14
Niall
Nach zwei Wochen konnte ich endlich wieder ruhig und entspannt schlafen. So sehr ich es mochte für Konzerte herum zu reisen und auch wenn es nur zwei Wochen Großbritannien gewesen war, es gab immer jemanden, den man vermisste und jetzt wo ich Becky hatte, war definitiv sie dieser jemand.
Ich hatte Becky fest an mich gepresst, meinen Kopf in ihren weichen Haaren vergraben und meine rechte Hand zeichnete kleine Muster auf ihren nackten Oberschenkel. Am nächsten Morgen machten wir zusammen Frühstück und ich genoss den Anblick von meiner Freundin in meinem Shirt, während wir die frisch gemachten Pancakes verputzten. Es war ruhig und als ich Becky so ansah, wie sie mit dem Kopf auf die Handfläche gestützt auf ihrem Teller rumstocherte, spürte ich auf einmal die Anspannung, die von ihr ausging.
"Alles in Ordnung?", fragte ich verwirrt. Keine Antwort. "Becky?", fragte ich etwas lauter und dann sah die Braunhaarige auf, schaute mich stirnrunzelnd an. "Was ist los?", versuchte ich es erneut, doch sie schüttelte nur den Kopf. Dann war es wieder still und jedes Mal, wenn ich Becky nachdenklich musterte, fiel mir ihr nachdenklicher Gesichtsausdruck auf. Doch ich beschloss zu warten, bis sie von sich aus anfing zu erzählen.
"Wieso verleugnest du unsere Beziehung?", fragte sie dann plötzlich und obwohl ich froh war, dass sie endlich sagte was ihr Problem war, verstand ich es nicht. "Das tue ich doch gar nicht." Mit gerunzelter Stirn beugte ich mich ein wenig vor. "Becky, wieso denkst du das?", fragte ich sie sanft. Ich wollte nicht, dass sie dachte, dass sie mir peinlich war, oder mir nichts bedeutete, wenn das Gegenteil der Fall war.
"Ich verstehe einfach nur nicht, warum du es geheim halten willst.", gestand sie und ich verstand zwar ihre Sorgen, doch anscheinend schien sie mich komplett falsch verstanden zu haben. "Ich wollte es noch nicht öffentlich machen, weil ich grade erst zwei Wochen auf Tour war. Was wenn wir uns in diesen zwei Wochen getrennt hätten? Es ist alles noch so frisch.", erklärte ich ihr und legte meine Hand auf ihrer ab.
"Außerdem gibt es immer Stress mit dem Management, wenn wir Freundinnen haben.", gab ich zu und musste prompt an die Standpauke denken, die unser Manager Jack mir in Dublin gehalten hat. Ausgerechnet Becky schien er gar nicht riechen zu können. "Sie erlauben dir nicht, unsere Beziehung öffentlich zu machen?" Fassungslos zog sie die Augenbrauen zusammen und öffnete leicht den Mund.
Ich lächelte sie aufmunternd an, wollte, dass sie wusste, dass ich für uns beide kämpfen würde. "Aber bald wird es einige Änderungen geben und wir alle werden uns neue Managements suchen." "Davon hast du mir noch gar nichts erzählt!" Ein freudiges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Nun, jetzt habe ich es. Und ich möchte, dass dir klar ist, dass ich dich nicht so einfach verleugnen würde. Dafür bin ich viel zu stolz auf dich." Und auch wenn das die Wahrheit war, wusste ich, dass es in nächster Zeit nicht sehr leicht für uns werden würde.
Zum Glück verlief unser Frühstück nach dieser Unterhaltung etwas entspannter und wir konnten uns wieder über unsere Zweisamkeit freuen. Während Becky nach unserem gemeinsamen Frühstück ans Set musste, machte ich mich auf, um mich mit den anderen Jungs und Jack zu treffen. Wir wollten uns über den weiteren Verlauf der Tour unterhalten und außerdem hatte ich vor, Jack auf meine Beziehung mit Becky anzusprechen.
