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Becky
Es vergingen ein paar Tage in denen uns unser normale Alltag einholte. Ich traf mich mit Sophia, stellte ihr Taylor vor und telefonierte mit Ed, von dem ich schon gefühlte Jahre nichts mehr gehört hatte. Niall begann seine Amerikatour und obwohl er erst seit zwei Tagen weg war, vermisste ich ihn bereits schrecklich. Außerdem besuchte ich ein zweites Mal Rick im Krankenhaus, doch er war noch nicht wach. Es war Mittwoch, als ich mich zum BBC Radio 1 Studio aufmachte. Ich sollte wieder mit Interviews und Presse anfangen und da ich eh Ablenkung brauchte kam mir das mehr als nur recht.
"Becky, schön sie kennenzulernen! Mein Name ist Jeff, ich werde sie heute interviewen.", wurde ich freundlich vom Moderator begrüßt und ergriff seine ausgestreckte Hand. "Hallo.", sagte ich schlicht, lächelte ihn leicht an. "Wollen wir gleich loslegen?", fragte er eifrig und ich nickte zustimmend. Wir gingen ein paar Gänge entlang, traten durch viele Türen und schließlich befanden wir uns in der kleinen Aufnahmekammer, wo das Interview stattfinden würde. Wir fingen mit harmlosem Quatschen an und als Jeff begann einzelne Fragen zu stellen, merkte ich, wie ich langsam zurück in mein Element kam. Seit den Brit-Awards hatte ich mit Presse nichts zutun gehabt, ich war froh, dass sich das nun ändern würde. "Wie siehts aus mit der zweiten Staffel von London Emergency Room? Steht schon ein Startdatum fest?" "Noch nicht ganz, aber wir sind fleißig am Drehen und ich denke nicht, dass es noch lange dauern wird." "Eigentlich geht es in der Serie ja um Ärzte, doch du spielst eine Kommissarin. In wie fern passt das zusammen?" "Im Prinzip ist die Polizei sehr eng mit dem Krankenhaus befreundet. Neben meiner Story gibt es ja noch eine andere und zwar von meinem Freund und dieser arbeitet im Krankenhaus. Wir lernen uns kennen, als ich neu bei der Polizei eingestellt werde und dann beginnen sich unsere Geschichten zu verflechten. Eigentlich ist meine Story nur eine Nebenhandlung, die irgendwann dazukommt." "In der Serie hast du einen Freund, wie sieht das im echten Leben aus?", Jeff grinste mich an und wackelte mit den Augenbrauen. Ich wusste ja irgendwie, dass diese Frage kommen würde, doch trotzdem war ich mir nicht sicher, wie ich sie beantworten sollte. "Gibt es denn jemanden in deinem Leben?", half Jeff mir und milderte die Frage so etwas ab, wofür ich ihm wirklich dankbar war. "Ja, da gibt es tatsächlich jemanden in meinem Leben.", ich musste anfangen zu grinsen, weswegen ich meinen Blick senkte.
Glücklicher Weise harkte Jeff nicht weiter nach und so konnten wir ganz bequem nach ein paar weiteren Fragen das Interview beenden. "Du warst toll. Total natürlich!", komplimentierte Jeff mich, nachdem die Aufnahme gestoppt wurde. "Danke. Und auch danke dafür, dass du nicht so ins Detail gegangen bist.", bedankte ich mich ehrlich bei ihm, woraufhin er mir ein wissendes Lächeln schenkte. "Meine Tochter ist Directioner und glaub mir, ich kenne jedes der Gerüchte über dich und Niall Horan und solange du es nicht möchtest geht es niemanden etwas an." Ich glaubte, Jeff war der freundlichste und nachsichtigste Radiomoderator, der mich jemals interviewt hatte. Wir verabschiedeten uns mit einer knappen Umarmung, nachdem er mich wieder zum Eingang gebracht hatte. Draußen standen unzählige Papparazzi, weswegen ich mir meine Sonnenbrille aufsetzte und dann erst durch die Tür trat. Sofort wurde ich von tausenden Blitzen geblendet, an meinen Seiten spürte ich einige Bodyguards, die mir sicher durch die Menge halfen, weswegen es auch nur wenige Minuten dauerte, bevor ich an meinem Wagen ankam. Thomas hielt mir freundlich die Tür auf und bat mir Sichtschutz, während ich einstieg.
Wir fuhren schon eine Weile, als ich vor Langeweile mein Handy hervorkramte. Ich hatte eine SMS von Niall und sofort schlich sich ein breites Lächeln auf meine Lippen.
Skypen wir, sobald du zu Hause bist? Love u.
Grinsend tippte ich eine Antwort ein.
In einer halben Stunde! Love u 2. xx
Und nun konnte ich es kaum noch erwarten, bis ich endlich zu Hause ankam. 20 Minuten später verabschiedete ich mich von Thomas und machte mich schnell auf ins Haus. Es war ein wenig komisch, alleine in Niall's Villa zu leben. Ich sah sie zwar als unseren gemeinsamen Wohnort an, doch etwas ungewohnt war es trotzdem noch. Ich machte mir eine Schale Joghurt mit Früchten und setzte Tee auf, bevor ich nach oben in unser Zimmer ging, mich umzog und den Laptop nach unten ins Wohnzimmer brachte. Pünktlich um 16:20 Uhr meldete Skype einen eingehenden Anruf. Ich schmunzelte, da er so ungeduldig war und mich anscheinend genauso sehr sehen wollte, wie ich ihn. "Hey, Babe.", begrüßte er mich lächelnd und ich erwiederte es, während ich bewunderte, wie gut er doch aussah. Seine Haare waren leicht verstrubbelt und im Hintergund konnte ich eine Garderobe erkennen. Die leichte Gänsehaut, die sich auf meinem Körper ausgebreitet hatte, als ich seine leicht raue Stimme hörte, schwächte langsam ab.
"Hi. Wo bist du?" "In der Arena, wir haben gleich Soundcheck. Ich vermisse dich so sehr.", seufzte er und schmollte. Und da fielen mir die Neuigkeiten ein, die ich ihm unbedingt erzählen wollte. Ja, sogar musste. "In zwei Wochen seid ihr doch in Houston, oder?" "Ja, wieso?" "Weil ich in zwei Wochen ein paar Termine in Houston habe und danach eine Woche frei.", ich grinste und langsam sah ich, wie Niall's Blick sich aufhellte. "Das heißt, du besuchst mich?" "Wenn es ok ist, bleibe ich eine Woche bei dir." "Natürlich! Oh man, ich freu mich so!" Ich lachte und Niall stieg ein. "Wie war deine Woche?" Ich erzählte ihm solange von den vergangenen Tagen, bis er gerufen wurde und auflegen musste. "Ich rufe dich entweder morgen, oder Samstag an. Ich liebe dich, Prinzessin." "Ich liebe dich auch. So sehr.", seufzte ich und schenkte meinem Freund ein trauriges Lächeln, bevor er einen Kuss in die Kamera hauchte und dann auflegte.
Ich hasste es, wenn er weg war.
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