Kapitel 23

"All I know" - Haroula Rose

https://youtu.be/y31icMMy8co

_____________


Etwas benommen blinzelte ich, als mein Bewusstsein am nächsten Tag zu mir zurückkehrte.

Noch während ich dabei war, wach zu werden, zuckten meine Mundwinkel nach oben.

Ich war ganz benebelt von seinem Geruch.

Von seiner Präsenz...


Noch breiter wurde mein Lächeln, als ich nach unten sah und feststellte, dass ich zum ersten Mal vor ihm wach geworden war.

Jimin war immer noch an meine Brust gekuschelt.

Gleichmäßig atmete er vor sich hin.

So friedlich...


Mein Herz klopfte von diesem Anblick.

In Momenten wie diesen vergaß ich, dass Jimin nicht menschlich war...

Dass seine Welt sich von meiner unterschied.

Einfach weil es sich nicht so anfühlte...

So wie der Blonde gerade neben mir lag, fühlte ich nicht mal einen Millimeter Abstand zwischen uns.

Er recht keine Welten.


Gleichzeitig kam ich langsam aber sicher nicht mehr umhin, mich zu fragen, welchen Wert das Wort "menschlich" für mich hatte.

Ich hatte nicht wirklich erlebt, dass Dinge gut waren, nur weil sie "menschlich" waren.

Eher im Gegenteil...

Es hatte ein nicht-menschliches Wesen gebraucht, um mich die Dinge fühlen zu lassen, die einen "Menschen" normalerweise auszeichneten.

Erst seit ich bei Jimin war, hatte ich verstanden, was es bedeutete, lebendig zu sein.

Ich hatte gelernt, wie schnell mein Herz schlagen konnte.

Wie viel Wärme ich empfinden konnte.


All diese Dinge erschienen mir so viel wichtiger, als reine "Menschlichkeit".

Je länger ich bei Jimin war, desto mehr verlor dieses Wort an Gewicht...



Verträumt wanderte mein Blick über seine schlafende Mimik.

Ihn bloß ansehen zu können, brachte bereits alles in mir zum Kribbeln.

Liebevoll strich ich ihm ein paar seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor meine Augen etwas weiter südlich wanderten.

Automatisch musste ich ein bisschen grinsen, als ich die Flecken an seinem Hals bemerkte.

Sie brachten die Erinnerung an gestern Nacht zurück...

Wir hatten es wirklich ziemlich übertrieben.

Beide so verwirrt, was der andere mit uns anstellen konnte.

Gleichzeitig so glücklich darüber...


Sanft streichelte ich über Jimins, unter der Bettdecke verborgenen Körper.

Ich musste ihn nicht sehen, um zu wissen, dass nahezu jeder Zentimeter davon mit Markierungen übersäht war.

Knutschflecken....Bissspuren....

Sowas wie gestern war mir noch nie passiert.

Es reihte sich in die Kette wundervoller Ereignisse ein, die ich erlebt hatte, seit ich bei ihm war.


Die reine Erkenntnis, dass sich mit Jimin selbst altbekannte Dinge neu anfühlten, brachte mein Herz zum Klopfen.

Nach einer Woche mit ihm war ich bereits an dem Punkt, an dem ich dankbar für alles war, was mir vorher passiert war.

Ganz einfach, weil es mich zu ihm geführt hatte...

Hätte mein Leben sich nicht so grau angefühlt, wäre ich niemals hierhergekommen.

Zu dem Ort, an den ich gehörte.


Mir war egal, wie verfrüht diese Feststellung war.

Jedes Mal, wenn ich Jimin ansah, war so eine Ruhe in mir...

Gleichzeitig schrie jede Faser meines Körpers mich an.

Sagte mir, wie richtig es war, bei ihm zu sein.


Deshalb war ich mir sicher.

Egal wie steinig der Weg gewesen war...

Das hier war die Endstation.

Zweifel ausgeschlossen.



Gänzlich verliebt schaute ich dem Blonden beim Schlafen zu, während diese Gedanken durch meinen Kopf tanzten.

Ohne darüber nachzudenken lehnte ich mich nach vorn, um einen kleinen Kuss auf seine Stirn zu drücken.


Das wohlige Seufzen, was Jimin dadurch von sich gab, brachte meinen Bauch zum Kribbeln.

"Kookie...", murmelte er schlafend, bevor er noch ein bisschen mehr an mich heranrückte.

