Haters Are Confused Admirers

Noch einmal streiche ich - überflüssiger Weise - meinen beigefarbenen Trenchcoat glatt, bevor ich an die Tür vor mir anklopfe.

Nachdem obligatorischen 'herein' betrete ich das Büro und begrüße die Person vor wie immer

"Hallo Liebes, schön dich zu sehen und das auch noch pünktlich, ich bin begeistert, setzt dich doch."

Mit einer Geste ist Richtung des Stuhls
bedeutet sie mir an mich zu setzen. Ich komme ihrer Aufforderung nach und rutsche ich etwas auf dem Sitzmöbel hin und her, um eine bequeme Position zu finden.

Eigentlich dient dies nur, um meine Nervosität zu verstecken.

Dass ich pünktlich bin, liegt daran, dass ich mich noch mehr beeilt habe als sonst. Ich wollte Kate nicht schon vor dem bevorstehendem Gespräch verärgern, umso besser gelaunt sie ist, umso besser.

"Sehr schön. Du wolltest mit mir sprechen, bevor es zu Jimmi Kimmel geht, stimmt etwas mit dem Song nicht?"

"Nein nein, mit dem Song ist alles gut, er ist toll.."

Auch wenn ich so meine Schwierigkeiten damit hatte.

" ..es geht um etwas anderes."

Nervös knete ich - wie immer, wenn ich unruhig bin - meine Finger unter dem Tisch.

"Herje Liebes, nun sag schon."

Meine Augen huschen zwischen dem Eichenholztisch und meiner Managerin hin und her.

"Du..also..uhm.."

Kurz schließe ich meine Augen, um die wirren Wörter in meinem Kopf zu einem ordentlichen Satz zu formatieren.

"Liam und ich sind ein Paar."

Unsicher wie die Person mir gegenüber auf das von mir gesagte reagieren wird, presse ich meine Lippen aufeinander, nur um dann auf ihnen herum zu kauen.

Wäre Liam hier, würde er mich wieder ermahnen dies nicht zu tun.

Er war sogar so süß - ich weiß Männer hassen es mit diesem Wörtchen in Verbindung gebracht zu werden, aber anders kann man es einfach nicht sagen - und hat mir angeboten mich zu diesem Gespräch mit Kate zu begleiten.

Ich hab mich bedankt, aber abgelehnt. Ich wolle es Kate selbst sagen. Es gibt zwei Optionen, entweder - und das hoffe ich - freut sie sich für uns und hat damit keinerlei Probleme, oder aber sie hält mir einen Vortrag darüber, weshalb sie die Beziehung zwischen uns nicht gut heißt, dass es für mein Image nicht gut sei und der Ruf in diesem Geschäft wichtig ist. Dabei haben Liam und ich sowieso noch nicht vor das Ganze offiziell zu machen.

Kate nimmt ihre Brille von der Nase und beginnt damit sie in aller Ruhe sauber zu machen, bevor sie sich das Gestell wieder auf ihrem Nasenrücken zurecht rückt.
Anschließend falten sie ihre Hände auf dem Tisch zusammen und sieht sie mich mit einem Blick, den ich nicht deuten kann an, sagt aber nichts.

Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit bis Kate nun endlich das Schweigen zwischen uns unterbricht.

"Du hast dich also dazu entschlossen, mich jetzt auch endlich in diese Angelegenheit einzuweihen."

Moment..'auch endlich'? Heißt dass..

"Allison Liebes, dachtest du wirklich, dass ich davon nichts mitbekommen habe? Ich darf dich an den 'Capital Summertime Ball' erinnern? Ich kam in die Umkleide, um nach dir zu sehen, du hast meine Angebot dir zu helfen beinah schon panisch abgelehnt und als ich den Raum daraufhin
verlassen habe und auf dem Weg zurück zum Ausgang war, konnte ich mir auch denken wieso. Im Gang standen vier Mitglieder der Band 'One Direction', nur einer fehlte. Ich habe also eins und eins zusammen gezählt. So wie du schaust, fragst du dich über gerade, weshalb ich dann nicht zurück kam. Ganz einfach, ich vertraue dir, was solltest du in einem Raum, der jederzeit hätte betreten werden können schon anstellen.."

Oh, wenn sie wüsste.

"..Sicher war ich mir dann bei dem Videodreh mit 'One Direction'. Man hätte Blind sein müssen, wenn man die Blicke zwischen euch nicht gesehen hätte. Ich bin entäuscht."

Bedrückt und auch etwas beschämt senke ich meinen Blick auf das dunkle Holz vor mir.

Mir war nicht klar, dass Kate eine derart
scharfsinnige Analytikerin ist.

