A Thin Line Between Hate And Love
Müde sitzen wir am nächsten Morgen in der Küche und frühstücken. Also mehr oder weniger, denn mehr als Wasser und eine Toastscheibe bekomm ich aufgrund der Kopfschmerzen nicht runter. War wohl doch ein Glas zu viel.
Clair scheint es ähnlich zu gehen. Ich hab ihr natürlich angeboten die Nacht im Gästezimmer zu schlafen, was sie dankend annahm.
Liam dagegen schlägt sich den Magen voll und scheint unsere Situation ziemlich amüsant zu finden.
Hoffentlich lässt uns das Aspirin nicht im Stich.
Das schließen der Tür lässt mich Aufsehen und kurz danach betritt Jake die Küche. Er sieht gut aus, dafür, dass er am Vorabend ebenfalls Alkohol zu sich nahm. Er trägt zwar den Anzug von gestern, aber im Gegensatz zu Clair und mir sieht man ihm nichts an, vielleicht liegt das aber auch an dem wenigen Schlaf den wir hatten.
Verwundert sieht er zwischen uns dreien hin und her.
"Wow, ich wusste nicht, dass ihr SO beschäftigt seid. Respekt Payne." Dreckig grinsend schlägt er Liam auf die Schulter.
Er glaubt doch wohl nicht ernsthaft, dass Er, Clair und Ich..
"Was? Nein Clair ist hier, weil.."
Clair lässt seufztend das Brötchen - von dem sie nur das Teiginnere herauspulte und aß - auf ihren Teller fallen.
"Mein Freu.. Exfreund hatte Lust auf einen genetischen Einkaufsbummel."
Mein bester Freund verzieht Fragend die Augenbraue zusammen.
Sind wir ehrlich, auch ich hätte nicht gewusst, was sie damit meinte.
"Er hatte eine Liaison Amoureuse." (Liebschaft) Erklär ich ihm deshalb und fang schonmal an, die Theke abzuräumen.
"Ja und Allison hat auch schon den 'perfekten' Racheplan."
Ertönt Liam's ironische Stimme, als ich gerade dabei bin die Konfitüren in den Kühlschrank zu stellen.
Jake, der sich seine Tasse mit Kaffee füllt, schnaubt belustigt auf. "Das kann nur irrsinnig sein. Was hat sie vor?"
Ich nehm die Butter vom Tisch und schüttel kaum sichtbar in Liam's Richtung um ihm zu signalisieren, dass er die Klappe halten soll. Dieser grinst und erzählt Jake von meinem - für mich exzellentem - Plan.
Mein Mitbewohner setzt sich auf seinen Hocker und schnappt sich mein - fast unangeührtes - Brot.
"Das ist nicht nur perfide, sondern auch Strafbar. Er könnte euch wegen 'Verstreuung falscher Tatsachen' anzeigen."
Ich schließe die Türen des Kühlschranks und dreh mich schulterzuckend in Jake's Richtung. "Soll er doch, ich hab einen guten Anwalt."
"Mach nur, ich bin gespannt wie Kate reagieren wird, wenn Sie erfährt dass ihr Schützling kriminell wird."
Das würde tierischen Ärger geben, vor allem wenn dies auch noch an die Öffentlichkeit geriet.
Ich glaube, nicht viel anders würde meine Mom darauf reagieren. Dad würde das anders handhaben, er war schon immer der lockere Part in meiner Erziehung gewesen.
Mom bestand immer sehr auf Regeln. Alles war durchstrukturiert und perfekt getimet.
So musste ich zB mit acht Jahren unter der Woche um 19:30 Uhr ins Bett. Das fand ich als Kind natürlich völlig übertrieben, nicht zuletzt, weil ich dadurch nie die Boxkämpfe meiner Favoriten verfolgen konnte.
Als meine Mom einmal aus beruflichen Gründen für zwei Tage nach Rochester musste, erlaubte mir mein Dad länger aufzubleiben. Gemeinsam sahen wir uns einen Showkampf zwischen zwei Lokalmatadoren an. Mit Chips und Cola saßen wir gemütlich vor dem Fernseher. Womit wir allerdings nicht rechneten war, dass Mom früher von ihrer Geschäftsreise zurück kam. Sie brachte mich mit den Worten 'Darüber sprechen wir morgen' ins Bett. Auch wenn Mum vermutlich dachte, ich würde es nicht mitbekommen, entging mir die Diskussion meiner Eltern nicht.
