Kapitel 15
"Explosions in the Sky" - Maxwell Winters
https://youtu.be/lQABTUU__Cs
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Der restliche Abend war genauso entspannt verlaufen, wie sein Anfang.
Jimin und ich hatten den Film zu Ende geschaut und hatten anschließend noch eine Weile auf dem Sofa gesessen.
Keiner hatte ein Wort gesagt, während wir genossen hatten, wie nah wir uns gewesen waren.
Jimin hatte sich die ganze Zeit über an mich gekuschelt.
Er hatte seinen Kopf gegen meine Schulter gelehnt...
Seine Beine hatten ihren Weg zwischen meine gefunden.
Dabei hatte er so friedlich vor sich hin geatmet...
Ich hatte gar nicht anders gekonnt, als ihn immer wieder ein bisschen mehr an mich heranzuziehen.
Ihn so vertraut bei mir zu spüren war großartig gewesen...
Es war der mit Abstand schönste Filmabend gewesen, den ich je erlebt hatte.
So ruhig und angenehm, dass er vergeblich seinesgleichen in meinem bisherigen Leben suchte...
Ich war so in tief in Jimins und meinem verkuschelten Mikrokosmos versunken gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass meine Augenlider immer öfter nach unten geklappt waren.
Erst als Jimin mich vorsichtig von der Seite angestupst hatte, war mir bewusst geworden, dass ich fast eingeschlafen war.
Der Blonde hatte mich gefragt, ob ich nicht lieber ins Bett wollte.
Und hier waren wir nun...
Gerade die Treppen nach oben gekommen und beide etwas unentschlossen.
Zögerlich wanderte mein Blick über die Tür von dem Gästezimmer, welches wohl fürs erste mir gehören würde.
Es schien logisch, dort zu schlafen.
Allerdings...
Fast schon sehnsüchtig blieben meine Augen an Jimin hängen.
Ich wollte nicht von ihm getrennt sein...
Nicht mal die Nacht über.
Erst recht nicht die Nacht über.
Auch wenn ich mich kaum an diesen Teil des gestrigen Abends erinnerte, wusste ich noch, wie sicher ich mich gefühlt hatte, als ich eingeschlafen war.
Wie schön es gewesen war, Jimin bei mir zu wissen.
Von der Vorstellung, im selben Bett wie er aufzuwachen, mal ganz zu schweigen...
Weich lächelte Jimin, als er bemerkte, dass ich ihn ansah.
"Du bist sicher müde...", murmelte er.
Gänzlich in seiner Präsenz gefangen, nickte ich.
Ich hatte immer noch nicht verarbeitet, was seine bloße Anwesenheit mit mir anstellte...
Alleine mit ihm in diesem Flur zu stehen fühlte sich unfassbar gut an.
Noch besser, weil Jimin den Abend über so viele Schritte auf mich zugekommen war.
Ununterbrochen hatte er meine Nähe gesucht.
Vielleicht war es deshalb so einfach...
Noch bevor der Blonde mir eine Gute Nacht wünschen konnte, hatte ich nach seiner Hand gegriffen.
...genau dasselbe zu tu.
Mit riesengroßen Augen schaute Jimin mich an.
Meine kleine Aktion hatte ihm verstummen lassen.
Ich konnte spüren, wie meine Wangen sich ein bisschen erhitzten.
Ein Teil von mir liebte, wie mein Gegenüber mich gerade ansah.
Dass er es überhaupt tat.
Bei ihm sein zu dürfen kam mir wie ein riesiges Geschenk vor.
Ein Geschenk...
"Darf ich vielleicht...", setzte ich an.
Ganz von selbst verirrten meine Augen sich in die von Jimin.
"...Darf ich vielleicht wieder bei dir schlafen?...", fragte ich leise.
...von dem ich immer mehr wollte.
Etwas überrascht klappten die Augen meines Gegenübers auf und zu.
Einen Moment lang schaute er mich an, bevor ihm ein kleines Kichern entwich.
"Oh, ich..", wunderschön lächelte Jimin mich an.
"Ich wollte das selbe fragen.", süß legte er seinen Kopf zur Seite.
Plötzlich sah er unfassbar glücklich aus...
Ich konnte förmlich spüren, wie mein Herz ein paar Schläge aussetzte.
Meine Wangen wurden einige Töne dunkler, während meine Mundwinkel sich ganz von alleine nach oben zogen.
Das hier war hundert Nummern zu schön...
Still lächelte wir uns an, bevor Jimin an meiner Hand zog.
Widerstandslos folgte ich ihm in sein Schlafzimmer.
Dort angekommen ließ ich mich in die, fast schon lächerlich weiche Bettwäsche fallen.
