4

Becky

Mein vorletzter freier Tag startete mit einer SMS von Niall, meine Nummer hatte er anscheinend wieder mal von Taylor, ich musste dringend noch mit ihr reden, in der stand, dass ich mich für heute Abend schick anziehen sollte. Ich war zugegeben schrecklich aufgeregt und noch bevor ich irgendetwas anderes machen konnte, lief ich in meinen begehbaren Kleiderschrank und suchte mir ein Outfit für heute Abend raus. Anschließend verlief mein Tag nach dem Frühstück weiterhin so wie immer. Ich ging joggen, wurde dabei glücklicherweise auch nicht gesehen und kochte mir am Mittag etwas Leckeres zum Essen. All diese Dinge waren für mich purer Luxus, den ich sonst auf Grund meiner Arbeit nicht genießen konnte und da heute mein letzter freier Tag war nutzte ich das noch einmal richtig aus. Meinen Nachmittag genoss ich mit einem entspannten, ausgiebigen Bad. Gesichtsmaske, Nägel lackieren und ein Körperpeeling durften natürlich auch nicht fehlen und so war ich, meiner Meinung nach, perfekt für den Abend gerüstet. Um sechs Uhr sprang beschloss ich dann, mich langsam fertig zu machen.

Ich trug einen kurzen, schwarzen Jumpsuit, verziert mit Glitzersteinen am tiefen Ausschnitt und dazu die berühmten, schwarzen High Heels mit der roten Sohle. Schließlich legte ich noch zarten, silbernen Schmuck an und als ich mich in meinem Ganzkörperspiegel betrachtete, war ich eigentlich echt zufrieden. Make Up und Haare hatte ich schlicht gehalten, ich wollte ja auch nicht übertreiben. Um Punkt acht Uhr klingelte es dann an meiner Tür. Einmal atmete ich noch durch, bereitete mich emotional auf Niall vor, dann öffnete ich die Tür. "Verdammt, diese Papparazzi sind schrecklich!" Schimpfend betrat Niall in Hemd und schwarzer Skinny Jeans meine Villa. Mit einem bösen Blick nach draußen schloss ich die Tür hinter Niall wieder und drehte mich dann langsam zu ihm um, nur um zu sehen, wie er mich von oben bis unten musterte und sich dabei auf die Lippen biss.

"Du siehst wundervoll aus.", lautete seine schmeichelhafte Antwort. Ich konnte die leichte Röte, die in meine Wangen stieg nicht verhindern. "Du siehst auch nicht schlecht aus.", antwortete ich schließlich mit einem kecken Grinsen auf den Lippen, welches Niall sofort erwiderte. "Na gut, wollen wir?" Er hielt mir seine Hand hin, welche ich sofort ergriff. Meine schlanken Finger verschmolzen praktisch mit seinen und eine angenehme Gänsehaut zog sich über meinen gesamten Handrücken. Seine andere Hand lag bereits auf der Türklinke, doch er drehte seinen Kopf noch einmal kurz zu mir, als würde er sich vergewissern wollen, dass ich auch wirklich mit ihm ausgehen würde. Ich lächelte ihn bestätigend an. "Lass uns die Papparazzi füttern." Mit diesen Worten drückte er schließlich die Klinke herunter und zog mich dann sanft aus dem Haus.

Niall hatte ein wunderschönes und vor allem diskretes Restaurant ausgesucht, welches schon von außen verflucht teuer aussah, doch mir konnte dies egal sein, schließlich musste ich nicht zahlen und Niall wusste selbst, wie viel Geld er für ein erstes Date ausgeben wollte. Das Essen war köstlich, die Stimmung wunderbar und die Location wunderschön. Es war das perfekte erste Date, ich war wirklich beeindruckt. Wir unterhielten uns über so viele verschiedene Dinge, dass ich drohte, fast alles wieder zu vergessen. Niall Horan war ganz anders, als er in den Medien dargestellt wurde. Natürlich hatte ich mich gestern Abend noch ein wenig über ihn informiert, dies konnte man mir allerdings auch nicht verübeln, nicht wahr? Unschuldig, auf ewig single, süß und  ein absoluter SunnyBoy. Das sagten zumindest die Medien, doch ich fand ihn eher aufregend, charmant, ja fast schon verwegen. Er war schlicht und einfach ein guter Fang.

Die Fahrt nach Hause war entspannt, wir sprachen einfach über den schönen Abend und genossen noch ein paar weitere Minuten in Zweisamkeit. Ich war nicht verwundert, als Niall seinen schwarzen Range Rover, welchen ich übrigens super schick fand, vor seiner Villa parkte. "Du hast doch nichts dagegen, oder?", fragte er mich leicht lächelnd und um Gottes Willen, nein, ich hatte absolut nichts dagegen.. "1309? Nicht sehr einfallsreich.", machte ich mich über seinen Code lustig, er hatte mir nämlich eben bei unserem Essen erzählt, dass dieses Datum sein Geburtstag war. "Alles Gute nachträglich übrigens.", kicherte ich, als ich aus dem Auto geklettert war, nachdem sich das schwere Eisentor hinter uns geschlossen hatte. "Ich hab ihn extra geändert, damit er dir nicht entfällt.", lautete seine freche Antwort. Na wenn das mal kein Angebot war. Gleich im Flur schlüpfte ich aus meinen High Heels und stützte mich dabei an Nialls Schulter ab. Mit den Schuhen in der Hand folgte ich Niall dann, mich neugierig umsehend, in die Küche, wo er mir, ganz der Gentleman, der er nun mal war, ein Glas Wasser reichte. Lächelnd nahm ich es ihm ab. "Such dir einen aus.", sprach er, als er einen Schrank öffnete und lauter teure Weinflaschen zum Vorschein kamen. 1995 Dom Perignon, lautete meine Wahl, welche Niall mit einem anerkennenden Nicken für gut befand. Seufzend ließ ich mich auf die kühle Ledercouch im Wohnzimmer fallen und reichte Niall die Weinflasche, damit er sie öffnen konnte.

