Kapitel 30
„Angelina Summers! Beeil dich!", schrie unser Eiskönig von draußen worauf ich nur die Augen verdrehen konnte.
Erst brauchte er selbst eine Stunde im Badezimmer und dann meckerte er mich an? Idiot. Ich tuschte mir schnell die Wimpern und fuhr nochmal meine Lippen mit einem leicht schimmernden Lippenstift nach.
Als ich draußen war stand Ace schon mit verschränkten Armen vor der Tür.
„Endlich!", sagte er als ich raustrat.
„Kein Kommentar Black, sonst bist du Tod", erwiderte ich und nahm meinen Koffer bevor ich unser Zimmer verließ.
Ace schloss hinter uns noch die Tür ab und folgte mir dann. Das Wetter änderte sich langsam und man spürte den Herbst schon deutlich, weshalb ich mir heute einen weißen crop hoodie ausgesucht hatte und eine schwarzgraue Jeans, die an den Knien aufgerissen war. Bei den Schuhen hatte ich mich für meine weißen Converse Chucks entschieden.
Auf dem Kopf trug ich eine normale Kappe auf der stand: RULE #1: I'm always right. RULE #2: If I'm wrong, refer to rule #1
Ich mochte den Spruch irgendwie. Draußen schlug mir die morgendliche kalte Luft entgegen und ich bekam sogar unter meinen Klamotten eine Gänsehaut, eine Jacke hatte ich ganz vergessen überzuziehen, weshalb ich mit verschränkten Armen und mit den Zähnen klappernd auf dem Hof stand und Ace suchte, der gerade noch hinter mir gewesen war.
Schmollend setzte ich mich auf meinen Koffer und wählte seine Nummer, doch er ging nicht ran.
„Toll, und wo ist der jetzt bitte verschwunden?!", maulte ich als plötzlich jemand hinter mir hupte.
Erschrocken verlagerte ich mein Gewicht falsch und brachte meinen Koffer zum umkippen und flog gleich mit. Meine Kappe rutschte mir ins Gesicht. Wütend setzte ich mich auf, pustete eine Strähne aus meinem Gesicht und setzte meine Kappe wieder richtig auf bevor ich mich wütend aufrappelte.
Ein schwarzer Ferrari 458 stand vor mir, zu wütend um das Auto zu bewundern lief ich zur Fahrerseite und klopfte wütend gegen die schwarz getönte Scheibe, durch die ich den Fahrer nicht sehen konnte. Noch bevor der Fahrer das Fenster runterlassen konnte fing ich schon an: „Sag mal spinnen sie?! Ich wäre fast an einem Herzinfarkt gestorben! Wie können sie es wagen sich von hinten anzuschleichen und dann zu hupen?! Hat ihnen niemand Manieren beigebracht?", schrie ich aufgebracht.
„Hey, beruhig dich meine Eiskönigin. Ich bins bloß", sagte der Fahrer und sein Gesicht kam zum Vorschein.
Aber anstatt mich zu beruhigen stieg meine Wut noch weiter nach oben.
„Du! Bist du komplett bescheuert?!", schrie ich und zeigte mit meinem Finger auf ihn.
Er grinste bevor er die Tür aufmachte, meinen Koffer nahm und ihn in den Kofferraum packte. Verwirrt sah ich den kleinen Raum an, in dem nur mein Koffer lag. Aus Erfahrung wusste ich, dass dieses Auto nur zwei Sitze hatte.
„Wo ist dein Koffer?", fragte ich.
„Hab ich Aiden gegeben, in seinem Auto war noch Platz", erwiderte Ace und setzte sich ins Auto.
Ich öffnete die Tür des Beifahrersitzes und setzte mich vorsichtig rein. Das Auto glänzte und war mega sauber gehalten. Der Geruch von dem Parfüm, das Ace benutzte stieg mir in die Nase. Ace badete sowieso schon in dem Zeug, was verdammt gut roch, aber hier war der Geruch stechender und gemischt mit dem Geruch von einem neuen Auto.
„Und wie gefällt dir mein Auto?", fragte er während er aus der Schule fuhr.
„Es ist wunderschön. Woher hast du soviel Geld?", fragte ich.
