Kapitel 1
Kenzie Smith Piano's Cover von "Midnight Love"
(Gibt es auch auf Spotify)
https://youtu.be/vG1zHI4Nr2g
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Jungkook Pov
Still schaute ich sie an.
Die Grenze...
Unsichtbar.
Trotzdem spürte ich mit jeder Faser meines Körpers, wenn ich mich ihr näherte.
Wie ein kalter Schauer, der einem den Rücken hinablief.
Dunkel.
Trostlos.
Als wäre sämtliche Hoffnung verloren.
Je näher man kam, desto schlimmer wurde das Gefühl.
Fast als würde es einen zerreißen...
In stiller Nachdenklichkeit wanderte mein Blick nach vorn.
Hin zu den Ort, vor dem die Grenze einen beschützen sollte.
Ein altes Anwesen...
Obwohl es nicht zerfallen war, wirkte es so.
Uneinladend reflektierten die Fensterscheiben das weiße Mondlicht, welches durch die Baumkronen drang.
Leider konnte ich es nie aus nächster Nähe sehen.
Fasziniert klebten meine Augen an dem Gebäude.
Obwohl alles in mir sich dagegen wehrte, hatte es eine unfassbar anziehende Wirkung auf mich.
Dieser Ort, zu dem die Leute gingen, wenn sie keinen Ausweg mehr wussten.
Der Ort, an dem alles endete...
In der Stadt, aus der ich kam, erzählte man sich unendlich viele Geschichten über dieses Haus.
Über unseren tief im Wald verborgenen "Eingang zur Hölle"...
Außerhalb unseres kleinen Städtchens war es komplett unbekannt.
Ein Mythos, den man vielleicht mal aufschnappte und genauso schnell wieder vergaß.
Doch bei uns...
In der Stadt, in der ich aufgewachsen war, war dieses Anwesen jedem ein Begriff.
Im Laufe der Jahre war es immer wieder vorgekommen...
Menschen, die bereits mit ihrem Leben abgeschlossen hatten, kamen hierher.
Danach hörte man nichts mehr von ihnen.
Sie verschwanden einfach.
Keine Lebenszeichen.
Auch keine Todeszeichen.
Trotzdem gingen alle von letzterem aus...
Da niemand, der auch nur einen Funken Lebensfreude übrig hatte, fähig war, die Grenze zu übertreten, hatte man das Gebiet um das Anwesen herum nie untersuchen können.
So wirklich hatte es auch nie jemand gewollt...
Abgesehen von den physischen Schwierigkeiten, hatten die Leute einfach Angst.
Angst vor ihm.
Angst vor demjenigen, der die Leute verschwinden ließ.
Unserem persönlichen Sensenmann.
Kurz schluckte ich, bevor ich meinen Fuß über die Grenze bewegte.
In der Luft.
Nur die Spitze.
Es war weit von einem vollständigen Schritt entfernt.
Mehr brauchte es gar nicht...
Aufmerksam war mein Blick auf das Eisentor gerichtet, welches ein paar Meter entfernt eine weitere Grenze zum Todeshaus bildete.
Es brauchte gar keinen vollständigen Schritt...
Meine Herzfrequenz erhöhte sich.
...um ihn herauszulocken.
Ich konnte fühlen, wie mir einen Moment lang der Atem stockte, kaum dass er erschien.
Wie aus dem nichts stand er da...
Auf der anderen Seite der Gitterstäbe.
Das einzige, was den, im Mondschein silbernen Glanz seiner Haare in den Schatten stellte, waren seine Augen.
Wie kleine Rubine schimmerten sie in der Dunkelheit....
Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, wie schön er war.
Trotz der Entfernung war ich mir sicher, noch nie etwas Vollkommeneres gesehen zu haben.
Auch das düstere Gefühl, welches sein Anblick in mir auslöste, änderte nichts daran...
Es kam mir nicht echt vor.
Als würde es gar nicht von mir kommen.
Wie könnte es?
Er wirkte so ruhig...
Anmutig still.
Alles was ich gegenüber dem Blonden empfinden konnte, war Faszination.
Neugier...
Der Wunsch, mehr über ihn zu erfahren.
Es vertrug sich hervorragend mit dem tauben Gefühl in meinem Inneren.
Wie bei allen anderen auch, war dieses mein eigentlicher Grund gewesen, herzukommen.
Die Zeit, in der mein Leben mir bedeutungslos vorkam fühlte sich inzwischen fast wie eine Ewigkeit an.
Ich wusste gar nicht, ob es jemals anders gewesen war...
Immerhin war ich immer alleine gewesen.
Kein zwischenmenschlicher Kontakt hatte die Leere in meinem Herzen füllen können.
Keine Freundschaft...
Keine Beziehung...
Immer wieder war ich zu dem Ergebnis gekommen, dass es eigentlich keinen Unterschied für mich machte, ob die anderen da waren oder nicht.
Nach über zwanzig Jahren, in denen ich versucht hatte, mir gegenteiliges einzureden, hatte ich schließlich beschlossen, dass ich keine Lust hatte, die Zeit der anderen zu verschwenden.
