Kapitel 8

"Starlit Sky" - S.E.N.S. Project

https://youtu.be/VP7q6ffZwGM

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"Stopp...!"



Jimin Pov


Kaum drang seine Stimme in mein Ohr, fuhr ich zusammen.

Abrupt blinzelte ich, als mir bewusst wurde, was ich getan hatte.


Der Rausch verzog sich.

Stattdessen gingen alle Alarmglocken in meinen Inneren an.



"Kookie..!", entfuhr es mir panisch.

Ich war so von mir selbst geschockt, dass ich gar nicht darüber nachdachte, wie ich ihn nannte.

Sein neuer Spitzname kam mir ganz von selbst über die Lippen...


So schnell wie nur irgend möglich hatte ich mich von meinem Gegenüber gelöst.


Fassungslos schaute ich ihn an.

Den Schatten, der von seinem Bewusstsein übrig war...



"Oh mein Gott, nein...", entwich es mir.


"Nein...", hastig kletterte ich von ihm herunter.

"Es tut mir leid...", flüsterte ich.

"Es tut mir leid...", ich konnte gar nicht mehr damit aufhören.

"Es tut mir leid, Kookie..."


Etwas hilflos legte ich meine Hand an sein Gesicht.

"Hörst du mich?", fragte ich.

Meine Finger zitterten.

"Kookie, bitte...", entwich es mir wimmernd.


Ich konnte förmlich spüren, wie es mich auffraß.

Die Schuldgefühle...

Der Selbsthass...


"Bitte mach die Augen auf...", bettelte ich.

Allein der Gedanke, dass er nicht mehr aufwachen könnte, zerriss alles in mir.


Obwohl ich keine Ahnung gehabt hatte, wie unfassbar gut Kookies Blut schmecken würde, verabscheute ich mich bereits dafür, dem ganzen überhaupt zugestimmt zu haben.


Kookie war schon immer etwas Besonderes gewesen...

Wie war ich auf die absurde Idee gekommen, dass ein Biss bei ihm sich auch nur ansatzweise so anfühlen könnte, wie bei allen anderen??



"Kookie...", wisperte ich, immer noch über seine Wange streichelnd.


Die Tränen waren schon dabei, zurück in meine Augen zu kehren, als seine Mimik sich plötzlich regte.


Augenblicklich schreckte ich auf.

"Kookie?", fragte ich, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

Er schien tatsächlich einen Moment lang bewusstlos gewesen zu sein.


Wellen der Erleichterung überkamen mich, als die Augenlider des Schwarzhaarigen zu zucken begannen.

"Hnh...", angestrengt atmete er aus, während er versuchte seine Augen zu öffnen.

"Jiminie...?..", verließ es kratzig seine Lippen.


Ich konnte förmlich spüren, wie mein Herz mehrere Gramm leichter wurde, weil er mich immer noch mit diesem wunderschönen Spitznamen ansprach.

Das letzte Mal, dass das jemand getan hatte, lag mehr als eine Ewigkeit zurück...



Von der Erschöpfung in seiner Stimme trotzdem alarmiert, lehnte ich mich über ihn.

"Ganz ruhig, Kookie..", versuchte ich sowohl ihn, als auch mich zu beruhigen.

"Du darfst nicht einschlafen.", erinnerte ich ihn.

"Warte nur ganz kurz...", hastig kletterte ich aus dem Bett.

"Ich hol dir Wasser!", rief ich, bevor ich mein Schlafzimmer im wahrsten Sinne des Wortes blitzartig verließ.

Es dauerte keinen Wimpernschlag, da war ich bereits die Treppe nach unten, bis in die Küche gelaufen.


Immer noch schockiert von meinem eigenen Handeln, zitterten meine Hände, während ich eines der Gläser mit Wasser füllte.

Ich konnte nicht glauben, was ich getan hatte...

Dass ich einfach weitergemacht hatte.


Normalerweise hatte ich mich unter Kontrolle.

Konnte einmal zubeißen und dann aufhören.

Aber bei Kookie...

Ich spürte, wie es mir die Tränen in die Augen trieb.

Bei Kookie war alles anders...

Im positiven wie im negativen Sinne.



Einen Moment lang ließ ich die Überforderung auf mich wirken.

Spürte wieder diese Angst.

Die Furcht, allein zu sein, obwohl ich es seit Jahrhunderten nicht anders kannte...


Schnell schüttelte ich diese aus meinem Kopf.

Ich hatte jetzt keine Zeit um mich mit mir selbst zu beschäftigen.

Kookie...

In meinen Gedanken war nur Platz für ihn.


Ein Blinzeln später stand ich wieder vor meinem Schlafzimmer.