"Ich bin enttäuscht, weil ich erst jetzt davon erfahren, denn scheinbar geht das zwischen euch ja schon etwas länger. Ich nehme an seine Kollegen sowie dein Mitbewohner wissen bereits davon. "

Ein Nicken ist meine Antwort.

"Was ist mit Mr. Cowell?"

"Ja, er auch."

Kate seufzt und sieht nach dieser Erkenntnis wirklich enttäuscht aus.

Ich fühl mich schlecht. Sie hat mir vertraut und obwohl auch ich ihr normalerweise Vertraue, konnte ich mich bis heute nicht dazu ringen, ihr von Liam und mir zu erzählen, während alle anderen um uns bereits davon wussten.

Kate gehört nun seit über zwei Jahren zu den wenigen Personen die mir sehr nahe stehen. Gerade am Anfang meiner Karriere war sie immer an meiner Seite, nicht nur auf beruflicher Ebene. Ich hab ihr so viel zu verdanken und wie dank ich es ihr? Indem ich ihr das Gefühl gebe ihr nicht zu vertrauen.

"Bin ich wirklich so streng, dass du in Sorge warst, mir davon zu erzählen? Was dachtest du denn, wie ich reagieren würde? Glaubtest du, dass ich dir das schlecht, oder gar ausreden würde?"

"Nein Kate, ich.. ich weiß auch nicht. Du warst damals, als die Beziehung zu Cody endete auch nicht begeistert. Ich dachte einfach, dass du dir Sorgen, um mein Image machen würdest, ich weiß doch wie wichtig dir ein guter Ruf ist."

Dann passiert etwas womit ich niemals gerechnet hätte, denn obwohl Kate und ich uns schon einige Zeit kennen, warte sie stets eine gewisse Körperdistanz. Nicht nur zu mir, sondern generell. Sie greift über den Tisch nach meinen Händen.

"Lieben heißt: jemandem Gutes tun wollen. Und er scheint dir gut zu tun. Du hast in den vergangenen zwei Wochen ziemlich ausgeglichen Gewirkt und deine Auftritte waren allesamt gut. Also sag mir, warum die Beziehung zu ihm deinen Ruf schädigen sollen? Mr. Payne scheint mir ein anständiger junger Mann zu sein. Dass ich damals von der Trennung nicht begeistert war, lag weniger an der Trennung selbst, sondern viel mehr an den Geschichten die drumherum erfunden wurden. Auch wenn ich mir ziemlich sicher, bin, dass es auch diesmal nicht vermeidbar sein wird, ist mir durchaus bewusst. Aus jahrelanger Erfahrung kann ich dir sagen, dass man euch vorwerfen wird, dass eure Beziehung Inszenierung ist, um den Song von 'One Direction' zu promoten. Auch deshalb sollten wir vielleicht darüber sprechen, wie lange eure so frische Beziehung geheim bleiben sollte."

_

"ALLISON GARCIA MEINE DAME UND HERREN!!!!"

unter tobendem Applaus begrüße ich den Gastgeber und nehme auf dem gemütlichen Polster platz.

"Ich freu mich sehr, dass du heute bei mir zu Gast bist."

"Danke, dass ich hier sein darf."

_

Nachdem wir das übliche Prozedere - bestehen aus den typischen Interviewfragen - hinter uns haben, holt Jimmi Kimmel eine Moderationskarte unter seinem Tisch hervor.

"Ich hab ein neues Format mit dem Namen 'QQ - Quick Questions' in meiner Show und ich würde dies gern mit dir spielen. Es ist ganz simpel, keine Sorge. Ich werde dir gleich Fragen stellen, die du so kurz und knapp wie möglich beantworten wirst. Ist das in Ordnung für dich?"

"Absolut."

So lange keine Fragen über mein Liebesleben kommen.

"Großartig, fangen wir doch gleich ein."

Jimmy rückt nocheinmal seine Moderationskarten zurück und wendet sich dann mir zu.

"Erste Frage: Wie oft schaust du täglich auf dein Handy?"

"Oh, leider zu oft. Es ist fast schon zu eine Art Reflex geworden, dass man sobald man irgendwie kurz ein paar Minuten für sich hat, beispielsweise im Backstagebereich, oder wenn man mit dem Auto von Termin zu Termin fährt, dass Handy zückt. Deshalb versuch ich es als Ausgleich Zuhause weniger zu beachten."

Jimmi Kimmel nickt verstehend. "Ich denke wir kennen alle das Phänomen, dass man "kurz" bei Twitter etwas checken will und plötzlich sind 4h vergangen. Gut, kommen wir zu Frage zwei: Welchen Beruf hatten sich deine Eltern für dich vorgestellt?"

"Uhm.. tatsächlich haben sie mich was das musikalische angeht schon recht früh unterstützt und auch als ich Modedesign studieren wollte, standen sie hinter mir. Ich glaube, sie hätten mich in allem unterstützt, solange es legal gewesen wäre."

