meine Sommerferien

Es ist soweit. Heute ist der erste Tag der Sommerferien und ich sitze im Auto. Im Gegensatz zu allen anderen fahren wir nicht in den Urlaub sondern in unser neues Zuhause in die Schweiz. Mein Vater Jörg hat dort einen neuen Arbeitsplatz gefunden und jetzt müssen wir alle mit. Meine Mutter ist schon früh gestorben, als ich fünf Jahre alt war. Wir, Familie Theissen, sind eigentlich schon immer ein eingespieltes Team gewesen. Meine Schwester Laura ist sechzehn und oft sehr nervig. Ich bin Elisa und werde in 32 Stunden und 18 Minuten fünfzehn. Für alle, die kein Mathe können: in ungefähr zwei Tagen. Dann gibt es da noch die Zwillinge Mia und Lars. Die beiden sind elf Jahre alt und sind sehr chaotisch aber haben immer einen lustigen Spruch auf Lager. Ich muss zugeben mein Vater hat es oft nicht leicht mit uns. Aufjedenfall schickt er uns alle jetzt auf die "Language School". Das ist ein Internat in der Schweiz, das riiiesig ist. Glaubt mir, ich hab die Internetseite gesehen. Ungefähr zwanzig Gebäude, die sehr modern eingerichtet sind, stehen auf einem sehr großen Gelände mit dem Blick auf die Berge. Das Konzept dieser Schule ist, dass man viel Sprachen und Kulturen kennenlernt, denn Schüler aus der ganzen Welt besuchen diese Schule. Es gibt viele Sprachkombinationen, die man nehmen kann. Ich habe mich für italienisch und spanisch entschieden. Jeder muss dazu noch Englisch und seine Muttersprache nehmen. Laura hat französisch und chinesisch genommen. Mia und Lars haben beide italienisch und griechisch genommen, was bei ihnen aber noch nicht soo intensiv gelernt wird. Insgesamt ist das Ziel, dass jeder Schüler am Ende sechs Sprachen nahezu fließend spricht und Kontakt zu Leuten aus der ganzen Welt hat. Ich bin mal gespannt, ob das klappt, denn momentan kann ich nur Deutsch und relativ gut Englisch. Über meine Französich-Kentnisse wollen wir bitte nicht sprechen. Deshalb habe ich auch kein Französisch genommen.

Aufjedenfall bin ich sehr, sehr traurig, dass ich meine ganzen Freunde verlassen muss.. und weiß auch garnicht, wie ein Internat so ist. Insgeheim hab ich mir aber immer schon einmal gewünscht in einem Internat zu wohnen: wie Hanni & Nanni.
Wir sind jetzt schon fünf Stunden gefahren und haben noch zwei Stunden vor uns. Ich blättere gerade noch die Infobroschüre ein weiteres mal durch. Die Zwillinge müssen gleich in die Gebäude 1G und 1B:G steht für girls und B für boys. Die beiden kommen nämlich ins "first year". Ich komme in das vierte Jahr und meine Schwester in das sechste. Es gibt insgesamt sieben Jahre. Also muss ich in "4G", was in der Nähe der Cafeteria ist: Yaas :))). Das Gemeine ist, dass wir nur eine Woche Ferien im Internat haben. Dafür haben wir über das ganze Jahr verteilt immer wieder Wochen frei. Nur in diesen Wochen dürfen wir unsere Familie besuchen. An Wochenenden, hat uns Papa versprochen, kommt er uns immer besuchen: Darauf würde ich mich definitiv nicht verlassen. Aber mir macht es nichts aus. Eigentlich bin ich echt froh, dass ich meine Geschwister nicht mehr am Hals hab, obwohl ich sie wahrscheinlich noch öfters sehen werde. Denn ich muss oft auf die Zwillinge aufpassen und meine große Schwester klaut mir oft Klamotten und führt sich auf, als wär sie meine Mutter. Dabei ist sie nur 1 Jahr und 144 Tage älter, als ich.
Daher hoffe ich, dass mein Zimmer gemütlich und nicht winzig wird und meine Zimmerkameradinnen nett sind. Auf jedem Zimmer wohnen drei Schüler, die aus verschiedenen Ländern kommen. Dazu gibt es noch ein kleines Bad. Ich weiß nicht, ob ich es gut finden soll, dass es eine Schuluniform gibt, aber es ist aufjedenfall mal was anderes.

