Kapitel 16

"Story" - Lee Seok Hoon

https://youtu.be/lhZ_TRRq7Ys

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Jimin Pov


Etwas benommen blinzelte ich, als mir am nächsten Morgen bewusst wurde, dass ich wach wurde.

Ich hatte tatsächlich geschlafen...


Von mir selbst verwirrt klappten meine Augenlider auf und zu.

Nicht, dass es komplett abwegig war, dass mein Körper sich in einen derartigen Ruhezustand begeben hatte...

Trotzdem kam es so selten vor, dass ich mich schon gar nicht mehr daran erinnern konnte.

In den letzten knappen 200 Jahren hatte ich nicht geschlafen.

Ich hatte es nicht für nötig gehalten.

Für unangebracht.

Ich war nicht ruhig genug gewesen...


Ganz von selbst zuckten meine Mundwinkel nach oben, während ich meinen Blick hob und die Person anschaute, Dank der mein innerer Frieden sich selbst geheilt hatte.

"Kookie...", entwich es mir in leiser Zuneigung.

Er schlief noch...

Gleichmäßig hob und senkte sein Brustkorb sich.

Seinen Arm hatte er um meine Hüfte gelegt.

Die ganze Nacht über hatte er mich nicht losgelassen...


Still klopfte mein Herz vor sich hin, während ich Kookie eine Weile lang einfach ansah.

Ungläubig zuckten meine Augen über seine atemberaubend schöne Mimik.

Die Ereignisse von letzter Nacht zogen durch meinen Kopf...

Innerhalb kürzester Zeit machten diese mich so glücklich, dass ich mein Gesicht direkt wieder in seinem Oberteil verbuddelte.

Als würde es etwas bringen, vor einem Schlafenden zu verstecken, dass man rot wurde...


Unwillkürlich grinste ich, während ich mich noch ein bisschen mehr an ihn kuschelte.

Tief atmete ich ein, als Kookies Geruch in meine Nase drang.

Ein klitzekleiner Teil von mir war jedes Mal am Durchdrehen, wenn wir uns so nah waren.

Kookies Geruch hatte eine unfassbar anziehende Wirkung auf mich...

Er erinnerte mich daran, wie gut der Schwarzhaarige geschmeckt hatte.

Dass ich einen Moment lang am liebsten alles von ihm gehabt hätte...

Die bloße Erinnerung, wie unendlich befriedigend es sich angefühlt hatte, sein Blut zu trinken, schickte eine kleine Gänsehaut über meinen Körper.


Hastig blinzelte ich, um meine Augen davon abzuhalten, ihre Farbe zu ändern.

Anschließend ermahnte ich mich innerlich, nicht zu viel darüber nachzudenken.

Ich kannte das...

Menschenblut war nur so verführerisch, weil es sich schnell im eigenen Kopf einnistete.

Kookies besonders, weil der Biss noch nicht lange her war und er so gut geschmeckt hatte.

Allerdings war ich mir sicher, dass es kein Hindernis sein würde.

Ganz einfach, weil ich es nicht zulassen würde.

Es bedeutete mir die Welt, dass Kookie hier war...

Dass er nach dem Biss keine Angst vor mir bekommen hatte.

All das würde ich nicht für einen Trieb aufs Spiel setzen, welchen ich schon vor über einem Jahrhundert losgeworden war.

Egal wie sehr ich es wollte...

Ich brauchte kein Menschenblut.

Das von Kookie am allerwenigsten.


Leicht nickte ich, um mich selbst in diesem Glauben zu bestärken, bevor ich mich auf die Note von Kookies Geruch konzentrierte, die pure Glückshormone durch meinen Körper schickte.

Die Note, die mich daran erinnerte, wie nah er mir war...

Die Note der Geborgenheit.


Lächelnd schloss ich meine Augen und versuchte mich so wortgenau wie möglich an dem zu erfreuen, was Kookie gestern gesagt hatte.

Nicht, dass mir nicht schon vom ersten Abend an klar gewesen wäre, dass das mit ihm unerklärlich war...

Spätestens seit Kookie zugestimmt hatte, hier zu bleiben, hatte ich gewusst, dass etwas an ihm besonders war.

Ich hatte es gespürt...

Trotzdem war es schwer gewesen, daran zu glauben.


Besonders weil ich mich auf Anhieb wohl mit ihm gefühlt hatte, war ich die Angst nicht losgeworden, dass Kookie, was auch immer er hier gesucht hatte, nicht finden würde.