Auch ohne sein Bewusstsein ständig auf der Suche nach meiner Nähe...


Immer glücklicher wurde das Lächeln auf meinen Lippen.

"Jiminie...", wisperte ich voller Zuneigung.

Sanft zog ich ihn an mich.

Genoss, wie unsere Körper sich unter der Bettdecke berührten...


Gestern Nacht waren wir zum ersten Mal ohne Oberteil nebeneinander eingeschlafen.

Da wir im unteren Bereich normalerweise eh nur Boxershorts trugen, konnte ich gerade fast alles von Jimin spüren.

Seinen Oberkörper...

Seine Beine...

Ich nahm kaum wahr, wie unterkühlt diese waren.

Stattdessen fand ich es faszinierend...

Selbst, wenn Jimin unter einer Decke lag, nahm sein Körper die Temperatur nicht an.

Trotzdem war es spürbar, wenn seine Wangen sich erhitzten...

Als müsste die Wärme von innen kommen, damit es funktionierte.


Es war so spannend...

Immer noch gab es tausend Dinge, die ich nicht über ihn wusste.

Jede neue Information kam mir besonders vor.

Wie ein kleiner Schatz...

Eine Sache, die ich nie erzwingen würde.


Fürs erste war ich unfassbar froh zu wissen, dass Jimin - selbst wenn seine Körpertemperatur es nicht widerspiegelte - immer Wärme verspürte, wenn ich bei ihm war.

Ein Phänomen, welches zu einhundert Prozent auf Gegenseitigkeit beruhte.

Ich hatte fast vor Freude sterben wollen, als der Blonde mir vor ein paar Tagen gesagt hatte, dass er seine Decken eigentlich gar nicht mehr brauchte, seit ich hier war.

Dass er sie nur noch der Gemütlichkeit halber dazu holte und weil er sichergehen wollte, dass mir nicht kalt wurde.

Ungefähr alles an dieser Aussage hätte mein Herz zum Explodieren gebracht.

Regelmäßig fehlten mir die Worte, weil ich Jimin so liebenswert fand.



Eine Weile verging, in der ich meinen Gedanken nachhing.

Ich genoss, wie glücklich ich war.

Jimins Nähe.

Einfach alles...


Da ich es viel zu schön fand, dass er meinetwegen schlafen konnte, kam ich nicht mal im Traum darauf, ihn zu wecken.

Stattdessen behielt ich ihn im Arm.

Streichelte ihn ein bisschen und wartete darauf, dass er von sich aus aufwachen würde.



Unendlich breit zuckten meine Mundwinkel nach oben, als genau das passierte.

"Hmhn...", Jimin gab ein müdes Grummeln von sich, als sein Bewusstsein langsam wieder zu ihm zurückzukommen schien.

"Kookie...?", entwich es ihm, noch bevor er seine Augen aufbekommen hatte.


Meine Schneidezähne kamen zum Vorschein, als ich grinste.

"Anwesend..~", flüsterte ich säuselnd in sein Ohr.

Zufrieden betrachtete ich die kleine Gänsehaut, die sich dadurch in seinem Nacken bildete.


Dem Blonden entwich ein müdes Kichern, bevor er es schließlich doch fertig brachte, seine Augenlider oben zu behalten.

Mokkabraun schimmerten seine Seelenspiegel mich an, als er zu mir nach oben guckte.

"Guten Morgen...", murmelte er mit vor lauter Schlaf noch ganz heiserer Stimme.

Es war ein wunderschöner Klang.

Ein niedlicher Klang.

Ein Klang, über den ich mich gar nicht lang freuen könnte, weil Jimin meinen Kopf im nächsten Moment mit völlig anderen Dingen füllte...


Überrascht blinzelte ich, als der Blonde mich ganz selbstverständlich zu sich zog und mir einen kleinen Guten-Morgen-Kuss auf den Mund drückte.

Nicht, dass es nach allem, was wir miteinander angestellt hatten, abwegig war...

Trotzdem hatte ich mir bis gestern nur vorstellen können, wie es war, Jimins Lippen auf meinen zu spüren.

Dass es bereits zu einer alltäglichen Erscheinung zu mutieren schien, jagte Tonnen an Glückshormonen durch meinen Körper...


Unendlich breit lächelte ich, als Jimin sich von mir löste.

Er tat es mir gleich.

Noch bevor wir uns versehen hatten, waren wir in den Augen unseres Gegenübers versunken.


Kleine Ewigkeiten verstrichen in diesem Zustand.