Der Stoff war unfassbar angenehm...
Viel hochwertiger, als alle Schlafgelegenheiten, die ich bisher gehabt hatte.
Dass Jimin praktisch sofort zu mir geklettert kam, machte es nur besser.
Mein Herz wollte vor Glück sterben, als er direkt ein bisschen an mich heranrückte.
Schnell legte ich meinen Arm um seine Hüfte und zog ihn zu mir, damit er nicht auf die Idee kommen konnte, die paar Zentimeter Abstand zwischen uns beizubehalten.
Der Blonde seufzte zufrieden, als ich seine Decke über uns zog.
"Kookie...", verließ es in leisem Wohlgefühl seine Lippen, bevor er sein Gesicht in meiner Brust vergrub.
"Kookiee...~", wiederholte er mit deutlich mehr Glückshormonen in der Stimme.
Ich kicherte ein wenig, weil Jimin gerade versuchte, halb in mich hineinzukrabbeln.
Überglücklich drückte ich ihn an mich.
So fest, wie ich konnte.
"Jiminie...", flüsterte ich.
Mein Herz konnte sich schon gar nicht mehr erinnern, wie es gewesen war, sich taub zu fühlen.
Keine zwei Tage hatte Jimin benötigt, um die Überreste verschwinden zu lassen...
Der Blonde gab ein zufriedenes Geräusch von sich, nachdem ich seinen kleinen Freudenanfall erwidert hatte.
Deutlich entspannter wurde seine Haltung, während er sich an mich schmiegte.
"Ich mag, wie du riechst...", murmelte er, mit seiner Nase ein wenig über meinen Pullover streichend.
Sanft vergriffen seine Finger sich darin.
Ich liebte die Ruhe, die Jimin ausstrahlte.
Gleichzeitig konnte ich spüren, wie meine Wangen sich erneut erhitzten.
Mit so einem direkten Kompliment hatte ich nicht gerechnet...
Sekundenlang musste ich dieses verarbeiten, bevor ich den Mund aufmachte.
"Ich...", weich fuhr meine Hand Jimins Hüfte auf und ab, während ich versuchte mir eins der zahlreichen Dinge auszusuchen, die mich an ihm umwarfen.
"Ich mag deine Augen...", komplementierte ich schließlich die Sache, die mir bei am präsentesten war.
Niemandes Seeelenspiegel waren so besonders, wie die von meinem Gegenüber...
Etwas abrupt löste dieser sich von mir, kaum dass ich ausgesprochen hatte.
Verwundert schaute Jimin zu mir nach oben.
"Welche Version?...", wollte er wissen.
Das Lächeln auf meinen Lippen triefte förmlich vor Wärme.
"Alle...", antwortete ich.
Ganz von selbst fand meine Hand dabei ihren Weg an Jimins Wange.
Zärtlich streichelte ich darüber.
Wie könnte ich mich bei dieser Auswahl entscheiden?
Ob glitzernde Rubine, dunkles Mokka oder eine schimmernde Mischung aus beidem...
Ich hatte noch nie etwas schöneres gesehen.
Als würde er diese Gedanken aus meinem Kopf lesen können, weiteten eben jene Seelenspiegel sich auf ihre doppelte Größe.
Jimin klappte die Kinnlade nach unten.
"E-echt?", fragte er.
Dabei lag so viel Unglauben in seiner Stimme...
Als wäre es das abwegigste der Welt, dass jemand seine verwandlungsfähigen Kristalle mögen könnte...
Nicht mal ansatzweise in der Lage, diese Tonlage zu verstehen, nickte ich.
Voller Wertschätzung streichelte ich mit meinen Daumen unter Jimins Augen entlang, um dem ganzen mehr Gewicht zu verleihen.
Ich konnte förmlich sehen, wie Jimins Gehirn versuchte, meine Aussage zu verarbeiten.
Überforderung leuchtete in seinen Seelenspiegeln.
Sein Mund verzog sich ein wenig, bevor er einfach wieder an mich heranrückte und sein Gesicht in meinem Oberteil vergrub.
"Du bist seltsam.", grummelte er mit der Stimme eines quengeligen Kindes.
Unwirklich entfuhr mir ein kleines Lachen.
"Findest du?", fragte ich amüsiert nach.
Jimin hatte eine wirklich süße Art, sich für Komplimente zu bedanken...
Hastig nickte der Blonde.
"Und wie.", antwortete er.
Kurz machte er eine Pause, bevor er weitersprach.
"Ich meine, du kommst einfach so über die Grenze....willst, dass man dich beißt...bist danach nicht böse und..."
Ich erschrak ein wenig, als Jimin zu mir nach oben schaute.
"Und dann..."