Während Mom der Meinung war, dass 23:00 Uhr viel zu spät für eine Achtjährige wäre, hielt mein Dad mit der Aussagen, dass sie ruhig mal ein Auge zudrücken könnte dagegen.
Ich hatte ein so schlechtes Gewissen, weil ich mir die Schuld an der Auseinandersetzung der beiden gab, dass ich mich am nächsten Tag mit einem selbstgemalten Bild und dem Song
'So Sorry' von der kanadischen
Pop - Sängerin und Gitarristin Leslie Feist entschuldigte.
In diesem Lied sing sie darüber, dass es besser ist 'Es tut mir leid' zu sagen, anstatt zu streiten und zu weinen.
Natürlich verzieh meine Mom mir, um die Standpauke kam ich trotzdem nicht vorbei.
Mit gespielt bösem Blick schau ich Liam an. "Das ist also der Dank für gestern? Du hintergehst mich und hältst zu ihm?" Mit einer Handbewegung deute ich auf Jake, der sein Grinsen hinter seiner Tasse versteckt.
Schief grinsend erhebt sich Liam..
"Dank mir lieber dafür, dass ich dich vor einer Dummheit bewahrt hab."
..und stiehlt sich einen keuschen Kuss.
"Ich muss leider los."
Bevor er die Küche verlassen kann, wird er von Jake, der ihn anspricht, aufgehalten.
"Liam, was hast du am Samstagabend vor?"
Kurz scheint er zu überlegen bevor er zu einer Antwort ansetzt.
"Soweit ich weiß, steht da kein Termin an, also vermutlich nichts."
"Das trifft sich gut, denn Allison hat Samstags Choreographie Training und da dachte ich mir ich lade ein paar meiner Männer zum Pokern ein. Du bist also herzlich eingeladen."
Augenverdrehend wende ich mich der Spülmaschine zu, um das Geschirr einzuräumen.
"Poker ist dem Sex ziemlich ähnlich, jeder denkt er wäre der beste, aber die meisten haben überhaupt keine Ahnung was sie machen!"
Okay, das war unüberlegt. Diesen Satz sollte man vielleicht nicht bringen, wenn eine Person im Raum ist, mit der man Sex hat.
Nachdem ich meine Augen, die ich gequält geschlossen hatte, wieder öffne und mich langsam umdrehe, treff ich auf drei Augenpaare die auf mir liegen. Zwei davon sieht man deutlich an, dass sie sich das Lachen verkneifen müssen. Dem anderen ist es wohl vergangen.
Verdammt Allison, warum kannst du nicht einmal nachdenken, bevor du sowas raushaust.
Ich lach nervös auf und versuch das Ganze zu erklären.
"Also..das ist nur so ein Spruch und überhaupt, du gehörst ja gar nicht zu den 'Meisten'.." - "Wer gehört denn dann zu den 'Meisten'?"
Das hat es jetzt nicht unbedingt besser gemacht.
"Liam..der Sex zwischen uns ist großartig, fast schon phänomenal..nein, streich das 'fast', er ist phänomenal und.."
Sein ernstes Gesicht verzieht sich zu einem breiten selbstbewussten Grinsen. Dieser Mistkerl hat mich reingelegt.
"Und was? Sprich dich ruhig aus."
Den Teufel werde ich tun und meine Lobeshymne über unseren Sex weiterführen.
"Musst du nicht los?"
Mit einem Lachen wendet er sich an Jake.
"Ich meld' mich bei dir."
Der Angesprochene steht mit seiner leeren Kaffeetasse auf und drückt sie mir in die Hand, damit ich sie zu dem Rest in die Maschine geben kann.
"Alles klar. Ach und bring' Einsätze mit. Egal was, hauptsache ein bisschen was Wert, damit es sich auch lohnt."
Damit verlässt Liam die Villa und auch Jake verabschiedet sich zum Duschen.
"Clair, wollen wir dann auch los?"
Wir haben vereinbart, dass ich sie Nachhause bringe, weil ich danach sowieso noch zu Kate muss. Angezogen sind wir schon, also kann es gleich los gehen.
