Gebrochene Herzen und gebrochene Menschen

Ein Mann huscht am Schlitz vorbei. Man erkennt nur die Kleidung eines Patienten, so schnell spurtet er. Das kühle Weiß der Reinheit. Dann wird es wieder stiller. Ein sanftes Prasseln von Pistolenkugeln, im Hintergrund, rückt erneut in den Vordergrund. Das Mädchen in ihren bequemen vier Quadratmetern sieht einem lächelnden Totenschädel ins Gesicht. Er gehört einem anderen Patienten, welcher nicht mehr durch zwei Türen und einen Durchgang von ihr getrennt ist. Die Haut ist eng an den zierlichen Körper geschmiegt. Sie bewegt sich nicht, wie eine in Stein gemeißelte Statue. Jemand ruft durch die Stille, Schritte ertönen und klingen wieder ab.

„Du hältst jetzt deine verfickte Fresse oder ich schiebe dich in die Zelle zurück in die du krankes Arschloch auch gehörtst!"

Hernandez lacht und stolpert weiter vorwärts. Er ist nicht mehr so in Form wie früher.

„Was hat mir mein Bruder da nur wieder für einen geschickt", sagt er, als ist es das Normalste der Welt, in seiner Situation gerettet zu werden.

Cunningham greift den Mann und rammt ihn gegen die kalte, raue, weiße Wand hinter diesem. Sein Blick ist erfüllt aus einer Mischung von Wut und Aufregung. Nach wenigen Augenblicken bereut er die Entscheidung. Im Gesicht des ehemaligen und zukünftigen Verbrechers ist keine Angst oder nur ein Fünkchen Respekt zu erkennen. Dankbarkeit sucht man vergebens.

„Ich werde dich hier raus schaffen. Willst du das? Ja? Dann halt den Mund und lauf mir hinterher."

Wenig beeindruckt und mit einem ekelhaften Grinsen im Gesicht nickt Hernandez dem Schlächter zu. Cunningham weiß, worauf er sich einlässt und trotzdem wird er das Gefühl nicht los, dass ihm einiges verschwiegen wird. Nicht etwas Banales wie Verrat. Dass ein Mann, der durch Lug und Betrug erst in seine Position gelangt ist, ihn verraten wird, liegt auf der Hand. „Keine Wahl", ist nicht der richtige Ausdruck, aber das Einzige, worauf er hofft, ist das ein alt eingesessener Gangster, einen entfernten Verwandten von Ehre sein Eigen nennen darf und Trevors Tochter vor ihrem Schicksal bewahren wird. Die Frage des Verlustes stellt sich schon gar nicht mehr, denn nur sie ist ihm geblieben. Alles auf eine Karte zu setzen ist daher seine letzte Chance.

Etwas Feuchtes landet auf seiner Zunge. Er schluckt. Eisen und Salz. Blut und Tränen. Tränen? In der Messerklinge spiegelt sich ein emotionsloses Gesicht. Keine menschliche Regung, nicht eine Spur von Mimik, bis auf eine einzelne Linie aus Wasser die das Licht der pulsierenden Deckenbeleuchtung durch das Mordwerkzeug zurück in seine Augen wirft. So lange hat er nicht mehr geweint. Und dabei ist er immer traurig. Selten wütend oder ängstlich. Denn für diese Gefühle würde es einen Hauch von Glauben verlangen. Es gibt keinen Grund sich zu fürchten oder zu hassen, wenn man nichts gegen die Übel unternehmen kann. Zwecklos. All diese Menschen hat er entfernt und dennoch weiß er im Vorhinein, dass es rein gar nichts bedeuten wird. Zumindest nicht dass was er sich erhofft. Doch aufgeben kommt niemals in Frage, egal ob es ihn kaputt macht. Einzig Ideale halten ihn standhaft, bringen seinen Körper an dessen Maximum und verdrängen den Schmerz. Aber es ist schwierig, so unmenschlich wie möglich, menschlich zu sein. Leben, gegen deren Willen auszulöschen und dabei einem Kodex zu folgen, der dies rechtfertigt.

