Kapitel 4
Okay there we go...
Ich hab einen kleinen Test in meinem Tag-Buch gemacht und theoretisch sollte heute wieder alles normal funktionieren.
Machen wir einen Deal?
Ich geh das Risiko ein, das Kapiel hier auf die Gefahr hin hochzuladen, dass wieder etwas spinnt und manche nicht kommentieren können.
Ihr könnt es lesen und dafür, wenn es bei euch nicht funktioniert mit dem Kommentieren, lasst ihr es nicht einfach sein sondern schreibt mir privat auf Wattpad oder Insta ein bisschen Feedback?
Guter Plan?
I hope so ^^
Ich wünsche euch wenig technische Probleme und viel Spaß beim lesen ^^
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"Rootless" - Alycia Marie
https://youtu.be/fdSrU028Q2c
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"Alles okay?", fragte ich, als Tae mich, kaum dass ich mich ordentlich neben ihn ins Bett gesetzt hatte, mit ziemlich großen Augen ansah.
Der Dunkelhaarige wurde etwas rot, bevor er nickte.
"Ich hab nur...", er rutschte noch etwas tiefer unter die Decke, bevor er sich wieder traute, mich anzugucken.
"Wäre es okay...wenn ich etwas an dich heranrücke?", verließ es leise seine Lippen.
Ich konnte förmlich spüren, wie mir die Mimik entglitt.
"Du hast nicht wirklich mitbekommen, wofür du hier eigentlich bezahlst, oder?", wollte ich wissen.
Das kleine Lachen, welches mir dabei entwich, triefte vor Unglauben.
Er hatte sich einen Sexarbeiter bestellt und fragte, ob es okay war, wenn er kaum vorhandenen Körperkontakt aufbaute.
Langsam aber sicher wusste ich nicht mehr, ob Tae übervorsichtig oder schlicht und ergreifend naiv war.
Mein Kommentar brachte die Augen meines Gegenübers dazu, noch größer zu werden.
"D-das ist doch etwas völlig anderes...", murmelte er schnell.
Dabei verschwand sein Gesicht immer weiter unter der Decke.
Etwas amüsiert sah ich ihm dabei zu.
"Ja?", fragte ich nach.
Für mich machte es keinen Unterschied, ob Kunden nach dem Sex noch kuscheln wollten oder nicht.
Oder ob jemand auf viel Vorspiel stand.
Solange mir eine Person nicht von Grund auf unsympathisch war, konnte ich mich auf so ziemlich alles einlassen.
Ich mochte Körperkontakt.
Egal welcher Art.
Meinem Gegenüber schien es diesbezüglich wohl anders zu gehen...
Fast schon irritiert schaute Tae zu mir nach oben.
"Ja, natürlich...", bestätigte er seine Aussage.
"Heutzutage heißt mit jemandem zu schlafen doch nicht, dass man auch alles andere will...", erklärte er leise.
Etwas unsicher schaute er anschließend zu mir.
"O-oder nicht?...", fragte er zögerlich nach.
Ganz von selbst zuckten meine Mundwinkel nach oben.
"Doch...stimmt schon...", antwortete ich.
So wie ich verkuschelte Kunden erlebt hatte, hatte ich auch schon Leute gehabt, die nicht gewollt hatten, dass ich sie küsste.
Leute, denen es ausschließlich um den Sex gegangen war.
Insofern hatte Tae Recht...
Es gab alles Mögliche.
Ein Teil von mir rechnete es ihm ziemlich hoch an, dass er nicht von meinem Job auf alles andere geschlossen hatte.
Dass er derartig bedacht auf meine Grenzen war.
Irgendwas sagte mir, dass das nur teilweise mit meinem Vortrag von vorhin zu tun hatte...
"Aber du musst trotzdem nicht so vorsichtig sein.", lächelte ich, um auf Taes ursprüngliches Anliegen zurückzukommen.
"Ich hab nichts gegen Kuscheln.", grinste ich.
Trotz der Bettdecke konnte ich sehen, dass die Mimik meines Gegenübers daraufhin erneut an Farbe hinzugewann.
Ich kam nicht umhin, Tae irgendwie süß zu finden...
Alles von seiner zurückhaltenden Art bis zu der Tatsache, dass er nun doch an mich heranrückte.
Prüfend schaute er zu mir nach oben, bevor seine Hand unter der Bettdecke hervorkam und nach meiner tastete.
Langsam umgriff er meine Handfläche.
So sachte, dass es kaum eine Berührung war.
Gleichermaßen Belustigung und Wärme in meinem Herzen spürend, lächelte ich Tae an, bevor ich mich dem Buch zuwandt.