Bei meinen letzten Satz fängt mein Gegenüber und das Publikum an zu lachen.

"Sehr schön. Welches war das schönste Kompliment, dass du je bekommen hast?"

Bevor ich antworte, überschlage ich die Beine übereinander, um bequemer zu sitzen.

"Ich find grundsätzlich Komplimente für meine Musik am schönsten. Zu sehen, dass es so vielen Menschen gefällt und vielleicht auch hilft ist großartig. Ich habe, dass ist noch gar nicht so lange her, eine Nachricht von einer Mutter bekommen, die sich bei mir bedankt. Ihre 14 Jahre alte Tochter war sehr zurückhaltend und in sich gekehrt, weil sie nicht viel Selbstbewusstsein besaß und viele Zweifel hatte und deshalb andere versucht hat nacheifern. Dass das nicht funktioniert hat, kann man sich denken. Als das meine Single 'Be Yourself' erschien, änderte sich das Verhalten ihrer Tochter rapide. Sie hat verstanden, dass es nichts bringt, wie andere zu sein, sondern es okay, wenn man anders ist, dass es sogar gut ist. Ja, das war wohl das schönste Kompliment für mich."

Das Publikum, welches ich lächelnd ansehe - und dabei versuche die aufkommenden Tränen wegzublinzeln - fängt an zu klatschen.

Es ist ein unglaubliches Gefühl zu wissen, dass man Menschen mit seiner Musik helfen kann.

"Das glaube ich gern. Und da kommen wir auch schon zur nächsten Frage, wobei sie ziemlich ähnlich ist: Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?"

"Ja, also auf jedenfall Momente wie diese. Ich glaube, es gibt für einen Musiker nichts schöneres, als die Dankbarkeit der Fans zu spüren und dass obwohl wir ihnen danken müssten, denn ohne sie wären wir nicht da wo wir stehen."

"Das stimmt natürlich."

Wieder jubelt das Publikum.

"Sport machen oder Sport gucken?"

Bei dieser Frage muss ich etwas schmunzeln.

"Sowohl als auch, obwohl ich es lieber gucke, als es selbst zu treiben."

"Ich glaub, das geh den meisten so." Lacht Jimmi Kimmel.

"So letzte und vielleicht auch interessanteste Frage: Momentan verliebt?"

Die Frage musste ja kommen.

"Ja, bin ich aktuell verliebt und das tatsächlich schon länger. Es war quasi Liebe auf den ersten Blick."

Die Blicke der Zuschauer und auch der von Jimmi Kimmel liegen gespannt auf mir. Alle warten gespannt auf meine Antwort.

"Und zwar in mein Auto."

Entäuschtes raunen geht durch den Raum, was mich nur grinsen lässt.

Ich hab im Vorfeld mit Kate alles besprochen, uns war natürlich klar, dass Fragen wie diese gestellt werden. Es ist eben immer dasselbe.

Ich erzählte ihr davon, dass Liam und ich noch nicht vor haben, es öffentlich zumachen, was Kate durchaus klug fand. Wir sind noch nicht lange zusammen und es wirkt für Außenstehende immer seltsam, wenn man eine Beziehung öffentlich macht und sie vielleicht nach Wochen wieder für beendet erklärt, sollte es nicht funktioniert werden.

Nicht, dass ich das bei Liam und mir annehme, aber es geht ums prinzip.

"Zwischen dir und einem gewissen Sänger läuft also überhaupt nicht? Denn letzte Woche entstand ein Foto von dir und besagtem Sänger."

Jimmi Kimmel, der ein Grinsen auf den Lächeln hat, hält ein Ausdruck des Fotos nach oben, welches Liam und mich zeigt wie wir gerade einen Laden mit drei braunen Papiertüten - wovon Liam zwei trägt und ich die deutlich sichtbar
leichtere - verlassen.

Ich muss mir ein verliebtes grinsen beim Anblick dieses Bildes unterdrücken.

Wir sehen schon süß zusammen aus.

Auch wenn wir eigentlich nur vollgepackt nebeneinander hertrotten und dabei nicht aussehen wie Kim Kardashian und Kanye West.

Im Gegenteil.

Während ich eine schwarze Skinny Jeans, die an den Knien Löcher hatte und an den Knöcheln etwas hochgekrempelt war, dazu ein weißes Shirt, welches nur unter dem zart angehauchten rosa Hoodie hervorblitzte - ein grauer Mantel, sowie ebenfalls graue Turnschuhe komplettierten das Outfit - trug.

Hat sich Liam an diesem Tag für ein ebenfalls simples Outfit entschieden. Schwarze Hose, cremefarbener langer Hoodie und weißt Turnschuhe. Im Gegensatz zu mir hätte Liam seine Kaputze auf.

