Kapitel 18
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"Smother" - Daughter
https://youtu.be/GnkzvAXWV-0
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Der restliche Abend war ähnlich verlaufen, wie alle bisherigen.
Jimin und ich hatten bei sanftem Kerzenschein zu Abend gegessen.
Dabei hatte der Blonde das Essen so komplementiert, als hätte ich es ganz alleine zubereitet.
Ich hatte versucht mir nicht allzu offensichtlich anmerken zu lassen, wie glücklich seine Wertschätzung mich machte.
Danach hatten wir uns - ebenfalls wie immer - auf das Sofa im Wohnzimmer verzogen.
Bei knisterndem Kaminfeuer, dem üblichen Snackbuffet und der provisorischen Kuscheldecke hatten wir es uns gemütlich gemacht, um einen Film zu schauen.
Jimins heutige Wahl war auf "Chocolat" gefallen.
Spätestens seit ich von deiner Liebe zu Paris wusste, überraschte sein Faible für französische Filme mich überhaupt nicht mehr.
Immer wieder erlitt ich kleine Herzstillstände, wenn Jimin sich freute, dass ich seine Lieblingsfilme mit ihm schaute.
Auch nach einer Woche schien es noch etwas sehr besonderes für ihn zu sein...
Seit unserem kleinen Herumgeblödel beim Kochen, war mir das purpurne Schimmern in Jimins Augen noch mehrmals begegnet.
Beim Abendessen...
Auch, als wir Snacks ausgesucht hatten...
Prinzipiell fast immer, wenn wir uns etwas länger angesehen hatten.
Natürlich war mir aufgefallen, dass ich die wunderschöne Mischform von Jimins Seelenspiegeln immer häufiger zu Gesicht bekam.
Nicht zuletzt, weil es ihm unangenehm zu sein schien, war ich allerdings nicht weiter darauf eingegangen.
Ich hatten es einfach hingenommen...
Mir keine Gedanken gemacht, solange es nur bei einem Schimmern geblieben war.
Da Jimin sich so sehr auf den Film gefreut hatte, war ich davon ausgegangen, dass seine Augen vielleicht eine kleine Pause bekommen würden.
Als der Blonde seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt und es sich gemütlich gemacht hatte, hatte ich angefangen ihn zu streicheln.
Ich hatte nicht darüber nachgedacht...
Über den Körperkontakt.
Die Nähe.
Weil es bisher kein Problem gewesen war, hatte ich nicht überlegt, was es mit Jimin anstellen könnte.
Erst, als ich schon seit geraumer Zeit seinen Blick auf mir spürte, wurde ich stutzig...
Ich stockte vor Überraschung, als ich nach unten sah.
Von dem roten Schimmer war nichts mehr übrig...
Sehnsüchtig glitzerten die blutroten Kristalle mich an.
Weniger mich....Als viel mehr meinen Hals.
"Jiminie...", entwich es mir leise, während ich in seine verfärbten Augen sah.
Sie waren so verschwommen...
So nebelig, als wäre er gerade gar nicht hier.
Obwohl purer Hunger in seinen Seelenspiegeln glitzerte, sah Jimin nicht aus, als würde er mich jede Sekunde anfallen.
Überhaupt nicht...
Viel mehr wirkte er weggetreten.
Hypnotisiert von seinen eigenen Bedürfnissen...
Dieser Eindruck bestätigte sich, als der Blonde tatsächlich ein paar Sekunden brauchte, bevor meine Stimme bei ihm ankam.
Orientierungslos zuckten seine Pupillen hin und her, während er wieder in der Realität anzukommen schien.
Kaum wurde ihm bewusst, was Sache war, begann er zu blinzeln.
"Oh mein Gott...!", hastig richtete Jimin sich auf, während er über seine Augen rieb.
So grob, als würde es helfen dabei helfen, die rote Farbe zurückzudrängen...
"Kookie, es tut mir so leid!", entschuldigte er sich panisch.
