Dessert
Da will man einmal Ausschlafen und dann steht man um 6:54 uhr trotzdem schon in seiner Küche und überlegt, wo man auf die schnelle Milch her bekommt.
Nachdem ich mich in meinem Bett nur noch hin und her welzte, entschied ich mich dafür aufzustehen.
Locker flockig wollte ich den Tag starten..die Milch schien wohl die gleiche Idee zu haben. Ganz toll.
Jetzt steh ich ratlos in der Küche, vor mir meine 'My Best friend is hotter than my Coffee' Tasse, die mir Jake vor zwei Jahren zum Geburtstag schenkte.
Ich zuck mit den Schultern und fang an in sämtlichen Schränken und Schubläden herum zu kramen, in der Hoffnung irgendwo Milch zu finden. Mir ist klar, dass wir keine Packung Milch zwischen unseren Tellern und Tassen platziert haben, aber irgendwas muss ich tun.
Eine verschlafene, raue Stimme erschreckt mich so sehr, dass ich mir meinen Kopf an der noch immer offene Schranktür stoße.
"Au..verdammt Jake, das ist deine Schuld." Ich reib' mir die getroffen Stelle am Kopf, damit der Schmerz schneller nachlässt.
Jake, kommt gerade sich, - scheinbar keiner Schuld bewusst - auf mich zu und nimmt sich eine Tasse aus dem bereits offenen Kasten bevor er ihn anschließend schließt.
Gemütlich schlendert er - mein jammern ignorierend - zur Kaffemaschine und betätigt die richtigen Knöpfe. Fassungslos schau ich auf seinen breiten Rücken.
"Wie wäre es mit einer Entschuldigung?"
Jake blickt über seine Schulter. "Entschuldige bitte vielmals, dass ich UNSERE Küche betreten habe." antwortet er mir sarkastisch.
"Du hast mich erschreckt!" "Und du mich, mit dem Lärm den du hier veranstaltest geweckt." Mit seinem frisch gebrühten Kaffe in der Hand dreht er sich zu mir um.
"Ich würde sagen, wir sind quitt."
Kurz nippt er an seiner qualmenden Tasse und verzieht das Gesicht. Offenbar hat er sich verbrannt. "Und ich würde sagen, das war Karma." Grins ich frech ich seine Richtung.
"Was machst du da überhaupt?" Ich hab wieder damit begonnen herumzuwuseln und nach einer Packung mit weißer Flüssigkeit zu suchen.
"Milch.. ich suche Milch." Erklär ich ihm, als ob es offensichtlich wäre.
"Im Besteckkasten?" Ich halte inne und stoß ein genervtes Seufzen aus.
"Hast du 'ne bessere Idee?" Schwungvoll schließ ich die Schublade, in dem sich Fächer für Messer, Gabel und co. befinden.
"Mon Amour, ich will ja nicht mit meinem Wissen prahlen, aber es gibt da etwas, dass sich Supermarkt nennt." Mittlerweile muss sein Kaffe eine angenehme Temperatur haben, denn immer wieder nimmt er ein Schluck von seinem schwarzem Gesöff.
Die Geschmacksnerven müssen komplett beschädigt sein, damit man dieses bittere Zeug runterbekommt.
Mit langsam Schritten schreite ich fast schon auf meinen besten Freund zu. Bei ihm angekommen, schmieg' ich mich an seine Brust und Blick zu ihm, mit einem Schmollmund à la Allison, auf.
Jake stellt seine fast leere Tasse neben sich auf die mamorierte Oberfläche ab und legt seine Arme um meinen Körper. Grinsend schaut zu mir runter.
"So zahm du auch gerade sein magst,
Mon Amour, ich geh trotzdem nicht für dich in den Supermarkt, ich hab gleich meinen ersten Termin." Sofort lös' ich mich von ihm und setzt mich beleidigt auf die Anrichte.
Jake öffnet den Kühlschrank und wirft einen Blick hinein. "Eigentlich müsste doch noch eine halbvolle Packung..." - "Die wirst du dort nicht finden. Noch ein Tag länger und wir hätten Sahne gehabt." Fall ich ihm ins Wort.