Mit einem müden nicken bestätigt Sie meine Frage und erhebt sich. Gemeinsam laufen wir durch die Eingangshalle. Während Clair sich ihre High Heels im Flur anzieht, muss ich noch einmal nach oben, um mir ebenfalls welche, passend zu meinem Outfit rauszusuchen.
Wie von Happy empfohlen, verzichte ich auf Hosen und greife zu lockeren Sachen. Heute fiel die Wahl auf einen schwarzen Skater - Rock, dazu einen roten Strickpulli, und ebenfalls schwarze High Heels in die ich gerade schlüpfe. Ich schnapp mir noch eine Sonnenbrille und meine 'CC' Tasche und verlasse sogleich wieder mein Zimmer. Unten angekommen verlass ich gemeinsam mit Clair das Haus.
_
Die ganze Fahrt über, hat Clair kaum etwas gesagt. Versuche sie zu einem Gespräch zu animieren waren nur teils erfolgreich. Ich kann mir nur vorstellen, wie es sich anfühlt von einem Menschen, den man liebt betrogen zu werden, denn selbst hab ich es zum Glück nicht durchmachen müssen.
Wir haben letzte Nacht noch viel geredet und so erzählte Clair mir, dass sie Colton, so heißt das Schwein, auf dem College kennenlernte, als wie 17 waren. Er war Running Back in der Football Mannschaft, Sie Cheerleader.
Nach einem gewonnenem Spiel, bat er Clair um ein Date, zwei Wochen später waren sie ein Paar und das 6 Jahre. Keine Wunder also, dass ihr das ganze so zusetzt.
Trotz ihrer langen Beziehung wohnten sie nicht zusammen, aber das war okay für beide. Clair dachte sogar, dass das Geheimnis ihrer Liebe war.
"Der graue Alltag macht oft die Liebe kaputt, bzw. es wird langweilig."
Im nachhinein vermutet sie, dass er schon viel länger eine, oder mehrere Affären hatte. Die Frau mit dem Clair ihren jetzt Exfreund in flagranti erwischte, kannte Sie nicht.
Ursprünglich kommt Clair aus Florida, zog aber gemeinsam mit ihrem Dad wegen des Bronx Community Colleges hier her. Was mit ihrer Mom ist, hat sie nicht erwähnt und Freunde hat sie, außer die gemeinsamen mit Colton, nicht. Deshalb kam sie zu mir. Clair wusste nicht wo sie sonst hin sollte, aber das ist okay, ich helfe ihr gern.
Als wir vor ihrer Wohnung ankommen, macht Clair sich zum austeigen bereit. Sie legt die Hand an den Türgriff, bleibt aber sitzen und schaut auf das Gebäude vor sich.
Vorsichtig leg' ich ihr meine Hand auf die Schulter. "Hey, ich hab noch ein bisschen Zeit, wenn du willst, kann ich noch mit hochkommen."
Leicht dreht sie den Kopf über ihre linke Seite. Sie wirkt verunsichert. Ihre Augen sind trüb und die Tränen schimmern darin. Auf keinen Fall lass ich sie jetzt allein.
"Ich weiß nicht..meine Wohnung ist nicht das, was du gewohnt bist. Danke für's herfahren." Und mit diesen Worten öffnet Clair die Tür und steigt aus.
Schnell schnall ich mich und ab und und steig ebenfalls aus.
"Clair mir ist es vollkommen egal, ob du in einer 2-Zimmer Wohnung oder in einem Schloss wohnst. Ich will für dich da sein."
Sie schnaubt auf. Ihr Blick ist dem Boden zugewandt. "Schon wieder."
"Ja, schon wieder. Und jetzt komm, lass uns hoch gehen, du zitterst."
Aus der Ferne kann ich sehen, dass wieder diese mysteriösen Männer vor dem Eingang auf der Treppe sitzen. Jetzt wo ich weiß, dass Clair sie scheinbar gut kennt, wirken sie auf mich weniger gefährlich, zumindest, wenn man sie nicht provoziert.
"Hey C, du siehst scheiße aus. Was ist.." Der Kerl mit dem mexikanischem Akzent unterbricht seinen Satz, als Clair ohne Antwort die Tür aufschließt und im Hausflur verschwindet. Deshalb richte ich mein Wort an die Gruppe Männer.