"Geht es?...", wollte ich besorgt wissen, nachdem ich wieder zu Kookie ins Bett geklettert war.


Während meiner minimalen Abwesenheit hatte der Schwarzhaarige versucht, sich aufzurichten.

Ich half ihm dabei, bevor ich ihm das Wasser gab.


Etwas schwerfällig gab mein Gegenüber mir ein Nicken als Antwort, nachdem er ein paar Schlucke genommen hatte.

Seine Augenlider schienen unbedingt wieder nach unten klappen zu wollen...


Erleichtert, dass er etwas Flüssigkeit zu sich genommen hatte, entfuhr mir ein kleines Seufzen.

"Es tut mir leid...", flüsterte ich danach direkt wieder.

Mit vor Schuldgefühl nur so triefenden Augen guckte ich den Schwarzhaarigen an.


Dieser war nicht mal ansatzweise in der Lage den Blickkontakt zu erwidern.

"Schlafen...", entwich es ihm nur, anstatt auf meine Entschuldigung zu reagieren.

Schwach sackte er dabei in sich zusammen.


Wissend, dass das allein mein Verdienst war, wurde das Drücken in meinem Herzen nur noch stärker.

"Hasst du mich....?...", wollte ich vorsichtig wissen, während ich dafür sorgte, dass er ordentlich lag.

Nicht, dass ich in seinem Zustand mit einer Antwort rechnete...

Wahrscheinlich hatte Kookies Kopf die Arbeit für heute vollständig eingestellt.

Trotzdem kam es mir ganz von selbst über die Lippen...

Die Besorgnis.

Die Angst.

Kookie bedeutete mir so unfassbar viel...

Die Vorstellung, es gleich am ersten Tag kaputt gemacht zu haben, ließ alles in mir verkümmern.


In gedämpfter Entspannung atmete der Schwarzhaarige aus, während ich die Bettdecke über ihn zog.

Danach machte er etwas, das wie ein Kopfschütteln aussah.

Als würde er spüren, wie dringend ich eine Antwort gebraucht hatte...

"Lass uns...", seine Augen waren beits geschlossen.

Seine Stimme kraftlos.

"...morgen reden...", brachte er noch zustande.


Danach war er weg.

Tief im erschöpften Land der Träume versunken.



In stiller Verwunderung schaute ich ihn an.

Den schlafenden Menschen neben mir...


"Kookie...", entwich es mir voller Zuneigung, während ich mich fragte, was mich mehr aus der Bahn geworfen hatte.

Seine Bestätigung, dass er mich nicht hasste, obwohl ich ihm gerade fast das Leben ausgesaugt hatte...

...oder die Tatsache, dass seine Hand gerade auf meiner lag.

Er hatte danach gegriffen, bevor er eingeschlafen war.


Unfähig auch nur eines dieser beiden Ereignisse zu verarbeiten, schaute ich den Schwarzhaarigen an.

Meine Mundwinkel taten ein bisschen weh, weil ich so breit lächelte.

Gleichzeitig drohte mein Herz jede Sekunde vor Wärme überzulaufen.


"Kookie...", flüsterte ich erneut, weil ich nicht fassen konnte, dass er wirklich hier war.

Obwohl ich selten schlief, kam ich nicht umhin, das hier für einen Traum zu halten.

Alleine, was Kookie gerade gesagt hatte...

Dass wir "morgen darüber reden sollten"...

Morgen.

Die bloße Vorstellung, dass ich mehr als eine Nacht mit ihm verbringen durfte, machte mich überglücklich.

Nach all der Zeit, in der ich ihn nur aus der Ferne hatten sehen dürfen...


"Endlich...", flüsterte ich, während ich mich vorsichtig neben ihn legte.

"Endlich bist du bei mir...", sanft verschränkte ich unsere Finger miteinander.


Bis vorhin hatte der Gedanke, dass Kookie zu mir kommen könnte, mir noch wahnsinnige Angst gemacht.

Seit er das erste Mal an der Grenze aufgetaucht war, hatte ich es gespürt...

Diese Verbindung.

Stärker und überwältigender als alles, was ich zuvor erlebt hatte.


Von einem Moment auf den nächsten hatte er die komplette Kontrolle über meinen Kopf erlangt.

Ständig hatte ich an ihn gedacht...

Jedes Mal, wenn ich meine Augen geschlossen hatte, hatte ich sein Gesicht gesehen.

Kookie war überall gewesen.

Ich hatte mir nicht erklären können, wieso...

Trotzdem war das Gefühl immer intensiver geworden.


Jedes Mal, wenn er wiedergekommen war, hatte ich einen kleinen Kampf in meinem Inneren gespürt.