Mit einem Seufzen schließt er die Doppeltüren wieder. "Hast du wieder direkt aus der Packung getrunken?"
Abwährend hebe ich die Hände. "Hey.. ich hatte es gestern Morgen eilig und..uhm..."
"Wie oft soll ich dir noch erklären, dass durch das trinken aus der Verpackung, Bakterien aus der Mundhöhle in den Tetrapack transpotiert werden. Wenn du die Milch dann wieder zurück in den Kühlschrank stellst, wird sie aufgrund der Bakterienvermehrung sauer."
Ungläubig seh' ich den Mann an, der mir gerade zum gefühlten fünfhundertneunundvierzigsten mal einen Vortrag darüber hält, wie Milch verdirbt.
"Wie dem auch sei, ich muss mich fertig machen." Mit diesen Worten verlässt Jake die Küche und lässt mich zurück.
Ohne Milch. Ohne Kaffee.
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Nach etwa einer halben Stunde - in der ich mir einen Obstsalat anfertigte und mich mit frisch gepresstem O-Saft, statt Caramel Coffee zufrieden gab - kam Mr. Top Anwalt, gekleidet in einem seiner typisch dunklen Anzügen ins Wohnzimmer, indem ich mich befand. Mit der Schüssel auf dem Schoß, saß ich im schneidersitz auf dem großen Sofa. Im Fernseher lief gerade eine Folge 'Orange is the new Black', die ich mir über Netflix ansah.
Jake kam auf mich zu und gab mir einen kuss auf meinen Scheitel. "Gegen 4 müsste ich zurück sein." Er greift nach seiner Aktentasche und will sich Richtung Flur begeben. "Ich bin nachher nicht da." Langsam dreht er sich mit verwunderter Miene zu mir zurück. "Was hast du denn vor?" Als ich lächelnd auf meiner Unterlippe kaue, scheint die Frage für ihn beantwortet, denn er grinst wissend.
"Verstehe, heute werden Schiffe versenkt."
Ich schnappe mir ein Kissen vom Sofa und schmettere es Jake entgegen, der jedoch in die Richtung Eingangshalle flüchtet.
"VIEL SPASS, UND MACHT DEM STORCH KEINE ARBEIT!!" Ruft er mir noch zu. Ich vernehme sein kehliges Lachen, bevor die Tür ins schloss fällt.
"Idiot."
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Nach einigen Folgen der amerikanischen Dramedyserie von Jenji Kohan, mach ich mich daran mich fertig zu werden, was soviel heißt wie, dass ich Aufstehe, mein Geschirr in den Geschirrspüler verstaue und mich darauf folgend die Treppen nach oben schleppe. Als ich mein Ziel
- mit dem Namen Badezimmer - erreiche, zieh ich mir meinen Schlafzeug aus.
13:25 Uhr, und ich trage immer noch meine Schlafsachen, der Luxus, wenn man Frei hat.
Nach der üblichen Prozedur: duschen,rasieren, Haare waschen, eincremen ect. steh ich nun vor meiner Unterwäschen Schublade und..moment mal, mach ich mir gerade wirklich darüber Gedanken, was ich drunter tragen soll. Scheiße, der Kerl hat mich nackt gesehen, also ist es wohl egal, ob ich das rote Unterwäsche-Set, oder das schwarze wähle. Außerdem will ich ihn nicht verführen. Ich nehm' das schwarze Set.
Nachdem ich mich auch für ein Outfit, bestehend aus einer Jeansshorts die minimal high waisted ist, einem schwarzen dünnem Sweatshirt, das ich in die Shorts stecke und meinen weißen Nike Turnschuhen. Ziemlich casual also.
Da ich keine Ahnung habe, was Liam vorhat, denke ich, dass ich mit diesem Outfits nichts verkehrt machen kann.
Schnell schnapp ich mir noch die beigefarbende Chanel Tasche aus dem dazu vorgesehenem Fach und verstau schonmal die ersten Sachen darin.
Meine Haare dreh' ich mir zu locken und das Make Up ist dezent gehalten. Ich bin gerade dabei mir Lippenpflege aufzutragen, da klingelt es auch schon.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass er sogar 5 Minuten früher da ist.