"Wie fühlst du dich?", brach Jimin die friedliche Stille, während er vorsichtig mit seinen Fingerspitzen über die Markierungen strich, die er gestern auf meinem Oberkörper hinterlassen hatte.

Seine Stimme klang ruhig.

Immer noch ein bisschen müde.

Trotzdem lag bereits wieder so viel Wärme darin...


Ich spürte, wie mein Herz ein paar neue Frequenzen erfand.

Voller Zuneigung lächelte ich mein Gegenüber an, bevor ich mit den Schultern zuckte.

"...gut?", antwortete ich halb fragend.

Nicht, weil ich mir nicht sicher war.

Mir ging es gut.

Besser als gut.

Großartig.

Allerdings konnte ich nicht leugnen, dass es gestern ziemlich eskaliert war...

Ab einem bestimmten Punkt hatte ich überhaupt nicht mehr mitbekommen, was passiert war.

Ich war wie versunken gewesen...

Benebelt.

Ein sonderbares Gefühl, wenn ich bedachte, was es ausgelöst hatte.

Noch nie zuvor war es mir passiert, dass es sich für mich so atemberaubend angefühlt hatte, mich an der Haut von jemandem festzusaugen.

Auf eine gewisse Art und Weise war es befremdlich gewesen, weil ich mich selbst so nicht kannte.

Gleichzeitig war es aber auch unfassbar schön gewesen...

Weil Jimin genauso viele Sicherungen durchgebrannt waren, wie mir, hatte es sich erwidert angefühlt.

Sicher.

Angenommen.

Einfach....richtig.



Etwas ratlos hoffend, dass er diese Dinge aus meinen Augen lesen konnte, schaute ich Jimin an.

"Und...du?...", fragte ich etwas zögerlich nach.

Gestern hatte es gewirkt, als hätte Jimin es genauso sehr genossen, wie ich.

Allerdings war das damals bei dem ersten Biss auch so gewesen.

Dass Jimin etwas in dem Moment gefiel, in dem es passierte, bedeutete nicht, dass er am nächsten Morgen immer noch positiv darüber dachte...


Wellen der Erleichterung überkamen mich, als mein Gegenüber zu lächeln begann.

"Ich bin verwirrt...", antwortete er.

"Verwirrt...", liebevoll zuckten seine Mundwinkel noch weiter nach oben.

"Aber sehr sehr glücklich...", flüsterte er.

Die paar Zentimeter Abstand zwischen uns überwindend, lehnte er sich nach vorn, um mich zu küssen.


Unwillkürlich musste ich grinsen.

"Ja, das...", ich zog ihn direkt wieder zu mir, als er sich lösen wollte.

"Das trifft es...", murmelte ich gegen seine Lippen.

Immer leichter wurde mein Herz, während die Schmetterlinge in meinem Bauch erneut zum Leben erwachten.


Meinem Gegenüber entwich ein weiches Seufzen.

"Dann ist gut...", wisperte er, bevor er an mich heranrückte.


Ich bekam Gänsehaut, als unsere Körper sich berührten.

Um das Thema vorerst abzuschließen, nickte ich einfach.

Anschließend legte ich meinen Arm um Jimins Hüfte.

Ich ließ mich zurück in das Kissen sinken, während ich ihn ein bisschen über mich zog.


Zwar war ich mir sicher, dass früher oder später der Moment kommen würde, an dem wir uns mit all den "seltsamen" Dingen befassen müssen würden...

Aber...

"Jiminie...", entwich es mir leise.

...nicht jetzt.


Immerhin gab es noch so viel...

So viele Dinge, die wir nicht ausprobiert hatten.

Dinge die wir nicht wussten.

Tausend seltsame Begebenheiten, die wir noch gar nicht entdeckt hatten.

Ich zog es vor, ein paar zusammen zu sammeln, bevor wir sie in unseren Kopf ließen...



Jimin lächelte, als er bemerkte, wie sehr ich mich auf den Kuss einließ.

Widerstandslos ließ er sich auf mich drauf ziehen.

Seine Zunge strich über meine Unterlippe.

Zärtlich bat sie um Einlass.


Fast schon reflexartig gewährte ich ihm diesen.

"Jiminie...", wiederholte ich, während ich über seinen Rücken streichelte.

Ich liebte, wie seine Haut sich unter meinen Fingerspitzen anfühlte...


Mein Gegenüber gab ein kleines Seufzen von sich.

