Kapitel 7

"Lost my Mind"- Alice Kristiansen

https://youtu.be/lPO35nem7sQ

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Jimin schluckte kurz.

Er schaute mich an, bevor er nickte.

"Okay...", flüsterte er leise.


Meine Herzfrequenz brachte mich fast um, als er anschließend näher an mich heranrückte.


Einen Moment lang schienen seine inzwischen rot leuchtenden Augen sich gar nicht mehr aus meinen lösen zu wollen.

So lange, bis mein Hals plötzlich interessanter zu sein schien.

Fast schon hungrig blieb Jimins Blick daran hängen.



"Das...", kurz öffnete er seinen Mund, um seinen heraustretenden Fangzähnen Platz zu machen.

"Das könnte ein bisschen wehtun...", murmelte er leise.

Vorsichtig schob er den Kragen von meinem Oberteil beiseite.


Ich erschauderte, als ich seine Berührung spürte.

Ebenso seinen Atem, welcher auf die Stelle zwischen meinem Hals und meiner Schulter traf.

Ein perfekter Kontrast zwischen Kälte und Hitze...


Ihm noch ein bisschen mehr Platz machend, legte ich meinen Kopf zur Seite.

Genoss das Kribbeln in meinem Inneren.


Aus irgendeinem Grund konnte ich kaum erwarten, dass es losging.

Der Gedanke, Jimin von mir trinken zu lassen, kam mir beängstigend richtig vor...



Langsam lehnte der Blonde sich nach vorn.

Seine Hände hatte er auf meinen Schultern abgelegt.


Obwohl es noch überhaupt nicht angefangen hatte, übermannten mich die Gefühle bereits.

Jeder noch so kleine Funken dieser Nähe kam mir kostbar vor.

Wie etwas, was ich nie wieder verlieren wollte.


Bis heute hatte ich keine Ahnung gehabt, dass ich in der Lage war, so viele Emotionen zu empfinden...



Ein letztes Mal atmete ich zittrig durch, bevor ich meine Augen schloss.


Jimin tat es mir gleich.

Ich spürte das kleine Beben in seinen Fingerspitzen, als er seinen Mund öffnete.

Auch seine Lider klappten nach unten.


"Jungkook....", flüsterte er noch.

Mit so viel überwältigtem Unglauben in der Stimme, als könne er gar nicht fassen, meinen Namen auszusprechen.


Mein Inneres spielte komplett verrückt.



Es stoppte, als Jimin zubiss.

"Hng..!", überrumpelt keuchte ich auf, als seine Zähne sich in meine Haut bohrten.


Einen Moment lang erstarrte mein Körper vor Schmerz.


Es war anders als alles, was ich bisher kannte.

Tiefer.

Bedrohlicher.

Als würde mein Körper wissen, dass das hier lebensgefährlich war.

Dass es von jetzt an jede Sekunde zu spät sein könnte.

Dass es nicht mehr in meiner Hand lag.


Unerklärlicherweise...

Von mir selbst irritiert zuckten meine Augenbrauen zusammen.

...war mir das gerade vollkommen egal.


Mein Körper spürte die Gefahr...

Mein Kopf blendete sie aus.



"Jimin...", flüsterte ich, während ich eine Hand an seinen Hinterkopf legte.

Ich dachte gar nicht darüber nach.

Komplett intuitiv wollte ich ihn in dieser bittersüßen Sünde bestärken...


Ich konnte fühlen, wie ein Teil der Anspannung aus Jimins Körper wich, als er meine Berührung spürte.

Noch mehr als ich ein wenig durch seine Haare streichelte...

Es war als würden kleine Blitze durch meine Fingerspitzen zucken.


Diese wurden nur stärker, als Jimin zu trinken begann.

Erst zögerlich...

Dann immer mehr.


Es war sonderbar...

Fremd.


Trotzdem irgendwie...

Heiser atmete ich aus.

...gar nicht so schlimm.


Eher im Gegenteil...



Gerade war ich dabei, mich der elektrisierenden Wirkung hinzugeben, die all das hier auf mich hatte, als Jimins Griff an meinen Schultern auf einmal fester wurde.

"Hmh...-~", ihm entfuhr ein halb lustvolles, halb angestrengtes Stöhnen.


"Jungkook, du...", Nebel lag in seiner Stimme, als er sich plötzlich von mir löste.


"Du...", triefend rot schimmerten seine Seelenspiegel mich an.

Erschreckend...

Gierig...


