Kapitel 29

Seid ihr bitte so lieb und denkt ans kommentieren? ^^
Dankeschön <3

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Kurze Vorwarnung, damit ihr euch darauf einstellen könnt:

Dieses Kapitel thematisiert Verlassensängste ziemlich intensiv.
Das Thema Tod kommt auch vor, aber weniger stark.

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"Lost without you" - Freya Ridings

https://youtu.be/tDPpex1wvOc

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Jimin Pov


Schwer atmend schauten Kookie und ich uns in die Augen, nachdem wir gekommen waren.


Ich bekam noch nicht wieder richtig Luft, da lehnte ich mich bereits nach vorne.

"Kookie...", murmelte ich, bevor ich meine Lippen auf seine drückte.

"Kookie..."

Ich konnte nicht anders, als seinen Namen direkt noch einmal zu wiederholen.

"Kookie..."

Immer und immer wieder.


Es hatte sich so unfassbar gut angefühlt...

Seit Wochen hatte ich mich danach gesehnt, diesen Schritt zu gehen.

Diese ganz besondere Nähe zu ihm zu spüren.

"Kookie...", wisperte ich erneut.


Der Schwarzhaarige blinzelte etwas überrascht, als meine Hände den Weg auf seine Brust fanden.

Die kleine Sauerei ignorierend, die ich damit anrichtete, begann er zu lächeln.

"Jiminie...", verließ es voller Zuneigung seine Lippen.

Sanft strich Kookies Handfläche über meinen Rücken, bevor er sich so nach hinten sinken ließ, dass ich über ihn klettern konnte.

"Jiminie...", murmelte er erneut.

Zärtlich fanden seine Arme den Weg um meinen Körper.

Er behielt mich so gefühlvoll bei sich, dass ich mir sicher war, dass mein Herz jede Sekunde explodieren würde...


"Kookie...", nuschelte ich in den Kuss.

Ich konnte nicht aufhören...

Süchtig hing ich an seinen Lippen.

Ununterbrochen damit beschäftigt, mich zu versichern, dass das hier echt war.

Dass es wirklich passierte.

Dass Kookie tatsächlich bei mir war.

In letzter Zeit war es so unbeschreiblich schön geworden, dass ich mir ab und zu nicht sicher war...

Es schien zu schön.

Zu perfekt...


Ausnahmslos alles an Kookie ließ mich gut fühlen.

Sein Humor...

Sein Verständnis...

Jeder Kuss.

Jede Berührung.

Der bloße Klang seiner Stimme.


Mit jedem Tag, an dem dieser wundervolle Mensch bei mir war, kam es mir unglaubwürdiger vor.

Mit jedem Tag spürte ich sie wachsen...


Die Angst.



Minutenlang versanken wir in den Lippen des anderen.

Beide gänzlich unwillig, uns voneinander zu lösen.

Ich spürte Kookies Zunge in meinem Mund...

Ließ meine auch in seinen gleiten...

Obwohl wir seit geraumer Zeit nichts anderes getan hatten, als einander den Atem zu nehmen, bekamen wir nicht genug davon.


Ich seufzte unter Kookies Berührungen.

Genoss, wie seine Hände über meine Haut strichen.

Wie behutsam sie waren.

Wie liebevoll.

Als würde er einen Schatz in den Händen halten...


Anstatt dasselbe bei ihm zu tun, behielt ich meine Hände auf seiner Brust.

Immer fester krallten sie sich dort fest, während ich mich ihm entgegen drückte.

Kookie keuchte ab und zu, wenn ich ausversehen eine der Bissstellen mit meinen Nägeln streifte.

Allerdings brachte es ihn nicht dazu, aufzuhören...

Stattdessen streichelte er weiter über meinen Körper.

Er wanderte nördlicher...

Verhedderte seine Fingerspitzen in den Haaren an meinem Hinterkopf, um mich noch mehr an sich drücken zu können.