"Das wollte ich nicht..."
Jimin traute sich nicht, mich direkt anzugucken.
Trotzdem sah ich, dass das blutige Glitzern noch nicht verschwunden war...
"Alles okay...", vorsichtig legte ich meine Hand auf sein Bein, um ihn ein wenig zu beruhigen.
Sobald es um die Farbe seiner Augen ging, wirkte Jimin immer so aufgebracht...
So aufgelöst.
"Geht es dir gut?...", schob ich deshalb etwas zögerlich hinterher.
Seit meinem ersten Abend hier hatte ich Jimin nicht mehr so gucken sehen.
Diese wunderschönen, klaren Rubine...
Sie hatten sich mir lange nicht mehr so deutlich gezeigt.
Gemeinsam mit allem, was heute bereits passiert war, fragte ich mich, was mit Jimin los war...
Ob es ihn belastete.
Er vielleicht sogar Schmerzen hatte.
Wir sprachen kaum darüber...
Tag ein Tag aus, sah ich ihm dabei zu, wie er seinen Blutersatz zu sich nahm.
Wie er ihn kurz aufwärmte, damit er echter schmeckte.
Wie er ihn in seinen Kaffee tat, um die Wirkung zu erhöhen.
Weil Jimin nach dem ersten Biss unsicher gewesen war, hatte ich mich nicht getraut, genauer nachzufragen.
Doch jetzt...
Wo ich ihn so sah...
"Jimin?...", versuchte ich es erneut, als er nicht antwortete.
"Hey...", meine Hand fand ihren Weg auf seine.
"Geht es dir gut?", wiederholte ich, während ich leichten Druck auf seine Hand ausübte.
Ich musste wissen, falls es nicht so war...
Sekundenlang sagte der Blonde nichts.
Zaghaft bewegte er schließlich seinen Kopf auf und ab.
...Nur um letztendlich doch mit den Schultern zu zucken.
"Ich...", setzte er an.
"Ich versteh es nicht...", seine Stimme war nur ein Flüstern.
Überforderung lag darin.
Verzweiflung...
Alles daran brachte mein Herz zum Einfrieren.
"Was verstehst du nicht?...", bohrte ich zögerlich nach.
Sanft streichelte ich über Jimins Handrücken.
Meine Augen klebten immer noch an ihm.
Abwartend, ob er mich vielleicht auch ansehen würde.
Mir diesen Wunsch noch nicht erfüllen könnend, sackten Jimins Schultern ein wenig nach unten.
"Es...", ihm entwich ein angestrengtes Seufzen.
"...hört einfach nicht auf...", gestand er leise.
Immer noch nicht wirklich verstehend, worauf er hinaus wollte, guckte ich ihn einen Moment lang an.
"Du meinst den...", fing ich vorsichtig an.
"...Durst?", ganz leise sprach ich dieses Wort aus.
Nicht, weil ich Angst davor hatte.
Nicht, weil es mir unangenehm war.
Sondern weil ich nichts darüber wusste...
Ich wusste nicht mal, ob Jimin es als "Durst" oder "Hunger" betiteln würde.
Wie es normalerweise verlief...
Auch die Info, dass es offensichtlich außergewöhnlich war, wenn es nicht aufhörte, war mir vollkommen neu.
Ich traute mich nicht, es auszusprechen, weil ich überhaupt keine Ahnung hatte, wovon ich eigentlich redete...
Die Verwirrung in meiner Stimme bemerkend, drehte Jimin sich doch ein wenig zu mir.
Zögerlich begann er zu nicken.
Anschließend schluckte er.
"Normalerweise geht es weg...", verließ es leise seine Lippen.
"Bei allen anderen konnte ich es wegschieben...", erklärte er.
Langsam.
"Nach spätestens drei Tagen, hat mein Ersatz vollkommen gereicht..."
Es war deutlich zu hören, wie ungern Jimin über dieses Thema sprach.