"Du schmeckst gut...", seufzte er rauchig.


Ich konnte förmlich sehen, wie Jimins Ausdruck sich veränderte.

Als hätte man einen Schalter umgelegt.


Alles weitere ging ganz schnell.



"HNG!!", gleichermaßen vor Überraschung und Schmerz zuckte ich zusammen, als Jimin mir seine Zähne förmlich in den Hals rammte.

Von der Zärtlichkeit war nicht mehr viel übrig.

Auch seine Zurückhaltung schien verflogen.


Noch bevor ich mich versehen hatte, hatte er wieder angefangen mir das Blut aus dem Körper zu saugen.

Diesmal deutlich durstiger.

Unwillig, von mir abzulassen, bohrten seine Nägel sich in meine Arme.


Als hätte eine fremde Macht von ihm Besitz ergriffen...



Ich brauchte einen Moment.

In panischer Überforderung blinzelte ich, während ich versuchte, Jimins Energiewechsel zu verarbeiten.


Die Dunkelheit, die ich vorhin gesehen hatte...


Jetzt spürte ich sie.



"Jimin...", entwich es mir ganz von selbst.

Nach Halt suchend vergriffen meine Hände sich auf der Rückenseite seines Oberteils.

Mein Kopf war voll mit ihm...

Seit ich ihn damals zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er alles andere verdrängt.


Ohne eine einzige Überlegung drückte ich ihn an mich.

Ein bisschen, als würde ich ihn umarmen.


Alles in mir schrie nach Flucht.

Meine Überlebensinstinkte brüllten mich an.


Ich hörte sie kaum...



"Jimin...", wiederholte ich.

Zärtlich strich ich über seinen Rücken.


Ich hatte keine Ahnung, was ich hier tat...

Wieso ich die Person, die gerade wortwörtlich dabei war, mir das Leben auszusaugen, in ihrem Tun bestärken wollte.


"Jiminie...", verließ der Spitzname ganz von selbst meine Lippen.


Ich hatte keine Erklärung.

Nichts, was auch nur ansatzweise Logik-zugänglich war.


Ich wusste nicht, wieso ich hier war.

Wieso ich um Biss gebeten hatte.

Warum ich jetzt nicht weglaufen wollte...


Alles was ich hatte, war dieses Gefühl...

"Ich hab keine Angst vor dir, Jiminie...", hauchte ich in sein Ohr.

Das Gefühl, dass es richtig war, bei ihm zu sein...

Meine Stimme klang so schwach, wie ich mich fühlte.

Dass ich nirgendwo anders sein sollte...



Kaum waren meine Worte bei ihm angekommen, hielt Jimin inne.

Einen Moment lang stockte er.


Obwohl er seine Zähne nicht aus meinem Hals löste, spürte ich es...

Die Veränderung.


Jimin Griff wurde lockerer.

Seine Haltung entspannter.


Gleichzeitig war er wie versteinert.



Liebevoll zuckten meine Mundwinkel nach oben.

Alleine, dass meine Worte eine Wirkung gehabt hatten, machte mich unfassbar glücklich.

Als würde Jimin mir sagen, dass ich nicht alleine mit meinen Gefühlen war...


Lächelnd schloss ich meine Augen.

"Jiminie...", wisperte ich erneut.

Vorsichtig legte ich meine Hand an seinen Kopf, bevor ich mich nach hinten auf die Matratze sinken ließ.

Ich hatte nicht mehr genug Kraft, um aufrecht zu sitzen.

Noch viel weniger, um dem Druck entgegenzuwirken, den Jimins Körper auf meinen ausübte.



Unsere neue Position nicht kommentierend, blieb der Blonde eine Weile lang still.

Seine Hände zitterten, als er zu sprechen ansetzte.

"Kookie...", verließ es fast lautlos seine Lippen.

"Kookie, ich...", etwas hilflos glitt seine Zunge über die Stelle, an der er sich bis eben festgebissen hatte.

"Ich...", seine Zähne streiften meine Haut.


"....will mehr...", wimmerte er.

Die Dunkelheit war zurück in seine Stimme gekehrt.

Der Hunger.


Trotzdem klang Jimin ziemlich aufgelöst...

Widerwillig.



Ich konnte fühlen, wie mein Herz einen kleinen Schlag aussetzte.

Kurz darauf raste es.

Ganz von selbst legte sich ein Lächeln auf meine Lippen.


Ich wusste nicht, worüber ich mich mehr freute.