Dass ihn etwas verschrecken könnte.

Dass ich ihn verschrecken könnte...


Nicht umsonst hatte war ich gestern vor Nervosität fast umgekommen, als er weg gewesen war, um seine Sachen zu holen.

Ich hatte ihm nicht unterstellt, dass er einfach gehen würde.

Trotzdem war ein Teil von mir der festen Überzeugung gewesenen, dass er nicht wiederkommen würde.

Ununterbrochen hatte ich die Tür angeschaut, in der Hoffnung, dass dieser Teil Unrecht haben würde.

Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass Kookie zurückkommen würde.

Hatte riesige Angst gehabt, dass es nicht passieren würde.

Nichts in mir wäre fähig gewesen, ihm einen Vorwurf zu machen, wenn er nicht bei mir hätte bleiben wollen.

Und doch hatte ich vor Glück sterben wollen, als es schließlich an der Tür geklopft hatte...


Ich war mir sicher gewesen, bis zu diesem Moment noch nie erlebt zu haben, wie es war, wirklich glücklich zu sein.

Eine Aussage, die ich den Abend über immer wieder hatte erneuern müssen.

Offensichtlich hatte ich noch nicht mal gewusst, wie man "Glück" buchstabierte, bevor ich Kookie getroffen hatte...


So ganz hatte ich immer noch nicht verstanden, wie dem Schwarzhaarigen meine Herkunft so egal sein konnte.

Wie er keine Angst vor dem Blutdurst haben konnte.

Wie ihn mein wortwörtlich ewiges Alter nicht stören konnte.


Aber nach gestern...

Gänzlich verliebt schaute ich doch wieder zu ihm nach oben.

Nach gestern glaubte ich ihm...


Jedes Wort...alles was Kookie sagte und tat wirkte so ehrlich...

So aufrichtig.

Als würde es von Herzen kommen.


Von Herzen zu hören, dass er auch seit einem Jahr hatte bei mir sein wollen, hatte so viel Erleichterung in mir losgetreten, dass ich langsam aber sicher begann, meine Sprachkenntnisse zu hinterfragen.

Es schien eine Menge Dinge zu geben, deren Bedeutung mir erst durch Kookie vollends klar wurden...



Immer breiter wurde mein Lächeln, während ich den Schwarzhaarigen anschaute.

Mein Blick glitt über jeden noch so kleinen Millimeter seiner Mimik.

Es war definitiv eine meiner neuen Lieblingsbeschäftigungen.

Das einzige, was noch unglaubwürdiger war, als Kookies umwerfendes Aussehen, waren die Schmetterlinge, die er in meinem Inneren zum Tanzen brachte.


"Kookie...", flüsterte ich voller Wärme, während ich ein bisschen nach oben rückte, um ihn besser ansehen zu können.

Behutsam strich ich ihm ein paar seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Hauchzart fuhren meine Fingerspitzen anschließend über seine Wangen.

Die bloße Tatsache, dass er hier lag, machte mich so unfassbar glücklich, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn ein wenig zu berühren.

Ich liebte die physische Bestätigung, die es mir schenkte...



Völlig versunken in dieser, bemerkte ich gar nicht, dass meine kleinen Berührungseinheiten immer intensiver wurden.

Immer bemerkbarer.


Erst als Kookie plötzlich zu blinzeln begann, wurde mir bewusst, was ich getan hatte.


"O-oh...Entschuldigung...", entwich es mir, immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen.

Ich war viel zu glücklich, um dieses verschwinden zu lassen.

Nach allem, was Kookie gestern gesagt hatte, hatte ich heute überhaupt kein Bedürfnis, mich vorsichtshalber hinter der Tür zu verstecken...

Stattdessen konnte ich dem Schwarzhaarigen aus nächster Nähe beim wach werden zugucken.

Das Kribbeln in meinem Bauch wollte sich gar nicht mehr beruhigen...



Mein Gegenüber gab ein leises Grummeln von sich, bevor er seine Augen dazu bringen konnte, offen zu bleiben.

Seine tiefen, schokoladenbraunen Kulleraugen...

Noch nie hatte ich schönere gesehen.


"Jimin?..", holte Kookies vor Müdigkeit noch ganz kratzige Stimme mich aus meiner einsetzenden Schwärmerei.

Kaum hörte ich ihn sprechen, zuckten meine Mundwinkel noch weiter nach oben.

"Guten Morgen~", begrüßte ich ihn mit einem immer noch entschuldigenden, trotzdem gut gelaunten Ton.