Indem er sein Gedicht aufsagt, versucht er die Balance zurückzugewinnen und seine Gefühle zu zügeln. Die Entfernung ist lange nicht abgeschlossen. Mit einer Gleichgültigkeit, als steigt er über Dreck am Straßenrand, lässt er die toten Körper hinter sich und in läuft in Richtung der Stimmen. Dann hört er Schritte.

Langsam öffnen sich nicht nur ihre Augen, sondern auch ihr Geist. Das Mädchen gegenüber liegt reglos auf dem Grund einer winzigen Zelle und ist bis auf die Knochen heruntergehungert. Das ist nicht normal. Die gedämpften Schüsse, offenen Türen und vor Qualen schreienden Menschen sind ebenfalls nicht normal. Nichts an dem Zentrum ist normal. Es ist unmöglich, diesen Albtraum zu verdrängen, denn er ist Wirklichkeit. Hall streckt ihren Kopf durch den Türschlitz und sieht sich hektisch wie ein Taube zu beiden Seiten um. Der Gang ist frei, alle Türen stehen einen Spalt offenen. Aus der Ferne ertönen noch immer die angsteinflößenden Geräusche. Das Mädchen krabbelt langsam zurück zu ihrem Bett. Die Situation überfordert sie über alle Maßen. Sofort muss sie an die Gespräche mit dem Doktor denken. Angstschweiß breitet sich auf ihrem Körper aus. Ihre Glieder zittern. Ihr Blick entspricht den Augen eines wehrlosen Tieres, Momente vor der Schlachtung. Sie brennen. All diese Bilder. Der Gerichtssaal. Die Mütter und Väter, die Gesichter ihrer Freunde, die Polizisten, der Richter, selbst ihr Anwalt. So lange hat sie versucht, die Gedanken zu verdrängen. Sie wegzusperren, in eine schwere Kiste und diese tief im Meer zu versenken. Aber hier gibt es kein Meer. Es gibt nur weiße Wände. Klagende Decken und mahnende Betten. Keinen Horizont und dafür ein Felsen, der jeden Augenblick herabstürzen kann. Albträume statt Schlaf. Ein Leben zwischen Grenzen, die so eng sind, dass die Luft zum Atmen trotz Belüftungssystem schnell knapp wird. Der einzige Ausweg eine Tür, deren Schrecken größer ist als das winzige Gefängnis davor.

Jedes Gespräch war mentale Folter. Zuerst hatte sie versucht, alles abzustreiten, aber das brachte nichts. Es genügte Nichtmal, wenn sie ihm erzähle was er hören wollte. Als sie danach alleine war, hatte sie sich selbst laut gesagt, dass sie nichts davon getan hatte. Die künstliche Intelligenz hatte sich dann häufig eingeschaltet und mit ihr geredet. Sie unterhielten sich. Vermutlich weil ein Computer besser heucheln kann als ein Mensch, den niemand vertraute ihr. Das zog sich so lange, bis sie sich nicht einmal selbst glaubte. Sie stellte sich die Frage, ob sie verrückt war. Ab diesem Punkt verlor sie den letzten Pfeiler eines gesunden Verstandes und zerbrach. Deshalb liegen nur noch Splitter auf dem Boden vor der offenen Türe und geben kümmerliche Laute von sich.

Der Ausgang ist nicht mehr fern. Ein verdammtes Labyrinth und dann war es das. Doch Cunningham bleibt achtsam. Er vertraut der Situation nicht. Weder Hernandez, dessen Bruder, den Patienten, Aufsehern oder Doktoren. Er ruft sich das Bild seiner einzigen Hoffnung vor Augen und läuft weiter. Ob er je wieder frei sein wird? Bei einer Einrichtung wie dieser wird er den Tod vorziehen. Warum das die Patienten nicht tun, ist ihm schleierhaft. Vermutlich werden sie rund um die Uhr überwacht, um einen spontanen Selbstmord zu verhindern. Mit einem Blick auf die Kameras versichert sich Cunningham, dass diese abgeschaltet sind. Ihm dämmert, dass dies völlig egal ist. In den Augen der anderen ist er schon lange ein Monster. Nicht das er es ihnen verdenkt.

