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Niall

Gerne hätte ich mit Becky noch über Harry's und Taylor's Aufeinandertreffen gesprochen, welches gleich unweigerlich stattfinden würde, doch da Harry mit im Auto saß, war das wohl eher eine schlechte Idee. Die Fahrt nach Hause zog sich wie ein Kaugummi, aber vielleicht kam es mir auch nur so vor. Erschöpft lehnte Becky's Kopf am Fenster, wie mir ein kurzer Blick in den Rückspiegel verriet. Ich konnte mir vorstellen, wie stressig ihr Tag war. Erst arbeiten, dann ihr Treffen mit Louis und noch ein Konzert. Und nun kam auch noch eine Konfrontation mit ihren Freunden. Ich beschloss, sie ein wenig zu verwöhnen, sobald Harry und Taylor wieder weg waren, weil sie es sich einfach verdient hatte.

Becky schloss die Tür auf und schleppte sich in den Flur. Ich wünschte, wir würden das erst morgen machen, doch nun war es zu spät. "Setzt euch schonmal, ich hole etwas zu trinken.", sagte ich und machte mich dann auf den Weg in die Küche. In meinem Kopf fingen verschiedene Ausgänge des Treffens sattzufinden und irgendwie machte mir das jetzt schon Kopfschmerzen. Ich hatte Angst, dass wir sie zu unrecht beschuldigten, dass sie sauer waren, auch wenn sie dazu nicht wirklich das Recht hatten. Ich stellte den beiden ein Glas mit Cola vor die Nase und hoffte, dass es sie und besonders Becky ein wenig wachrütteln würde. Eine Weile saßen wir einfach rum, tranken unsere Cola und hin und wieder entwischte einem von uns ein müder Seufzer. Ich begann diese Idee immer mehr zu bereuen. Doch endlich klingelte es an der Tür und sofort sprang Becky auf, um Taylor hineinzulassen. "Wer ist das?", fragte Harry stirnrunzelnd, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Es ging los.

Man hörte Kichern aus dem Flur, die Geräusche von High-Heels und langsam wurde ich nervös. Ich übertreibte, das wusste ich. Und dann traten Becky und Taylor durch die Tür und sofort entgleisten Harry alle Gesichtszüge. "Ehm.", stotterte er, weswegen Taylor auf ihn aufmerksam wurde und auch ihr Blick wurde eschrocken, wenn nicht sogar panisch. "Uh, hi?", es klang eher nach einer Frage. Harry räusperte sich und begann unwohl hin und her zu rutschen. "Was wird das hier?", fragte er und seine berühmte Falte zwischen den Augenbrauen zeigte sich. "Setz dich doch.", bat Becky ihrer besten Freundin an und das tat sie auch, Becky setzte sich neben mich. "Also.", fing ich an, beobachtete die beiden, die schuldbewusst und angespannt zu Boden sahen. "Wir wissen es. Das ihr dafür gesorgt habt, dass Becky und ich beide zur Bar gingen. Damals bei den Brits.", fuhr ich fort und man hätte nun die berühmte Stecknadel fallen hören können. "Ihr dachtet wohl, dass wenn wir zusammen etwas trinken, etwas passieren würde. Tja, ihr lagt richtig. Wir hatten Sex und natürlich hast du Taylor, ihm dann gleich meinen Code gegeben. Und du Harry, hast mich ausspioniert. Als wir uns im Café getroffen haben, ich hab die SMS von Taylor gesehen.", sagte Becky und ich guckte sie leicht verwirrt an. Davon hatte sie mir gar nichts erzählt. "Oder als ich bei dir übernachtet habe, als Niall verschwunden war. Die SMS habe ich auch gesehen." Sofort spannte sich mein Kiefer an, als ich an die Zeit dachte. Es war nun eine Weile her, dass ich diesen riesigen Fehler gemacht hatte. Erst hatte ich Becky alleine gelassen, ohne zu sagen, wo ich hingehen würde und dann dachte ich auch noch, sie hätte mit Harry geschlafen. "Was wollt ihr dazu sagen?", fragte ich und gab den beiden so eine Chance, sich zu rechtfertigen.