Ich wollte für unsere Beziehung kämpfen, denn auch ich wollte sie öffentlich machen. Die Welt durfte wissen, dass Becky Silver zu mir gehörte. Und der heutige Tag war der Tag, an dem ich zwischen mir, der Band und Jack einen riesigen Streit hinaufbeschwor. Es ließ einfach niemand mit sich reden und so fuhr ich am Mittag enttäuscht und erfolglos wieder nach Hause. Ich war sauer auf mich selbst, dass ich mich nicht durchsetzen konnte, es kotzte mich regelrecht an. Aus Frust schnappte ich mir die zwei letzten Bierflaschen, die ich fand und verbrachte den restlichen Tag mit Golf gucken, Chips essen und rumgammeln. Ich fühlte mich schrecklich, weil nun auch Louis, Liam und Harry Stress mit Jack hatten und vermutlich waren sie schrecklich wütend auf mich.
"Niall?", hörte ich gegen acht Uhr abends endlich Beckys Stimme aus dem Flur. "Wohnzimmer.", rief ich zurück, machte allerdings keine Anstalten auf zu stehen. "Was ist denn mit dir passiert?" Amüsiert kichernd betrachtete Becky mich, wie ich ausgestreckt auf dem Sofa lag, eine leere Chipstüte auf meinem Bauch. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, während sie sich an den Türrahmen lehnte. "Komm einfach her.", grummelte ich als Antwort und breitete die Arme aus.
Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und langsam ließ sie sich in meine Arme fallen, nachdem sie die leere Tüte auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte. Ich drückte sie fest an mich und genoss ihren wunderbaren Duft, der mich umhüllte, wie eine zarte Rosenwolke. "Harter Tag?", fragte ich die Brünette, als ich sie gähnen sah. Müde nickte sie und kuschelte ihr Gesicht an meine Brust. Ich musste schmunzeln, schnappte mir die Fernbedienung und wechselte den Sender.
Zusammen schauten wir einen Actionfilm, bis Becky nach nicht mal einer Stunde in meinen Armen einschlief und ich schaltete den Fernseher aus, bevor ich sie hoch in mein Zimmer trug. Sanft legte ich sie auf meinem Bett ab und zog ihr noch schnell die Jeans und die Bluse aus, damit sie es gemütlicher hatte. Lächelnd zog ich ihr eines meiner T-Shirts über, da ich wusste, dass sie es liebte, diese zu tragen.
Nachdem auch ich mich umgezogen hatte, legte ich mich neben sie, war mittlerweile auch schrecklich müde und das, obwohl ich den ganzen Tag nur herum gegammelt hatte. Beckys Gesicht war so entspannt und ihr ruhiger Atem war angenehm warm auf meiner Haut. Ihre langen, getuschten Wimpern warfen weiche Schatten auf ihre Wangen und ich wusste, dass sie sich am Morgen über die Make Up Reste auf ihrem Gesicht beschweren würde. Und ich würde ihr sagen, dass sie überhaupt kein Make Up tragen musste, da sie ohne sowieso schon wunderschön war. Ich war wirklich stolz darauf, diese Frau meine Freundin nennen zu dürfen und das werde ich ihr gerne jeden Tag sagen und zeigen, selbst wenn sie es schon längst wusste.
Vorsichtig hauchte ich ihr einen Kuss auf die Stirn, dann drehte ich mich um, um ebenfalls zu schlafen. Kurz bevor ich endlich eingeschlafen war, spürte ich, wie Becky ihre zarten Arme von hinten um mich schlang. Ich lächelte und hob ihre Hand an meine Lippen, um ihr einen unschuldigen Kuss auf den Handrücken zu geben. "Ich hab dich lieb.", hörte ich sie leise und verschlafen flüstern und musste auf Grund ihrer süßen Worte noch mehr grinsen. "Ich dich auch.", hauchte ich, obwohl ich mir sicher war, dass sie mich schon nicht mehr gehört hatte.
In diesem Moment fasste ich einen Entschluss. Mir war es absolut egal, dass das Management unsere Beziehung verbat. Ich wollte Becky zeigen, dass sie wichtiger als mein Job war und ich wusste auch, was ich zu tun hatte und dass ich dies bald tun sollte. Ich war bereit, allen zu zeigen, dass ich eine Freundin hatte, die ich liebte. Und Gott, wie sehr ich sie liebte. Sie war die erste Frau, abgesehen von meiner Mutter, die ich liebte. Und das wollte ich ihr sagen. Ich musste es ihr einfach sagen, ich wollte, dass diese Worte endlich meinen Mund verließen, denn sie lagen mir schon seit Tagen auf der Zunge. Und auch wenn wir noch nicht lange zusammen waren, war ich mehr als nur bereit, mich ihr komplett zu offenbaren. Ich wusste einfach, dass sie es wert war.
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