"Irgendwelche Wünsche, welcher Fall es sein soll?", fragte ich, während ich mit einer Hand das Inhaltsverzeichnis aufschlug.
Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf.
"Such du aus...", murmelte er, bevor er seine Augen schloss.
Entspannt atmete er aus.
Weich berührte sein Gesicht mein Handgelenk, als er sich noch ein bisschen mehr an mich kuschelte.
Auch sein Griff wurde ein bisschen fester.
Als würde er meine Hand nicht so schnell wieder hergeben wollen.
Ich schmunzelte, bevor ich meinen Blick über die zur Auswahl stehenden Geschichten schweifen ließ.
Einige kamen mir bekannt vor...
Andere weniger.
Ich hatte mich nie wirklich mit diesem Klassiker beschäftigt.
"'Die Dame mit den grünen Augen'?", fragte ich, als ich mich schließlich für einen Titel entschieden hatte, der vielversprechend klang.
Tae gab nur ein müdes Nicken von sich.
Ich spürte bereits, wie sein Körper neben mir etwas schwerer wurde.
Die Erschöpfung schien sich zu melden...
Damit der Dunkelhaarige noch etwas von seinem persönlichen Hörbuch hatte, schlug ich, so schnell es mit einer Hand ging, das entsprechende Kapitel auf.
Danach begann ich einfach vorzulesen.
Anfangs noch mit ziemlich vielen Versprechern, weil ich es nicht wirklich gewöhnt war, so lange Texte am Stück zu verbalisieren.
Tatsächlich spürte ich einen Hauch Nervosität in meinem Inneren.
Bei meinen sonstigen Jobs wusste ich wenigstens, dass ich gut in dem war, was ich tat.
Aber in Bezug aufs Vorlesen...
Ich hoffte inständig, dass meine Kollegen mit der Einschätzung meiner Stimme Recht gehabt hatten.
Dass es Tae helfen würde.
Dass er zufrieden sein würde.
Es war mir wichtig, dass meine Kunden nicht unzufrieden mit ihrer Ausgabe waren.
Ob ich nun jemandem im Café für das richtige Stück Kuchen beriet oder nachts anderen Handlungen nachkam...
Ich nahm meine Jobs ernst.
Entsprechend verunsichernd war es, wenn ich dabei etwas tat, in dem ich keinerlei Übung hatte.
Zu Beginn schaute ich nach jedem Versprecher kurz zu Tae.
Ich prüfte, ob seine Mimik sich verzog.
Ob es ihn störte.
Dass jedes Mal, wenn ich nachguckte, immer noch das selbe, ruhige Lächeln auf den Lippen des Dunkelhaarigen lag, half mir sehr...
Es schickte kleine Wellen der Entspannung durch meine Nervenbahnen.
So viele, dass das Lesen irgendwann gar nicht mehr so schwer war.
Ganz von selbst wurde es flüssiger.
Der Fall immer spannender...
Ich bemerkte gar nicht, wie lange ich vorlas, bis Taes Lippen, welche ausversehen meinen Arm streiften, mich zurück in die Realität holten.
Verwirrt blinzelte ich, bevor ich neben mich sah.
Der Anblick, der sich mir bot, brachte mich zum lächeln...
"Na geht doch...", murmelte ich mit weicher Stimme, als ich einen selig schlafenden Tae vorfand.
Gleichmäßig ging seine Atmung.
Auch seine Haltung wirkte entspannt.
Genauso wie es sein sollte...
Noch bildhaft in Erinnerung habend, wie fertig er vorhin gewirkt hatte, spürte ich, wie sein jetziger Zustand meine Mundwinkel dazu brachte, immer weiter nach oben zu zucken.
Ich war so seltsam glücklich...
Froh, dass es funktioniert zu haben schien.
Dass der Dunkelhaarige mich nicht umsonst herbestellt hatte.
"Träum schön, Tae...", flüsterte ich, nachdem ich vorsichtig meine Hand aus seinem Griff befreit hatte.
So leise wie möglich legte ich das Buch auf den Nachttisch und stand auf.
Nicht ganz wissend, ob die Lichterkette anbleiben sollte und wo man sie gegebenenfalls ausmachen konnte, beschloss ich, nur das Nachtlicht auszumachen.
Tae auf der Suche nach einem Ausschalter zu wecken, war das Stromsparen wahrscheinlich nicht wert...
Gänzlich stumm fischte ich mein Handy aus meiner Hosentasche, um mir den Titel der Geschichte zu notieren.
Ich hatte nicht vor, unnötig länger hier zu bleiben.
Da ich die Auflösung des Falls allerdings noch nicht kannte, spielte ich mit dem Gedanken, mir das entsprechende Buch einfach selbst zu besorgen.