"Nur bei dir...", hilflos verfingen die Augen meines Gegenübers sich in meinen.
So durcheinander...
"Bei dir ist es..", versuchte Jimin es nochmal.
Überfordert...
"...anders."
Blutrot.
Voller Faszination schaute ich sie an.
Die Edelsteine...
Sie schienen heute ein regelrechtes Eigenleben zu haben.
Ich wusste nicht, wohin mit dem Kribbeln, welches sie durch meinen Körper schickten.
Wohin mit dieser Anziehung.
Dieser Sehnsucht.
Dass ich der Grund dafür war, dass Jimin seine rubinfarbenen Seelenspiegel nicht verstecken konnte, schickte Wellen fremdartiger Befriedigung durch meinen Körper.
Ich liebte es...
Hasste es gleichzeitig, weil ich sah, wie sehr es ihn zu zerstören schien.
"Ist es, weil ich hier geblieben bin?...", fragte ich leise.
Soweit ich wusste, waren die Menschen, von denen Jimin sonst getrunken hatte, direkt wieder gegangen, nachdem er ihre Erinnerungen verändert hatte.
Ich war der einzige, den er so lange um sich herum hatte.
Der einzige, durch den die Verführung wahrscheinlich nie ganz verschwand...
Immer noch etwas ratlos schaute mein Gegenüber mich an.
Ein paar Mal versuchte er das Rot wegzublinzeln, bevor er es aufgab.
Schwerfällig zuckte er schließlich mit den Schultern.
"Ich weiß nicht...", Jimins Blick machte Bekanntschaft mit dem Sofa unter uns.
"Ich weiß es nicht...", wiederholte er, diesmal deutlich aufgelöster.
"Aber es...", ihm entwich ein kleines Schniefen.
"Es tut mir so leid...", wisperte er.
Seine Stimme glich einem Wimmern...
Einem Geräusch, so herzzerreißend, dass ich ihn sofort an mich ziehen und ihn in den Arm nehmen wollte.
Allerdings war ich mir fast sicher, dass eine solche Geste Jimin gerade nicht helfen würde...
"Du musst dich nicht entschuldigen...", flüsterte ich.
Weil ich nicht anders konnte, legte ich wenigstens meine Hand an seine Schulter.
"Wirklich nicht...", wiederholte ich, während ich beruhigend darüber streichelte.
Jimin sagte nichts dazu.
Stumm guckte er das Sofa an.
Immer noch damit beschäftigt, seine Augen stetig auf und zu zu klappen, um die hartnäckige Farbe loswerden.
Besorgt sah ich ihm eine Weile dabei zu, bevor ich erneut das Wort ergriff.
"Fühlt es sich so schlimm an...wenn du von jemandem trinkst?", wollte ich zögerlich wissen.
So wie Jimin bisher reagiert hatte, war ich ganz automatisch davon ausgegangen, dass ein Biss für ihn kein angenehmes Erlebnis war.
Er hatte so widerwillig gewirkt...
So verschlossen, dass ich im Traum nicht darauf gekommen wäre, es von mir aus anzusprechen.
Ein Vorsatz, den ich jetzt, wo ich sah, wie sehr er litt, zutiefst bereute.
Niemals hätten wir dieses Thema auf "später" verschieben dürfen...
Kaum hatte ich meine Frage ausgesprochen, zuckte Jimin zusammen.
"Was?...", entwich es ihm leise, während er ganz automatisch seinen Blick hob.
Ich sah die Verwirrung darin.
Nicht ganz verstehend, woher diese kam, hob ich eine Augenbraue.
"Naja....", kurz kaute ich auf meiner Lippe herum.
"...wäre es schlimm für dich, nochmal von mir zu trinken?", fragte ich.
Es auszusprechen, fühlte sich nicht viel weniger absurd an, als am ersten Abend.
Gleichzeitig so sonderbar richtig...
Ich wollte Jimin zu nichts drängen.
