Kapitel 37
"I love you" - Kris Bowers
https://youtu.be/ZnZ-_a1yl1o
Tut euch selbst einen Gefallen und hört euch die Empfehlung beim lesen an.
Sie macht alles nur noch schöner und fluffier <3
_______
Jimin Pov
Müde blinzelte ich, als ich am nächsten Morgen zu mir kam.
Der bloße Gedanke, dass ich nicht gewusst hatte, wie "müde sein" sich anfühlte, bevor Kookie in mein Leben getreten war, zauberte ein kleines Lächeln auf meine Lippen.
Tief sog ich seinen Geruch ein, bevor ich meine Augen wieder schloss und mich an ihn kuschelte.
Ich genoss seine Wärme...
Das Gefühl seiner Haut an meiner...
Nach dem Terror, der gestern meinen Kopf dominiert hatte, hatte ein Teil von mir nicht geglaubt, dass ich diese Eindrücke jemals wieder wahrnehmen würde.
Ich konnte immer noch kaum glauben, dass Kookie bei mir geblieben war.
Nicht, dass ich ihm wirklich unterstellt hatte, dass er plötzlich Reißaus nehmen würde...
Inzwischen kannte ich Kookie gut genug, um zu wissen, dass er anders war.
Dass ihn Dinge nicht verschreckten, die andere schon mehrfach zum Flüchten gebracht hätten.
Alleine dass er an unserem ersten Abend gewollt hatte, dass ich ihn biss...
Dass er es danach immer wieder gewollt hatte.
Egal welche Seite von mir ich ihm gezeigt hatte...
Egal wie sehr ich mich für diese gehasst hatte...
Kookie hatte sie alle angenommen.
Immer und immer wieder...
Entsprechend hatte es gar keinen Grund gegeben, solche Angst zu haben.
Trotzdem war sie da gewesen...
Dunkel und erbarmungslos.
Ich hatte nie zuvor ausgesprochen, was ich gestern ausgesprochen hatte.
Die letzten zweihundert Jahre lang hatte ich einfach damit gelebt...
Mit den Schuldgefühlen.
Den Bildern in meinem Kopf.
Nach all der Zeit waren sie mir natürlich vorgekommen...
Wie ein dumpfes Drücken, welches die Welt permanent mit einem Grauschleier belegt hatte.
Ich hatte gedacht, dass es okay war, dass meine Welt ihren Glanz verloren hatte.
Dass sie eigentlich nie wirklich welchen gehabt hatte.
Ich hatte gedacht, dass es einfach so sein sollte.
Bis vor etwas über einem Monat hatte ich so gedacht...
Ganz von selbst zogen meine Mundwinkel sich nach oben, als ich daran dachte, was Kookie gestern zu mir gesagt hatte.
Was für drei wunderschöne Worte seine Lippen verlassen hatten.
Zwar wusste ich nicht so wirklich, wohin damit...
Reinblüter und ihre Familien waren nicht unbedingt für ihre Warmherzigkeit bekannt.
Entsprechend hatte ich sie nie wirklich erfahren...
Die "Liebe".
Bis gestern hatte ich nicht gewusst, dass drei kleine Worte mein untotes Herz derart zum Rasen bringen konnten...
Es war eines der vielen Dinge, die Kookie in mein Leben gebracht hatte.
Eines der vielen Dinge, die seit einem Monat dafür sorgten, dass meine Welt nicht mehr so grau war.
Seit Kookie da war, hatte sie so viele Farben erhalten...
Ich erkannte mein kleines Universum kaum wieder.
Wahrscheinlich war die Angst vor der ehemaligen Farblosigkeit so groß gewesen, dass sie sich jeder Logik entzogen hatte.
Ein Teil von mir hatte fest daran geglaubt, dass ich Kookie verlieren würde, wenn ich ihm von meiner Familie erzählen würde.
Davon, dass ich ausnahmslos jeden verloren hatte.
