11

Becky

"Jungs, das ist Becky. Meine Freundin.", stellte Niall mich vor, als die gesamte Truppe im Wohnzimmer versammelt war und mich neugierig beäugte. Mit einem Lächeln sah Niall seine Freunde an und hielt währenddessen meine Hand fest umschlossen. "Hallo." Ich lächelte die drei Jungs freundlich an, hoffte, dass man mir die Nervosität nicht anmerkte und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Doch wenn ich eines in meiner Karriere als Schauspielerin gelernt hatte, dann war es, wie ich mich verstellte und meine Nervosität überspielte, ich sollte es also hoffentlich schaffen.

"Schön euch mal kennenzulernen.", fuhr ich fort und spürte, wie Niall beruhigend meine Hand drückte. Und dann ging alles ganz schnell. Mit einem lauten, freudigen Schrei stürzte Louis sich auf mich und nahm mich zu meiner Überraschung erstmal fest in den Arm. Überrumpelt ließ ich Nialls Hand los und legte dann zögerlich meine Arme um Louis' Rücken. Machte er das bei allen? War der immer so drauf?

"Willkommen in der Familie.", flüsterte er mir plötzlich Ohr und ich konnte deutlich das Lächeln aus seiner Stimme herraushören. Ok, das war wirklich süß. Ein breites Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich zuließ, dass Louis mich noch etwas fester drückte. Der Junge war stärker als er aussah.

"Lass sie los, Lou. Wir wollen auch mal!", hörte ich Liam meckern, musste bei seinem bockigen Ton lachen und augenblicklich ließ Louis von mir ab. Kurz darauf wurde ich dann schon von Liam in eine deutlich lockere Umarmung gezogen, welche ich erfreut erwiderte. Herzlich drückte er mich kurz an sich und murmelte dann ein leises: "Willkommen." "Danke.", antwortete ich aufrichtig und überaus froh, dass alle mich so positiv in Empfang nahmen und sah als nächstes Harry an.

Er kam mit einem breiten Lächeln auf mich zu und nahm mich ebenfalls kurz in den Arm. "Schön zu hören, dass ihr zusammen seid.", murmelte er in mein Ohr, dann ließ er mich los und zwinkerte mir unauffällig zu. Mein Grinsen wurde, wenn möglich, noch etwas breiter.

"So, da das ja jetzt geklärt ist,nhaben auf jeden Fall erstmal einen Grund zu feiern!", rief plötzlich Sophia und eilte dann in die Küche, kam kurz darauf mit zwei Flaschen Sekt in den Händen zurück ins Wohnzimmer. Erleichtert darüber, dass das erste Auffeinandertreffen so gut verlaufen war, ließ ich mich seufzend neben Niall auf dich Couch fallen, welcher sofort seinen Arm um mich legte.

"Siehst du? Ich sagte doch: alles wird gut.", murmelte er in mein Ohr und drückte mich noch enger an sich. Ja, das hatte er tatsächlich gesagt und als ich dann tief einatmete war ich froh feststellen zu dürfen, dass das unangenehme, nervöse Kribbeln in meinem Bauch nachgelassen hatte.

Dankbar für Nialls Unterstützung legte ich meinen Kopf auf seine Schulter ab und zog seinen wunderbaren Duft ein. Schnell wurde mir klar, dass ich mit Niall einen echten Hauptgewinn gewonnen hatte, denn nicht nur er, sondern auch seine engsten Freunde waren die freundlichsten und akzeptierensten Personen, die ich je kennenlernen durfte. Ich glaubte wirklich, dass ich mich bei ihnen wohlfühlen würde.

Mit gefüllten Sektgläsern stießen wir alle wenige Minuten später miteinander an und ich nippte ein wenig an meinem Glas, bevor ich einen Schluck trank und feststellte, dass dies hier auf jeden Fall ein teurer Spaß war. Erst bildete sich eine etwas unangenehme Stille, doch dann sprach Sophia die Jungs auf ihre momentanen Pläne an, wodurch schließlich eine gemütliche Plauderatmosphäre entstand.

"Was wollte Modest eigentlich letztens von dir?", fragte ich nach einer Weile Niall, der stumm dem Gespräch seiner Freunde lauschte. Mir war das Treffen von Niall und seinem Manager grade eben wieder eingefallen und plötzlich wollte ich unbedingt wissen, worum es dabei ging.

"Es ging um uns.", antwortete Niall und sprach somit aus, was ich mir bereits gedacht hatte. Erwartungsvoll guckte ich ihn an, wollte jetzt auch unbedingt diese Neugier in mir befriedigt haben. "Später.", vertröstete Niall mich jedoch nur und ließ mich so mit dem Kopf noch immer auf seiner Schulter schmollen.

"Also, wann habt ihr beiden beschlossen, den nächsten großen Schritt zu wagen?", fragte Liam uns plötzlich interessiert und spielte damit definitiv auf unsere noch ziemlich frische Beziehung an.