Allerdings wusste ich nicht, ob ich es aushalten würde, wenn sein Zustand sich weiter verschlechterte.
Ich wollte es wenigstens anbieten...
Voller Verwunderung klappten die schimmernden Seelenspiegel meines Gegenübers auf und zu.
"Du...", setzte er an.
"...Du glaubst...", er schien seine Gedanken ordnen zu müssen.
"....'schlimm'?", wiederholte Jimin letztendlich einfach meine Wortwahl.
Pures Unverständnis lag in seiner Stimme.
Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass meine Frage für ihn komplett absurd geklungen hatte.
"Na ich dachte...", unwillkürlich stieg mir die Hitze in die Wangen.
"...nicht?", fragte ich verunsichert.
Wir schienen beide zu verwirrt für vollständige Sätze...
Kleine Ewigkeiten verstrichen, in denen Jimin mich einfach ansah.
Immer größer wurden die Rubine.
Immer verwunderter.
So lange, bis sie sich wieder von mir abwandten...
"Kookie...", verließ es leise Jimins Lippen.
Erneut schaute er das Sofa an.
"Kookie, ich...", setzte er an.
Zittrig tastete seine Hand nach meiner, bevor er sich zwang, mich wieder anzusehen.
"Es hat sich noch nie..."
Jimin schluckte.
"Es hat sich noch nie so gut angefühlt, wie bei dir...", gestand er leise.
Kurz lösten die Edelsteine sich aus meinen Augen, nur um sich kurz darauf wieder darin zu verfangen.
"Ich hab nur..."
Unendlich klar glitzerten die Emotionen darin.
All der Schmerz...
Die Verzweiflung...
"Ich hab dir nicht nochmal wehtun wollen...", wisperte Jimin.
Fast lautlos.
So abgrundtief ehrlich, dass es mir das Herz zerriss...
Ich wusste nicht, was mich am stärksten traf.
Zu bemerken, wie fertig Jimin sich offensichtlich immer noch wegen dem Biss machte...
...oder die Tatsache, dass wir eine Woche lang aneinander vorbei geredet hatten.
Einen Moment lang tat ich gar nichts.
Es musste erst bei mir ankommen...
Still verließ die Luft meine Lungen, während mir bewusst wurde, was Jimins Worte bedeuteten.
Wie einfach es war...
Wie leicht.
Nach all den Gedanken, die ich mir gemacht hatte, kam es mir absurd vor.
Gleichzeitig unfassbar befreiend...
"Jiminie...", wisperte ich.
Keiner von uns...
Überrascht zuckte der Blonde zusammen, als ich ihn auf mich zog.
...musste sich zurückhalten.
Etwas apbruptes Ende heute...
Aber ist ja auch mehr oder minder nur der Auftakt für das nächste Kapitel ~
Uff guys...
I swear, ich hab gestern schon halb geschlafen, als ich das Kapitel geschrieben hab und jetzt beim Probelesen hab ich meinen Kreislauf einfach nur davon abhalten wollen, mich zu verlassen.
Me ist so duuuurch. ^^"
Das ist schlecht, weil ich dann gefühlt gar nichts mehr von meinen Kapiteln mitbekomme.
Also...falls irgendwas super off ist, weist mich gern darauf hin ^^
Oder falls irgendwas super gut ist.
Weil das bekomme ich auch nicht mit. xD
But yeah...
Prüfungsphase.
Dieses Semester war nicht so gut von der Produktivität, deshalb ist das Pensum jetzt minimal erschlagend.
Wenn ich es schaffe hab ich dann aber auch nen Monat lang frei x3
Also so viel zu der Erklärung meines momentanen geistigen Zustandes. xD
(Pls kommt mir jetzt nicht mit "Stress dich nicht" - Danke danke <3 und I know. Aber nicht schreiben stresst mich manchmal mehr als alles andere. ^^)
Bitte vergesst nicht, mir zu sagen, wie ihr das Kapitel fandet <3
Habt noch einen schönen Abend <3
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