Erst als Kookie mich in den Arm genommen hatte, war ich stark genug gewesen, um den Stimmen in meinem Kopf zu widersprechen.
Nicht erst gestern hatte ich es in Kookies Berührungen gespürt...
In seinen Küssen...
Eigentlich hatte ich vorher schon gewusst, dass er bei mir bleiben wollte.
Dass er in mir etwas gefunden hatte, was er sein Leben lang gesucht hatte.
Ich hatte es gewusst...
Trotzdem hatte ich es nie ganz verstanden.
Bis gestern hatte es gedauert.
Es hatte Kookies Verständnis gebraucht.
Seine Warmherzigkeit.
All die Dinge, die ich mein Leben lang gesucht hatte.
Ich hatte in meine eigene Hölle gemusst, um zu verstehen, dass auch ich bereits fündig geworden war...
Dass es wirklich nichts gab, was Kookie dazu bringen könnte, mich zu verlassen.
Das einzige, was dieser wunderschönen Theorie im Weg stand, war Kookies Sterblichkeit.
Die einzige Sache, die ihn mir wegnehmen konnte.
Die Zeit.
Schwach lächelte ich, als mir bewusst wurde, dass selbst diese nach gestern nicht mehr so beängstigend wirkte.
Für Menschen war der Tod endgültig.
Unumgänglich.
Die einzige Sicherheit, die ihr Leben zu bieten hatte.
Sie hatte mir Angst gemacht...
Diese Sicherheit, die mir nie zuteilwerden würde.
Bis gestern war das einzige, dem ich mir hatte sicher sein können, die Ewigkeit gewesen.
Die wohl ungewisseste Sache im ganzen Universum.
Doch jetzt...
Immer wohliger kuschelte ich mich an Kookie.
Immer wieder hallte es in meinem Kopf wieder.
Sein "ich liebe dich".
Jetzt war sie mir nicht mehr unbekannt...
Die Sicherheit.
Plötzlich war sie nicht mehr so beängstigend.
Eher im Gegenteil...
Stumm klopfte mein Herz vor sich hin, während ich die Wärme in meinem Inneren genoss.
Die wunderschöne Gewissheit, dass Kookie und ich glücklich sein würden.
Ich wusste nicht auf welchem Weg.
Ich wusste nicht wie lange.
Aber ich wusste, dass es so sein würde.
Dass es vielleicht sogar jetzt schon so war...
Manchmal befanden sich die Dinge, die man am verzweifelsten suchte, direkt vor einem.
Kaum erklang sein müdes Grummeln über mir, schaute ich nach oben.
Man musste nur genau genug hinschauen...
"Guten Morgen~", begrüßte ich das Bewusstsein des Schwarzhaarigen mit weicher Stimme.
Kookie blinzelte ein paar Mal schwerfällig.
Kaum dass seine Augen mich erkannt hatten, zuckten seine Mundwinkel nach oben.
"Jiminie...", entwich es ihm mit vor Müdigkeit noch ganz kratziger Stimme.
Trotzdem lag bereits so viel Zuneigung darin...
Ich spürte sie, als er mich kurz zu sich zog, um mir einen guten-Morgen-Kuss auf den Mund zu drücken.
Kaum fühlte ich Kookies Lippen auf meinen, setzte mein Herz einen Schlag aus.
In mir stieg das Bedürfnis auf, es noch weiter auszureizen.
Wieder gut zu machen, dass es gestern früh bei einem so flüchtigen Kuss geblieben war.
Allerdings kam ich gar nicht dazu.
Kookie schien fest entschlossen, den anderen Entzug aufzuarbeiten, der gestern früh entstanden war.
"Jiminie...", murmelte er erneut, während er mich an sich zog.
Sein Arm schlang sich noch fester um meine Taille.
Als würde er nie wieder loslassen wollen...
Von diesem Gefühl beflügelt, lächelte ich.