Ein Teil von mir hatte sich wahnsinnig darüber gefreut, ihn zu sehen.

Immer, wenn er gegangen war, hatte dieser Teil sich gewünscht, dass er wiederkam.

Dass er zu mir kam.

Nie zuvor hatte ich mich so sehr nach jemandem gesehnt...


Gleichzeitig hatte ich natürlich nicht vergessen, warum Menschen normalerweise zu mir kamen.

Was sie in die Nähe der Grenze trieb...

Deshalb war ich nicht umhin gekommen, mir Sorgen zu machen.

Jedes Mal, wenn Kookie wiederbekommen war, hatte mein Herz gedrückt.

Ich hatte mich gefragt, was ihn quälte.

War immer ein bisschen erleichtert gewesen, wenn er sich doch wieder umgedreht hatte.


Obwohl ich ihn immer nur aus der Ferne gesehen hatte, hatte der Schwarzhaarige mir unfassbar viel bedeutet.

Die Vorstellung, dass ausgerechnet dieser eine, besondere Mensch all die schrecklichen Dinge fühlen könnte, die die Leute sonst zu mir brachten, hatte mich fast zerrissen.


Als er die Grenze heute tatsächlich übertreten hatte, war mir das Herz stehen geblieben.

Ich hatte Angst gehabt.

Angst um ihn...

Darum, dass es ihm nicht gut gehen könnte.


Wenn ich nur gewusst hätte....



Voller Verliebtheit betrachtete ich sein schlafendes Gesicht.

Wenn ich nur gewusst hätte, dass er gar nicht deshalb hergekommen war...


Allein bei dem Gedanken an seine Worte von vorhin, erwachten die Schmetterlinge in meinem Bauch erneut zum Leben.

"Kookie...", verließ es dankbar meine Lippen, während ich ihm ein paar seiner pechfarbenen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich.

Meine andere Hand lag immer noch in seiner.

Im Traum dachte ich nicht daran, diese loszulassen.


Das letzte Mal, dass jemand meine Hand gehalten hatte, war so unfassbar lange her...

Ich hatte ganz vergessen, wie es sich anfühlte.

Wie schön es war...

Wie sicher.


Ich spürte das Kribbeln, welches sich von meinen Fingerspitzen durch meinen ganzen Körper zog.

Den Hauch Nervosität.

Das Gefühl von etwas ungewohntem.

Etwas neuem.



Immer weiter zuckten meine Mundwinkel nach oben, während ich an Kookie heranrückte.

Nur ein kleines bisschen.

Nur um seine Nähe noch etwas besser spüren zu können...


Kurz schloss ich meine Augen und genoss den Moment.

Die Wärme, die von meinem Gegenüber ausging.

Das kleine Gefühl der Verbundenheit an unseren Händen.


Mein Bauch kribbelte, als die Erinnerungen an gerade eben wiederkamen.

Obwohl der Großteil meiner Sinne damit beschäftigt gewesen war, in der berauschenden Wirkung von Kookies Blut zu versinken, hatte ich den Rest trotzdem mitbekommen.

Seine Worte...

Seine Berührungen...


Gänzlich unbekannte Gefühle machten sich in mir breit, während ich daran dachte, wie sanft seine Hände über meinen Körper gestrichen hatten.

Wie liebevoll er über meinen Kopf gestreichelt hatte.


Falls mich schonmal jemand hatte so fühlen lassen, war es viel zu lange her.

Ich hatte es vergessen...

Mich einfach daran gewöhnt, immer alleine zu sein.


Bis heute hatte ich mir erfolgreich einreden können, dass es nicht schlimm gewesen war.

Bis ich erfahren hatte, wie Kookies Nähe sich anfühlte, war ich okay damit gewesen, ihn nur aus der Ferne zu sehen...



Voller Zuneigung zuckten meine Augen über Kookies Mimik.

Er wirkte so friedlich...

Gänzlich entspannt.


Während ich spürte, wie diese Ruhe auf mich überging, kam ich nicht umhin, mir zu wünschen, dass ich diesen wundervollen Anblick noch viel häufiger genießen durfte.


Natürlich hatte ich es ernst gemeint, als ich Kookie angeboten hatte, dass er jederzeit gehen durfte.

Es war nicht meine Absicht, ihn zu irgendwas zu zwingen.


Trotzdem konnten die Dinge, die man meinte und die, die man sich wünschte, vollends verschieden sein...



Ich war so sehr damit beschäftigt mein Gegenüber zu bewundern, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich immer mehr an ihn heran rückte.

Viel zu versunken war ich in seinem wunderschönen Äußeren...