Wir sehen aus wie zwei normale Leute, die geraden einen Wochenendeinkauf getätigt haben.

Und genau das waren wir auch.

Dass wir fotografiert wurden, haben wir erst bemerkt, als der Bericht dazu bereits im Internet zu lesen war.

"Ich hab mit den Jungs von 'One Direction' ein Video zusammen gedreht, seitdem hängen wir hin und wieder gemeinsam ab."

Lässig zuck ich nach dieser Aussage mit den Schultern.

"Nur dass du da nicht mit den Jungs abhängst, sondern offenbar mit Liam Payne allein."

Jimmy Kimmel sieht mich an wie ein Officer, der eine Befragung an einem Täter durchführt.

Nicht, dass ich aus persönlicher Erfahrung wüsste, wie ein Officer in dieser Situation schaut, aber man kennt es ja aus dem Fernseher.

"Das ist richtig. Wir wahren gemeinsam einkaufen, nicht mehr und nicht weniger."

Dabei belässt es der Moderater und wechselt das Thema geschickt auf meinen Song, den ich gleich performen werde.

"Was gibt es zu 'Let me Love you' zu sagen, wie bist du auf diesen Song gekommen und glaubst du, dass dieser Song genauso gut ankommt wie 'Not Your Barbie Girl'!?"

"Also ich hoffe doch, dass dieser Song den Leuten ebenso gefällt wie auch meine anderen, denn diesmal ist der Song nicht von mir selbst geschrieben, sondern von der großartigen Sia, weshalb ich mich noch mehr freue dieses Lied zu performen."

Dass ich anfänglich Schwierigkeiten mit diesem Song hatte, erwähne ich natürlich nicht.

"Das Lied handelt von der Wichtigkeit, sich selbst zu lieben, was meiner Meinung nach etwas ist, was in diesen Tagen sehr selten ist. Jeder bekommt eine plastische Operation und eine kosmetische Operation, und wenn man nicht versteht, dass man derjenige ist, der man ist, ist seine Perfektion. Jeder sucht nach dieser unwirklichen Perfektion, und es ist irgendwie traurig, daher habe ich das Gefühl, dass der Song absolut zur richtigen Zeit gekommen ist. Es passt also perfekt zu meinem vorherigen Album 'Be Yourself' und auch deshalb gefiel mir der Song auf Anhieb."

"Sehr schöne Message. Wir freuen uns, das ist deine Bühne."

Mit einer ausladenden Geste deutet Jimmy Kimmel auf die kleine Fläche, an der schon eine Band steht. Unter dem Applaus des Publikums begebe ich mich dorthin und stecke mir eines der In - Ears in die Ohren. Anschließend setzt ich mich auf den dort platzierten Hocker und warte auf meinen Einsatz, bevor ich anfange zu singen.

"Much as you blame yourself, You can't be blamed for the way that you feel.."

_

Im Auto mach ich das, was ich vorher bereits kurz angesprochen habe - mein Handy aus der Tasche holen und durch Twitter scrollen.

Neben einigen Kompliment für meinen Auftritt, gibt es auch die altbekannten 'Hater', allerdings gibt es weniger negative Kommentar über den Song, sondern viel mehr über mein Outfit.

'Keine Titten, aber Ausschnitt bis zum Bauchnabel 😂 #jimmykimmel'

'Bei so winzigen Brüsten würde ich auch soviel Ausschnitt tragen. Da sieht man sicher nicht mal bei enger Kleidung was von den Brüsten, nicht wahr? #jimmykimmel'

'Den Hut hätte sie nicht auf ihrem Kopf, sondern auf ihr Gesicht setze müssen. #jimmykimmel'

'Natürlich läuft zwischen @LiamPayne nichts. Er steht auf Frauen nicht auf Schlampen. #jimmykimmel'

'Von wegen Not Your Barbie Girl!! Warum sieht sie dann aus wie eine?? #jimmykimmel'

Es ist schade, dass man heutzutage - laut Menschen wie diese - nicht mehr tragen darf, was man möchte, was einem gefällt.

Mir ist egal was diese Personen sagen, aber nicht jeder ist so selbstsicher.

Natürlich ist das Thema 'Mode' immer eine Sache von Geschmack und natürlich gefällt dem einen das, was einem anderen nicht gefällt, aber mir stellt sich die Frage, wieso diese Personen, die solche Kommentare verfassen einen solchen Drang verspüren mir mitzuteilen, dass sie mein Oberteil
- was übrigens ein schwarzer langarm Body ist, worüber ich eine Jeans mit auffälligem Gürtel und dazu schwarze Uncle Boots trage - zu freizügig finden. Zugegeben, der Ausschnitt geht tatsächlich fast bis zu meinem Bauchnabel, ABER die Schnüre die bis dahin gebunden sind, verdecken den Großteil UND meine Brüste sind bedeckt, man sieht absolut nichts.