"Kookie...", verließ es wohlig meine Lippen, während ich mich an seine Brust kuschelte.
Erneut sog ich seinen Geruch ein.
Ich war so unbeschreiblich dankbar, dass er bei mir war...
Wunderschöne kleine Ewigkeiten lang blieben wir so.
Beide ruhig vor uns hin atmend.
Einfach die Nähe des anderen genießend.
"Wie fühlst du dich?", fragte Kookie irgendwann in die Stille des Schlafzimmers.
In sanfter Nachdenklichkeit fuhren seine Fingerspitzen durch meine Haare.
Ich ließ mir ein wohliges Seufzen von seinen Berührungen entlocken, bevor ich zu lächeln begann.
"Besser...", flüsterte ich.
Ich strich mit meiner Nase über seine Brust.
"Viel besser...", korrigierte ich mich.
Bis gestern waren meine Gedanken so düster gewesen...
Voller Gewitterwolken, die ohne jede Vorankündigung aufgezogen waren.
Dagegen konnte ich gerade förmlich spüren, wie klar der Himmel in meinem Kopf war.
Keine Wolken in Sicht...
"Und du?", fragte ich, während ich noch ein bisschen an Kookie heranrückte.
"Wie fühlst du dich?"
Die letzten Tage mit mir mussten unfassbar anstrengend für ihn gewesen sein...
Der Schwarzhaarige lächelte.
Weich drückte er einen Kuss auf meinen Kopf, bevor er sich in meine Haare kuschelte.
"Bei dir gehts mir gut...", antwortete er schließlich einfach.
Dabei lag so viel schläfrige Aufrichtigkeit in seiner Stimme...
Als wäre diese Antwort für ihn so selbstverständlich wie atmen.
Mein Herz wollte sich gar nicht mehr beruhigen...
Ganz im Gegensatz zum Rest meines Körpers.
Zu wissen, dass es Kookie trotz dem Drama der letzten Tage gut ging, ließ mich entspannen.
Wie flüssiger Balsam zog sie sich durch meine Nervenbahnen.
Die Gewissheit, dass es niemals wieder so schlimm werden konnte, wie gestern.
Egal, was Kookie und ich in Zukunft besprechen würden.
Egal, was wir übereinander erfahren würden.
Tiefgreifender würde es nicht mehr werden.
Die Mauern waren gefallen...
Genauso endgültig, wie heilsam.
Ich hatte nicht geglaubt, dass ich im Laufe meiner Ewigkeit einmal fühlen würde, was ich jetzt fühlte.
Diese wunderschöne, friedliche Ruhe...
Seit Kookie zu mir gekommen war, hatte sie sich Stück für Stück in mein Herz geschlichen.
So lange, bis sie es inzwischen komplett eingenommen hatte...
Immer schwerer wurde mein Körper, während diese Erkenntnis sackte.
Ich spürte, wie ich dösig wurde.
Eingehüllt von dem weichen Schleier, den Kookies Nähe herbeizauberte.
Meinem Gegenüber schien es ähnlich zu gehen.
Seine Augen waren bereits geschlossen, während seine Atmung gleichmäßig ging.
Auch er ließ sich von der Ruhe einnehmen.
Zog mich so nah an sich, dass kein Blatt mehr zwischen uns gepasst hätte.
Pure Wärme breitete sich in meinem Inneren aus, als ich Kookies Stimme an meinem Ohr vernahm.
"Ich liebe dich, Jiminie...", flüsterte er.
Dass er sich dabei bereits hörbar im Halbschlaf befand, machte es nur noch besser...
Wie auf Knopfdruck erhitzten meine Wangen sich.
Ich spürte wie meine Mundwinkel sich verselbstständigten, während meine Herzfrequenz gleich noch ein bisschen mehr durchdrehte.
Es war so verrückt...
Magisch geradezu, was diese Worte in mir auslösten.
