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Niall

Ich war verdammt gut drauf, als Becky mir die guten Neuigkeiten überbracht hatte. So gut, dass ich einmal Liam einen dicken Schmatzer auf die Wange gedrückt hatte und Larry einmal ganz fest durchgeknuddelt habe. Ich war einfach so unendlich glücklich, dass Becky und ich endlich öffentlich zusammen sein durften. Noch am selben Tag rief ich Mr.Jones an und bedankte mich überschwänglich bei ihm. Ich wusste, dass er der richtige dafür war.

Am Dienstag Abend beschloss ich die Fans schon einmal ein bischen auf Becky's und mein Outing am folgendem Tag vorzubereiten.

Sehe morgen endlich meine Prinzessin wieder! @Becky_Silver <3

Mein Twitter explodierte nach diesem Tweet zwar, doch ich ignorierte einfach alle und war schon dabei mein Handy wieder einzustecken, als ich einen Zeitungsartikel sah, der grade die Runde auf Twitter drehte.

'One Direction Sänger Louis Tomlinson wird Vater.'

Erst lachte ich trocken auf, da die Medien sich öfter absurde Sachen ausdachten, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsste mit Louis reden. Und das tat  ich auch sofort. Seitdem wir in Houston waren, teilten sich Louis und Harry ein Hotelzimmer, welches sich direkt neben meinem befand. Ich klopfte an und die Tür wurde mir von einem halbnackten Harry geöffnet. Er stand nur in Boxershorts vor mir und guckte mich ein wenig genervt an. "Was ist los?", fragte er seufzend und als ich einen Blick ins Zimmer warf, sah ich Louis auf dem Bett liegen, in auch nicht mehr als Boxershorts. "Sorry, ich wollte euch nicht stören, aber ich würde es nicht tun, wenn es nicht etwas Wichtiges wäre.", entschuldigte ich mich und war insgeheim froh, dass ich jetzt rübergegangen war. Wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich die beiden nicht unterbrochen und hätte mir sonst etwas von nebenan anhören dürfen. Ich schob mich an Harry vorbei, der schon protestierend den Mund aufmachte und machte ein paar Schritte ins moderne Zimmer. Ich zog ein wenig die Augenbrauen zusammen, als ich Louis etwas unterm Bett verstecken sah, doch ich beschloss, ihn nicht darauf anzusprechen. Zu meiner eigenen Sicherheit. "Worum geht's?", fragte Louis und bedeckte mit der Bettdecke seinen Unterkörper, während Harry im Badezimmer verschwand.

Rasch kramte ich mein Handy hervor und öffnete den Artikel. Wortlos reichte ich meinem besten Freund mein iPhone und sah ihn hart schlucken. "Woher hast du das?", fragte er mit kratziger Stimme und fuhr sich durch die wirren Haare. "Twitter ist voll davon. Ist das wahr? Hast du mir etwas zu sagen, oder viel mehr Harry?" "Was soll er mir sagen?", fragte Harry, der unbemerkt wieder im Zimmer stand und nun Jogginghose und Shirt trug. Louis wollte grade etwas sagen, als es an der Tür klopfte. Seufzend öffnete Harry diese und offenbarte einen verwirrten Liam. "Louis, was zum Geier geht da ab?", fragte er sofort und stürmte ins Zimmer, in seiner Hand sein Handy. Natürlich hatte er es auch schon gesehen. Louis seufzte und fuhr sich verzweifelt mmit beiden Händen übers Gesicht. Diese Situation war ihm deutlich unangenehm und als er die Hände wieder sinken ließ, rollten plötzlich Tränen über seine Wangen. "Wir klären das später. Ich glaube Louis muss sich erst sammeln.", sagte Harry und saß wenige Sekunden später schon auf dem Bett, nahm seinen Freund fest in die Arme, der seinen Kopf an seiner Brust versteckte und leise zu schluchzen begann. "Aber-" "Lass es, Liam. Später.", unterbrach ich ihn und schob ihn vor mir her aus dem Zimmer. Natürlich wollte ich auch unbedingt wissen, was hier los war, aber wenn Louis sogar zu weinen begann, dann war es wohl schlimmer, als ich erwartet hatte. Ich hörte Harry noch leise: "Du bist nicht alleine, Babe. Wir schaffen das. Alle zusammen.", murmeln, dann schloss ich leise die Tür. "Weißt du was da los ist?", konfrontierte Liam mich sofort. "Nein. Aber es scheint schlimmer zu sein, als ich dachte.", mit diesen Worten ließ ich meinen besten Freund im Flur stehen und verschwand in meinem Zimmer.