"Gestern erst, um ehrlich zu sein.", gestand Niall leicht grinsend und guckte mich dabei an. Ich ignorierte die intensiven Blicke der anderen, oder versuchte es zumindest, erwiderte sein Grinsen und drückte ihm anschließend einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Na dann, auf das frische Pärchen." Feierlich hob Liam sein Sektglas einmal kurz in die Höhe, woraufhin alle einen großen Schluck aus ihren Gläsern nahmen und schließlich eine belanglose Plauderei starteten, welcher ich ehrlich gesagt nur mit halbem Ohr lauschte. Ich war einfach zu abgelenkt von Nialls Fingern, die sich ihren Weg unter meine Bluse gesucht hatten und nun die Haut an meiner Hüfte kitzelten.

"Mensch Harry, jetzt leg doch endlich mal das Handy weg!", schmipfte Sophia plötzlich verärgert und war anscheinend kurz davor, dem jüngsten der Runde das Handy aus der Hand zu reißen. Tasächlich fiel mir in diesem Moment auf, dass  Harry schon den halben Abend am Handy hing. Ein etwas verrückter Gedanke machte sich in meinem Kopf breit und ich fragte mich plötzlich,ob er wohlmöglich mit Taylor schrieb?

Mit ergebenem Gesichtsausdruck steckte Harry tatsächlich sofort sein Handy weg und entschuldigte sich dann bei Sophia. Ich war überrascht, wie gut Sophia die Jungs unter Kontrolle hatte und zog gedanklich den Hut vor der Braunhaarigen.

Als es dann wenig später an der Tür klingelte, sprang Sophia sofort mit den Worten: "Das ist unser Essen." Auf und eilte danach zur Tür. "Du hast bestellt? Ich dachte, du wolltest selbst kochen?", fragte Liam verwirrt, als seine Freundin nur wenige Sekunden später mit dem bestellten Essen zurück ins Wohnzimmer kam.

"Denkst du echt, ich koche für vier verfressene Kerle und Becky und mich mal eben ein Abendessen? Nicht mit mir, mein Lieber! Und jetzt komm und hilf mir mit dem Geschirr!", forderte sie ihn auf und scheuchte ihn anschließend vor sich her in die Küche.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und den anderen schien es nicht anders zu gehen. Zu sehen, wie der große Liam von seiner zierlichen Freundin herumkommandiert wurde war aber auch zu lustig. "Sophia scheint ihn ja richtig unter Kontrolle zu haben.", meinte ich noch immer grinsend in die Runde. "Oh ja, sie hat so etwas an sich, was uns allen manchmal Angst macht. Liam meint es ist das Feuer in ihren Augen, wenn du nicht tust was sie will.", stimmte Harry mir sofort zu und brauchte mich so dazu, laut los zu lachen.

"Ob sie wohl im Bett auch so dominant ist?", fragte Louis plötzlich etwas verträumt und starrte nachdenklich in die Luft. Für diesen Kommentar erntete er allerdings nur einen festen Schlag auf den Hinterkopf von Niall. Anscheinend standen solche Kommentare von dem Ältesten an der Tagesordnung.

Louis' erschrockener Gesichtsausdruck nach Nialls Schlag brachte mich allerdings zum Lachen und als Sophia und Liam zurück ins Wohnzimmer kamen, sahen sie mich fragend an. Auch Harry und Niall konnten sich nun nicht mehr beherrschen, einzig Louis hatte beleidigt seine Arme vor der Brust verschränkt und starrte uns schmollend nieder. Er war allerdings ungefähr so gruselig wie ein Igel, der auf dem Rücken lag und sich nicht mehr richtig hinstellen konnte.

"Was ist denn so lustig?", fragte Sophia leicht misstrauisch und stellte nebenbei die Teller auf dem Wohnzimmertisch ab. "Nichts, alles gut!", taten Niall und ich die Sache gleichzeitig ab und kriegten dabei unser Lachen noch immer nicht unter Kontrolle. Was letzendlich aber so lustig an der ganzen Sache war wusste ich dann allerdings nicht mehr.

"Ach wie süß, sie sagen sogar exakt das gleiche zur gleichen Zeit!", rief Louis verzückt aus und augenblicklich hörten alle auf zu lachen und starrten Louis verwirrt an, welcher sich nur grinsend zurücklehnte und uns schmachtend ansah. "OTP!", rief er aus und Harrys langsames Nicken sagte uns, dass bei Louis leider jegliche Hoffnung verloren war.

"Lasst uns Essen!", schlug ich schließlich vor, um das Thema zu wechseln, denn langsam wurde es komisch, Louis verwirrt anzustarren.

"Gut bestellt, Mädels!", lobte Louis Sophia und mich grinsend und stopfte sich noch eine weitere Gabel Nudeln in den Mund. "Ich hol noch etwas zu trinken.", informierte ich die fröhliche Runde, die grade mal wieder über Louis kicherte, welcher wirklich ein winziges Schwein war, wenn es ums Essen ging.

"Ich helf dir.", bot Harry sich sofort hilfsbereit an, sprang vom Sofa und legte dann eine Hand auf meinen Rücken, was irgendwie komisch war, doch ich beschloss es zu ignorieren. Sanft drückte er mich in Richtung Küche und ich wusste, dass war meine einzige Chance, ihn auf die SMS mit Taylor anzusprechen, denn so langsam brachte mich die Neugierde um.

"Harry, können wir reden?"

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