Entspannt schloss auch ich meine Augen, während ich es auf mich wirken ließ.
Dieses kleine Bedürfnis in meinem Inneren...
Diesen Impuls, Kookies Worte zu erwidern.
Ich hatte ihn gestern schon gespürt...
Direkt nachdem Kookie es das erste Mal ausgesprochen hatte.
Trotzdem war es mir nicht über die Lippen gekommen...
Ich konnte nichts aussprechen, was ich nicht verstand.
Schon gar nicht mit der Gewissheit, mit der Kookie es getan hatte.
Ich fühlte mich nicht bereit dafür.
Wusste nicht, ob und wann es so sein würde...
Entsprechend befremdlich war mein Bedürfnis "Ich dich auch.", zu sagen.
Es brachte mich ein wenig durcheinander...
Ließ mich gleichzeitig fühlen, als würde ich schweben.
Kookies Geständnis erwidern zu wollen, fühlte sich schön an.
Besonders, weil er gesagt hatte, dass es nicht schlimm war, wenn ich noch Zeit brauchte.
Mit ihm war alles...
Meine Mundwinkel taten fast weh, so breit lächelte ich.
...so durch und durch schön.
Schöner, als ich jemals zu träumen gewagt hatte...
"Kookie...", verließ es voller Zuneigung meine Lippen.
Ich dachte an die Worte, die er vorgestern unter der Dusche gesagt hatte.
Die Worte, die mich dazu gebracht hatten, ihm von meiner Familie erzählen zu wollen.
Die Worte, über die ich unbedingt noch mit ihm sprechen wollte.
Die Worte, die sich nun...
"Kookie, ich..."
...wo ich endlich wusste, was "Sicherheit" bedeutete...
"Ich will auch..."
...gänzlich verselbstständigt hatten.
"...für immer bei dir sein..."
Hello hello~
Help me, dieses Update hat ja mal so viel mehr Zeit in Anspruch genommen, als eigentlich geplant. ^^"
Aber here it is~
Und prove me wrong, aber wenn das kein absolutes Wohlfühl-Kapitel ist, dann weiß ich auch nicht weiter ^-^
Wie fandet ihr das Kapitel?
Was hat es in euch ausgelöst?
Pls let me know <3
Btw hatte ich tatsächlich schon vor zwei Wochen mit diesem Kapitel angefangen.
Ich hatte es nicht fertig geschrieben einerseits, weil es mir gesundheitlich nicht so gut ging.
Andererseits aber auch, weil ich die Musikempfehlung, die ich zu diesem Zeitpunkt hatte, noch nicht so gefühlt hab.
Und guess what?
Ich konnte die Musikempfehlung nicht fühlen, weil die perfekte Musikempfehlung erst noch auf mich gewartet hat. x3
Gestern und heute hab ich Bridgerton Staffel 2 geschaut und damn, ganz im Gegensatz zum Main-Ship enttäuscht der Soundtrack nie ^^
Genau so eine Melodie bzw. ein Lied mit so einer ruhigen, warmen Stimmung hab ich gesucht.
Und irgendwie ist es, jetzt wo das "Main-Drama" (Falls man es so nennen will) auch voll der thowback zum Anfang der Story, wo es auch nur melodische Musikempfehlungen gab.
Hach ja x3
Ich liebe es, wenn Kreise sich schließen~
Vor allem, wenn das bedeutet, dass ich gute Musik finde x3
Ich hoffe, ich bekomme das nächste Kapitel im Laufe der nächsten Woche fertig.
Aber kann auch sein, dass es länger dauert.
Ich recovere noch bzw. warte, ob nochmal irgendwas reinhaut, bevor ich dann hopefully mal wieder irgendwann erlebe, wie es ist, sich "gesund" zu fühlen ^^"
Ich hoffe ihr hattet einen wunderschönen Tag und dass falls nicht, das Kapitel ihn etwas versüßen konnte <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top