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Becky

Es war nur noch wenige Tage, bis ich Niall endlich auf Tour besuchen durfte. Schon die ganze letzte Nacht hatte ich mir unser Wiedersehen vorgestellt und es endete alles darin, dass ich weinend im Bett lag und auf YouTube gegangen bin, um mir Videos von Niall anzusehen. Einsam und vielleicht auch etwas erbärmlich saß ich an diesem Morgen am Frühstückstisch, trauerte vor mich hin und knabberte nur lustlos an meinem Brötchen. Seit Niall fort war hatte ich drei Kilo zugenommen und das Management hatte mir jetzt extra einen Essensplan zugeschickt, damit ich die auch so schnell wie möglich wieder runter hatte. Mein Einstieg ins Modelbusiness hatte grade erst begonnen und Gewichtszunahme konnte ich mir nicht erlauben. Gestern hatte ich ein Interview, welches aber um ehrlich zu sein ziemlich öde war. Es waren halt diese ganzen typischen Standartfragen und irgendwann nervte das schon. Als ob die Welt nicht eh schon alles über mich wusste.

Genervt seufzend stand ich auf und begann aufzuräumen. Mir war heute irgendwie nicht nach Frühstück, oder generell Essen. Ich beschloss einfach, mich heute Abend mit einer guten Flasche Wein aufs Sofa zu legen und eine Liebesschnulze zu schauen. Vielleicht hatte Sophia ja Lust, mir Gesellschaft zu leisten. Taylor war wieder in Amerika, ging ihrer Arbeit nach. Etwas was ich auch tat, doch in letzter Zeit kam mir selbst mein Job, den ich eigentlich über alles liebte langweilig und grau vor. Als ich die Post  reinholte bemerkte ich, wie warm es schon war. Naja, im Juni sollte es selbst in London langsam angenehm werden. Ich runzelte die Stirn und spürte mein Herz einen nervösen Hüpfer in meiner Brust machen, als ich sah, dass ich einen Brief von Mr.Jones hatte. Mitt zittrigen Händen öffnete ich ihn. Ich wusste, dass es das Ergebnis war. In diesem Brief würde nun stehen, was aus Niall und mir wurde.

Sehr geehrte Ms.Silver,

hiermit sende ich ihnen eine Kopie des neuen Vertrages zwischen Mr.Niall Horan und Modest! Management. Mr.Horan bat mich, diese ihnen zuschicken, da er momentan nicht im Lande ist. Ich bitte sie, ihn den Vertrag vorzulegen, sobald sie die Möglichkeit dazu haben.

Mit freundlichen Grüßen,

Eugene Jones

Langsam ließ ich mich auf die Couch sinken und legte das Blatt Papier zur Seite, guckte in den Briefumschlag und zog dort einen Blätterstapel hervor, der fein säuberlich aneinander getackert war. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, begann ich nun auch diese zu lesen. Zuerst ging es nur um Dinge, die mich nicht betrafen, doch auf der vorletzten Seite stand es. Schwarz auf Weiß.

-Mr.Horan ist es erlaubt, ohne unsere Zustimmung eine Beziehung zu führen, solange diese nicht für schlechte Schlagzeilen sorgt. Das Pärchen verpflichtet sich mit beider Unterschrift zur positiven Promotion ihrerseits. Mr.Horan ist dazu verpflichtet, Modest! Management zu informieren, sobald das Pärchen ausgeht, das Management darf keine Treffen erzwingen, oder fordern. Die Partnerin verpflichtet sich dazu, keine negativen Kommentare über Mr.Horan, Modest! Management und Betreffende zu äußern. Das Pärchen darf sich der Öffentlichkeit präsentieren, wie es möchte, solange es keinen schlechten Einfluss auf Mr.Horan gibt. Mr.Horan darf öffentlich bekundigen, dass er liiert ist und auch mit wem.