Obwohl ich mich oft versicherte, hatte ich schon vor geraumer Zeit aufgehört, Kookies Schmerzempfindlichkeit zu hinterfragen...

Er war durch und durch seltsam.

So unendlich viel toller, als ich mir jemals hätte vorstellen können...



Wunderschöne Ewigkeiten verstrichen, in denen wir übereinander hingen.

Beide nicht ganz fähig, zu realisieren, wie gut es sich anfühlte.

Dass wir wirklich den nächsten Schritt gemacht hatten...


Erst als wir langsam aber sicher bemerkten, dass unsere Körper aneinander klebten, lösten wir uns voneinander.

Synchron begannen wir zu kichern, als wir uns ansahen.


"Ich glaub Wasser hilft.", merkte Kookie scherzhaft an.

Sein Grinsen wirkte im goldenen Licht des Kamins noch schöner, als sowieso schon...


Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel wegen seinem Kommentar nach oben.

Kookie war so anders witzig...

Ich liebte, wie oft er mich zum Lachen brachte.

Wie schwerelos er mein Herz fühlen lassen konnte.


"Geh du ruhig zuerst...", murmelte ich, während ich vorsichtig von ihm herunterkletterte.

Bisher waren Kookie und ich noch nie gemeinsam im Badezimmer gewesen.

Es war der einzige Ort, an dem wir nicht aneinander klebten.

Bis heute hatte ich mich kein bisschen daran gestört...


Erst als Kookie bestätigend nickte, spürte ich das Drücken in meiner Brust.


"Dann bis gleich~", säuselte der Schwarzhaarige mit süßer Stimme.

Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er aufstand und das Schlafzimmer verließ.



Still schaute ich vor mich hin, kaum dass ich alleine war.


Mein Kopf versuchte zu rekapitulieren, was gerade passiert war.

Wie es dazu gekommen war...

Wie atemberaubend es gewesen war.


Letzteres war ein Problem...


Von mir selbst irritiert blinzelte ich, als ich bemerkte, dass sich Tränen in meinen Augen sammelten.

"Was zum...", verwirrt wischte ich mit meinem Arm über mein Gesicht.

Überrascht stellte ich fest, dass ich schwer Luft bekam.

Dass mein Herz sich anfühlte, als würde es jede Sekunde zerdrückt werden...


Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, was es war.

Es war sonderbar...

In den ganzen zweihundert Jahren, die ich alleine in diesem Anwesen gewesen war, hatte ich mich nicht so einsam gefühlt, wie ich es nun in Momenten tat, in denen Kookie nicht bei mir war.

Ich hatte nicht ständig weinen müssen.

Nicht so viel lachen...

Alles in allem hatte ich deutlich weniger gefühlt, bevor er zu mir gekommen war.

Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich in der Lage war, mich so lebendig zu fühlen.


Es kam mir wie ein unendlich großes Geschenk vor...

Wie eine Sache, die so unbeschreiblich schön und perfekt war, dass es mir mit jedem Tag schwerer fiel, mich zu erinnern, wie ich mich gefühlt hatte, bevor Kookie da gewesen war.

Mit jedem Tag kam der Gedanke, irgendwann in diesen Zustand zurück zu müssen, mir schlimmer vor.

Schrecklich...

Und leider viel zu realistisch.


Leise schniefte ich, während sie mich erneut einholte.

Die Erkenntnis, dass die Uhren für Kookie anders tickten, als für mich.

Die Erkenntnis, dass er - im Gegensatz zu mir - dazu bestimmt war, diese Welt irgendwann wieder zu verlassen.

Dass ich in zwei weiteren Jahrhunderten auf all das hier als eine längst vergangene Erinnerung zurückblicken werde...

Die bloße Vorstellung brachte die Tränen zurück.


Es fühlte sich furchtbar an...

Das Wissen, dass es nicht wirklich eine Alternative gab.

Keine, die ich Kookie freiwillig anbieten würde.


Oft hatte ich schon darüber nachgedacht...