Außerdem frage ich mich, weshalb diese Leute glauben, dass es mich in irgendeiner Form interessieren würde, was sie über mein Outfit denken.

Tut es nicht.

Kurzerhand Retweete ich einen der Tweets und gebe ein kurzes Kommentar dazu ab.

🔄@AllisonGGarcia retweetete

Rule No. 1: F*ck what they think.

_____________________________________________
'Bei so winzigen Brüsten würde ich auch soviel Ausschnitt tragen. Da sieht man sicher nicht mal bei enger Kleidung was von den Brüsten, nicht wahr? #jimmykimmel'
_____________________________________________

Gerade als ich mein Handy einstecken will, bemerke ich noch einen Tweet an mich. Einer der mich mit Stolz erfüllt.

@Sia: @AllisonGGarcia Ich bin wirklich froh, dass du diesen Song angenommen hast, Danke!

Ich like diesen Beitrag und stecke anschließend wirklich das Telefon ein.

_

"Klar, komm ich mit, wenn die Jungs nichts dagegen haben."

"Haben sie nicht, Louis' Freundin ist ja auch dabei."

"Gut, dann sehen wir uns Morgen. Ich freu mich"

"Und ich mich erst."

So verlief das Telefonat von gestern Abend. Liam rief mich kurz nach meinem eintreffen Zuhause an und hat mich zum Essen mit den Jungs eingeladen, für dass ich mich gerade fertig mache, denn das Essen wird nicht wie erwartet bei ihnen in der Villa stattfinden, sondern in ihrem Stammrestaurant wo sie wohl einmal im Monat zusammen essen gehen.

"Das stärkt den Bandzusammenhalt" Hatte er mir am Telefon erklärt.

Und obwohl es bisher ein 'Band - Ding' war, haben sie sowohl die Freundin von Louis, als auch mich eingeladen. Ich kenne sie nicht persönlich, lediglich aus den Medien weiß ich wie sie heißt und wie sie aussieht.

Ich trage noch schnell etwas Lippenpflege auf, weil sie aufgrund der Kälte draußen dazu neigen rissig zu werden und schlüpfe anschließend und schwarze Peep Toes und einen roten Mantel. Bevor ich mein Badezimmer verlasse, schüttel ich nocheinmal meine Haare, die hinten etwas zusammengebunden sind, aus, damit die eben ekngrdrehten Locken nicht von dem daraufliegenden Mantel platt gedrückt werden.

Ich will schließlich nicht umsonst Zeit damit verbracht haben.

Ich schnapp mir meine Handtasche von meinem Bett, da klingelt es auch schon an der Tür. Da Jake nicht da ist, beeile ich mich nach unten zu gelangen, um zu öffnen.

Fast wäre ich dabei die Treppen nach unten gesegelt.

Verdammte High Heels.

_

Liam und ich sind die letzten unserer Runde und mit Stolz kann ich sagen, das unser zu spät kommen nicht mir zu verschulden ist, sondern dem Taxifahrer, der sich ganze zweimal verfahren hat.

Während ich das ganze ziemlich amüsant fand, empfand es Liam eher als nervig. Man muss auch ehrlich sagen, dass das Restaurant ziemlich versteckt liegt.

"Na endlich." Stößt Niall - der den Eindruck erweckt kurz vorm aushungern zu sein - aus.

"Wollen wir wissen, was der Grund für eurer zu spät kommen ist?" Grinst Harry dreckig in unsere Richtung.

"Der Taxifahrer kannte den Weg nicht so genau. Hey, ich bin Allison." Ich reiche der Frau, die ein grauen Zweiteiler dessen Arme aus schwarzer Spitze sind, die Hand.

"Eleanor, freut mich."

Auf den ersten Blick wirkt die Braunhaarige mit dem schönen Lächeln sehr sympathisch.

Wir begrüßen auch die Jungs und setzen uns an den großen Tisch, der etwas abseits der anderen steht, nebeneinander hin.

Wir brauchen nicht lang warten, da kommt schon eine Bedienung zu uns an den Tisch. Während ich noch auf der Esse nach einem passenden Essen suche, welches kein Fleisch beinhaltet, bestellen die anderen schon mal.

Weil mein Blick auf die Karte in meinen Händen gerichtet ist, bemerke ich mein drumherum nicht. Erst als ich aufsehe fällt mir auf, dass die Bedienung genauso gut einen anderen Beruf nachgehen könnte.

