Wieder Biologie - Teil 1
Montage sind immer furchtbar, aber dieser schien den Vogel abzuschießen - es war eiskalt. Während ich meine morgendliche Routine erledigte, wurde mir bewusst, wie erstaunlich normal sich das alles anfühlte, selbst nach dem Wochenende, an dem ich mich mit Jacob getroffen und versucht hatte, die Hausaufgaben zu verstehen, die uns in der Woche zuvor aufgegeben worden waren. Ich hatte erwartet, dass ich mich wieder einmal entfremdet fühlen würde. Da ich zwei Tage lang nicht in der Schule war und meinen eigenen Gedanken nachhing, war ich mir sicher, dass ich in eine kleine Depression und Krise wegen meiner misslichen Lage verfallen würde... aber es kam nicht dazu. Ich war zufrieden und meine Gedanken waren an diesem Wochenende immer mit allem um mich herum beschäftigt - mit Charlie, Jacob, meinen Freunden.
Als ich jetzt in den vom Duschen leicht beschlagenen Spiegel starrte und diese großen Rehaugen sah, stellte ich es nicht einmal in Frage. Ich zuckte nicht zusammen, als ich in dieses blasse, herzförmige Gesicht und seine braunen Augen starrte, die mich zufrieden anzuschauen schienen. Es fühlte sich seltsam an, war aber sicher nicht unwillkommen.
Unten schien das Haus völlig verändert zu sein. Man könnte sagen, dass es durch das "Händchen einer Frau" viel organisierter war, aber ich selbst habe nicht viel getan. Charlie fühlte sich wahrscheinlich wohler, wenn ich eine saubere Umgebung hatte, und dafür war ich ihm mehr als dankbar. Ich wuselte durch die Küche, schnappte mir einen Apfel und steckte ihn in meinen Rucksack. Auf dem Weg nach draußen faltete ich im Vorbeigehen schnell eine von Charlies Fleecejacken zusammen und zog meine eigene Jacke an.
"Dad, ich mache jetzt los!"
Damit öffnete ich schnell die Tür, hielt aber sofort inne. Den Blick auf die dunklen Wolken über mir gerichtet, seufzte ich leicht frustriert: "Oh, das ist ja toll." Ich zog meine Jacke fester um mich und ging langsam die Treppe hinunter. Dabei starrte ich auf die vielen gefrorenen Pfützen, die die Einfahrt säumten. Dann hielt ein Auto an, und zu meiner Überraschung war es Charlie, der meinen Truck fuhr. Er hielt an, stieg aus und lächelte mich leicht an.
"Dad, du musst mich nicht zur Schule fahren, meine Freunde holen mich ab." Ein entschuldigendes Lächeln ruht auf meinem Gesicht, doch plötzlich dreht sich die Welt viel zu schnell und der harte, eisige Boden gewann ein Treffen mit meinen Hintern. Schnell hilft mir Charlie auf: "Alles in Ordnung, Bella?"
"Ja, alles in Ordnung... Eis hilft den Unkoordinierten nicht wirklich weiter..." murmelte ich und hatte ein kurzes Déjà Vu, das ich aber schnell wieder vergaß, als Charlie mich anlächelte: „Deshalb habe ich dir neue Reifen besorgt, die anderen waren so gut wie heruntergefahren." Ich wollte gerade etwas erwidern, aber er unterbrach mich: "Ich weiß, du fährst nicht. Aber wenn du die Fahrstunden mit Jacob nimmst, möchte ich, dass ihr beide sicher seid." Er kratzte sich am Kopf und beäugte unbeholfen die Reifen. Ich lächelte ihn dankbar an und nickte: "Verstanden, aber unsere beider Sicherheit ist immer gefährdet, wenn ich hinter dem Lenkrad sitze."
Charlie kicherte daraufhin und stimmte mir stillschweigend zu.
'Neue Reifen. Das hat noch nie jemand gemacht...'
Ich versteifte mich, als mich ein plötzliches Gefühl der Traurigkeit überkam. Anders als im Restaurant hatte ich den Mund gehalten, diese Stimme war nichts Neues mehr. Ich wusste, es war nicht nur mein Unterbewusstsein, es war etwas - nein. Jemand.