Glücklich zuckten seine Mundwinkel nach oben, bevor er noch ein bisschen mehr auf mich drauf kletterte.


Die Küsse heute fühlten sich schon wieder anders an.

Nicht so überschwänglich, wie gestern Abend.

Nicht so intensiv, wie gestern Nacht.

Dafür unfassbar friedlich...

Ununterbrochen entwichen uns Geräusche puren Wohlgefühls.



"Hast du...eigentlich....etwas geträumt?", wollte Jimin zwischen diesen wissen.

Sanft drückte er seine Lippen immer wieder auf meine.


Ich schmunzelte ein bisschen.

Erwiderte jeden Kuss, bevor ich meinen Kopf schüttelte.

Jimin fragte öfter...

Allerdings war meine Antwort jeden Tag dieselbe.


Früher hatte ich viel geträumt.

Realistisch.

Bildhaft.

Oft war das Aufwachen schmerzhaft gewesen.

Enttäuschend...


Doch seit ich hier war, nicht mehr.

Die Nächte waren ruhig...

Gefüllt mit tiefer, warmer Dunkelheit.


Ich hatte aufgehört zu träumen.



Wahrscheinlich...

"Ich muss nicht träumen...", flüsterte ich in den Kuss.

...weil selbst mein Unterbewusstsein verstanden hatte...

"Immerhin...", lächelnd schaute ich Jimin an.

...dass kein Traum an die Realität herankommen würde.


"...hab ich jetzt dich."



Hach ja...Fluff. ^^
Früher fand ich Fluff immer langweilig.
Irgendwie belanglos und unterfordernd, weil es sich so einfach hat schreiben lassen.
Aber tbh seit ich dieses wirklich hartnäckige Selbstzweifel-Problem hab, was ernstere oder deep-mood-Kapitel angeht, bin ich sehr dankbar für Fluff-Kapitel.
Einfach weil ich sie probelesen und hochladen kann, ohne mich zu fragen, ob sie auch nur ansatzweise gut sind.
Es ist so: "Jup. Ist knuffig. Das passt so."
Very enjoyable ^^
Auch wenn es irgendwie sad ist, dass es derartige Umstände braucht, damit ich solche Kapitel zu schätzen gelernt hab...
But I guess das ist menschlich. ^^"

Wie fandet ihr das Kapitel?
Pls tell me <3

Und ich hatte euch ja versprochen, euch von meinem besonderen Weihnachtsgeschenk zu erzählen. ^^
Meine Autoren-Freundin -Story-chan- hat meine zwei fertigen Geschichten als gebundene Bücher drucken lassen und sie mir geschenkt.
Like...
Ich hab das immer noch nicht in meinen Kopf bekommen. xD
Hab direkt mal ein Regalfach direkt über meinem Bett aufgeräumt und sie dekorativ dorthin gestellt x3 (Ich schaue nicht jeden Tag min. 5x dahin und freue mich - nope.)
Mal außer Acht gelassen, dass mein Freund hinter meinem Rücken meine Story-Skritpe von meinem PC geklaut hat, um sie ihr zu schicken, ist das echt das tollste Geschenk seit...immer. xD
(Nichts gegen alle anderen Geschenke, die ich schon im meinem Leben bekommen hab - don't get me wrong xD)
Ich freu mich so~

Und das beste ist, dass ich mir zum Geburtstag dann Interminable wünschen darf, wenn ich bis dahin fertig bin. (Mein Geburtstag ist im Juni - sollte machbar sein xD)
D.h. wenn Interminable fertig ist, wird es irgendwann gebunden in meinem Regal stehen...
Uff, ich hab keine Worte, was für eine neuartige Motivation das ist, Stories zu Ende zu bringen. xD
Ich sehe meine Geschichten nicht wirklich als buch-geeignet, weil es in meinen Augen Webnovels sind und auch die Themen und die Schreibweise meiner Meinung nach nichts sind, was in ein richtiges Buch gehört.
Aber damn...
Gebunden in der Hand zu haben und zu sehen, wie viel man geschrieben hat und dass es theoretisch wirklich ein Buch sein könnte, ist schon sehr sehr cool. ^-^

Das wollte ich euch noch erzählen~
Einfach voller Vorfreude auf den Tag, an dem ich Interminable dann in der Hand halten werde, hehe x3

Ich hoffe ihr habt eine so angenehme Nacht, wie Kookie vor diesem Kapitel x3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top