Samweis Gamdschie

Redaktion: Ich freue mich sehr, heute hier sein zu dürfen. Ich spreche heute mit Samweis dem Beherzten, dem engen Freund und Gefährten des Ringträgers Frodo. Manche sagen, du bist der wahre Held der Geschichte. Was sagst du dazu, Sam?

Sam: Nein, auf keinen Fall. Herr Frodo war es, der den Ring getragen und all diese Schmerzen erlitten hat. Gandalf war es, der für uns in den Minen Morias gefallen ist. Boromir war es, der meine Freunde Merry und Pippin verteidigt und für sie gestorben ist. Aragorn, Legolas und Gimli haben die Pfade der Toten beschritten. Und so viele andere haben ebenfalls ihren Teil beigetragen. Ich glaube nicht, dass es so etwas wie einen wahren Helden der Geschichte gibt. 

Andererseits wäre das auch genau das, was der wahre Held der Geschichte sagen würde. 

*lacht* Von solchen Dingen verstehe ich nicht allzu viel. Ich habe Herrn Frodo begleitet, weil ich mit ihm gehen wollte und Gandalf es versprochen habe. Ich wollte kein Held sein, ob wahr oder falsch. 

Meine nächste Frage betrifft tatsächlich Frodo. Woher kanntest du ihn?

Ich habe meine Kindheit zu großen Teilen in Beutelsend verbracht, musst du wissen. Mein Alter Ohm war dort ja der Gärtner, und er musste mir viel über das Gärtnern beibringen, als ich noch ein Knirps war. Der alte Herr Bilbo hat mir das Lesen und Schreiben beigebracht und viele Geschichten erzählt. 

Und Frodo?

Ich habe ihn bewundert.

Warum?

Herr Frodo war sanftmütig und nachdenklich. Das mochte ich.

Springen wir ein bisschen in der Zeit. Denn du und Frodo, ihr wart gewissermaßen der erste Teil der Neun Gefährten, der zusammengefunden habt. Wie war es für dich, gemeinsam mit ihm nach Bree zu reisen?

Wir waren ja nicht lange allein. Merry und Pippin sind sehr früh dazu gestoßen, was, wie ich finde, immer noch eine absolut typische Aktion für die beiden ist. Sie hatten ja keine Ahnung, in was für eine Geschichte sie da herein geraten!

Als Frodo schließlich bei Elrond Rat eingeladen war, und du nicht, hast du dich versteckt und heimlich gelauscht. Warum?

Ich hatte Angst, dass sie meinen Herrn Frodo wegschicken, ohne mich.

Das hätten sie auch getan, wenn du nicht gelauscht hättest, oder?

Ich denke schon. Ich bin nicht stolz darauf, aber froh, dass ichs getan habe.

Dir war immer sehr wichtig, nicht von ihm getrennt zu sein. Woran liegt das?

Ich mochte ihn. Er war mir wichtig. 

Manche fragen sich, ob zwischen Frodo und dir mehr war als Freundschaft. Wart ihr ein Paar?

Vielleicht. 

Vielleicht?

Ich weiß es nicht. Wenn wir Zeit gehabt hätten, über solche Dinge nachzudenken, dann hätten wir es vielleicht so genannt. 

Später, als ihr wieder ins Auenland zurückgekehrt seid, haben Rosie und du lange mit Frodo in Beutelsend gelebt. Wie war das für dich?

Ich fand schön, mit den Personen, die mir auf der Welt am wichtigsten sind, zusammen zu wohnen. Das sind natürlich mein Herr Frodo, Rosie und unsere Kinder. 

Hat Rosie jemals gefragt, ob du und Frodo ein Paar wart?

*zuckt die Schultern* Sie hat respektiert, dass wir uns sehr nahe standen. Es war ihr nicht egal, aber sie hat es auf ihre Weise wertgeschätzt. 

Was möchtest du jungen Hobbits, die dieses Interview vielleicht lesen, mit auf den Weg geben?

Es gibt etwas Gutes in der Welt, und dafür lohnt es sich zu kämpfen. 

Manchmal ist das Gute auch eine Person, oder eine winzige Hoffnung an ein friedliches Leben im Grünen. Was auch immer es ist, das Gute ist es wert, verteidigt zu werden. 

Danke.

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