Und ich glaubte, ich war noch nie so erleichtert, wie in diesem Moment. Vor lauter Freude ließ ich einen kleinen Freudenschrei aus, als ich von der Couch sprang und mir mein Handy krallte. Es war unglaublich. Mr.Jones war unglaublich! Ich hätte nie gedacht, dass Modest! nach allem zustimmen würde. Klar, es gab auch Punkte, in denen sie etwas übertrieben, aber ich musste wirklich sagen, dass für beide Seiten Vorteile erhandelt wurden. Ich würde im Prinzip das Management unterstützen, aber sie dürften sich nun nicht mehr in unsere Beziehung einmischen. Es tutete unendlich lange, bis Niall endlich abnahm. "Hey-" "Wir habens geschafft!", ich konnte ihn einfach nicht ausreden lassen, sondern musste ihm endlich die großartigen Neuigkeiten erzählen, sonst wäre ich in wenigen Sekunden geplatzt. "Was meinst du?", fragte er verwirrt, doch ich suchte nur mit einem strahlendem Lächeln die Textstelle hervor und las sie Niall vor. Kurz war es still am anderen Ende der Leitung und ich hatte schon Angst, dass die Verbindung gestört war, doch dann hörte ich Niall nach Luft schnappen. "Nicht dein Ernst?!", brüllte er und ich konnte ihn förmlich vor mir sehen, mit aufgerissenem Mund, ein leichtes Grinsen, Funkeln in den Augen und wie er sich mit einer Hand an den blonden Haaren zog. "Doch. Wir dürfen zusammen sein." "Oh mein Gott. I-ich fass es nicht. Das ist genial! Verdammte Scheiße! Ich liebe dich so sehr, Baby! Ich würde dich grade so gerne abknuddeln und abknutschen, das kannst du dir gar nicht vorstellen!" Ich lachte ausgelassen. "Wann geht dein Flug?", fragte er aufgeregt und ich hörte ihn im Hintergrund irgendwo rumwühlen. "Mittwoch, um 5:30 Uhr." "Das ist in drei Tagen! Das heißt am Mittwoch kann ich dich endlich wieder in den Armen halten! Und dann können wir endlich allen sagen, was Sache ist und das du mir gehörst!", er lachte glücklich, was mich noch breiter lächeln ließ, wenn das überhaupt möglich war. "Das werden wir. Und ich weiß auch schon wie."

Am Dienstagabend lief ich wie ein aufgescheuchtes Hühnchen durch die Villa und packte meine Sachen zusammen. Ich hoffte einfach nur, dass ich nicht zu wenig mitnehmen würde. Ich würde bis nächste Woche Donnerstag bleiben und bei den Jungs solange mitreisen und ich hatte vor, zu jedem Konzert zu gehen. Das waren an der Zahl fünf, doch ich wollte unbedingt, da ich erst auf einem einzigen war und es hatte Niall so glücklich gemacht. Und es hatte mich so glücklich gemacht, ihn so zu sehen. Auf der Bühne, während er die Zeit seines Lebens hatte.

Endlich waren alle Taschen gepackt und Thomas wusste auch Bescheid, wann er mich morgen abholen musste. Es war praktischer mich von ihm fahren zu lassen. Ich fragte mich, ob Sophia die Jungs wohl auch schon besucht hatte, oder ob und wann sie es noch vorhatte. Sie war es zwar gewöhnt, Liam so lange nicht zu sehen, doch ich glaubte, dass es nie besser werden würde. Das Piepen meines Handys riss mich aus meinen Gedanken und in Erwartung einer SMS von Niall, schaute ich sofort nach. Doch um Gottes Willen, DAS hatte ich definitiv nicht in 1000 Jahren erwartet. Meine Augen wurden groß wie Untertassen, als ich die Überschrift des Artikels las, den Taylor mir geschickt hatte,

'One Direction Sänger Louis Tomlinson wird Vater.'

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