"Hey Jungs, ich weiß nicht wie vertrauenswürdig ihr tatsächlich seid, aber würdet ihr bitte auf mein Baby.."
Ich zeige auf meinen schwarzen 'Amarok' der in dieser Gegend fast Fremd wirkt und schau dann wieder zu dem vermeintlichem Mexikaner, der meiner Bewegung folgte und mich jetzt verwirrt ansieht. "..aufpassen. Es ist mir nicht geheuer ihn hier stehen zu haben. Danke."
Ohne eine Antwort abzuwarten betrete ich den Flur und würde am liebsten wieder kehrt machen.
Es stinkt fürchterlich nach Urin. Die Hauswände, die vorher wohl mal weiß gestrichen waren, sind vergilbt und an manchen Stellen mit Graffiti besprüht.
"Clair?" Das Echo meiner eigenen Stimme hallt durch den engen Flur.
"6. Stock" ist ihre knappe Antwort. Ich kann hören, wie sie bereits die Tür aufschließt.
Ich steige die Treppen nach oben, denn das der Fahrstuhl nicht funktioniert, weiß ich durch Clair. Außerdem bezweifle ich, dass ich dieses Teil betreten hätte.
Das klackern meiner High Heels hört sich doppelt so laut an als normal. Kurz überleg' ich sie mir auszuziehen, lass es aber, als ich den dreckigen Boden sehe.
Die meisten Türen, die zu den Wohnungen führen sind beschädigt und auch an den Wänden sind Löcher - ich vermute Schusslöcher - zu sehen. Als mir das bewusst wird, geh ich einen Schritt schneller.
Clair's Tür steht offen und vorsichtig betrete ich ihre Wohnung. Ein kleiner Flur führt direkt ins Wohnzimmer.
Viel gibt es hier nicht zu sehen. Ein Sofa mit dem dazugehörigen Tisch, davor ein altes Gerät von Fernseher.
Eine Komode auf der Bilder stehen, steht links an der Wand. Die Küche wird durch eine kleine Theke vom Raum getrennt. Es ist nicht dreckig, nur Chaotisch. Überall steht irgendwelcher Krimskrams herum.
Vom Wohnzimmer gehen nur noch zwei Türen ab, von der eine angelehnt ist. Ich vermute das Schlafzimmer.
"Clair, bist du hi.." ich unterbrech' mich selbst, als ich die Gesuchte weinend auf ihrem Bett vorfinde. Mit den Händen krallt sie sich an ein Shirt. Von wem dieses stammt, brauch' ich nicht fragen, denn es ist offensichtlich.
Kurz denk ich darüber nach, was zu tun ist.
Diese Situation ist für mich völlig neu. Weder kannte ich je eine Person mit Liebeskummer, noch hatte ich selbst welchen.
Ich schüttel den Kopf, um mich aus meinen Gedanken zu holen und setz mich neben Clair, um sie in meine Arme zu ziehen.
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Ich weiß nicht genau wie lange wir so auf Clair's Bett saßen, aber als die Haustür zugeknallt wird und eine Männerstimme ertönt, löst sie sich von mir und verlässt mit zügigen Schritten das Schlafzimmer.
Ich folge ihr und werde Zeuge davon wie Clair ihrem Exfreund eine schallende Ohrfeige verpasst.
Mit der Hand reibt er über seine gerötete Wange. Reuhevoll schaut er Clair an und macht einen Schritt auf sie zu.
Von mir scheint hier keiner Notiz zu nehmen.
"Es tut mir leid, Sunshine..es war nur..es war dunkel und ich dachte du wärst es..es war ausversehen."
Wäre die ganze Sache nicht so verletzend für Clair, würde ich wegen dieser absurden Ausrede laut los lachen. Die toppt ja sogar meine bisherigen.
Ein fassungloses Schnauben kann ich mir trotzdem nicht verkneifen. Damit liegt seine Aufmerksamkeit auf mir. Sein Blick zeigt deutlich wie überrascht er ist.
"A..aber..." - "Ich glaube, du gehst jetzt besser, bevor du noch mehr Müll von dir gibst." Mit meine Worten, kam ich den beiden näher.