Sobald ich meine kleine Erinnerung eingerichtet hatte, wollte ich eigentlich gehen.
...wenn Taes Fenster nicht erneut meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte.
In stummer Bewunderung öffnete sich mein Mund, als ich sah, wie viel besser die Nachtbeleuchtung der Pariser Skyline zur Geltung kam, jetzt wo das Zimmer fast dunkel war.
Ein Spektakel gold-gelber Lichter...
Allen voran der glitzernde Eifelturm.
Von hier aus sah man alles...
Noch bevor ich darüber nachgedacht hatte, war ich zu der Fensterwand geschlichen, um diesen atemberaubenden Anblick vertiefen zu können.
"Wow...", verließ es fast lautlos meine Lippen, während ich meine Hand an einen der Fensterrahmen legte.
Mein Gesicht war so nah an der Scheibe, dass sie fast beschlug.
"Paris...", murmelte ich leise.
Ich war hier aufgewachsen...
In einer Stadt, über deren Schönheit auf der ganzen Welt gesprochen wurde.
Ironischerweise neigte man dazu, diese zu vergessen, wenn man mitten drin war.
Meine Wohnung befand sich im dritten Stock.
Ich sah selten mehr, als die Hauswand gegenüber.
Auch sonst war ich ständig unterwegs.
In der U-Bahn.
In den Straßen.
Ich sah diese Stadt so selten von oben, dass ich meistens gar nicht mitbekam, wie riesig sie war.
Wie wunderschön...
Sekundenlang verlor ich mich in diesem Anblick.
In der Frage, wie es sein musste, jede Nacht mit einem derart atemberaubenden Ausblick einschlafen zu können.
...so lange, bis ich mich erinnerte, in wessen Apartment, ich mich befand.
Zögerlich drehte ich mich zu Tae.
Ich guckte ihn an.
Den Menschen, der den perfekten Ausblick auf die Stadt der Träume hatte und dabei doch kein Auge zubekam...
Die Ironie dieser Feststellung war nicht zu verkennen.
Ebenso wenig ihre Bitterkeit...
Unmerklich schluckte ich, während ich mich fragte, ob es so sein musste.
Ob Menschen in riesigen teuren Apartments diejenigen waren, die eine Dienstleistung in Anspruch nehmen mussten, um ihre Einsamkeit zu betäuben.
Tae hatte zwar eine andere Herangehensweise gehabt...
Aber letztendlich glich seine Intention der, meiner anderen Kunden.
Die meisten wollten nicht alleine sein...
Einfach erinnert werden, wie es sich anfühlte, wenn man jemanden an sich heranließ.
Auch wenn es nur für eine Nacht war.
Normalerweise war das einer der Aspekte, die mir an diesem Job gefielen.
Spaß im Bett.
Abwechslung.
Geld.
Und nebenbei tat man einigen Leuten wahrscheinlich einen ziemlich großen, menschlichen Gefallen.
Etwas verwirrt blinzelte ich, als mir bewusst wurde, dass Tae der erste war, bei dem sich dadurch ein Kloß in meinem Hals bildete.
Sein fast schon unschuldiger Versuch, etwas gegen seine Schlafprobleme zu tun, ließ diese umso tragischer erscheinen.
Vor ihm waren mir bereits Kunden sympathisch gewesen.
Allerdings konnte ich mich nicht erinnern, dass mein Herz schon einmal so vor Mitgefühl übergelaufen war, wie heute.
Nie zuvor hatte ich jemandem nach nur einer Begegnung so ehrlich alles gute gewünscht.
Gehofft, dass er seine Ruhe finden würde.
Einen Weg aus der Einsamkeit...
Still wanderte mein Blick auf den Boden, als ich diese Gefühle bemerkte.
Kurz atmete ich durch.
Ich nahm mir ein paar Sekunden, um all das aus meinem Kopf zu schieben.
Mich daran zu erinnern, warum ich hier gewesen war.
Dass mein Herz keinen wirklichen Grund hatte, so sehr zu drücken...
Anschließend ging ich.
Leise.
Dennoch bestimmt.
Zurück in mein Leben mit lustigen Kollegen, zwei tollen Jobs und Nächten voller erholsamem Schlaf.
Die wunderschöne Lichter-Aussicht verschwand hinter Taes Schlafzimmertür.
Ich hatte mich nicht nochmal zu ihr umgedreht.
I swear, es gibt keine Geschichte, die einen so müde macht, wie diese.
Ich hab vorhin versucht ein Kapitel zu schreiben und bin fast eingeschlafen xD
Das nächste Kapitel ist dann aber wieder etwas energetischer ^^
Nun aber erstmal zu diesem Kapitel...
Yess, ich liebe Paris.
I reaaaally do.