Über Verwandlungen.

Obwohl Kookie und ich uns erst seit einem Monat kannten, fühlte ich mich, als würde ich mehr als eine Ewigkeit mit ihm verbringen wollen.

Genau diese Gefühle waren allerdings der Grund, warum ich sie nicht wirklich in Erwägung zog.

Die Ewigkeit.


Ich hatte Kookie viel zu gern...

Schätzte ihn zu sehr, um ihm etwas so schreckliches wie eine Verwandlung anzubieten.

Nur weil etwas möglich war, hieß nicht, dass man es umsetzen sollte...


Verwandlungen waren furchtbar.

Schmerzhaft und mehr als lebensbedrohlich.


Immer dunkler wurde mein Herz während ich an damals zurückdachte.

An all die Menschen...

All die Leichen.


Tief durchatmend schloss ich meine Augen, um die Bilder loszuwerden.

Die blut- und schwarz-verschmierten Gesichter...

Die leeren, toten Blicke...

Lieber würde ich selbst sterben, als Kookie ein derartig furchtbares Angebot zu machen.

Ihn einer solchen Gefahr auszusetzen.


Ich konnte nicht.

Ich würde nicht.

Das hatte ich bereits beschlossen.


Entsprechend...

Nachdenklich schaute ich die Schlafzimmertür an.

Entsprechend gab es allerdings auch keine Alternativen...

Ich hatte gar keine andere Wahl, als mit dem Wissen zu leben, dass Kookie mich irgendwann verlassen würde.

Dass er nicht für immer bei mir bleiben würde.


Auch wenn es wahrscheinlich die beste Lösung war, tat es weh...

So schrecklich dolle, dass ich manchmal Angst davor bekam, wie viel schöner das mit ihm noch werden könnte.

Dass ich gleichzeitig aber auch nicht anders konnte, als mich exakt danach zu sehnen...

Je öfter mir bewusst wurde, dass Kookies und meine Zeit begrenzt war, desto dringender wollte ich sie nutzen.

So gut und intensiv wie möglich.

Mein Bedürfnis, immer bei ihm zu sein, wurde mit jedem Tag unbezwingbarer...



Sekundenlang schaute ich die Tür an, bevor ich es nicht mehr aushielt.

Obwohl es keine fünf Minuten her war, dass Kookie den Raum verlassen hatte, sehnte ich mich bereits wieder nach seiner Nähe.

Alles an mir hatte sich dagegen gewehrt, länger alleine auf dieser Decke zu sitzen.

Zu warten, dass er fertig wurde, nur um dann auch alleine ins Bad zu gehen.


Nicht, dass ich einen wirklichen Plan hatte, als ich das Schlafzimmer verließ und auf die Badtür zusteuerte...

Mein Körper schien sich entschieden zu haben, bevor mein Kopf es getan hatte.


Erst als ich bereits im Begriff war, zu klopfen, hielt ich einen Moment lang Inne.

Ich fragte mich, ob ich zu aufdringlich war.

Ob es nicht ziemlich daneben war, jemandem ins Bad nachzulaufen.

Ich konnte die Dusche im Inneren hören...


Mein Bedürfnis, Kookie nicht zu stören, stritt sich knappe zwei Sekunden lang mit dem unbeschreiblich dringenden Wunsch, bei ihm sein zu können.

Länger dauerte es nicht, bis zweiteres gewann.


Noch bevor ich mich versehen hatte, hatte ich geklopft.

"Kookie..?", fragte ich viel zu leise, als dass er mich hätte hören können.

Realisierend, was ich getan hatte, war mir nicht mehr als ein kleinlautes Flüstern über die Lippen gekommen.

Im Gegensatz zu diesem schien mein Klopfen laut genug gewesen zu sein.


Ich fuhr zusammen, als seine Stimme, aus dem Inneren des Badezimmers erklang.

"Jimin?", hörte ich Kookie über das Geräusch der Dusche hinweg.

"Ist alles okay?", wollte er wissen.