Sein Blick wechselt von mir zu Clair, die ihn immer noch mit einem Blick aus Fassunglosigkeit und unsagbarer Wut ansieht.
"Was macht ein Star in deiner Wohnung und.." er rauft sich hilflos durch seine braunen ungestylten Haare. "..sie kann mich doch nicht rauswerfen."
"Du hast sie gehört, verschwinde aus meiner Wohnung. Wenn du nicht mal weißt, in welches Loch du deinen mickrigen Schwanz steckst, hast du hier nichts mehr zu suchen!"
Colton kommt der Frau, die gut einen Kopf kleiner ist, gefährlich nah.
"Pass auf was du sagst, sonst.." -" Raus, oder ich ruf' meinen Sicherheitsmann an." Um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, hol' ich mein Handy aus der Tasche.
"Du wirst mich noch anbetteln, dich zurückzunehmen." Mit diesen Worten dreht er sich schnaufend um und verlässt die Wohnung mit einem lauten Tür knallen.
Wie eingefroren steht Clair im Wohnzimmer und blickt ausdruckslos zu Tür.
Plötzlich ruckt ihr Kopf zur Komode und genau auf diese stürmt sie gerade zu. Sie schnappt sich eines der Bilder und knallt sie zu Boden. Das nächste folgt so gleich.
"ICH HASSE IHN..ICH HASSE IHN.."
- "Clair..hey..beruhig dich." Erschrocken über ihren plötzlichen Wutausbruch, bin ich auf Clair zugegangen und ihr das letzte Bild aus der Hand genommen.
Als Clar sich ohne Vorwarnung auf ihre Knie fallen lässt, versuch ich sie so gut wie geht zu stützen.
Da sitzen wir also. Zwischen den Scherben der zerbrochenen Bilderrahmen, auf dem laminierten Boden.
"Warum hat er mir das angetan?" Clair, die weinend in meinen Armen liegt, blickt mit geschwollenen Augen zu mir auf.
"Weil er ein Idiot ist."
Ihr auflachen irritiert mich etwas. "Du machst das zum ersten Mal, was?"
Entschuldigend lächel ich ihr zu. "Komm, lass uns erstmal aufstehen. Geh duschen, ich mach dir einen Tee und behebe.." mit den Augen gleite ich über die Glasscherben
"..das Chaos."
Gesagt, getan.
_
"Tut mir echt leid wegen deiner Hand."
Clair sitzt frisch geduscht und umgezogen auf ihrem Sofa. In ihrer Händen eine Tasse Tee. Sie entschuldigt sich schon zum zweiten mal dafür, dass ich mich an den Scherben geschnitten habe. Zum wiederholten male winke ich ab.
"Schon okay, ist nur ein Kratzer."
Sie nickt skeptisch und nippt an ihrer Tasse. Mit einem seufzen lass ich mich neben Clair nieder.
"Was..hältst du davon, wenn du vorerst mit zu mir kommst. Da erinnert dich nicht alles an ihn und du kannst zur Ruhe kommen."
Mit ihrem leeren Blick schaut Sie mir ins Gesicht. "Was ist mit Jake?"
"Was soll mit ihm sein? Er hat sicher nichts dagegen. Allerdings warn' ich dich lieber vor. Es könnte sein, dass ab und an Mal fremde Frauen im Haus ein und aus gehen."
Ich kann sehen, wie ihr linker Mundwinkel zuckt. "Immerhin ist er so ehrlich und betrügt sie nicht."
Motiviert klatsch ich in die Hände und erhebe mich vom Sofa. "Dann lass uns ein paar Sachen von dir zusammenpacken."
Ich mach mich auf den Weg in Clair's Schlafzimmer..
"Allison?"
Ich bleib' stehen und dreh' mich zurück in Clair's Richtung.
"Danke! Ich weiß..du hast sicher keine Erfahrung mit all' dem hier, aber..du machst das ziemlich gut."
_
Mit einer gepackten Taschen verlassen wir die Wohnung.
Unten angekommen, sitzen die Männer noch immer. Während Clair schon zum Wagen geht, werde ich von dem Mexikaner, der offenbar Kopf der Bande ist aufgehalten, in dem er sich mit mit verschrenkten Armen in den Weg stellt.