Mein Handy in die Tasche packend, springe ich die Stufen nach unten, und bediene das Tastenfeld, um Liam Zugriff auf das Grundstück zu verschaffen. Als es dann auch an der Haustür klingelt, atme ich noch tief durch und öffne freudestrahlend die Tür, vor der mich ein lächelnder Liam erwartet.
"Hey" begrüß ich ihn und zieh die Tür hinter mir zu, um sie abzuschließen. Sicher ist sicher. Ich hab keine Lust, dass mir sowas passiert, wie Paris Hilton damals, als die "Bling Ring" - Diebe, unter anderem in ihre Villa einbrachen.
Schwungvoll werde ich herumgewirbelt und spüre kurz darauf Liam's Lippen auf meinen. Sofort spür ich den Unterschied zu dem Kuss mit 'Mr Adorable'. Liams Lippen sind weicher, sie schmecken nach Pfefferminz, wahrscheinlich hat er kurz vorher noch Kaugummi gekaut. Die Art wie er meine Lippen mit seinen massiert ist unverkennbar. Außerdem kribbeln meine Lippen nur bei ihm so und auch die Gänsehaut stellt sich nur bei ihm auf.
Freiwillig öffne ich meinen Mund, um seine Zunge zu empfangen. Seine Hände umfassen mein Gesicht, meine liegen auf seiner Brust. Bevor der Kuss noch intensiver wird, löst sich Liam grinsend von mir. "Hey."
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"Wo geht's hin?" Seit knapp 12 Minuten sitzen wir bei Liam im Wagen, der durch die Straßen von Bronx County fährt.
Seine Mundwinkel verziehen sich, nach meiner Frage, zu einem verschmitztem Grinsen. "Ungeduldig, in jeder Hinsicht."
Antwortet er, ohne mich anzusehen.
Mein Blick richtet sich schmollend wieder auf die Fahrbahn vor uns. "Ich frag ja nur, weil..naja du weißt doch wie das mit den Paparazzos ist. Die Medien zerreißen sich jetzt schon das Maul über uns und dabei ist noch gar nichts passiert."
Nervös spiel' ich mit dem Verschluss meiner Tasche. Ein auflachen lässt mich aufblicken. Liam kratzt sich nachdenklich mit der linken Hand über seine stoppelige Wange. Sein linker Arm liegt lässig auf dem Lenkrad. "Nichts passiert? Das was vor 2 Tagen auf dem Klo passiert ist, nennst.."
- "Nichts was an die Öffentlichkeit kam." Setzte ich hinterher, um mich zu berichtigen. "Also genau genommen KAM was an die Öffentlichkeit." Feixt er weiter.
Wie meint er das? Er hat doch wohl nicht geplaudert? Nein, mal davon abgesehen, dass Liam sowas nie machen würde, hätte ich schon längst davon gehört. Was also meint...oh.
Die Glühbirne über meinem Kopf wurde so eben erhellt.
"Liam...du bist unmöglich." Ich selbst kann mir ein schmunzeln jedoch auch nicht verdrücken.
"Mach dir keine Sorgen, da wo wir hinfahren, gibt es keine Paparazzos."
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Und er sollte recht behalten, denn kurze Zeit später kommen wir vor einer mehr als imposanten Villa zum stehen. Allein der Pool scheint größer als mein gesamtes Grundstück. Die gelbe Fassade hebt sich vom blau des Himmels und des Pools ab und wirkt einladend. Anders als bei uns geht dieses Gebäude nicht in die Höhe, sondern in die Breite. Zwei große Palmen stehen nahe am Pool, mehrere kleine sieht man vereinzelt hier und dort stehen. Es wirkt beinhahe wie ein Ferienhaus. Ein riesiges Ferienhaus.
Aus den Medien weiß ich, dass er hier mit den Jungs wohnt, aber selbst zu fünft dürften sie noch jede Menge Platz haben.