Dass es okay und wahrscheinlich besser war, wenn ich nur für mich blieb.
Das tat ich.
Trotzdem war ich nicht glücklich...
Ununterbrochen sehnte mein Inneres sich nach etwas, von dem ich keine Ahnung hatte, was es war.
Ich spürte sie in mir...
Diese unklaren, verschwommen Wünsche.
Gänzlich undefinierbar...
Die Unfähigkeit, diese zu erfüllen, hatte mein Inneres im Laufe der Jahre immer grauer werden lassen.
Wenn man ständig auf der Suche war, aber gar nicht wusste, wonach man Ausschau hielt, dann verging es einem irgendwann.
Man hörte auf zu suchen...
Versuchte einfach mit der Leere zu leben.
Mit der Bedeutungslosigkeit.
Letzteres hatte ich getan...
So lange, bis ich mich gefragt hatte, wofür eigentlich.
Wozu es gut sein sollte, so ein Leben zu führen...
Ich hatte diese Frage nicht mehr aus meinem Kopf bekommen.
Immer mehr hatte sie mich aufgefressen.
Nicht so sehr, dass ich bereit gewesen wäre, dem Ganzen ein Ende zu setzen...
Aber genug, um neugierig auf den Ort zu werden, an dem angeblich genau das passierte.
Gleich bei meinem ersten Besuch hier, hatte ich die Grenze gespürt.
Die bezwängenden, endgültigen Gefühle, die sie in einem auslöste.
Trotzdem hatte es mich wie magisch angezogen.
Dieses Haus...
Er...
In hypnotisierter Faszination versunken erwiderte ich den Blickkontakt des Blonden.
Wie immer, wenn ich hier war, schaute er mich an.
Stumm.
Ausdruckslos.
Trotzdem so wunderschön...
Ich erinnerte mich noch, wie ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
Noch nie hatten meine Augen so sehr gefunkelt...
Nie hatte mein Herz so schnell geschlagen...
Mein Körper sich so voller Leben angefühlt...
Ich kannte die Geschichten aus der Stadt.
Wusste, was die Leute sich erzählten.
Dass er Menschen verschwinden ließ.
Sie tötete...
Mehr noch.
Seine roten Augen waren unverkennbar...
Jeder wusste, was er war.
Wovon er sich ernährte.
Da er allerdings niemandem etwas tat, der nicht zu ihm kam, war es immer dabei geblieben.
Die Leute versuchten diesen Ort hier zu meiden.
Gingen einfach nicht zu tief in den Wald.
Der Blonde wurde in Ruhe gelassen.
Er war zu einer Gruselgeschichte geworden.
Dem "Bösen", mit dem man kleinen Kindern drohte, wenn sie sich nicht benahmen.
Auch mir war davon erzählt worden.
Die Betreuer im Waisenhaus hatten gar nicht oft genug von ihm anfangen können.
Ich hatte gewusst, wer er war.
Und trotzdem...
Ich schluckte, während ich erneut dieses Verlangen spürte.
Trotzdem war ich hier...
Im vergangenen Jahr hatte ich diesen Ort so oft aufgesucht, dass ich aufgehört hatte zu zählen.
Selbst in der finstersten Nacht verlief ich mich nicht.
So sehr, wie die Grenze versuchte, mich von hier fern zu halten, so sehr zog sie mich auch an.
Er zog mich an.
Die Wirkung, die er auf mich hatte.
Nirgendwo fühlte ich mich so lebendig, wie auf dieser Gradwanderung.
Nirgendwo sonst ließ die Leere mich in Ruhe.
Nur hier...
An der Grenze zum Tod.
Wie immer, wenn ich hier da war, begann ich mit mir selbst zu hadern.
Alles in mir sehnte sich nach mehr...
Ich wollte wissen, wie er aus der Nähe aussah.
Wie er hieß.
Ob er auch andere Gesichtsausdrücke besaß.
Wenn er mir nicht gerade im Traum erschien, ließen diese Fragen mich nicht schlafen.
Immerzu dachte ich an ihn.
Daran, wie er alleine hinter dem Tor stand.
Daran, wie er mich ansah.
Wie er nie den Blick abwand.
Mein Inneres schrie mich förmlich an, dass ich zu ihm sollte.
Dass er die Lösung für alles war.
Dass er es wert war.
Egal zu welchem Preis.
Selbst, wenn es sich dabei um mein Leben handelte...
Schwer schluckte ich, bevor ich ein kleines Aktivierungszeichen durch meinen Körper schickte.
Das ganze letzte Jahr über hatte ich mit mir gehadert...
Ununterbrochen schaute ich den Blonden an.
Mich gefragt, ob ich es wirklich tun sollte...
Seine edelsteinartigen Augen weiteten sich, als ich meinen Fuß erneut anhob.
So oft hatte ich überlegt, ob dieses Leben wirklich erstrebenswert war...
Erneut behielt ich meinen Fuß in der Luft.