Ein Wimmern klingt für einen Moment an sein Ohr, während er an einer weiteren Zelle vorbeigeht. Zu seiner Linken erkennt er ein magersüchtiges Mädchen am Boden liegen. Ob sie tot oder am Leben ist, kann er nicht feststellen. Hernandez ignoriert ihn und läuft zügig weiter. Aber das Schluchzen eines jungen Mädchens hält Trevor an Ort und Stelle fest. Zu seiner Rechten liegt ebendieses wie ein Häufchen Elend wenige schrittbreit von einem ungemütlich aussehenden Bett entfernt. Alle Anspannung fällt in dieser Sekunde von ihm ab. Sein muskulöser Körper wird plötzlich schwach, seine sonst so geordneten Gedanken rasen umher. Vorsichtig öffnet er die Türe weiter. Hernandez sagt etwas Unverständliches, einige Meter entfernt. Vermutlich ein mexikanischer Fluch. Das Mädchen schluchzt immer noch und bemerkt den Mann in der Türe nicht. Sie gleicht einem gefallenen Engel. Seinem Engel. Langsam, wie ein Jäger, der die Beute nicht verscheuchen will, schreitet er auf sie zu. Alles andere um ihn herum verschwimmt. Das Mädchen bemerkt ihn mit einem Mal und presst sich voller Schock gegen das Bett.

Der Mann hebt die Hände, als würde er sich ergeben. Er sieht nicht aus wie die Aufseher oder die anderen Patienten. Irgendetwas an ihm scheint ein positives Gefühl auszustrahlen.

„W-W...", versucht Hall zu sprechen.

„Ich helf dir hier raus. Na komm."

Sie kann es nicht. Nein, niemandem wird sie vertrauen. Ist es ein Test? Sein gütiges Gesicht sagt etwas anderes. Es ist ein besorgter Blick. Aber nicht wie die der Ärzte, welche sie bedauern. Eher wie ein Vertrauter. Ein Vater. Schmerzvolle Gedanken kommen hoch, doch sie geben ihr Kraft. Ihr Vater ist der einzige Mensch, der ihr glaubt. Aber soll sie deshalb diesem Fremden glauben? Zitternd streckt sie einen Arm aus.

Die Schritte werden immer lauter. Die Person muss sprinten. Vielleicht ein flüchtender Gefangener. Er biegt in den nächsten Gang ein. Jetzt erkennt er ihn. Ein älterer Mann in den Klamotten eines Patienten, welcher fast beim Ausgang angekommen ist. Er lacht. Der Junge schaut in die Richtung, aus der Lachende gekommen ist und kann seinen Augen kaum trauen. Am Ende der schier endlosen Geraden steht er. Ob das Schicksal ist? Trevor Cunningham, der Schlächter selbst neben einer Patientin. Adrenalin schnellt in die Adern des Racheengels. Es muss Schicksal sein, dass er an diesem Ort auf ihn trifft. Was kann es sonst sein? Alles andere ist egal. Auf einmal zählt nur noch er. Es kann nur einen Richter geben.

Wie einen zerbrechlichen Gegenstand nimmt er die Hand des Mädchens in seine. Er wird sie nicht zurücklassen. Nichts von dem was ihm versprochen wurde, ist garantiert, aber immerhin kann er eine letzte gute Tat vollbringen, bevor es endgültig vorbei ist. Vermutlich ist sie zurecht hier, doch diese Augen in die er in jenem Moment blickt, haben nicht das mit angesehen, was er gesehen hat. Diese Hände haben nicht gemordet. Wenn er bei der waghalsigen Flucht überleben will, dann hat sie es erst recht verdient. Das Mädchen richtet sich auf und nimmt wieder etwas Abstand von ihrem Retter.

„Im Tode vereint, die Taten verneint."

Purpurnes Blut tropft auf den grauen Boden.