„Angel, wir sind Schauspieler. Ich spare seit Jahren mein Geld. Außerdem hat dein Vater das fünfzig-fache von dem Preis dieses Autos", erwiderte er.
Ich nickte geistesabwesend bevor ich meinen Kopf gegen die Scheibe legte und nach draußen sah. Die Sonne war um diese Zeit noch gar nicht aufgegangen. Die Lichter der Stadt schossen an uns vorbei und ich betrachtete sie stumm.
Die Stille zwischen Ace und mir war friedlich. Nur ab und zu fuhr ein Auto an uns vorbei, ansonsten war die Autobahn wie leer gefegt. Um acht mussten wir an der East High sein, um die Begrüßung der Teams noch mitzubekommen. Jeder Spieler durfte eine Person der Schule mitnehmen.
Aiden hatte sich für Emily entschieden. Ace hatte mich genommen. Wen Jonas und Colin genommen hatten wusste ich nicht. An den Gedanken an Jonas bekam ich sofort wieder Herzklopfen.
Er tat mir leid. Seit dem Vorfall hatten wir nicht mehr gesprochen. Gestern war er mir und Ace aus dem Weg gegangen und als wir zufällig zusammentrafen warf er mir bloß einen Blick zu und lief dann an mir vorbei.
Wegen mir waren nun auch er und Ace zerstritten, was sehr an meinem Gewissen nagte. Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen und holte mein Handy raus bevor ich Misha schrieb, ich wusste dass sie heute frei hatten und sie deshalb wahrscheinlich die ganze Nacht wachbleiben würde, und ihre Serien durchsuchten würde, um dann am Tag zu schlafen.
Angelina: Hey, bist du wach?
Misha: Jap, wieso bist du schon wach?
Angelina: Wir fahren gerade zur East High.
Misha: Wer? Du und deine Klasse?
Angelina: Nein, ich und Ace.
Misha: Warte mal! Du bist gerade bei Ace und schreibst mir?!
Angelina: Ja?
Misha: Bist du bescheuert? Da sitzt so ein heißer Typ neben dir und du schreibst mit mir anstatt mit ihm zu reden?!
Angelina: Er fährt gerade, ich will ihn nicht stören.
Misha: Ach du! Ihr seid im selben Auto?! Alleine?!
Angelina: Ja...
Misha: Du legst dieses Gerät soFoRt weg und redest mit ihm Angelina Summers! Tschüss!
Angelina: Misha! Wehe!
Misha: Bye.
Entgeistert blickte ich mein Handy an. Hatte sie gerade ernsthaft- diese kleine Schlampe!
„Alles okay?", fragte plötzlich Ace neben mir und ich blickte ihn an.
„Ja, klar wieso?", erwiderte ich und versuchte meine Stimme so neutral wie möglich zu halten, damit man die Enttäuschung in meiner Stimme nicht hören konnte.
„Nur so...", antwortete Ace während sein Blick auf die Autobahn gerichtet war.
Ich legte meinen Kopf wieder an die Fensterscheibe und driftete langsam in einen leichten Schlaf...
Eine Berührung an meinem Arm weckte mich. Verwirrt setzte ich mich auf und sah in das Gesicht von Ace. Meine Autotür war geöffnet und er stand gebückt vor mir.
„Komm raus", sagte er leise.
Ich schnallte mich, noch im Halbschlaf, ab und stieg mit der Hilfe seiner Hand aus dem Auto, nur um zu sehen, dass wir am Strand waren.
„Ace... hier ist aber kein Internat. Wo sind wir hier?", fragte ich während ich mich unsicher umschaute. Nix als Sand und Wasser war um uns herum, die Sterne erblassten gerade am Himmel.
Ich hörte wie Ace die Autotür schloss und mit zwei Tüten und zwei Bechern von Starbucks zu mir kam. Er gab mir die Tüten in eine Hand und nahm dann meine andere Hand bevor er mich mit sich noch näher zum Meer zog.
Der salzige Meergeruch stieg mir in die Nase und dann kamen wir zum stehen. Wir waren so nah am Wasser, das es uns nicht berühren konnte wenn Wellen kamen, und der Sand noch trocken war.