In der angenehmen Wirkung seiner Präsenz...


Erst als ich irgendwann ausversehen seinen Arm berührte, holte es mich zurück in die Realität.

Hitze stieg mir in die Wangen, kaum dass mir bewusst wurde, wie sehr ich Kookie auf die Pelle gerückt war.

Ich wollte mich von ihm entfernen.

Ihm etwas Freiraum geben.

Allerdings...


Riesengroß wurden meine Augen, während ich in sein nur Zentimeter entferntes Gesicht schaute.

...wollte mein Körper sich gerade nicht so richtig bewegen.


Unfähig, zu verarbeiten, was es in mir auflöste, so nah bei ihm zu sein, blieb ich eine Weile so.

Mein Herz raste...

Schneller und aufgeregter als in den letzten zwei Jahrhunderten zusammen.


Es wurde gänzlich verrückt, als Kookie plötzlich sei Arm um mich legte.

"Jiminie...", entwich es ihm schlafend.

Gleichzeitig zog er mich an sich heran.

Unsere Körper berührten sich...


Ich konnte förmlich spüren, wie mein Inneres seine Arbeit einstellte.

Einen Moment lang war ich wie erstarrt...

Nicht in der Lage zu verarbeiten, was hier passierte.


Es war wie mit dem Händchenhalten.

Nur schlimmer.

Seit viel zu vielen Ewigkeiten war mir niemand mehr so nah gewesen...

Ich war nicht sicher, ob mich überhaupt schonmal jemand so in den Arm genommen hatte.

So behutsam...

So liebevoll.


Wellen unbekannter Geborgenheit überkamen mich, während mein Körper ein wenig zu zittern begann.

Ich war wahnsinnig überfordert.

Gleichzeitig so unfassbar glücklich...


Stumm stiegen die Tränen zurück in meine Augen, als die Entspannung meine Nerven übernahm.

"Kookie...", wisperte ich.

In gerührter Fassungslosigkeit bebte meine Stimme.

"Kookie...", wiederholte ich.


Während ich mich an ihn kuschelte, überkam es mich wie ein wolkig weicher Schauer...

Die Erkenntnis, dass sich noch nie etwas so richtig angefühlt hatte.

Noch nie in meinem viel zu langen, nicht wirklich lebendigen Leben...



Ich konnte gar nicht glauben, dass ich all das hier fühlen durfte.

Vorsichtig vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust.


Es war hundert Mal zu schön, um wahr zu sein.

Hundert Mal zu angenehm.

Hundert Mal zu warm.



Stumm rann eine einzelne Träne meine Wange herab, während ich meine Augen schloss.


Wahrscheinlich war es das erste Mal...


Meine Hand griff sich in seinem Oberteil fest.


....dass ich aus diesem Grund weinte.



"Danke, Kookie..."



"Danke..."



Sooo.
Viel zu frühes Update, dafür dass das hier ein Nacht-Kapitel ist.
Aber naja ^^"
Soweit ich das mitbekomme lesen viele Leute die Kapitel eh nicht direkt, wenn sie geupdated werden.
Außerdem gehen mein Freund und ich nachher zu einem alten Schulfreund von uns, um Fotos zu machen.
Und ich weiß, wie das läuft.
Vor keine Ahnung wann Uhr nachts kommen wir da nicht mehr weg xD
Da ich euch nicht noch einen Tag auf das Kapitel warten lassen wollte, hab ich beschlossen, es einfach jetzt schon hochzuladen ^^

Dieses Kapitel uff...
Ihr wollt nicht wissen, wie oft ich mich da ran setzen musste.
Es ist so lang.
Aber well, Jimin hat halt auch wirklich viel zu erklären. ^^"
(Soulmate-Things, you know xD)

Als ich das Kapitel fertig bekommen hab, hab ich mich mit einer Freundin getroffen.
Like...während ich das Kapitel fertig bekommen hab.
Ich wollte im Zug die letzten Zeilen schreiben, hab es nicht geschafft, weil es zu viel war und als ich dann bei der Freundin angekommen bin, war ich so:
"Ich muss dieses Kapitel bei dir zu Hause noch fertig schreiben, weil I swear, sonst werfe ich mein Handy weg. ES MUSS ENDLICH ENDEN!!"
Ich ähm...ja.
Ich werde sehr schnell sehr frustriert, wenn ich mich zu oft an Kapitel ransetzen muss. xD

Pls tell me how you liked it <3
Wie findet ihr Jimins Sicht der Dinge?
Sind die Ereignisse jetzt schon etwas klarer oder braucht es noch?
Ich hoffe es war nicht zu viel Input x3

Have a nice day~

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