Ob all die Bedeutungslosigkeit Grund genug war, die Hoffnung auf ein kurzes Gefühl der Lebendigkeit aufzugeben...
Noch nicht vollständig über der Grenze.
Ein letztes Mal schaute ich zu ihm.
Fragte mich, wie er so bedrohlich und anziehend zugleich wirken konnte...
Ein letzteres Mal vernahm ich die Stimme in meinem Kopf, die mir sagte, dass das hier ein Fehler war.
Dass ich nicht an den Ort gehen konnte, an dem Menschen verschwanden, nur weil mein Leben sich bedeutungslos anfühlte.
Dass er nicht das sein würde, was ich suchte.
Dass er mich töten würde.
Ich hörte der Stimme zu...
Ließ sie ausreden.
Anschließend schloss ich meine Augen.
Ich hatte mich entschieden...
Hatte beschlossen, dass ein kurzer, bedeutungsvoller Moment mir lieber war, als ein ganzes Leben voller Taubheit.
Egal, wie kurz es sein würde.
Egal wie verheerend...
Ich wollte ihn nur einmal aus der Nähe sehen.
Wissen, wie es war, wenn seine Wirkung auf mich noch stärker wurde.
Ich wollte das Kribbeln spüren...
Ein letztes Mal atmete ich durch.
Das Herzrasen...
Anschließend ließ ich meinen Fuß sinken.
Das Feuer.
Raschelnd landete er im Laub.
Ich wollte nur....
Zum ersten Mal hatte ich die Grenze übertreten.
....endlich am Leben sein.
Hello hello und willkommen zu "Interminable" ^^
Der Geschichte where everything is not what it seems~
(Yes, ich hab das Intro von "Die Zauberer vom Waverly Place" im Kopf xD)
Lasst mich euch kurz zusammenfassen, wie es zu dieser überaus unverhofften Story gekommen ist. ^^
(Spoiler: I low key hate myself.)
Vor etwa einer Woche hab ich geträumt, dass ich eine Serie schauen wollte und ausversehen den Anime "Vampire Knight" angemacht habe.
Mein Traum-Ich war dann so: "Omg voll Bock auf einen Jikook-Vampir-One-Shot"
Dann bin ich aufgewacht und war so: "Duh. Du hast schon einen Vampir-One-Shot und Undead gibt es auch noch."
Dann bin ich auf Insta gegangen und mir wurde ein Jikook-Vampir-Fanart angezeigt, welches eigentlich schon an Halloween hochgeladen wurde und aus Gründen erst Tage später in meinem Feed war.
Und dann war ich so: "???? Destiny, bist du es???" xD
Ich hab dann, bevor ich in die Uni gegangen bin, eine Insta-Umfrage gemacht, ob die Leute das alles für ein Zeichen halten, dass ich eine Jikook-Vampir-Story schreiben sollte.
Auf dem Rückweg hab ich mir die Ergebnisse angesehen und die meisten waren für "ja".
Fand ich funny. ^^
Dann saß ich in der Bahn, es war kalt und grau und mein Kopf hat einfach ein bisschen gemacht, was er wollte.
Dann war da also out of nowhere diese Idee (teilweise noch aus meinem Traum, glaub ich xD)
Eine Idee für einen rather düsteren One-Shot, der trotzdem ein happy end haben sollte.
Während ich nach Hause gelaufen bin, hab ich meiner einen Freundin Memos mit der Idee geschickt.
Ich die ganze Zeit so: "Hmm. Vielleicht mache ich zwei Kapitel draus."
Drei Minuten später: "...okay vielleicht sechs."
Da es actually mein Plan war, diese Story hier super kurz zu machen, hab ich einfach angefangen, ohne mir etwas dabei zu denken.
Ich hatte sogar noch die stupide Hoffnung, diese Geschichte vielleicht in einem Stück schreiben und dann hochladen zu können.
Während das erste Kapitel entstanden ist, hat der Purpose der Story sich dann nochmal slightly geändert und alles war aufeinmal so viel besser und hat so viel mehr Sinn ergeben und well...
Hier sitze ich also inzwischen, in dem genauen Wissen, dass diese Story wahrscheinlich mindestens 30 Kapitel haben wird, weil mein Gehirn nicht aufhört, neue Ideen zu produzieren.
Auch wenn der Anfang vielleicht nicht so wirkt, ist diese Geschichte inzwischen weiiiit weg von "düster".
Seit Montag hab ich jeden Tag ein Kapitel geschrieben und da der Puffer mir langsam zu groß wird, hab ich beschlossen sie einfach hochzuladen.
I'm done with myself.
In many ways xD
But I still like it a lot ^^
Und es macht Spaß, also who cares~
Ich hoffe dieser kleine Einblick in meine nicht vorhandene Lebenskontrolle hat euch zum Lächeln bringen können und wünsche euch ganz viel Spaß bei der Story <3
I mean, ein gutes hat das ganze:
Wir haben ENDLICH mal wieder eine neue Jikook-Story xD
See ya~
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