Da war wieder die Unsicherheit in seinen Augen...
"Und dann gehst du nicht mal, wenn du könntest...", beendete er seine Aufzählung.
"Das...", pure Ratlosigkeit lag in seiner Mimik.
"Das ist doch seltsam...", immer leiser wurde seine Stimme, bevor er sein Gesicht wieder in meiner Brust versteckte.
Ich brauchte einen Moment, um die Dinge zu verarbeiten, die gerade aus meinem Gegenüber herausgesprudelt waren.
Nach allem, was passiert war, war es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit gewesen...
Trotzdem tat es mir leid, wie viel Anspannung sich gerade wieder in Jimins Körper geschlichen hatte.
Seine Finger krallten sich förmlich in den Stoff meines Pullovers.
Obwohl er mir gerade aufgezählt hatte, wie unverständlich er es fand, dass ich nicht von ihm weg wollte, schien er Angst davor zu haben...
Unendlich weich zuckten meine Mundwinkel durch diesen Gedanken nach oben.
"Du hast wirklich...", vorsichtig drückte ich Jimin an mich.
"Du hast vorhin wirklich gedacht, dass ich nicht wiederkomme, oder?...", fragte ich.
Beruhigend strich meine Handfläche seinen Rücken auf und ab.
Jimin stockte kurz.
Er zuckte mit den Schultern.
Anschließend nickte er.
Zögerlich...
Trotzdem deutlich.
"Ich...", langsam schaute er mich an.
"Ich verstehe es einfach nicht...", flüsterte er.
Ganz von selbst verfingen unsere Augen sich ineinander.
"Ich verstehe nicht, wie du hier sein kannst..."
Die von Jimin wurden etwas wässrig.
"....nachdem ich es mir so lange gewünscht hab...", wisperte er fast lautlos.
Ich konnte förmlich spüren, wie mein Herz ein paar Schläge aussetzte.
Kurz darauf raste es.
"Du hast es dir...gewünscht?", fragte ich etwas ungläubig nach.
So wie Jimin bisher nicht wirklich wusste, was mich zu ihm geführt hatte, war es mir mit ihm auch gegangen.
Ich hatte versucht, es einfach anzunehmen, weil ich mich so sehr darüber gefreut hatte.
Trotzdem hatte ein Teil von mir nicht verstanden, warum ich überhaupt hatte bei ihm bleiben dürfen.
Womit ich diese Ehre verdient hatte...
Das kleine Nicken, was mein Gegenüber mir als Antwort gab, brachte mein Lächeln dazu, immer breiter zu werden.
Vorsichtig wischte ich die Träne weg, die über seine Wange rann, während Jimin mir erzählte, wie er das letzte Jahr wahrgenommen hatte.
Es sprudelt förmlich aus ihm heraus.
Wie hin und her gerissen er gewesen war...
Dass er trotzdem nicht umhin gekommen war, mich immer wieder sehen zu wollen.
Dass er es überhaupt nicht verstand.
Dass er trotzdem diese Verbundenheit gespürt hatte...
Den unumstößlichen Wunsch, bei mir zu sein.
Ich konnte nicht verhindern, dass mein Lächeln während seiner Erzählungen zu einem ziemlich dümmlichen Grinsen verkam.
Alles was er sagte, trat Tonnen an Glücksgefühlen in mir los.
Mit jeder Sekunde, die ich bei ihm war, lernte ich neu, was es bedeutete, sich lebendig zu fühlen.
Eine Tatsache, die ich Jimin mitteilte...
Kaum dass er fertig gesprochen hatte, versicherte ich ihm, dass es mir genauso ergangen war wie ihm.
Ich erzählte ihm von der Leere...
Von meiner ausweglosen Suche...
Von der Anziehung, die von ihm ausgegangen war...
Von der Neugier.
Die Gedanken und Gefühle der letzten Tage quollen nur so aus meinem Mund.
Als hätten sie die ganze Zeit darauf gewartet, endlich ausgesprochen zu werden.
Ganz von selbst fanden unsere Hände wieder zueinander, während ich versuchte, für Jimin in Worte zu fassen, wie ich mich fühlte, seit ich bei ihm war.
Wie erlösend es war.
Wie belebend.
Obwohl ich mein Leben lang von Menschen umgeben gewesen war, hatte niemand mich so lebendig fühlen lassen, wie er.
Ich erzählte Jimin, dass ich es auch nicht verstand.
Dass ich keine Erklärung für irgendwas hatte.
Dass mir die Gründe aber auch nicht wichtig waren...
Sondern nur er.
Tief schaute ich meinem Gegenüber in die Augen, während ich ihm sagte, dass ich eigentlich nur bei ihm sein wollte.
