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Becky

Beim Frühstück konnte ich Niall endlich übers Konzert ausfragen. Außerdem wollte ich wissen, was mit Harry war und ob er irgendetwas zu seinem Verschwinden gesagt hatte. "Er wollte unbedingt mit Louis sprechen, doch Louis hat sich geweigert und ihn den restlichen Tag ignoriert. Ich meine, die beiden ignorieren sich eh in der Öffentlichkeit, aber dieses Mal war es auf einer anderen Ebene. Lou war so sauer auf Harry.", erklärte Niall mir und biss von seinem Brötchen ab. "Aber wo war Harry denn jetzt?", harkte ich verwirrt nach. "Keine Ahnung, er wollte es nicht sagen. Wir wissen nur, dass er mit Kendall Jenner unnterwegs war." "Na das wussten wir ja schon voher.", ich seufzte. Das alles war komplizierter als ich dachte. "Rede du doch mal mit Harry. Fahr heute zu ihm und sprech ihn drauf an." "Meinst du er würde es mir sagen?" "Ich glaube schon."

Bevor ich tatsächlich zu Harry fuhr, hatte ich selber noch einen Job zu tun, weswegen ich zum Studio fuhr, wo Freya bereits startklar auf mich wartete. Wir quatschten etwas zu lange, weswegen ich letztlich auch ein wenig hetzen musste, doch Alfred, der Fotograf, war mir nicht sauer. Die Kampagne für die ich heute geshootet wurde war für H&M und ich war irgendwie aufgeregt. Es lag sicher daran, dass es das erste Mal war, dass ich für eine Modemarke posierte und nicht für eine meiner Serien. Mein Weg ins Modelbusiness lief schleppend, doch es ging langsam voran und ich glaubte, diese Bilder würden endlich für meinen Durchbruch als Model sorgen.

Ich war grade zurück in meiner Garderobe, Freya schminkte mich ab und sorgte danach für ein dezenteres Make-Up, als ich ein zaghaftes Klopfen an der Tür hörte. "Herein.", schrie ich und zopfte ein wenig an meinen braunen Haaren. Es war Louis, der mich beim Arbeiten besuchte, wie ich im Spiegel erkennen konnte und ich musste ehrlich gestehen, dass ich überrascht war. "Hi.", verlegen rieb er über seine Stirn, fühlte sich sichtlich unwohl. "Hey, was tust du denn hier?" "Ich wollt dich abholen.", murmelte er und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. "Ok, ich bin grade fertig, du kommst also perfekt!", lächelnd stand ich auf und umarmte Freya kurz. "Danke, Süße. Bis Morgen!" Dann schnappte ich mir meine Tasche und verließ zusammen mit Louis das Gebäude. "Ich muss mit dir reden. Wollen wir zu mir fahren?", meinte Louis und hielt schon seinen Autoschlüssel in den Händen. "Alles klar, ich schreibe nur noch schnell Niall, dass er mich nicht abholen brauch." "Er weiß schon Bescheid. Ich brauche schließlich seine Erlaubnis, um etwas mit dir unternehmen zu dürfen.", er kicherte und öffnete mir die Autotür. Etwas verwundert sah ich mich um, da kein einziger Papparazzi in Sicht war. Wahrscheinlich standen die meisten bereits vor der O2-Arena und erhofften sich exklusive Bilder von One Direction, doch soweit ich wusste, trafen sie sich dort erst in zwei Stunden. Geschickt schlängelte Louis sich durch den dichten Verkehr und hielt schließlich vor einem hohen Gebäude. Hier waren wir nicht ungestört, denn ein paar Fotografen standen doch tatsächlich vor der Tür. "Na toll.", hörte ich Louis knurren. Auch die Security die sich vor Ort befand konnte nicht wirklich viel verbesser, weswegen wir uns gefühlte zehn Minuten durch das dichte Blitzlichtgewitter kämpften. Aus Gewohnheit verschloss ich meine Ohren vor den nervigen Fragen, die von allen Seiten auf mich einströmten. Endlich betraten wir die Eingangshalle, in welche die Papparazzi zum Glück nicht rein durften und sofort machten wir uns mit dem Fahrstuhl auf zu Louis' Penthousewohnung.

"Möchtest du etwas trinken?", fragte er gleich nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte freundlich und lud mich mit einer höflichen Geste ins Apartment. "Ein Wasser, bitte." Ich schlüpfte aus Schuhe und Jeansjacke und stellte diese ordentlich an die Garderobe, bevor ich mich ins offene Wohnzimmer begab. Es war das erste Mal, dass ich in Louis' Wohnung war, weswegen ich mich neugierig umschaute. Eigentlich bestand die ganze Wohnung aus einem Raum. Die Küche befand sich in einem seperaten Raum, besaß allerdings keine Tür und war somit auf offen. Vor der Küche stand mit ein wenig Abstand ein großer Esstisch. Da wo ich stand, also in der anderen Hälfte des Raumes befand sich eine riesige Couch, ein dunkler Couchtisch und ein riesen großer Plasmafernseher. Die Wände bestanden fast komplett aus großen Fenstern welche London's atmeberaubende Skyline freihaben. Es war wunderschön. Fasziniert sellte ich mich ans Fenster, vergrub die Zehen im grauen Plüschteppich, der fast den Boden des ganzen Wohnbereichs bedeckte. Das gesamte Möbiliar war in grauen, weißen und schwarzen Tönen gehalten. Männlich, schlicht und modern. "Gefällt's dir?", ich erschrak, als ich Louis' helle Stimme hörte und drehte mich rasch vom Fenster weg. "Es ist super!", bestätige ich und nahm dankend das Glas Wasser an, bevor wir uns zusammen auf das graue Sofa setzten.

"Also, worüber willst du mit mir reden?", fragte ich neugierig, nachdem ich einen Schluck des sprudeligen Getränkes getrunken hatte. Ich sah wie Louis' schluckte, plötzlich unsicher wurde. "Wenn du es dir anders-" "Nein.", unterbrach er mich und knetete nervös seine Hände durch. "Ich möchte es loswerden. Vielleicht kannst du dir schon denken, worum es geht." Ehrlich gesagt nicht, ich war sogar so gut wie ahnungslos. Also schüttelte ich den Kopf. "Gestern als ich Harry getroffen habe...", er brach ab, als sich Tränen in seinen blauen Augen sammelten. Es musste etwas wirklich schwerwiegendes sein. Und so langsam wollte ich wirklich wissen, was hier los war. Ich wartete aber trotzdem geduldig ab, wollte ihn auf keinen Fall drängen. "Ich wollte mit ihm reden, dass hatte ich mir so sehr vorgenommen. Doch als ich ihn gesehen habe, da war ich wieder so mega sauer auf ihn." Ich nickte, wartete einfach weiter ab. Leider hatte ich immer noch keine Ahnung, worum es hier ging. "Becky, ich glaube ich bin eifersüchtig auf Kendall."

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