Ich konnte mich nicht erinnern, schonmal so viele Endorphine in meinem nicht-lebendigen Körper gespürt zu haben...


Kookie schien einen Moment zu brauchen, um zu verstehen, was Sache war.

Kaum realisierte er, dass ich heute - im Gegensatz zu gestern - immer noch neben ihm im Bett lag, schlich sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen.

"Morgen...", murmelte er heiser.

Noch bevor ich mich versehen hatte, hatte er wieder seinen Arm um mich gelegt und mich an sich gezogen.


Ich kicherte ein wenig, als er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub.

Sein entspanntes seufzen war Balsam für meine Seele.

"Hast du gut geschlafen?", wollte ich wissen, während ich die Kuscheleinladung bereitwillig annahm.

Sanft strich ich mit meiner Nase über Kookies Brust.


Dieser gab ein ruhiges Brummen von sich, bevor er nickte.

"So gut wie nie zuvor...", flüsterte er, während er mich noch ein bisschen mehr an sich zog.

Voller Wohlgefühl atmete er aus, bevor er weitersprach.

"Und du?", fragte er.

Ich hörte den Hauch Sarkasmus in seiner Stimme.


Schmunzelnd schmiegte ich mich an ihn.

"Sehr gut, danke~", antwortete ich wahrheitsgemäß.

Als Kookie mich daraufhin etwas verwirrt von oben ansah, entwich mir ein kleines Lachen.

Unverstellt glücklich schaute ich zu ihm.

"Jep...", sanft legte ich meine Hand auf seine Brust.

"Ich glaub, das funktioniert nur deinetwegen...", wisperte ich.


Mein Herz klopfte, als meine Aussage Kookie zum Lächeln brachte.

Sein Ausdruck war nicht mehr mit dem zu vergleichen, den er gehabt hatte, als er vorgestern die Grenze übertreten hatte.

Kein bisschen...

Vielmehr sah Kookie gerade genau so aus, wie ich mich fühlte, seit er hergekommen war.

Irgendwie erfüllt...

Repariert.



Sekundenlang schauten wir einander in die Augen.

Beide wahrscheinlich immer noch damit beschäftigt, das hier zu verstehen.

Egal wie viel wir redeten...

Es würde Zeit brauchen, bis - was auch immer es war - sich nicht mehr wie ein Traum anfühlen würde.


Zeit, die wir entgegen allem, was ich geglaubt hatte, wirklich zu haben schienen...

Das Wissen, dass Kookie hier bleiben wollte, war so schön, dass mein Herz sich gar nicht mehr beruhigen wollte.

Nie zuvor hatte es sich so angefühlt...

So echt.

So lebendig.

Wäre mein kleiner Funken Blutdurst nicht gewesen, hätte ich mich gefragt, ob Kookies Menschlichkeit womöglich auf mich abfärbte.


Seit er da war, fühlte sich alles viel wahrhaftiger an.

Die Freude...

Die Aufregung...

Und auch...


Ich schluckte ein wenig, als ich bemerkte, dass meine Augen sich aus den von Kookie gelöst hätten.

...andere Dinge.


Unwillkürlich stieg mir die Röte ins Gesicht, bevor ich dieses schnell wieder gegen Kookies Oberkörper drückte.

Mein Herz raste.

Schneller und unaufhörlicher, als ich jemals für möglich gehalten hatte.


Meine letzten Erfahrungen dieser Art hatten noch in einer völlig anderen Welt stattgefunden...

Entsprechend kannte ich es überhaupt nicht mehr.

Dieses Gefühl...

Das kleine Kribbeln, wenn die Lippen von jemandem plötzlich eine völlig neue Anziehung erhielten.

Die Hitze.


In Kookies Anwesenheit war mir verdächtig warm...



Ich schreckte aus meiner Gedankenwelt, als die Stimme meines Gegenübers erklang.

"Ist alles okay?", wollte er etwas besorgt wissen.

Er schien nicht mitbekommen zu haben, was der Auslöser für meinen Rückzug gewesen war.


Davon erleichtert, sanken meine Schultern nach unten.

Meine Haltung entspannte sich, bevor ich nickte.

"Klar...", absichtlich unschuldig lächelte ich, als ich wieder zu Kookie nach oben sah.

Nicht, weil ich etwas vor ihm verstecken wollte.

Ich war nur...unsicher.

Nach den letzten zwei Tagen hielt ich es für das Beste, alles, was die reine Freude über Kookies Anwesenheit überstieg, erstmal beiseite zu schieben...