Fest verschränkt ich unsere Finger, bevor ich ihm versprach, dass ich vorhin nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet hatte, nicht wiederzukommen.
Dass es eher das genaue Gegenteil gewesen war...
Voller Fassungslosigkeit quollen die Tränen aus Jimins Augen, als ich ihm eröffnete, dass ich seit dem Moment, in dem ich das Anwesen verlassen hatte, nur daran hatte denken können, wie dringend ich hatte wiederkommen wollen.
Ich kam gar nicht dazu, seine Wangen trocken zu wischen, da war er mir erneut um den Hals gefallen.
Etwas anders als vorhin...
Trotzdem mindestens genauso überschwänglich.
Leise drang sein glückliches Schniefen in mein Ohr.
Ich hatte die Situation kein bisschen verarbeitet, da schlangen meine Arme sich bereits um ihn.
"Jiminie...", flüsterte ich, während ich ihn an mich drückte.
So fest, dass nicht mehr zu übersehen war, dass ich ihn am liebsten nie wieder loslassen wollte...
"Jiminie...", wiederholte ich, während ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub.
Nach all den Worten, die gerade ganz von selbst meine Stimmbänder verlassen hatten, war dieses das einzige, was übrig war.
Es war das einzige, worauf meine Erzählung hinausgelaufen war.
Auf ihn.
Auf uns...
Ich spürte wie Jimin lächelte.
"Kookie...", verließ es verweint, aber überglücklich seine Lippen.
Obwohl seine Hände sich fest an mich klammerten, merkte ich, wie der Rest seines Körpers sich entspannte.
"Kookie...", flüsterte er direkt nochmal.
Als könnte er - genau wie ich - gar nicht glauben, wie einfach es gewesen war, all diese unlogischen und doch wunderschönen Dinge auszusprechen.
Ich hatte förmlich spüren können, wie die Gewichte von meinen Schultern gefallen waren...
Alles, was sich vorher schon gut angefühlt hatte, wurde nur besser, jetzt wo ich seine Sicht der Dinge kannte.
Jede Vermutung...jede Erkenntnis, dass es ihm genauso gehen könnte, wie mir, war bestätigt.
Ich hatte keine Worte für den Frieden, der sich gerade in mir breit machte...
"Jiminie...", wisperte ich voller Entspannung.
Immer noch war ich nicht mal ansatzweise willig, auch nur eine Papierdicke Abstand zwischen uns zu bringen.
Ihn zu umarmen fühlte sich viel zu richtig an...
Viel zu heilend.
Jimin schien es ähnlich zu gehen.
"Kookie...", sehnsüchtig drückte er sich an mich.
Nachdem wir es eigentlich die ganze Zeit gewusst hatten...
Wir beide spürten es.
...war es auf einmal so wahrhaftig.
So unumstößlich...
Nach all der Zeit...
"Jiminie...", murmelte ich.
"Kookie...", flüsterte er.
Nach all der Zeit...
Sogar unsere Herzen schlugen im selben Takt.
...waren wir endlich angekommen.
I swear, ich lass mir bald auch Abschlussätze einfallen, die nicht immer gleich klingen. xD
Könnt ihr pls kurz bestätigen, dass dieses Kapitel nicht signifikant schlechter ist als die anderen?
Idk irgendwie hab ich beim Probelesen gerade einfach gar nichts gefühlt...
Dabei hab ich das Kapitel vorgestern erst geschrieben. Also so komplett raus kann ich gar nicht sein.
Aber who knows...
Maybe Stress.
Deshalb yeah...
Wäre sehr lieb, wenn ihr meinem Selbstvertrauen für dieses Kapitel kurz helfen könntet sich zu bilden ^^"
Ansonsten....
Ich hab gesehen, dass inzwischen alle Kapitel über 100 Reads haben ^^
Das freut mich total x3
Und auch so seh ich langsam aber sicher immer mehr bekannte Gesichter bei den Votes und Kommentaren eintrudeln.
Das ist immer ein sehr schönes Gefühl, wenn man merkt, dass alte Leser einen immer noch begleiten.
Herzlich willkommen an die Leute, die mich schon länger verfolgen, auch wenn ihr das hier vielleicht erst später lest. ^^
Und ein extra großes Danke an jeden, der Story immer direkt im neusten Kapitel unterstützt <3
Ihr macht euch keine Vorstellung wie viel mir das bedeutet und wie viel Motivation es mir schenkt ^^
Dank euch macht das schreiben noch mehr Spaß, als sowieso schon <3
Ich hab euch alle lieb 💜
Und jetzt hab ich genug rumgeflufft xD
(Ich dachte just in case das Kapitel war nicht genug, setz ich noch einen drauf)
Schlaft nachher schön <3
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