Liam Parkt seinen Wagen, neben einem anderem auf der Einfahrt. Nachdem ich mich abgeschnallt habe, fällt mein Blick auf etwas, dass vor uns steht. Ich kann es gar nicht fassen. Noch bevor Liam mir die Tür öffnen kann, tu ich es und schreite an ihm Vorbei in den Garten.
"Ist nicht wahr!" Ehrfürchtig fahre ich mit meiner Hand über den bereits abgenutzten Lack. Liam, der mir gefolgt war, beobachtet mich amüsiert. "Das ist das fliegende Auto aus.." - "Harry Potter, ganz genau." Beendet er meinen Satz. "Ich hab es vor kurzem auf einer Auktion ersteigert." Erzählt er mir, als würden wir über Blumentöpfe reden und nicht über DIESES Auto.
"Ford Anglia's werden schon Jahrzehnte nicht mehr in dieser Form gebaut. Die auffällige Karosserieform mit einem überhängenden Heckfenster war auf eine optimale Raumausnutzung und gute Sichtverhältnisse ausgelegt und die breiten Türen waren normalerweise für diese Zeit ungewöhnlich. Das ist echt ein Schmuckstück. Fährt es noch?"
Belustigt schnaubt er auf. "Eher nicht, aber vielleicht fliegt er noch." Mit meinem 'Verarsch - mich - nicht' Blick beseh' ich Liam, der sich seine Hände in die Hosentaschen steckt.
"Woher weißt du da alles?"
Ich zucke mit den Schultern. "Mein Dad hat mir viel Wissen vermittelt. Er ging mit mir seitdem ich vier war, immer mal wieder auf Messen und so entwickelte ich eine Interesse für Autos. Aber nicht für alle, nur für besondere, wie dieser."
"Ich hab noch nie eine Frau getroffen, die so sexy Vorträge über Autos hält." Entfährt es Liam lachend. Auch mir entweicht ein Lachen. "Und das muss was heißen, immerhin hast du schon einige getroffen." Was eigentlich witzig gemeint war, kam bei ihm wohl nicht so an. Das jedenfalls verrät mir sein kurzes Stirnrunzeln.
Schnell fasst er sich wieder und setzt sein Strahlemannlächeln auf. "Gehen wir rein? Ich zeig dir den Rest."
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Tatsächlich ist es drinnen genauso geräumig wie es von außen den Anschein macht. Liam gibt mir eine Rundführung durch die untere Etage, wo sich die Eingangshalle, das Wohnzimmer, die Küche, ein riesiges Esszimmer, ein
Gäste-WC und ein großes Badezimmer befinden. In der Oberen sind die Zimmer der Jungs, sowie zwei Gästezimmer.
Alles ist Modern eingerichteten und entgegen des Klischees, dass Männer keine Ordnung halten können, kann man das hier nicht sagen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie eine Angestellte dafür haben, oder Liam extra aufgeräumt hatte.
Letzteres ist wahrscheinlicher.
Die Räume sind sehr hell und nur ein paar Farbakzente vorhanden. Mir gefällt der Schnitt der Villa. Viele offene Räume, wenig Türen. Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch und habe deshalb auch bei uns darauf geachtet, dass die Räume offen sind.
"Ich hab mir überlegt, dass wir zusammen kochen könnten." Er will mit mir kochen? Mit mir? Das nennenswerteste was ich jemals gekocht habe, war ein vegetarisches Pastizio und selbst das wäre mir fast angebrannt.
Mein überraschter Blick lässt ihn schmunzeln. "Nichts schweres. Ich hab da an eine einfache, schnelle CousCous Pfanne gedacht, das ist ganz simpel."
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Wir stehen also jetzt - mit Schürzen um den Hüften gebunden - in der Küche und Liam erklärt mir was zu tun ist. ".. wichtig ist nur, die Zutaten wirklich einzeln und nicht zusammen anzubraten, so kann man auf die individuellen Garzeiten optimal eingehen und die Gemüsesorten sind auf dem Teller noch identifizierbar."
Während Liam also gekonnt das Gemüse in kleine Würfel schneidet, kämpf ich damit, die Zucchini in gerade Streifen zu schneiden. Nun ja.. schief ist Englisch und Englisch ist modern.