Der Alkohol floss meine Kehle runter wie pures Gold, Niall hatte einen guten Geschmack was Wein anging, das musste ich zugeben. Gemütlich und mit meinem Weinglas in der Hand lehnte mich an die Armlehne der Couch an und ließ zu, dass Niall meine langen Beine auf seinem Schoß ablegte. "Fühl dich wie zu Hause.", lächelte er und nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Wein. Ja, das würde ich tun. Neugierig ließ ich meinen Blick im Wohnzimmer umherschweifen. Ein riesiges Bücherregal, welches sich über eine gesamte Wand erstreckte, ein Kamin und darüber ein großer Flachbildschirm Fernseher. Vor dem Sofa stand ein gläsener Couchtisch mit einem flauschigen weißen Teppich darunter. "Schön hier.", informierte ich Niall und nahm einen weiteren Schluck von dem teuren Getränk. "Schön, dass es dir gefällt."

Die nächsten Minuten vergingen wie im Flug und auch der teure Wein fand schnell sein Ende und ich war definitiv beschwipst, als ich mein letztes Glas ausgetrunken hatte. Ich fühlte mich unbeschwert, so unbeschwert, dass ich letztendlich auf Nialls Schoß krabbelte, mich rittlings hinsetzte und meine Arme um seinen Nacken schlang. Seine Hände lagen flach auf meinem Rücken und lösten ein wohliges Brennen in meinem Körper aus. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust und ich lauschte eine Weile einfach seinem Herzschlag. Ich war verdammt müde und es war bestimmt auch schon echt spät. "Kann ich heute hier schlafen?", fragte ich irgendwann in die Stille hinein, so angenehm sie auch war. "Es wäre unverantwortlich von mir, wenn ich dich nach einer ganzen Flasche Wein noch nach Hause fahren würde.", war seine amüsierte Antwort und ich musste grinsen. Langsam hob ich meinen Kopf an, meine rechte Hand fuhr durch seine, schon leicht verstrubbelten Haare. "Das war ein perfektes Date.", gab ich zu und lächelte ihn schüchtern an. "Weißt du, was es noch perfekter machen würde?", fragte er mich leise und ich sah ihn fragend an. Dann kam er mir immer näher und verband unsere Lippen schließlich und endlich zu einem atemberaubendem Kuss. Meine Lippen prickelten und meine Hände zitterten, als ich leicht über seinen Nacken strich und ihm damit eine Gänsehaut entlockte. Er drückte mich noch enger an sich, sodass nichts mehr zwischen uns passte und es war absolut wunderbar. Aber es war leider auch viel zu schnell vorbei. Mit leicht geöffnetem Mund schaute Niall mich an und fuhr dann mit seinem Zeigefinger über meine leicht geschwollenen Lippen. In meiner Brust explodierten die Gefühle und am liebsten hätte ich ihm jetzt und hier die Klamotten vom Leib gerissen.

"Hier." Niall warf mir ein weißes T-Shirt von sich zu, welches ich geschickt auffing und rasch schlüpfte ich aus meinem Jumpsuit und legte ihn ordentlich auf dem Sessel in Nialls Schlafzimmer ab. Es war mir egal, dass er mich grade in Unterwäsche sah, schließ hatte er mich sogar schon ein Mal nackt gesehen. Als ich ein T-Shirt überzog musste ich leicht lächeln, als ich seinen Geruch daran erkannte. Ich mochte Nialls Gucci-Duft. "Wo ist das Bad?", fragte ich danach Niall, welcher grade sein Hemd aufknöpfte. "Gegenüber."

Mit frisch gewaschenem Gesicht betrat ich wenige Minuten sein Schlafzimmer, sah ihn dort bereits im Bett liegen. Er schien auf mich gewartet zu haben, denn sein Gesicht war zur Tür gedreht und auf seinen Lippen bildete sich ein müdes Lächeln, als ich den Raum betrat. Ich konnte nicht anders, als zurück zu lächeln und schlüpfte schließlich rasch unter die Bettdecke, da mir kalt wurde. "Gute Nacht.", flüsterte ich, lächelte noch einmal müde, als er die Worte zurückgab und schloss dann erschöpft meine Augen. Ich war schon fast eingeschlafen, als ich spürte, wie Niall von hinten zögerlich einen Arm um mich schlang. Er war auch einfach zu niedlich. Ermutigend rutschte ich näher an ihn heran und schon kurz danach spürte ich seinen heißen Atem in meinem Nacken, weswegen ich mit einem fetten, verträumten Grinsen im Gesicht einschlief.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top