Ihr schwarzer Lederrock ist so kurz, dass ich befürchte, dass er bei der kleinsten Bewegung alles Preis gibt. Selbiges gilt für die viel zu enge Bluse die sie trägt. Man hat wunderbaren Blick auf ihr Dekolleté mit den definitiv gemachten Brüsten. Mein Blick wandert in das Gesicht der blonden Kellnerin und da komplettiert sich das Gesamtbild. Die Augen überschminkt und mit falsche Billigwimpern verziert. Die Wangen sind so rosa, dass ihr roter Lippenstift fast blass dagegen wirkt.

Ich bin keine von denen, die Leute wahlos Leute wegen ihres Outfits kritisiert, jeder soll tragen was er will, was er gut findet, aber das ist zu viel von allem. Vor allem für den Beruf in der Gastronomie.

Es gibt einen Unterschied zwischen Sexy und Billig. Sie ist definitiv zweiteres.

Vielleicht denk ich aber auch nur so, weil ich sehe wie sie meine Begleitung ganz offensichtlich anschmachtet.

"Ich hätte gerne die Frühlingsrollen Süß Sauer bitte."

Demonstrativ lege ich meine Hand auf die von Liam, und Lächel der Bedienung gekünstelt zu.

Ihr bis dahin flirtendes Gesicht weicht einem arroganten, welches nun auf mir liegt.

Jedoch nur kurz, denn schon richtet sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf MEINEN Freund.

"Bei dir wie immer, Liam?"

Ihr Stimme ist so hoch, eine Oktave höher und sie kann nur noch von Hunden wahrgenommen werden.

"Ja danke, Sydney."

Mit einem Augenzwinkern und wackelnder Hüfte verlässt sie unseren Tisch, um unsere Bestellung weiterzugeben.

Schade nur, dass das niemandem außer mit aufzufallen scheint, denn die Jungs unterhalten sich derweil über einen ihrer Zukünftigen Auftritte.

"Hat sie ihren Arbeitsplatz verfehlt, oder was macht sie hier?" Vernehme ich plötzlich das leise flüstern von Eleanor neben mir.

"Vielleicht hat sie aber auch zwei Jobs und hat sich heute in der Kleidung vergriffen." Flüster ich ebenso leise zurück, was uns beide zum kichern bringt.

Zugegeben, es ist nicht ganz fair über diese Person zu lästern, aber Frauen wie sie provozieren es ja förmlich.

Eleanor und ich unterhalten und angeregt über Mode, ein Thema von dem wir beide eine gewisse Ahnung und Bindung haben, immerhin würde ich heute Modedesign studieren, wenn ich nicht singen würde. Eleanor dagegen arbeitete für das Bekleidungsgeschäft Hollister und modelt jetzt hin und wieder für bekannte Designer.

Wir sind so in unserem Gespräch über 90er Modetrends, die ihr Comeback feiern durften, dass wir gar nicht bemerken, wie den Herrschaften bereits ihr Essen serviert wird.

Kurz darauf kommt auch Dolly Buster für Arme zurück zu Eleanor und mir und stellt unsere Teller vor uns auf den Tisch ab.

Ich hebe den Teller mit den gutaussehenden Frühlingsrollen etwas an und betrachte ihn in meinen Händen hin und her drehend.

"Hast du Angst, dass sie drauf gespuckt hat?" Fragt Harry belustigt nach.

"Ganz genau." Grinse ich zurück und stell das - nicht bespuckte - Gericht zurück Und den Tisch und beginne nun, genau wie die anderen mit dem essen.

Der weitere Abend verläuft ruhig und ohne weitere Vorkommnisse. Es fühlt sich gut an, nicht darauf zu achten, von der Presse beoabchtet zu werden, denn wie Liam und auch der Rest mir versichert haben, haben diese hier drin Verbot und auch die Angestellten unterliegen einer Schweigepflicht.

"Hier drin ist es wie in Vegas. Alles was hier passiert, bleibt auch hier."

Hatte Zayn Gemeint.

Deshalb konnten Liam und ich uns wie ein Paar verhalten. Wie ein ganz normales Paar.

Nachdem wir die Haupt- und Nachspeise hinter uns hatten, entschieden wir uns noch für einen Absacker.

Louis erzählt mir gerade grinsend, dass er Harry die Augen ausspült, wenn dieser mal wieder Shampoo im Auge hat.

Noch besser ist allerdings die Geschichte, als Er Harry die Haare glätten während dieser schlief. Als er aufwachte hat er angefangen zu weinen.

Es bringt ihm ein amüsiertes 'ohhhh' von uns Frauen ein.

"Jaja, macht euch nur lustig."

"Hey, wie wär's, wenn's jeder eine lustige oder peinliche Story über sich erzählt?"
Schlägt Eleanor plötzlich vor.

"Aber wir wissen doch alles von einander."

