.
"Ist bei euch alles klar? Wir haben euch streiten hören und dann ist irgendwas kaputt gegangen." Fasst Niall die..sagen wir, zumindest halbe Tatsache zusammen, während die anderen anwesenden - Liam eingeschlossen - sehr amüsiert zu sein scheinen.
"Ja, ich denke hier ist alles klar. Hättest du mal doch beide Gummis genommen, was Alli?" Feixt Harry weiter, erntet dafür nur ein falsches Grinsen von mir.
"Gut, wir wollen dann mal nicht weiter stören, viel Spaß noch und lasst die Einrichtung ganz." Mit dem Worten von Louis verabschieden sich die Jungs und verlassen die Küche. Als das große Licht erlischt, kommt Liam tatsächlich wieder auf mich zu und dirigiert mich an die Arbeitsfläche zurück, während er gleichzeitig zart an meinem Hals saugt, ganz so als wären wir gerade nicht beinahe beim Sex miteinander erwischt worden.
Mit all meiner Kraft drück ich ihn von mir, denn obwohl er mit seinen wenigen Berühren die Lust in mir neu entfacht hat, bin ich nicht besonders drauf unser Liebespiel, jetzt wo die anderen davon wissen, in der Küche fortzusetzen.
"Shorty, wenn wir jetzt nicht da weitermachen, wo wir gerade unterbrochen wurden, dann muss ich es mir selbst machen und ich weiß, dass dir das nicht gefällt, also lass mich dich.." –"Lass uns nach oben gehen, dort darfst du mit mir anstellen was du willst, aber vorher räumen wir das Glas weg."
Es stimmt, ich mag es nicht gern, wenn Liam selbst Hand an sich legt, nicht, weil ich es in irgendeiner Weise schlimm finde, sondern weil ich allein der Grund für seine Orgasmen sein will, genauso wie nur er mich zum kommen bringen darf. Quasi, eine unausgesprochene Regel, an die zumindest ich mich halte.
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Auch wenige Tage später spüre ich noch die Nachwehen dieser turbulenten Nacht. Nicht nur, dass ich mir von Niall gejammer anhören durfte, weil es sein lieblings Glas war, dass ich an diesem Abend versehentlich kaputt gemacht habe, auch die anderen können sich seitdem keinen dummen Spruch verkneifen.
Auch der weitere Verlauf jener Nacht war sehr anstrengend. Anstrengend aber wunderschön. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern wie oft ich meinen Höhepunkt gefunden habe. Der Muskelkater an der ein oder anderen Stelle ist jedoch noch spürbar.
Das Thema rund um Cheryl scheint verblasse und auch der Streit zwischen Liam und mir ist vergessen.
Am Abend nach den Geschehnissen war ich wie vereinbart mit Jake in das Büro meiner Managerin, um über die Dinge am Vorabend zu sprechen. Bisher gab es weder ein Statement aus Seitens Cole's noch eine Klage. Sie wäre aber auch ziemlich dumm, wenn sie mich tatsächlich anzeigen würde, immerhin würde es genug Zeugen geben, die Bestätigen könnten, dass sie es war, die mich zuerst geschlagen hat.
Die Medien mutmaßen weiter was der Grund für dieses Handgemänge gewesen sein könnte, haben sogar anwesende Stars befragt, aber keine wusste genaueres. Der Grund schien für viele jedoch klar; Liam. Bestätigt hat dies allerdings niemand.
Ich bin es mittlerweile gewöhnt, dass ich zwei Leben führen. Mein eigenes und das was sich die anderen - größtenteils die Medien - ausdenken.
Es gab viele Interview anfragen, aber bisher habe ich davon keine Angenommen, ich hab immerhin genug für mein bald erscheinendes Album zu tun. Songs aufnehmen, Titel finden und Fotoshootings nehmen viel Zeit in Anspruch.
Jetzt jedoch sitze ich gerade mit Clair in ihrer kleinen Wohnung. Sie rief mich vor gut einer halben Stunde ganz aufgeregt an und meinte, dass sie mir etwas erzählen müsste. Da ich sowieso gerade unterwegs war, habe ich ihr versprochen nach meinem Termin im Tonstudio zu ihr zu fahren.
Nachdem sie mich eine gefühlte Ewigkeit umarmte und immer wieder betonte, wie cool sie meinen Auftritt auf der Fashion Week fand und wie sehr es - ich zitiere "diese Starlet" doch verdient hat, haben wir uns gemeinsam auf Clair's Sofa gesetzt.
"Also, was gibt's?" Mit einem mal wird Clair ganz ruhig und verzieht ihren Mund zu einer unsicheren Grimasse.
"Ich glaube, ich hab mich verliebt."
Okay, das hätt ich jetzt nicht erwartet, aber wieso es Clair damit scheinbar nicht gut geht kann ich im ersten Moment nicht verstehen.
"Aber das ist doch gut oder nicht?" –"Ja, eigentlich schon, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass da nie was ernstes draus wird."
Meine blonde Freundin lässt die Neugierde in mir durch ihre Geheimniskrämerei nur wachsen.
"Wer ist es, woher kennst du ihn, wie heißt er und wieso glaubst du, dass euch nichts werden kann?"
"Er heißt.."
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Hey ihr Lieben, ich weiß ich bin vielleicht ein bisschen Gemein was diesen "Cliffhänger" angeht, aber zum einen soll es ja spannend bleiben und zum anderen würde mich Mal interessieren was ihr glaubt, in wen sich Clair verliebt haben könnte.
Schreibt mir das und auch eure generelle Meinung zu diesem Kapitel sehr sehr gern. (:
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