Darüber, dass Jimin meine kleine Spitznamen-Geste sofort erwidert hatte...

...oder darüber, dass er noch nicht wieder zugebissen hatte, obwohl alles in ihm danach zu schreien schien.


Von beidem gleichermaßen beflügelt atmete ich aus.

"Ist okay, Jiminie...", murmelte ich schwach, während ich meinen Kopf zur Seite neigte, um ihm meine Erlaubnis zu geben.

Ich fühlte mich noch nicht, als wäre es jede Sekunde zu spät.


Und selbst wenn...

Heiser verließ die Luft meine Lungen, als ich kurz darauf wieder seine Fänge in mir spürte.

Selbst wenn, würde ich nichts bereuen.


"Jiminie...", flüsterte ich.

Wie könnte ich auch?...


Etwas benommen strichen meine Handflächen seine Seiten entlang.

Über seinen Rücken...

Erneut fuhr ich durch seine unfassbar weichen Haarsträhnen.


Ich hatte so viel mehr bekommen, als ich erwartet hatte.

Jimins zutraulich Art...

Sein Lächeln...

Allein, wie er gerade auf mir lag...

In seliger Befriedigung murmelte er seinen gerade erst für mich erfundenen Spitznamen, während er weitertrank.



Schwerfällig klappten meine Augenlider nach unten.


Diese Nacht war perfekt...

Alles, was ich je gewollt hatte.


Ich spürte, wie mir schwummrig wurde.

Wie sich eine völlig neue Art von Taubheit in mir ausbreitete.


Ein Teil von mir war bereit, diese anzunehmen.

Einfach mit den Dingen zufrieden zu sein, die heute passiert waren. 


Es war der selbe Teil, der mich damals dazu gebracht hatte, zum ersten Mal die Grenze aufzusuchen.

Der Teil, der schon viel zu oft die Kontrolle gehabt hatte.


Der Teil...



Angestrengt versuchte ich meine Augen zu öffnen.


...der heute so schwach war, wie nie zuvor.



"Jiminie...", setzte ich an.

Meine Stimme klang kraftlos.

Als würde meine Seele jederzeit meinen Körper verlassen.


Trotzdem spürte ich so eine sonderbare Stärke in mir...

Den fast schon überwältigenden Willen, nicht einfach loszulassen.



"Jiminie...", versuchte ich es nochmal, weil er nicht reagierte.


Ich wusste, dass es seinetwegen war.


"Bitte..."


Loslassen, würde bedeuten, nicht noch länger bei ihm sein zu können.

Ihn zurückzulassen, in diesem riesigen, leeren Anwesen.

Bei all den vergeblich Wärme spendenden Decken...


Der bloße Gedanke sorgte dafür, dass alles in mir sich vor Widerwillen zusammenzog.



Nie zuvor...


"Stopp...!"



... hatte ich so dringend leben wollen.



Soooo...
Erster Biss. ^^"

Don't the hell ask me why, aber ich bin schon wieder so krass unzufrieden mit diesem Kapitel, omg...
Ich hab das Gefühl, es verlernt zu haben, so richtig schön deepe, moody Kapitel zu schreiben.
(Also z.B. bei Smut oder jetzt wie hier bei dem Biss)
Gawd ._.

Maybe ist das aber auch nur schlechte Laune u. Stress, der da aus mir spricht.
Ich hing die letzte Stunde über an einer Uniaufgabe, die ich bis Ende nächster Woche gemacht haben muss, um zur Prüfung zugelassen zu werden und hab 50 Minuten davon nach einem Wert gesucht, den ich brauche, um aufs Ergebnis zu kommen, für den aber beim besten Willen nicht die Dinge gegeben sind, um ihn auszurechnen. Geschweige denn, dass er gegeben wäre.
I just feel veeeery stupid und wollte dann jetzt aber wenigstens noch hochladen, weil ich den Rest des Abends über im Kino bin.
Grr.
Einfach grr.
Immer diese Tage, die eigentlich echt schön sein sollten und dann voll vor den Baum gehen. >_>

Aber gut, genug gemeckert.
(Entschuldigung, dass ihr das jetzt abbekommen habt ^^")

Möchtet ihr mir vielleicht trotzdem sagen, wie ihr das Kapitel fandet?
Ob es euch moody vorkam und ob man gut versinken konnte?
Gerade wenn ich selbst nicht wirklich zufrieden mit einem Kapitel bin, hilft mir eure Meinung sehr <3

Ich hoffe euer Tag war besser als meiner <3

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