Kapitel 20
Ich stand auf und schüttelte mein Glas Kirschsaft auf Ace aus, ohne Grund. Er sah überrascht zu mir hoch, sagte aber nichts. Ich hob die Hand und klatschte ihm noch eine so fest ich konnte. Ein lautes Geräusch ertönte und Aces Wange flog nach links. Wieso war alles hier so Klischeehaft?Nein, so klischeehaft war es dann auch wieder nicht. Wäre es klischeemäßig hätte Ace mir helfen müssen und ich mich in ihn verlieben müssen. Das wäre Klischee hoch hundert. Ace sah mich mit großen Augen an bevor er seufzte.
„Das habe ich wohl verdient", flüsterte er so leise das nur ich es hören konnte. Alle anderen im Saal sahen mich mit offenem Mund an. Ich sah auf seine Wange die rot wurde und auf sein T-shirt auf dem sich ein dicker roter Fleck bildete. Ich vermisste die alte Zeit, obwohl die nicht lange gedauert hatte. Normalerweise hätte er jetzt gesagt, dass ich mir ein neues Hobby suchen sollte.
Ich verschwand ohne ein Wort aus der Mensa und ging direkt in mein Zimmer, wo ich die Tür doppelt abschloss und den Schlüssel im Schloss ließ. Ich ließ mich in mein Bett fallen und stieß einen langen und lauten Seufzer raus. Wie lange wollte ich so sein? Ignorant, distanziert und vielleicht hatte ich ein Trauma erlitten. Ganz vielleicht. Nein, ganz sicher.
Ich sah auf die Decke und alle schönen Momente mit Austin liefen in Dauerschleife vor meinem Auge ab. Er war damals so nett und sozial. Wie konnte dieser Austin zu so einem Monster werden? Wie?!
Es schien mir unmöglich. Plötzlich klopfte es. Verwirrt setzte ich mich auf und sah zur Tür. Ich sollte einen Spion anbauen lassen, das würde mir so einiges erleichtern.
„Wer?", fragte ich laut.
Es kam keine Antwort sondern erneutes klopfen. Genervt stand ich auf, schloss die Tür auf und sah erschrocken zu den drei grinsenden Personen die mich ansahen.
„Misha? Leo? Joey?", murmelte ich kaum hörbar.
Misha lachte und im nächsten Moment fielen mir alle drei um den Hals und wir stolperten ins Zimmer.
„Na wie hat dir unsere Überraschung gefallen?", fragte Joey grinsend.
Ich blinzelte mehrmals und lächelte dann.
„Und wie. Was macht ihr denn hier?", fragte ich.
„Wir dachten, wir kommen dich übers Wochenende mal besuchen", erwiderte Misha.
„Oh, das hab ich ja ganz vergessen", fiel mir plötzlich ein. Ich zog meine Ballerinas aus und zielte auf Misha, die ich schließlich direkt am Oberarm traf.
„Auaaa! Wofür war das den bitteschön?!", schrie sie.
„Dafür das du Ace mein ganzes Leben preisgegeben hast", antwortete ich und warf auch den zweiten Schuh, dem sie aber auswich.
Sie lachte.
„Sorry! Ich hab doch gesagt, dass es mir leid tut."
„Hast du nicht!", erwiderte ich und verschränkte die Arme.
„Dann tu ich es jetzt", sagte sie und griff nach ihren Ohren, „Es tut mir leid Angelina Summers. Sowas wird nie wieder vorkommen so wahr ich existiere."
Ich schüttelte grinsend den Kopf bevor ich sie in eine feste Umarmung zog und sofort umarmte sie mich zurück. Ich vergrub mein Gesicht in ihre Halsbeuge. Wie sehr hatte ich diese tröstende Umarmungen vermisst. Die letzten Tage waren unerträglich für mich gewesen. Ich hatte niemanden mehr gehabt. Ash und Emily zählten nicht, ich wollte sie nicht nerven und es ging sie nichts an. Aber die drei hier wussten von Austin.
Tränen kamen mir hoch und im nächsten Moment fing ich an zu schluchzen. Mishas Umarmung wurde etwas lockerer.
„Angie! Was ist denn passiert? Leo! Joey! Sie weint!", sagte sie panisch.
„Ich hatte also recht als ich meinte, dass irgendwas faul war. Du hast dich so traurig angehört heute morgen, dass wir sofort einen Notfallflug hierher gebucht haben. Erzähl Schneewittchen, was ist passiert?", Leo sah mich aufmunternd an.
