Hard Decision

Hey meine Lieben! (:

Bevor dieses Kapitel losgeht, möchte ich erwähnen, dass dieses Thema nicht für jedermann ist. Jeder steht anders zu diesem Thema. Einige könnten Sensibel darauf reagieren.

Für diejenigen, die dieses Kapitel dennoch lesen wollen..

Viel Spaß! ❣

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Allison's Sicht

"Was meinst du mit 'bevor du weißt, was du tun wirst'?"

Ich meide Liam's Blick nach seiner Frage. Mir gefällt diese Überlegung auch nicht, aber ich muss an meine Zukunft denken. Der Gedanke an ein eigenes Kind versetzt mich in Panik. Es bedeutet Verantwortung zu übernehmen.

Es wäre nicht wie damals als man mit Babysitten sein Geld verdiente. Da wusste ich, dass ich die Verantwortung wieder abgegeben konnte. Die Erziehung lag nicht bei mir. Das wäre bei einem eigenen Kind anders.

Ich wäre dafür verantwortlich wie es erzogen wird. Wir wären das.

Dass Liam das kann, daran habe ich keinen Zweifel, aber kann ich es? Bin ich in der Lage ein kleines Lebewesen großzuziehen?

Es gibt Momente in denen ich mich selbst noch wie ein Kind fühle. Das Gefühl habe Hilfe meiner Eltern zu brauchen. Ich bin doch selbst noch total jung, was kann ich einen Kind mit meinen 21 Jahren schon beibringen? Wie man vermeintlichen Liebeskummer überwindet schonmal nicht.

Und wie man verhütet offenbar auch nicht. Ich mein, wie konnte es überhaupt dazu kommen?

Automatisch höre ich die Stimme meiner besten Freundin in meinen Ohren. Als würde sich eine Gedankenblase über meinem Kopf bilden, sehe ich Clair's fragendes Gesicht vor mir. Neunmalklug erklärt sie wie das mit den Bienchen und den Blümchen funktioniert.

Wie ein Baby entsteht ist mir klar, aber wie eine Schwangerschaft trotz Verhütung.. außer natürlich die Pille wurde durch etwas anderes außer Wirkung gesetzt. Etwas wie Alkohol vielleicht.

Bevor ich mir die Hand gegen die Stirn klatschen kann, erinnert mich Liam's strenge Stimme daran, dass ich ihm noch eine Antwort schuldig bin.

"Allison, sag mir, was du damit meinst!"

Noch immer schaffe ich es nicht meinem Freund ins Gesicht zu blicken. Ich würde die Enttäuschung in seinen Augen nicht ertragen. Stattdessen schüttel ich den Kopf, stehe auf und will an ihm vorbei ins Badezimmer flüchten. Jedoch hält Liam mich von meinem Vorhaben ab, indem er sich mir in den Weg stellt.

Genervt stoße ich ein Schnauben aus und versuche mich an ihm vorbei zudrücken.

Vergebens.

"Liam, was soll das, ich möchte mir bitte die Zähne putzen!"

"Nicht bevor du mir sagst, was deine Aussage zu bedeuten hat!" Fast schon frustriert fährt er sich durch sein frisch gewaschenes Haar, bevor er seine Hände sinken lässt. "Wir bekommen ein Kind Allison, sollte dich das nicht freuen?" 

Energisch enziehe ich mich seiner Berührung am Arm und funkel ihn aus wütenden Augen an.

"Sollte es das? Sollte es mich freuen mit 21 Jahren meine Freiheit für das Windeln wechseln aufzugeben? Für dich mag das ja alles ein wahr gewordener Traum sein, aber letztendlich würde die Hauptverantwortung bei mir liegen. Ich wäre diejenige, die ihre Karriere aufgeben müsste. Bring deine rosarote Blase endlich zum platzen und hör auf so egoistisch zu denken!" 

Auch Liam's Gesichtsausdruck verändert sich. Eine Mischung aus Trauer und Ärgernis blickt mir entgegen. Zweiteres scheint Oberhand zu übernehmen.

"So siehst du das also? Für dich ist unser Kind, UNSER FLEISCH UND BLUT EINE LAST BEVOR ES ÜBERHAUPT AUF DER WELT IST? Was willst du tun, es wegmachen lassen?"