Plötzlich spür' ich von hinten zweit Arme um mich greifen. "Wenn du das Messer auch vorn benutzt.." er nimmt meine linke hand und legt sie auf die Klinge, seine bleibt auf meiner liegen. "..dann hast du mehr Kontrolle." Seit Atem streift mein Ohr und meine Konzentration geht immer mehr flöten. Sanft knabbert er daran. Ich schließe genießerisch meine Augen und neige den Kopf zur Seite, um für ihn die Position zu erleichtern.
Ich will mich zu ihm drehen. Seine Lippen auf meine spüren, aber dazu kommt es nicht. Liam löst sich von mir, schnappt sich die fertig geschnittene Zucchini und geht damit zum Herd. "Die muss jetzt scharf angebraten werden." erklärt er mir und betont das Wort 'scharf' extra. Als wäre gerade eben nichts gewesen. Na gut, er will spielen, - innerlich bewappne ich mich mit Boxhandschuhen - dann spielen wir!
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Liam ist gerade dabei das Risotto
ähnliche Essen, abschließend mit Curry, Paprikapulver, Salz und Pfeffer zu würzen.
"Liam?" Sein Aufmerksamkeit richtet sich auf mich.
"Hm?" Ich lehne mich an die Küchentheke, meine linke Hand ruht auf meiner Hüfte, mit seinen Augen verfolgt er diese Bewegung. "Wo hast eigentlich Kochen gelernt?" Mit meiner freien Hand wisch ich imaginäre Fussel von meinem Dekolleté. Als er nicht antwortet, blick ich auf und muss mir redlich das schmunzeln unterdrücken, weil ich sehe was er fokussiert.
"Ich hab früher immer zusammen mit meiner Mom und meinen zwei älteren Schwestern zusammen gekocht." Sein Kopf ist leicht zu Seite geneigt. So als würde er mich scanne, gleitet sein Blick an mir auf und ab. Ich spiele mit meine Haaren, lass meine Hand in den Nacken, über die Seite meines Hals, über mein Kinn, bis zu meinen Lippen gleiten. Möglichst versucht jede Berührung so beiläufig wie möglich erscheinen zu lassen. Es funktioniert, ich kann förmlich sehen, wie es ihm in den Fingern juckt, weil ER mich genau an diesen Stellen berühren will.
Ich stoße mich von der Küchenplatte ab und stell mich mit so nah vor Liam, dass ich den Kopf in den Nacken legen muss.
Seine Augen huschen über mein Gesicht und bleiben an meinen Lippen hängen. Diese verziehen sich gerade zu einem verführerischen lächeln. Liam bewegt sich keinen Centimeter, er scheint darauf zu warten, dass ich unsere Lippen miteinander versiegel. Ich komme seinen immer näher, sodass sie jetzt übereinander schweben.
"Ich deck' schon mal den Tisch, denn ich hab Hunger." So wie er vorhin das Wort 'scharf' betont hat, tu ich es ihm nach, indem ich das Wörtchen 'Hunger' ebenfalls beabsichtigt betone. Schnell dreh ich mich, um, damit ich nicht selbst noch schwach werde und ihm das gebe, was er jetzt will. Und Ich eigentlich auch.
Ich öffne zufällig eine Schranktür und hab Glück, denn dahinter befinden sich tatsächlich Teller. Liam wendet sich schnaubend dem Essen zu, um es mit Basilikumblättern zu verfeinern.
Zuerst nahm ich an, dass er mir folgen würde, um sich zu holen, was er will, aber er scheint beweisen zu wollen, dass er alles unter Kontrolle hat. Dass er sich unter Kontrolle hat.
Als der Tisch - oder eher die Theke - gedeckt ist, befüllt Liam unsere Teller und setzt sich neben mich. Gemeinsam beginnen wir zu essen.
"Das schmeckt köstlich." Lob ich seine Kochkünste. "Ich hoffe, du hast danach noch Appetit auf die Nachspeise." Mir ist klar, was er mit 'Nachspeise' meint und ja, ich hab Appetit.
"HAB ICH DA WAS VON NACHSPEISE GEHÖRT?"