"Señorita, wir haben auf deinen Wagen aufgepasst, aber nicht umsonst."
"Sí."
Das hätte mir klar sein müssen. Kopfnickend kram ich mein Portemonnaie aus der Handtasche.
"No no hay dinero. Wir wollen..äh..Autógrafo für meine kleine Hermana."
Verwirrt darüber, dass sie kein Geld, sondern ein Autogramm wollen, steck' ich meine Geldbörse zurück.
"Uhm..klar, hat jemand einen Stift?"
Ein glatzköpfiger Mann, der kein Oberteil, dafür aber unzählige Tattoos am Körper trägt, überreicht mir einen schwarzen Marker.
"Wo soll ich denn unterschreiben?"
Der Anführer holt ein Foto heraus, auf dem er und ein kleines Mädchen zu sehen ist. Ein Lächeln schleicht sich auch mein Gesicht. Diese Männer sind mal wieder ein Beweis dafür, dass man nicht auf Oberflächlichkeiten achten sollte. Sie tragen vielleicht keine Markenklamotten, scheinen generell nicht viel Geld zu besitze und Lungern bewaffnet auf der Straße rum, aber dass er statt Bares, ein Autogramm für die kleine Schwester haben möchte zeigt doch, dass sie keine schlechten Menschen sein können.
_
Mist, in einer halben Stunde muss ich bei Kate sein. Clair vorher zur Villa zu fahren schaff ich zeitlich also nicht mehr.
"Clair, ich hab gleich einen Termin mit meiner Managerin zu dem ich nicht zu spät kommen darf. Nicht schon wieder..deshalb muss ich dich mitnehmen."
Im Augenwinkel kann ich sehen, wie Clair zu mir sieht und nickt. "Klar, das wird sicher spannend. Ich mein, wer kann schon behaupten bei einem so wichtigen Termin von Allison Garcia dabei zu sein."
Clair scheint wirklich begeistert von der Planung, dass sie mit zu diesem Termin muss. Mich freut es, dass ich sie dadurch vielleicht etwas ablenken kann, allerdings kann ich ihr eine wichtiges Detail nicht vorenthalten.
"Hör mal, es kann sein, dass Paparazzis irgendwo lauern und uns zusammen ablichten. Wahrscheinlich wird man sich fragen, wer du bist. In der Regel schlägt das nicht so große Wellen, weil du kein Mann bist, aber ich wollte, dass du das weißt. Also wenn du nicht willst, dass man dein Gesicht auf irgendwelchen Schmierblättern sieht dann.."
Lächelnd winkt die Blonde ab und post demonstrativ mit ihren Händen vor ihrem Gesicht.
"Wie seh' ich aus?"
Wegen dieser rhetorische gemeinten Frage müssen wir beide lachen.
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Gerade noch rechtzeitig kommen wir bei Kate im Büro an. Diese telefoniert gerade ziemlich geschäftigt und scheint dabei sehr gestresst zu sein.
Als meine Managerin auflegt wendet Sie sich sofort an mich.
"Schön dich zu sehen Liebes und heute ausnahmsweise mal pünktlich. Wen hast du uns da mitgebrachten?"
Skeptisch, fast schon von oben herab mustert sie Clair.
Leider ist Kate manchmal ziemlich oberflächlich, vor allem aber was das Äußere auftreten angeht. Deshalb kann ich mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass ihr Clair's Outfit - bestehend aus einer Jeans Shorts, einem schwarzem Crop Top worüber sie ein etwas zu großes Hemd trägt und abgenutzte Chucks - nicht zusagt.
Kate sollte endlich begreifen, dass das Äußere nichts über das Innere eines Menschen aussagt.
"Das ist Clair, eine.. Freundin."
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Hey ihr Lieben, hier ist das neue Kapitel für euch. (:
Es tut mir leid, wenn sich Rechtschreibfehler bzw eher Tippfehler reinschleichen, aber Momentan schreibe ich alles mit dem Handy und da kann durchaus passieren, dass die Autokorrektur zuschlägt, oder ich mich vertippe. Bei Gelegenheit werde ich die Kapitel alle mal durchgehen und überarbeiten.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel trotzdem, schreibt mir gern eure Meinung. (:
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