Kurz schluckte ich.

In meinem Kopf stritten sich die Antworten.

Ein "Ja", weil mir eigentlich nichts fehlte.

Dagegen ein viel deutlicheres "Nein".

Ich wusste nicht, wieso es heute so schlimm war...

Ob es daran lag, dass wir uns endlich auch sexuell näher gekommen waren.

Allerdings...


"Nein"...


Absolut gar nichts...

"Darf ich...", setzte ich etwas lauter an.

...fühlte sich 'okay' an, wenn ich nicht bei ihm war.


"Darf ich vielleicht reinkommen?", fragte ich.



Ich spürte, wie es mir augenblicklich die Röte in die Wangen trieb, kaum dass ich ausgesprochen hatte.


Mein Herz setzte einen Schlag aus.


Es raste, als seine Antwort erklang...



"Klar, komm rein!"


Armer Jiminie :(
Er wird uns sehr leidtun in den nächsten Kapiteln ^^"

Ich dachte, ich sag vielleicht kurz was zum Thema Verlassensängste und zu meinem System, wie ich jetzt beschlossen hab, es mit den Triggerwarnings zu machen.

First of all, wieso das Thema jetzt plötzlich in der Story ist, obwohl ich es vorher nicht ausgewiesen hab:
Wie schon gesagt ist es teilweise schwierig, vorherzusehen, in welche Richtung sich eine Story entwickeln wird, wenn man sie anfängt.
Da ich meine Geschichten noch während des Schreibprozesses hochlade, weiß ich nie so richtig, wo es hingeht.
Bei Interminable ganz besonders, weil die Story ursprünglich so viel kürzer geplant gewesen war...
Wenn Charaktere mehr Tiefe erhalten, kann es schnell passieren, dass man Triggerwarnings ergänzen muss.
Bei Jimin war das so...
Tbh hatte ich ein viel weniger intense emotionales Bild von ihm im Kopf, als ich die Story angefangen hab.
Er sollte viel ausgeglichener sein...
Auch dass er so viel weint, war nicht vorgesehen.
Aber so wie die Story sich entwickelt hat, war es passend und nachdem ich dann beschlossen hatte, wie genau seine Vergangenheit aussehen soll, hat der Rest sich dann von alleine entwickelt.
Als ich vor etwa einem Monat dieses und das Kapitel davor geschrieben hab, ist mir dann aufgefallen, dass ich das Triggerwarning wohl ergänzen sollte.

Ich hab dann auch überlegt, wie ich es ergänzen soll.
Für gewöhnlich mache ich es so, dass Trigger, die sich durch die ganze Story ziehen oder direkt am Anfang vorkommen, in die Storybeschreibung kommen.
Trigger, die nur Kapitelweise auftreten, schreibe ich über das Kapitel und dann eine Zusammenfassung unter das Kapitel, damit man easy skippen kann, falls der Trigger einen betrifft.
Zweiteres ist hier etwas schwer, weil wir jetzt mehrere Kapitel lang auf Jimins Ängste eingehen (das nächste Kapitel ist auch aus seiner Perspektive).
Idk, es wäre glaube ich nicht so schön, fünf Kapitel hintereinander skippen zu müssen.
Deshalb hab ich beschlossen, das Triggerwarning vorne an die Story zu tun, auch wenn der Großteil der Story sehr fluffy und wenig angstdominiert ist.
Eben weil es aber nicht der typische Inahlt ist, denke ich, dass ich über die entsprechenden Kapitel eine kleine Warnung schreiben werde. Einfach damit ihr euch besser darauf einstellen könnt. ^^
Da die Kapitel nicht zum skippen gedacht sind (Warning steht ja vorne an der Story), werde ich aber keine Zusammenfassungen schreiben.

Ich hoffe das war verständlich ^^
Danke fürs lesen <3
Und es tut mir wirklich leid, dass das mit den Warnings manchmal erst nachträglich kommt...

Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag <3

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