Schneewittchen...
Ich hatte diesen Namen vermisst. Ich schluckte die Tränen runter und erzählte jedes Detail, dass passiert war und war am Ende total in Tränen aufgelöst. „Und das ist passiert", ich krempelte meine Ärmel hoch und zeigte die roten Streifen an meinen Unterarmen.
Geschockt sahen die drei es an.
„Ach du heilige scheiße", kam es von Misha.
Wir saßen alle zu viert eingequetscht in meinem Bett und alle drei umarmten mich fest. Ich lächelte traurig. Diese drei waren die besten. Ohne sie wäre ich verloren.
„Ich werd Ace umbringen und du übernimmst Austin, Leo okay?", kam es von Joey.
„Okay los gehts", beide standen auf.
Erschrocken sprang ich auf.
„Nein! Das könnt ihr nicht machen", sagte ich panisch.
„Und warum nicht? Austin das Arschloch hat dich verletzt und Ace dieser Spast hat dich nicht gerettet", sagte Joey wütend.
„Ace musste mich auch nicht retten. Er muss nichts machen was mit mir zu tun hat. Er hat kein Versprechen dafür gegeben oder ähnliches. Austin könnt ihr von mir aus vermöbeln", sagte ich während ich auf den Boden schaute.
„Lina... kann es sein das du verknallt in Ace bin?", kam es plötzlich von Misha.
Verwirrt sah ich zu ihr.
„Nein. Keinesfalls. Es ist nun mal so", erwiderte ich.
Misha nickte bloß während sie mich prüfend ansah.
„Dann vermöbeln wir eben Austin. Wo finden wir das Arschloch?", fragte Leo während er seine Ärmel hochgekrempelte.
„Ich komme mit", sagte ich plötzlich bestimmt. Ich hatte keine Angst mehr, denn die drei waren da. Und auf sie konnte ich immer zählen. Immer.
„Ich auch", Misha sprang aus meinem Bett und stellte sich neben mir bevor sie mich anlächelte.
„Na dann los. Wo ist er?", fragte Joey.
„Um diese Zeit wahrscheinlich in seinem Zimmer", sagte ich.
„Und das ist wo?", fragte Misha.
„Am ende des Ganges links", erwiderte ich.
Zusammen liefen wir zu seinem Zimmer und klopften an. Ein Typ namens Rosh, ja Rosh, öffnete die Tür.
„Ist Austin da?", fragte Joey.
„Ja, aber ich weiß nicht ob ihr ihn sehen wollt", kam es von Rosh.
„Warum?", fragte Leo.
„Egal, kommt rein und seht selbst", Rosh öffnete die Tür etwas weiter und ließ uns rein.
Als ich Austin sah erstarrte ich im Türrahmen. Sein Auge war blutunterlaufen und angeschwollen und seine Lippe aufgeplatzt. Sein ganzes Gesicht war zugerichtet. Als er mich sah riss er seine Augen geschockt auf.
„Was- Was tust du hier?!", stotterte er.
Verwirrt sah ich ihn an.
„Dein Gesicht- Wer hat das getan Austin?", fragte ich kaum hörbar.
Austin setzte sich etwas weiter in seinem Bett auf und zischte schmerzerfüllt und hielt sich die Stelle an der die Rippen waren.
„Wer wohl? Dein Freund wer sonst?", sagte er diesmal arrogant.
„Mein Freund?"
„Ihr Freund?"
Fragte ich gleichzeitig mit Joey, Leo und Misha.
„Ace Mason Black du weißt schon, dein Eiskönig."
Eine Windböe, die durch das geöffnete Fenster gekommen war, fuhr mir im selben Moment durch die Haare während ich erstarrt dastand.
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Hatte Ace die Backpfeife verdient oder nicht?
Wer ist euer Favorit? Leo, Misha oder Joey?
Sind die drei nicht tolle Freunde? :,)
Was denkt ihr wird Angie jetzt tun?
Was denkt ihr wird jetzt passieren?
Hat euch das Kapitel gefallen?
Sorry das solange nichts kam. Ich hatte null Lust dieses Buch weiterzuschreiben und wollte dieses Buch schon von Wattpad nehmen. Dann habe ich aber eure Kommentare gelesen und dachte mir ich schreibe weiter. :-)
Love you
💓💓💓
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