"In 5 Minuten haben Sie ihr Ziel erreicht". Ich erwache aus meinem Halbschlaf und schaue mich um: Die Zwillinge sind zur Abwechslung mal ruhig und spielen auf ihren Nintendos; Laura hört Musik; draußen sieht man viele Bäume und Felder.
Und dann aufeinmal: ...müssen wir uns in eine Schlange voller Autos einreihen. Vor uns befinden sich bestimmt acht Autos. Der steinerne Weg führt zu einem großen Tor, neben dem eine Frau und ein Mann stehen, die die Schüler wahrscheinlich empfangen. Neben dem Weg stehen viele große Bäume in einer Reihe. Nach nochmal gut zehn Minuten sind wir endlich an der Reihe. "Which Language do you speak?", begrüßt uns die Frau. Mein Vater antwortet: "Dgörmän" mit seinem schlechten Englisch."Herrzlich willkommen in der Language School! Wen kann ich abhacken?", fragt die Frau freundlich. Sie ist vielleicht Mitte 30 und erscheint nett zu sein. Sie hat hellbraune Haare und ist mit dunkelrotem Lippenstift relativ stark geschminkt. Mein Vater erwidert erfreut: "Ich hab gleich vier Banausen parat: Laura, Elisa, Mia und Lars" und lacht. Arg.. wie peinlich! Die Frau lacht und gibt meinem Vater einen Plan: "Na gut, dann würde ich sagen, fahren Sie zuerst zu den Gebäuden 1G und 1B. Im Gemeinschaftssaal des ersten Jahres finden dann um 18 Uhr ein Treffen statt, bei dem die Klassen eingeteilt werden. Danach fahren Sie zu den Gebäuden 4G und 6G. Sie selbst können bis 20 Uhr auf dem Gelände bleiben, müssen ihre Kinder dann aber leider verlassen." "Das hört sich doch gut an", grinst er und fährt los. Vor uns erblickt sich ein riesiges Gelände. Das Hauptgebäude sticht wegen seiner Größe heraus. Mit einer Mischung aus roter und weißer Farbe und Steinwänden wirkt es sowohl modern, als auch älterer und ein bisschen geheimnisvoll. Überall sind Bäume bepflanzt, was sehr schön und gepflegt aussieht. Wir biegen ab und kommen zu den "first year"-Gebäuden, die in einem zitronengelb gestrichen sind und auch Steinwände haben. Vor den Gebäuden stehen schon viele Kinder und auch mehrere Lehrer. Die Zwillinge steigen aus und gesellen sich mit ihren Koffern dazu. Die Gebäude für das zweite Jahr sind orange und die für das dritte Jahr sind kaminrot. Dann kommen wir zu meinem zukünftigen Gebäude: es ist einfach altrosa/pink!! Ich steige aus und hole meinen hellblauen Koffer mit Mickey Maus als Anhänger. Leider stehen vor den Gebäuden nicht so viele Menschen, wie bei den Zwillingen. Ich winke noch kurz Papa und schaue mich um: Über dem kleineren Gebäude steht:"4th year" und daneben ist das größere Gebäude "4B". Auf der anderen Straßenseite steht das Gebäude für die Mädchen. Ich entschließe mich, erstmal in das 4th year- Gebäude zugehen. Dort ist ein kleiner Empfang und davor stehen schon andere in meinem Alter. Man kann jetzt schon sehen, dass viele aus unterschiedlichen Nationen kommen. Ein Mädchen sieht sehr chinesisch aus und liest ein Buch. Mehrere Jungs stehen in einem Kreis. Einer von ihnen ist dunkelhäutig, der andere von der Sonne gebräunt und einer eher hellhäutig mit blonden Haaren. Zwei Mädchen stehen nebeneinander und tuscheln und lachen. Sie sind beide perfekt gestylt. Ich setze mich zu dem chinesischen Mädchen und sage "Hi". Sie erwidert auch ein schüchternes "hi", aber vertieft sich dann wieder in ihr Buch.

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