Mein Kopf ruckt zum Ausgang, Richtung Flur, aus dem die Stimme kam.
"Das darf doch nicht wahr sein" hör ich Liam neben mir nuscheln, der seine Gabel auf den Teller ablegte und sich genervt über das Gesicht reibt.
Bevor jemand was sagen kann, betritt ein Blondschopf die Küche, gefolgt von drei weiteren Männern. Aprupt bleiben sie stehen und bedenken mich mit einem Blick, als säße hier vor ihnen ein Fabelwesen der Extraklasse.
"Hey" begrüße ich die Jungs lächelnd.
Sie grüßen zurück und Harry ist der Erste, der sich aus seiner starre löst. Freudestrahlend kommt er auf und zu.
"Ihr habt gekocht?" "Wie du siehst." Antwort Liam beherrscht. "Und wo ist die Nachspeise?" Kommt es jetzt von Niall und ich kann mir ein lautloses lachen nicht verkneifen.
Zayn klopft dem Iren Lachend auf die Schulter. "Niall, ich glaube diese Art von Nachspeise willst du nicht." Nun fangen auch die anderen Jungs an zu lachen. Ich dagegen grins nur leicht beschämt.
"Was macht ihr überhaupt hier?" Fragt Liam und kann seinen leicht genervten Unterton nicht verstecken.
"Ich weiß ja nicht, ob es dir schon auffiel Payno, aber wir wohnen hier." Antwortet Harry ihm und läuft zum Kühlschrank, um sich eine Wasserflasche heraus zu nehmen.
Liam atmet tief durch. "Ja, aber was macht ihr jetzt hier? Ich dachte ihr seid heut den ganzen Tag beim Sport?"
Louis lachen lässt mich zu ihm schauen. "Und wir dachten, du liegst auf dem Sofa und schonst dein Knie, was dir vorhin ja so plötzlich schmerzte, aber wie ich sehe.." er lässt den Satz offen, blickt stattdessen breitgrinsend von Liam zu mir.
Er hat den Jungs also nichts von unserem Treffen erzählt? Da stellt sich mir doch die Frage, wieso?
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Nachdem die Jungs uns mit den Worten, 'Wir besorgen Niall mal eine Nachspeise' wieder allein gelassen haben, aßen wir auf und stellten unser Geschirr ordentlich in den Geschirrspüler.
Jetzt sitzen - eigentlich lieg ich mehr angekuschelt an Liams Oberkörper - auf auf dem Sofa. Gemeinsam schauen wir eine 'TBBT' Folge nach der nächsten.
Liam hatte einen Film vorgeschlagen, aber ich bin nicht unbedingt der Filme - gucker. Sie müssen besonders gut sein, damit es sich auch lohnt sie anzuschauen. Wir einigten uns also auf einen kleinen 'The Big Bang Theory' Marathon. Nebenbei unterhalten wir uns über die verschiedensten Dinge. Irgendwann muss ich ihm allerdings diese Frage stellen.
"Du hast den Jungs nichts erzählt, wieso?"
Ich sehe zu ihm auf, damit ich ihm ins Gesicht schauen kann. Kurz runzelt er die Stirn, dann blickt Liam zu mir runter und lächelt. "Weil ich die Befürchtung hatte, dass Harry hier bleiben würde, wenn ich erzählt hätte, dass du hier her kommst."
Das erklärt auch, wieso Zayn, Harry mit raus zerren musste, denn von selbst machte er keine Anstalten zu gehen.
"Nur deshalb?" "Ja, nur deshalb." Antwortet Liam und streicht mir vereinzelt Strähnen hinter mein Ohr. "Gut." Mit einem Ruck befrei' ich mich aus Liam's Umarmung und komm rittlings auf seinem Schoß zum sitzen. "Was wird das?" Mit seinen Händen streicht er mir über die nackten Oberschenkel.
"Ich hol mir meine Nachspeise."
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Hallo ihr Lieben. Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Ich würde gern eure Meinung zum Verlauf der Story lesen. Vielleicht habt ihr auch wünsche oder Ideen, die ich mit einbauen kann. Lasst mir sehr gern was da.
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