"Ja, aber wir nicht." Grinst Louis' Freundin mich von er Seite an, als sie Niall diese Antwort gab.

"Okay, Ladys first." Zayn macht eine wegwerfende Handbewegung und schaut zwischen und Frauen hin und her.

Unsere Blicke liegen jedoch auf Harry.
Scheinbar denken wir das gleiche.

"Wer hier heut Abend die wahre Lady ist, dürfte nach der Geschichte gerade wohl klar sein." Spreche ich meine Gedanken aus.

So erzählt also jeder eine lustige oder unangenehme Geschichte aus seinem Leben.

Liam erzählt beispielsweise, dass er in einem Hotel mal eine Teure Vase zerschossen hat, als er mit einem der Jungs Fußball spielte. Es war ihm nicht wirklich peinlich, aber unangenehm war es ihm dennoch, immerhin war die Vase nicht ganz billig und dem Hoteldirektor zu erklären, wie dies passieren konnte bescherte ihm einen roten Kopf.

Nachdem Niall erzähle was ihm peinliches passiert ist, erzähle er noch, dass sie mal bei Harry Zuhause waren und dieser dort vorgab ein Wal zu sein. Plötzlich erschien seine Mom und sagte, er soll doch bitte damit aufhören Sexgeräusche von sich zu geben.

Diese Story bringt uns alle zum lachen. Auch Harry kann sich - nach anfänglichen Beschwerden, dass wir uns nur über ihn lustig machen - das Lachen nicht mehr verkneifen.

Plötzlich spüre ich eine Warme Hand auf meinen nackten Oberschenkel.

Sofort ruckt mein Kopf zu Liam. Dieser unterhält sich zwar gerade mit Niall und Harry, dennoch entgeht mir das zucken seiner Mundwinkel nicht.

Als er weiter nach oben wandert, lege ich meine Hand auf seine, damit er sein vermeintliches Ziel nicht erreicht.

Falls ich dachte, dass ihn das von seinen Machenschaften abzuhalten, habe ich mich wohl geschnitten.

Ungeniert und als wären wir nicht von seinen Bandkollegen umgeben, fährt er die Route auf meiner Haut fort.

Mit seinen Fingerspitzen streift er meinem Innenschinken, bis..

Ich räusper mich und stehe beinah schon zu hektisch auf.

"Ich bin gleich wieder da." Damit verschwinde ich in Richtung der Toiletten.

Dort angekommen, stütz ich mich mit beiden Armen auf die dunkle Platte auf der sich zwei Waschbecken befinden und blicke in den großen Spiegel vor mir.

Dieser Mistkerl.

Wie kann er sowas an diesem Ort machen, noch dazu wenn seine Jungs und die Freundin eines Kollegen daneben sitzen.

Um meinen Puls - der dank Liam's Berührungen in die Höhe schoss - zu beruhigen, lass ich lauwarmes Wasser über meine Unterarme laufen.

Unerwartet spüre ich zwei Hände, die sich um meine Taille schlingen und einen Atem der mein Ohr streift.

Erschrocken zucke ich zusammen und blicke auf. Direkt in Liam's Gesicht welches im Spiegel zu sehen ist.

Während sich sein linker Arm um meinen Bauch schlingt und mich an seinen Körper zieht, fährt seine andere Hand nach vorn unter mein Kleid.

Ich bin froh, dass er mich hält, denn neben einem aufstöhnen von mir, gibt mein Körper kurz nach.

"Liam nicht.."

Es ist ein halbherziger Versuch von mir ihn von seinem Vorhaben abzubringen.

Ich lass meinen Kopf nach hinten an seine Schulter fallen und genieße seine Streicheleinheiten.

Doch dann fällt mir ein, dass wir uns auf einer öffentlichen Toilette befinden.

Mal wieder.

Ich löse mich aus seinem Armen und Dreh mich zu ihm um.

"Wenn jemand reinkommt und.." - "Wer soll denn reinkommen? Du hast doch gesehen, dass außer uns niemand in diesen Bereich darf."

Das stimmt. Ich würde nicht unbedingt 'VIP - Bereich' sagen, aber wir hatten tatsächlich diesen Raum für uns allein.

"Was ist mit dem weiblichen Personal, oder Eleanor?"

Liam streicht mir über die Wange, bevor er mir antwortet.

"Hätte Eleanor auf Toilette gemusst, wäre sie mit dir gegangen, dass ist doch so bei euch Frauen. Außerdem ist sie gerade in ein Gespräch verwickelt und das Personal hat eigenen Toiletten, jetzt entspann dich, du bist doch sonst nicht so wählerisch, wenn es um die Orte geht an denen wir Spaß haben."

Sanft drängt er mich an den Waschbeckentisch und beugt sich zu meinem Ohr hinunter.