Insgeheim wusste ich nun, dass der Artikel echt war, dass Louis Scheiße gebaut hatte, doch ich sollte nun einfach abwarten, was Lou dazu zu sagen hatte.

Nur wenige Stunden später erreichten wir zusammen die Konzertarena und versammelten uns alle in unserer Garderobe. Louis' Augen waren vom Weinen gerötet und während Louise meine Haare machte, sah ich durch den Spiegel, wie Louis auf Harry's Schoß saß und kraftlos ins Leere starrte. Für meinen Geschmack dauerte es viel zu lange, bis wir alle fertig waren, meine Ungeduld stieg immer mehr. Louise verließ den Raum und sofort richteten Liam und ich uns ein wenig auf. Es war nun der perfekte Zeitpunkt, endlich herauszufinden, was hier verdammt nochmal abging. Erwartungsvoll schaute ich Louis an, der tief einatmete und dann traurig in meine Augen starrte.

"Als du und Becky in Irland wart und Liam seine Probleme mit Sophia hatte, war ich oft alleine und hatte viel Zeit zum Nachdenken. Ich hatte schon lange das Gefühl, dass ich auf Harry stehe und irgendwie wollte ich das nicht. Ich hatte Angst. Aus Verzweiflung bin ich feiern gegangen." Erneut bahnte sich eine Träne den Weg über seine Wange, doch Harry wischte sie sofort zärtlich mit seinem Daumen weg. "Ich hatte viel zu viel getrunken und dann fand mich diese Frau, Briana und brachte mich nach Hause. Ich erzählte ihr alles, weil ich jemanden zum Reden brauchte und wir freundeten uns an. Und eines Abends fühlte ich mich einfach so schrecklich und dachte mir, vielleicht könnte ich Harry für ein paar Sekunden vergessen, indem ich unbedeutenden Sex hatte. Und jetzt ist Briana schwanger und ich fühle mich wie ein kompletter Arsch, weil ich sie schwanger zurückgelassen habe und eigentlich Harry liebe."

Ich brauchte erstmal, um all das zu verdauen. Louis wurde Vater, obwohl er eigentlich Harry liebte. "Oh scheiße.", murmelte Liam und ich konnte ihm nur zustimmen. Die Situation war wohl etwas sehr kompliziert. "Und was hast du jetzt vor?", fragte ich nach und schaute kurz Harry an, der nur Augen für Louis hatte und diesem zärtlich über den Bauch streichelte. Er wusste es wohl schon. "Ich möchte ihr helfen. Sobald wir frei haben, werde ich sie besuchen und ihr beistehen." "Und ich werde ihm helfen.", sprach plötzlich Harry und bekam dafür einen verwirrten Blick von mir. "Was, Niall? Es wird Louis' Kind sein und ich kenne Briana bereits. Sie ist vernünftig. Ich möchte Louis unterstützen, weil er mein Freund ist und ich ihn liebe. Jeder macht mal Fehler." , erklärte der Gelockte und erntete für diese Worte einen kurzen Kuss von Louis. "Danke.", murmelte dieser gegen seine Lippen und kuschelte sich dann wieder an ihn. "Und wieso haben die Medien Wind davon bekommen?", fragte Liam. "Briana hat es dem Managament gesagt. Wir hätten es nicht vor ihnen geheim halten können.", erklärte Louis traurig. Es war klar, dass ihm diese Situation nicht gefiel, aber ich war stolz auf ihn, da er Briana unterstützen wollte. "Keiner verurteilt dich. Louis. Aber sei bitte nicht allzu verletzt, wenn die Fans durchdrehen.", warnte ich ihn und bevor Louis antworten konnte, schwang die Tür auf. "Fünf Minuten, los Jungs!"

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