Und ich steh drauf, es in noch einer Story raushängen lassen zu können xD
Wie fandet ihr das Kapitel?
Was hat es in euch ausgelöst?
Andere Gedanken?
Please let me know <3
Und nun wie versprochen die ✨Ursprünge dieser Geschichte✨ ^^
Also.
Während meiner letzten Prüfungsphase hatte ich die Serie "Rosewood" geschaut (nach 2 Staffeln auf dem schlimmsten Cliffhanger ever abgesetzt - lasst die Finger davon).
Eigentlich ging es da um einen Pathologen, der so ein Team mit einer Polizistin bildet und dann der ihre Friendship/Love Story.
Allerdings ist in der 2. Staffel ein neuer Polizeichef in das Revier gekommen.
Idk, er war halt voll der Chef xD
Wirkt hart nach außen, weil er es im Job sein muss, aber man merkt, dass er trotzdem ein Herz hat.
Trotz letzterem war er jetzt nicht unbedingt ein Fluff-Chara.
Aber Guys...
Es gab diese eine Folge... T-T
Es war nur Nebenhandlung.
Aber der Polizeichef hat dann mit einem der anderen Polizisten einen Auftrag verfolgt.
Und der andere Polizist wusste gar nicht was abgeht und warum sie nach irgend so einer Frau suchen.
Sein Chef hat es ihm auch nicht gesagt.
...bis sie dann in so einem Restaurant waren, in dem man sich Frauen an den Tisch bestellen konnte (you know you know) und der Polizeichef die eine dort sehr gut zu kennen schien.
Und sein Kollege nur so: "Alter du hast dich nicht wirklich in eine Prostituierte verliebt."
(💡Funfact: "Prostituierte/-r" ist politisch nicht mehr wirklich korrekt - deshalb "Sexarbeiter/-in" ^^)
Und der Chef war dann voll so:
"Nein, aber wir sind Freunde."
Und als Zuschauer ist man halt auch so: "Komm schon Bro....wie seid ihr FrEuNdE?"
Der Polizist fragt das auch.
Und dann fragt der Chef ihn, ob er Schlafprobleme hat.
Sie unterhalten sich darüber, dass der Beruf als Polizist hart ist und man Dinge sieht, die einen nicht schlafen lassen.
Und well...
Dann erzählt der Chef, dass er auch nicht schlafen kann und dass er besagte Frau deshalb ab und zu zu sich bestellt, einfach damit sie ihm irgendwas vorliest.
Die Sportergebnisse aus der Zeitung.
Something.
Hauptsache er kann ihre wunderschöne Stimme hören.
I just...
Guys, I teared up xD
Ich war so:
"Oh mein Goooooooooottttttt T-T T-T"
"Nooooooo T-T"
"That's the fluffiest fluffy puffy thing I've ever heard T-T"
"How adorableeeeeeeeee T-T"
Und dann etwa zwei Sekunden später hab ich an mehrere Freunde Memos geschickt, um mich auszuheulen, weil ich unbedingt so eine Story schreiben wollte.
Ich war so schockverliebt omg.
Erst war ich so: "Mimimi, aber ich hab ja gAr KeInE rIcHtIgE iDeE."
...und tbh, ich glaube, ich hab das erste Kapitel noch am selben Abend geschrieben xDD
(Nein, meine Freunde können mich schon lange nicht mehr ernst nehmen - Danke der Nachfrage ^^)
Ich war erst kurz grumpy, weil ich literally am Abend davor erst eine tolle neue Vkook-Idee hatte, in die ich mich verbuddeln wollte - aber well...Insmonia hat gewonnen ^^"
In der Serie war es dann übrigens so, dass der Polizeichef nur nach dieser Frau gesucht hatte, um ihren Arbeitsgeber zu finden.
Weil die Frau ihm erzählt hatte, dass sein Geld nicht bei ihr ankommt und er den Dude einschüchtern wollte.
(Dezente Zurschaustellung von toxischem Beschützerverhalten - aber chillt guys, die Serie ist von 2015. Und es war trotzdem kinda cute, in dem Kontext.)
Nur um das kurz zu Ende erzählt zu haben ^^
Und nein.
Tae ist kein Polizist.
Ich hab diese sowieso schon vor Fluff triefende Idee genommen und sie einfach noch fluffier gemacht x3
Nach etwa drei Kapiteln hab ich dann beschlossen, sie nach Paris zu verlegen.
Einfach weil a) ich liebe Paris.
Und b) Paris heißt auch "Die Stadt der Träume" (gibt ja verschiedene Namen).
Das fand ich deep x3
Und das wars~
Einmal Story-Backrounds erklärt ^^
Ich hoffe es hat euch unterhalten <3
Habt noch einen schönen Abend <3
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