Mit jedem seiner Worte zog sich mein Herz mehr und mehr schmerzhaft zusammen. Ich hasse mich selbst dafür, aber ich muss vorrauschauend denken. Natürlich kann ein Kind das schönste der Welt sein, aber gleichermaßen kann es einem an gewissen Dingen hindern.

Vielleicht bedeutet es nicht meine Karriere komplett an den Nagel zu hängen, aber Vollzeit könnte ich meinen Job nicht mehr ausführen. Für mich ist es nicht nur ein Job, meine Arbeit bedeutet mir so viel mehr.

Vielleicht denke ich egoistisch, aber ich habe einen langen, weiten Weg einstecken müssen, um dort zu stehen wo ich jetzt bin. Ich weiß nicht, ob ich all das aufgeben kann. Ob ich es aufgeben will.

"Ich fasse es nicht. Denkst du wirklich darüber nach unser Baby wegmachen zu lassen?"

"JA! Ja, vielleicht denke ich über eine Abtreibung nach. Babes,.. vielleicht ist es momentan einfach zu früh und.." Ich breche meinen Satz ab, als Liam fassungslos Schnaubend zur Seite blickt.

"ZU FRÜH?"

"WÜRDEST DU BITTE DAMIT AUFHÖREN MICH ANZUSCHREIEN!"

Auch wenn ich nicht glaube, dass unsere Diskussion vor Jake unbemerkt bleibt, muss er nicht direkt mitbekommen weshalb wir diese führen. Ich will so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf diese Schwangerschaft ziehen.

Tatsächlich zwingt Liam sich zur Beherschung. Fährt sich abermals angestrengt über das Gesicht und Atmet hörbar aus.

"Was du über unser Baby denkst, weiß ich ja jetzt, aber hast du auch nur eine Sekunde an mich gedacht? Ja,verdammt, ich war überfordert, als du mir von deiner möglichen Schwangerschaft erzählt hast, aber als der Test dann positiv war.. ich weiß nicht, wann ich je stolzer in meinen Leben war. Da wächst ein Kind in deinem Bauch heran. Unser Kind! Ein kleines Wunder. Ein Zeichen unserer Liebe."

Inzwischen haben sich warme Tränen ihren Weg aus meinen Augen gebahnt, welche mir lautlos über die Wangen laufen. Dabei hinterlassen sie eine feuchte Spur aus salziger Körperflüssigkeit.

Es sind Tränen der Verzweiflung. Tränen der Überforderung. Tränen des Schams. Aber auch Tränen der Rührung.

Liam ist der großartigste Mann den ich bisher kennenlernen durfte. Meine Liebe zu ihm ist so stark, dass ich Angst habe. Angst davor ihn zu verlieren, weil ich nicht weiß, ob ich das verkraften würde.

Obwohl ich mir immer wieder sagte mich nicht von Personen abhängig zu machen, habe ich das Gefühl Liam an meiner Seite zu brauchen. Ich rede nicht davon ihn 24/7 um mich zu haben, sondern eher von dem Wissen, dass er das Gleiche für mich empfindet.

Bedingungslose Liebe.

"Ich werde jetzt gehen, aber solltest du wirklich vorhaben unser Baby abtreiben zu lassen, weiß ich nicht, ob das mit uns noch funktioniert."

Dieser Satz löst so viele Emotionen in mir aus. Wut. Angst. Entsetzen. Traurigkeit.

Nicht wissend welche davon am stärksten ist, beobachte ich wie Liam in Richtung Ankleidezimmer verschwindet, um sich einen dunklen Hoodie aus seinem eingerichteten Fach zu nehmen und sich selbigen überzustreifen.

"Stellst du mich gerade zur Wahl?"

Meine Stimme gleicht mehr einem wimmern. Ich fühle mich in diesem Augenblick wie eine Puzzle aus Porzellan, dem man immer wieder kleine Stücke rausbricht, bis nichts mehr über ist.

Nachdem Liam auch in ein Paar Sneaker geschlüpft ist, kommt er zu mir zurück. Der Ausdruck in seinen Augen ist unergründlich, dennoch strahlen sie nichts warmes aus. Nicht so wie sonst, wenn er mich ansieht. 

"Ich sage nur, dass ich nicht weiß, ob ich der Frau, die mein Fleisch und Blut wegmachen ließ noch ins Gesicht blicken könnte, ohne Verachtung dabei zu verspüren." 

Danach verlässt er ohne weiteres mein Zimmer und lässt mich mit dieser inneren Kälte zurück.