Ace setzte sich in den Sand und ich tat es ihm schließlich gleich. Er gab mir einen Starbucks Becher in die Hand und erstaunt stellte ich fest, das es mein Lieblingsgetränk war. Oreo Frappés waren das beste.
„Woher wusstest du-", fing ich an doch er unterbrach mich.
„Paparazzis wissen alles", kam er mir zuvor und grinste.
Ich grinste zurück.
„Du hast mich gestalkt?", fragte ich.
„Nö, nur gegoogelt und da waren viele Fotos von dir mit dem gleichen Getränk in der Hand. Es war einfach", antwortete er und sah zum Meer.
Er nahm sich eine Tüte, die ich zwischen uns gelegt hatte und holte sich ein Chocolate Chip Cookie raus und biss herzhaft rein während er einen Schluck von seinem Getränk nahm.
Eine Windböe kam und ich spürte die Gänsehaut sich auf meinem Körper verbreiten.
„In der anderen Tüte ist was für dich", erwiderte Ace ohne den Blick von dem Himmel zu nehmen.
Ich fand einen Blaubeermuffin und biss hinein. Wir waren ohne Frühstück losgefahren, da es Frühstück erst ab sieben Uhr gab. Das Getränk war für das Wetter nicht gerade geeignet, aber es schmeckte gut.
Irgendwann waren wir beide fertig und warfen unser Zeug in eine Mülltonne, die an einer Stange befestigt war. Genau in dem Moment fing der Himmel an sich zu färben.
„Lächle Mal Eiskönigin", sagte Ace plötzlich und ich sah wie er sein Handy nach oben hielt. Ich legte eine Hand auf seine Brust bevor ich in die Kamera lächelte. Ace nahm das Foto auf und schaute es sich kurz an bevor er sein Handy in seine Hosentasche packte.
„Wollen wir uns noch den Sonnenaufgang anschauen? Der Verkehr war überraschend niedrig, weshalb wir schneller hier sind. Zeit haben wir", schlug Ace vor.
„Klar", erwiderte ich.
Wir beide setzten uns auf eine Bank die etwas am Rand stand. Ich verschränkte die Arme um mich etwas zu wärmen und betrachtete das Farbenspiel im Himmel. Wie war es möglich, dass ich hier nie wieder weg wollte?
Ich weiß nicht was ich in ihm sah, aber es war bloß die Art wie er mich zu Orten entführte, wo mich niemand hinbringen konnte. Und das war im metaphorischen Sinne gemeint.
Wir beobachteten wie die Sonne am Meer aufging. Es sah wunderschön aus, ich war oft am Strand, aber einen Sonnenaufgang hatte ich noch nie erlebt. Sonnenuntergänge dafür aber schon.
„Hier", sagte Ace plötzlich und zog seine Jacke aus bevor er sie mir um meine Schulter legte.
Ich sah ihn überrascht an als er vor mir stand und seine Hände noch am Kragen der Jacke ruhten. Ich spürte die Wärme der Jacke, die von der Körperwärme von Ace aufgewärmt war. Wir standen beide da und sahen uns schweigend in die Augen.
Nur das Meeresrauschen war zu hören und irgendwo hörte ich Möwen. Sogar den Wind hörte ich. Mein Herz klopfte schneller und ich spürte meine Gänsehaut noch mehr. Plötzlich beugte er sich nach vorne und ich erstarrte komplett.
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Was denkt ihr von Misha?
Wie fandet ihr Ace' Überraschungstrip?
Wie fandet ihr die Atmosphäre in diesem Kapitel? (Ich weiß es gab nicht viel Konversation und es war nicht wirklich spannend)
Was wollte Ace bloß tun?
Hat euch das Kapitel gefallen?
Hey! Omg wir haben 70k reads?! Was habe ich bitteschön verpasst, wieso geht dieses Buch gerade nach oben?! Ich versuche wirklich öfters upzudaten da euch dieses Buch ja anscheinend so gefällt. (Ich werde nie verstehen was ihr daran so findet, dass war ein Buch dass ich aus Langeweile angefangen habe zu schreiben ohne mir jemals Mühe zu geben) aber ich werde mir ab sofort sehr viel Mühe geben! Macht euch bereit guys!
Love you
~Irfah
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