"Wir haben es nicht böse gemeint.", trotzig verschränkte Taylor die Arme vor der Brust. "Das wissen wir. Und wir sind auch nicht wirklich sauer, wir fragen uns nur, warum ihr so einen Aufwand betrieben habt. Ihr hättet uns auch einfach einander vorstellen können, ich meine, ich hätte mich eh in Becky verliebt, auch ohne frühzeitigen Sex.", diese Aussage meinerseits brachte mir ein glückliches Lächeln von Becky ein. Und es war die Wahrheit. Schon als ich sie an der Bar gesehen habe, habe ich mich in ihr verloren. In ihrer starken, selbstbewussten Ausstrahlung, diesen wunderschönen, tiefen, braunen Augen und einfach alles an ihr. "Ich weiß auch nicht, irgendwie wussten wir nicht, ob ihr sauer reagieren würdet, wenn wir versucht hätten, euch zu verkuppeln. Du hast immer sauer reagiert, Niall, wenn ich es versucht habe. Und dann hat Taylor mir von Becky erzählt und ich wusste sofort, dass du sie mögen würdest.", sagte nun Harry. Er hatte ja recht, aber ehrlich gesagt war ich nun auch ein wenig sauer auf ihn, denn er hatte schon wieder versucht mich zu verkuppeln und hatte sogar Erfolg. "Ehrlich gesagt finde ich, sollten wir keinen großen Wirbel hierum machen. Ihr hattet ja Recht, dass aus uns etwas werden würde, auch wenn es natürlich etwas komisch ist, wie ihr das Ganze hingekriegt habt, aber letztendlich ist unsere Beziehung doch euch zu verdanken.", meinte Becky und lächelte die beiden versöhnlich an. Ich sah ihr an, wie müde sie war und am liebsten würde ich sie jetzt einfach hoch ins Bett tragen, doch das war nun schlecht. "Es tut uns leid, ehrlich. Nächstes mal machen wir es nicht ganz so kompliziert.", entschuldigte Taylor sich und sofort musste ich schmunzeln. "Es wird kein nächstes mal geben." Ich erntete drei verwirrte Blicke, doch um Harry's Mundwinkel zuckte es verräterisch, da er wusste, wie ich das meine. "Ich glaube nicht, dass ich jemals eine andere Frau als Becky meine Freundin nennen möchte." Und sofort kuschelte sich meine Freundin in meine Arme und drückte mir einen Kuss gegen den Hals.

Etwa 15 Minuten später waren die beiden verschwunden und ich trug Becky die Treppe hoch. "Ich bin froh, dass wir das geklärt haben.", flüsterte ich und bekam ein zustimmendes Grummeln. "Will noch nicht ins Bett.", maulte sie und vergrub ihre kleinen Hände in meinem Shirt. Ich musste lacheln, weil sie einfach zu niedlich war. Ich trug sie ins Badezimmer und setzte sie auf dem Badewannenrand ab. Dann ließ ich heißes Wasser in die Wanne laufen. "Such dir ein Badeesalz aus.", sagte ich noch, dann verließ ich den Raum und holte eine Flasche Champagner aus der Küche, sowie zwei Gläser. Als ich wieder ins Bad kam, duftete es unbeschreiblich gut, keine Ahnung was es war, aber irgendetwas fruchtiges und Becky stand in Unterwäsche vor der Badewanne, testete das Wasser. Ich stellte den Champagner ab und zog mich dann auch aus. Die Wanne war nun gut gefüllt und so konnte ich das Wasser austellen und mich in das von Schaum bedeckte Wasser gleiten lassen. Nur wenige Sekunden späer gesellte sich Becky zu mir und hatte die Haare hochgebunden, damit sie nicht nass wurden. Sie setzte sich vor mich, lehnte sich an meine Brust und sofort umschlang ich ihren Bauch mit meinen Armen. "Du bist wunderschön.", hauchte ich in ihr Ohr und küsste sie unterm Ohrläppchen, da ich wusste, wie sehr sie das liebte. "Und du bist pefekt.", murmelte sie, nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. "Ich bin nur mit dir zusammen perfekt."

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