Ich bin mir nicht sicher wie lange ich einfach so da stand und auf die Tür, welche mein Freund vor geraumer Zeit hinter sich geschlossen hatte starrte, bevor meine Beine unter der Last des heutiges Tages nachgeben und ich wie ein Häufchen Elend in mich Zusammensacke. Vielleicht nur 10 Minuten, aber für mich fühlt es sich unendlich lang an.

Sauer auf mich selbst, werfe ich einen herumliegenden Schuh an die Tür. Dass es sich dabei um meinen teuersten lieblings High Heel handelt ist mir völlig egal.

Schluchzend vergrabe ich meinen Kopf zwischen meinen Knien und verfluche mich selbst für meine Dummheit. Wieso kann nicht einmal etwas gut laufen. Kaum haben wir die eine Krise überwunden, lauert die nächste und wartet nur darauf uns das Leben schwer zu machen.

"Scheiße, komm mal hoch hier."

Durch mein starkes Weinen habe ich nicht mitbekommen wie Jake mein Zimmer betreten hat. Erst als er mich anspricht und dabei versucht vom Boden aufzuheben, nehme ich Notiz von ihm.

"Ich kann nicht."

"Doch, du kannst!"

Mit einem Ruck, hat er mich nach oben gezogen und auf mein Bett gelegt. Die Tatsache, dass dieses nach Liam riecht und das wissen, dass seine Betthälfte heute Nacht leer bleiben wird, lässt mich erneut aufschluchzen.

"Hey, shh.. beruhig dich."

Behutsam streichelt mir mein bester Freund über den Kopf. Nur langsam schaff ich es, das wimmern in den Griff zu bekommen. Wie in Trance nehme ich war, dass Jake mich ordentlich ins Bett gelegt, mich zugedeckt und sich anschließen zu mir gelegt hat.

Meine Augen fühlen sich ganz rau vom Weinen an und meine Nase brennt vom vielen schniefen.

"Liam..ich..muss ihm hinterher.. ich.." –"Shh.. lege sich wieder hin, du bist völlig durch den Wind. Egal was zwischen euch vorgefallen ist, es wird wieder in Ordnung kommen. Jetzt Schlaf erstmal."

Es ist lieb von ihm mich beruhigen zu wollen, aber er sollte damit aufhören mir falsche Versprechungen zu machen.

Wer kann es ihm verübeln, wahrscheinlich glaubt er, es handelt sich hierbei um einen harmlosen Streit, wie er in jeder Beziehung einmal vorkommt. Vermutlich hält er mich deshalb für verrückt, weil ich jetzt in seinen Armen liege und mir noch immer beruhigend über den Kopf streicheln lasse. 

Und auch ich komme mir unheimlich blöd vor. Nichts scheint mehr übrig von der sonst so toughen Allison.

Viel zu erschöpft, um gegen das inner Schamgefühl anzukämpfen, lasse ich mich zurück in die Kissen fallen.

"Jake?"

"Mh?"

Ich spüre seinen Blick auf mir, während ich gedankenverloren an die  dunkle Decke starre. Lediglich eine kleine Lampe auf einem der Nachtschränke spendet meinem Zimmer Licht.

Es dauert einen Moment, bin ich die Worte über meine Lippen bringe. Die Geduld, die mein bester Freund aufbringt hilft mir dabei.

"Ich bin schwanger."

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Eventuell wieder ein mieser Cut, vielleicht auch nicht. Sagt ihr es mir. :D

Das lief jetzt irgendwie nicht so optimal, oder? Könnt ihr Allison's bedenken verstehen oder seit ihr eher auf der Seite von Liam? Glaubt ihr die Beiden überwinden diese Phase?

Bevor ihr Allison direkt verurteilt, bedenkt bitte, dass jeder anders auf eine Schwangerschaft reagiert. Nicht jeder kann sofort Freude empfinden und Zweifel sind okay.

Mir ist bewusst, dass das Thema Abtreibung ein sehr schwieriges ist, dennoch liegt die Entscheidung immer bei der betroffenen Person, dass muss man akzeptieren, egal wie man selbst dazu steht.

Glaubt ihr denn überhaupt, dass Allison dazu in der Lage wäre? Mich würde interessieren, wie ihr sie einschätzt.

Schreibt mir das und eure Meinung zu diesem Kapitel sehr gern. (:

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