Ich wollte gerade weiter über das Thema nachdenken, als Charlie neben mir seufzte: "Übrigens, ich werde heute erst spät zum Essen kommen also warte nicht auf mich." Er sah meinen verwirrten Blick und begann mit gerunzelten Brauen zu erklären: "Ich bin auf dem Weg nach Mason County. Ein Wachmann in der Grisham-Mühle wurde von einer Art Tier getötet... "
"Ein Tier? Was für ein Tier tötet wahllos Menschen?"
"Du bist nicht mehr in Phoenix, Bells. Sie jagen es seit einer Woche erfolglos. Ich dachte, ich helfe ihnen." Er lächelte trocken, und ich beließ es dabei und nickte nur, immer noch etwas verwirrt: "In Ordnung, sei vorsichtig, Dad."
"Bin ich immer", und damit stieg er in seinen Wagen. Wir winkten uns ein letztes Mal zu, als er davonfuhr. Ich beschloss, unter dem kleinen Dach vor der Tür zu warten, um mich vor dem Regen zu schützen, bis Jessica kam, um mich abzuholen. Sie war so gnädig, das zu tun, und ich könnte nicht dankbarer dafür sein.
Aber im Ernst. Was für ein Tier tötet einen Menschen einfach so? Ein Bär? Ein Wolf?
‚Es ist kein Tier.'
Halt die Klappe.
Jessica kam hupend an und ich ging zur Beifahrerseite und stieg schnell ein. Wir begrüßten uns und fingen an, über unser Wochenende zu reden. Natürlich konnte die Klatschkönigin Jess nicht anders, als mich nach meinen Fahrstunden zu fragen, denn es schien alles in Ordnung zu sein.
Warum sollte es auch auch anders sein? Die Fahrt verging wie im Flug, und weil Jessica mich zuerst abholen musste, kam sie etwas später an als sonst, so dass sie ihren üblichen Parkplatz opfern musste.
Mit einem "Bis später" trennten sich unsere Wege und ich machte mich auf den Weg zu meinem ersten Kurs heute, Biologie. Mr. Molina war ein cooler Lehrer, der nur selten auf die aufmüpfigeren Schüler wie Mike sauer war.
Als ich durch den Flur schlurfte und meine durchnässte Jacke auszog, wurde ich von keinem Geringeren als Eric überfallen. Wer sonst würde versuchen, an einem Montagmorgen so leidenschaftlich ein Gespräch anzufangen.
"Hey Bella, wie läuft's? Hattest du ein schönes Wochenende?", grinste er mit seinem üblichen jungenhaften Grinsen und begann, neben mir herzugehen. Er verwickelte mich in ein Gespräch über die Zeitung und ging mit seinen Themen schnell zum Abschlussball über, als wir das Klassenzimmer von Mr. Molina erreichten.
"... und ja, das Abschlussballkomitee ist reine Frauensache, aber ich muss trotzdem für die Zeitung darüber berichten, und sie brauchen einen Typen, der ihnen bei der Musikauswahl hilft. Also brauche ich deine Playlist -" Er wurde von keinem Geringeren als Mike Newton unterbrochen, der durch die Tür stürmte, als gehöre ihm der Laden. Sein strahlendes Gesicht fand sofort meins und er begann, seine nasse Baseballkappe über meinem Kopf zu schütteln,
"Komm schon, Arizona. Applaus für den Regen! Du wirst dich daran gewöhnen müssen."
Ich konnte nur mit den Augen rollen, als er sofort anfing, mit Eric zu streiten, also entschied ich mich, die beiden allein zu lassen und machte mich auf den Weg zu meinem eigenen Tisch. Etwas, oder besser gesagt, jemand, ließ mich mitten im Schritt erstarren.
~•~•~•~
~ Das hier war nun ein kürzerer Teil, als Auftakt dieses Kapitels. Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat! Wer wird wohl der Grund sein, dass unsere Protagonistin so geschockt reagiert? ^^ Schreibt es mir gern in die Kommentare! LG Jasi ~
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