Ich hatte verstanden, dass Kookie sich nicht so leicht verschrecken ließ.

Dass irgendwas an ihm anders war.

So anders, dass ich nicht umhin kam, das mit uns für etwas ganz Besonderes zu halten.

Etwas ganz besonderes, bei dem ich keinen Grund zur Hast sah.


Auch wenn Kookies Ewigkeit sich von meiner Unterschied, war es trotzdem genau das, was noch vor ihm lag.

Eine Ewigkeit.

Ich war bereit, jede Sekunde, die er mir schenken wollte, anzunehmen, ohne auf mehr zu drängen.


Drängen war nicht gut.

Beschleunigung auch nicht.


Deshalb...



"Machst du uns heute wieder Pancakes?", fragte ich extra niedlich.

...beschloss ich, vorerst das Thema zu wechseln.


Etwas überrascht klappten die Augen des Schwarzhaarigen auf und zu.

Wunderschön war das kleine Grinsen, was sich anschließend auf seine Lippen legte.

"Sind denn Zutaten da?", wollte er verspielt wissen.


Ich stockte.

"Ach richtig...", entwich es mir.

Eigentlich hatte ich gestern nochmal einkaufen gehen wollen.

Während Kookie weg gewesen war, war ich zu nervös gewesen.

Später zu glücklich.

Entsprechend hatte ich es komplett vergessen...


"Ich kann jetzt noch schnell-", setzte ich an, kam aber nicht weiter, weil Kookie mich im gleichen Moment wieder an sich zog.

"Nope...~", flüsterte er.

"Denk nicht mal dran, jetzt wegzurennen...", seine Stimme klang halb belustigt, halb liebevoll.

Sanft drückte er mich an sich.


Gleichermaßen überrascht von dieser Aktion und den Glücksgefühlen, die mich überkamen, sagte ich nichts.

Stumm blinzelte ich in Kookies Oberteil.


Der Schwarzhaarige kicherte ein wenig über meine Erstarrtheit.

"Einkaufen dauert bei dir doch nicht lange, oder?", fragte er.

Zärtlich fuhren seine Fingerspitzen durch meine Haarsträhnen.

"Dann geht das doch auch später noch...", murmelte er.

Wohlig kuschelte er sich an mich.



Ich brauchte einen Moment.

Zeit, um zu verarbeiten, wie unfassbar liebenswert Kookie war.

Dass er noch nicht bereit gewesen war, unsere Kuschelpartie zu beenden, zauberte einen angenehmen Wärmenebel um mein Herz.

Ich konnte spüren, wie alles in mir sich beruhigte...

Wie jede seiner Berührungen es noch ein kleines bisschen besser machte.


Stumm nickte ich, um Kookies Plan zu bestätigen.

"Ja, wir...", murmelte ich, während sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen legte.


Jeder auf seine Weise schienen wir den selben Gedanken gehabt zu haben.



Zufrieden tat ich es Kookie gleich.

Jeden Tag, den er mit mir verbringen wollte...

Ich schloss meine Augen.

Jede Stunde...

Atmete durch.

Jede noch so kleine Sekunde...


Sie alle bedeuteten dasselbe.



"Wir haben Zeit..."



*sigh*
Hach ja....Zeit.
Ein ganzes Kapitel darüber, dass die beiden Zeit haben. 

Und wir haben auch Zeit ^^
Zeit für einen....Zeitsprung. ;D
(I'm sorry der war so schlecht, aber es musste sein xD)

Also yeah~
Wir haben den ersten Story-Abschnitt geschafft x3
Das "Kennenlernen".
Nicht, dass ich vor hatte, es 16 Kapitel lang werden zu lassen...
But it's fine.
Braucht eben alles seine...Zeit. ;D
(I gotta stop xD)

Ich werde dann im weiteren Verlauf der Story eigentlich nur versuchen, die Entwicklung der Beziehung der beiden zu beleuchten und die wichtigen Punkte entsprechend auszubauen, so dass es ein schönes, flowiges, cozy Ganzes ergibt~
Just in case you were wondering, was noch so auf euch zukommt ^^
Eine übersinnliche Beziehungsstudie in mini, hehe x3

Ich hoffe ihr begleitet die beiden weiterhin auf ihrer kleinen Reise <3

Und pls tell me, wie ihr das Kapitel fandet ^^
(Ich laber in letzter Zeit so viel, dass ich ständig vergesse, nachzufragen ^^")

Habt noch einen schönen Abend ^^

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