"Weißt du noch, unser erstes Mal. Ich hab dich geküsst, genauso so.." seine Lippen legen sich auf meine.

Als er sich von mir löst, schau ich ihn aus verschleierten Augen an.

"Dann hab ich dein Hemd aufgeknöpft." Antworte ich ihm ebenso leise und beginne die Knöpfe seines weißen Hemdes, welches zu einer dunklen Jeans kombiniert ist zu öffnen und es ihm von den Schultern zu streifen.

Meine Hände streifen von seinem Oberkörper weiter Richtung Süden.
Dabei lassen wir uns keinen Moment aus den Augen.

"Danach hab ich deinen Gürtel geöffnet.." Auch dies tut ich. "Und das gemacht."

Sobald meine Hand seinen 'Freund' - der mittlerweile auch zu meinem gehört - umfasst, kann sich Liam nicht mehr zurück halten und lässt seine Lippen auf meine prallen.

Ich vergesse alles um uns herum und gebe mich Liam voll und ganz hin.

Vergessen ist wieder einmal der Ort an dem wir es treiben. Vergessen sind die Zweifel daran erwischt zu werden.

Ein fataler Fehler wie sich zwei Tage später heraus stellen soll.

__

Hey ihr Lieben, ich hoffe - wie immer - dass euch dieses Kapitel gefallen hat.
Tatsächlich hat es nämlich viel Zeit in Anspruch genommenen, weil ich Immer mal wieder etwas verändert habe.

Vielleicht finden wir ihr von euch die "Hasskommentare" zu böswillig, allerdings haben Menschen mit ähnlichen Kommentaren zu kämpfen. Ich rede jetzt nicht unbedingt nur von Kommentaren die im Internet zu lesen sind, sondern die sich manche täglich anhören dürfen. Ich weiß, dass Mobbing LEIDER nie ganz aufhören wird, es wird immer Menschen geben, die unnötig auf andere Zielen und damit vielleicht gar nicht bemerken, was es in der der betroffen Person auslösen kann, was es mit ihr anrichten kann.

Jeder von uns lästert mal mit einer Freundin (oder wem auch immer) über das Styling einer anderen Person. Nichts anderes tut Allison in diesem Kapitel - auch wenn es wohl der Eifersucht zu verschulden ist - aber es ist noch mal etwas anderes sich über das Outfit einer Person zu beschweren, weil es unangemessen ist - und sich über schwächen anderer Menschen lustig zu machen oder über Menschen die vielleicht keine Markenklamotten tragen oder nicht so aussehen wie es das - von wem auch immer es bestimmt wurde - Idealbild vorgibt.

Ich richte mich nach dem Motto "Leben und Leben lassen, solange man damit niemandem schadet."

Simpel und doch so wahr.

Außerdem ist es noch einmal ein Unterschied etwas zu kritisieren und etwas zu 'haten'. Wenn jemand sagt

"Mir persönlich gefällt dieses Kleid an dir nicht, weil es dich zu blass macht."

Dann ist das Kritik.

Wenn jemand allerdings sagt

"Du siehst in dem Kleid aus wie eine Nutte."

Dann ist es keine Kritik mehr, sondern ein unnötiger Hasskommentar.

Falls ihr solche oder ähnliche Kommentare von jemandem zu hören bekommt, dann nehmt euch Allison's Spruch zu Herzen.

Rule No. 1: F*ck what they think.

Ich will damit niemandem etwas unterstellen, mir war es einfach wichtig anzusprechen, denn obwohl diese Story ab 18 geschalten ist, denke ich nicht, dass auch jeder der diese Geschichte liest bereits 18 ist. 😁

Außerdem kann man dieses Thema nicht oft genug erwähnen.

Denkt immer daran: Ihr seid toll, so wir ihr seid und ihr seid genug, ganz egal was andere versuchen euch einzureden.

Aber kommen wir zu einem anderen Thema.

Das Video was oben angeheftet ist soll wieder zur Vorstellung dienen.
Funfact: Sia schrieb diesen Song tatsächlich für Ne-Yo und dieser sagte die Sätze die Allison über dieses Lied sagt in einem Interview. Allerdings fand ich es passend, da Allison diese Meinung ebenso vertritt.

Und dann möchte ich mich noch bei denjenigen bedanken die immer mal man wieder eine Review da lassen. Ich lese wirklich gern eure Meinung zu diese Geschichte und auch eure Vermutungen/ Wünsche sind interessant zu lesen. ☺️

Ich hab wieder Fragen an euch 😀

1)Wer aus One Direction gefällt euch denn am besten und warum?

Und

2)Was ist euer Lieblingslied von der Band?

Außerdem dürft ihr auch sehr gerne eure Meinung zu diesem Kapitel dalassen. ☺️

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top