„Vergebung wirst du keine bekommen, denn du hast zu viel genommen"

Schreiende Frauen. Weinende Kinder. Ein Polizist hält sich die Hand vor den Mund, ein weiterer übergibt sich. Das Auto liegt quer auf der Straße vor dem B&B. Lichtstrahlen fallen durch die Einschusslöcher in den Türen des Lokals und treffen auf den Tod darunter. Aus fünf umliegenden Städten kommen die Sanitäter und doch gibt es niemand den sie retten können. Der Lebenssaft trocknet bereits auf der Stirn des ersten Opfers.

Bis an die Zähne bewaffnet war der eine Mann gewesen, welcher sie alle gerichtet hatte. Bis auf den kleinen Zeh mit Messern, Pistolen, Maschinengewehren und Hass ausgestattet. Die Polizisten nennen ihn intern schon den „Punisher". Aber er ist nicht der Antiheld aus einem Comic. Er ist so real wie die Tränen des kleinen Jungen, der seinen Vater und die Mutter an einem Tag verlor. Den einen holte die Vergangenheit ein und die andere wählte den Strick statt dem Schmerz. Nichts ist heldenhaft daran. Niemand darf Gott spielen. Und es gibt nur einen Gevatter.

„Es ist zu spät sich zu versöhnen"

Cunningham wendet sich von dem Mädchen ab und schaut dem Jungen in die wahnsinnige Fratze, der mit einem Küchenmesser auf ihn zuläuft. Das sind die Augen eines Mörders. Eines Teufels. Trevor stürmt auf ihn zu, während der Junge sein Messer hebt. Er lässt den Arm nach vorne schnellen. Ein Augenblick, der alles entscheidet. Der Ex Soldat packt das Handgelenk des Teenagers. Ein schneller Schlag auf den Arm. Ein Tritt in den Bauch. Der Schwarzhaarige reißt sich los. Er lässt das Messer fallen und fängt es erneut. Ein Schwung, ein Stich. Der Schlächter weicht aus. Mit einem Griff wie eine Autopresse packt er die Hand des Racheengels und rammt ihm das Ende des Messers in den Magen. Der Junge keucht. Ehe er Zeit hat, sich zu fangen, landet eine metallene Klinge in seiner Schulter und eine Faust in seinem Gesicht. Er bleibt liegen.

„Komm schnell", spricht Cunningham hektisch zu dem Mädchen.

Sie lässt es sich nicht zwei Mal sagen und sprintet mit dem Mann den Gang entlang. In dieser Situation traut sie sich nicht, zu fragen, wer ihr Ritter in weißer Rüstung ist und er ist froh darüber. Denn seine Rüstung ist so schwarz wie die Nacht. So dunkel wie eine in Blut getränkte Kugel. Trevor vermutet, dass sie vor Stillwater eingewiesen wurde. So eine lange Zeit. Sie kann ihn gar nicht kennen. Das ist gut.

„Unter anderen Umständen würdest du weiter verhöhnen"

Die Beine des Jungen stellen sich auf. Als würde ein Dämon von ihm Besitz ergreifen, drückt sich sein Rücken vom Boden weg. Der Körper bildet ein Hohlkreuz und sein Brustkorb streckt sich nach oben. Leise hört man einzeln die Wirbel knacken, dann kreist er die Schultern nach vorn. Ohne die Mine zu verziehen, zieht er die Klinge aus seinem Körper.

„Lauf. Lauf! Ich sagte LAUF"

Wer ist diese Bestie nur? Sie weiß es beim besten Willen nicht. Aber der Mann scheint kampferprobt zu sein.

„D-Du kannst ihn doch .."

„Besiegen?", beendet Cunningham den brüchigen Satz des brüchigen Mädchens. „Ich habe schon Männer wie ihn gesehen. Er kämpft nicht mit dem Verstand, denn den hat er längst verloren. Er wird nicht aufgeben, also geh lieber."

Mit einem Mal verstummen die Hintergrundgeräusche. Dann kommt ein anderes Geräusch dazu. Das Aufheulen von Sirenen.

„Kacke. Geh Mädchen. Das ist deine letzte Chance"

Ihre Füße gehorchen dem fremden Mann, aber ihr Kopf vermag sich nicht abzuwenden. Nicht noch jemand. Sie will niemals wieder einen Menschen verlieren.

Das Heulen wird lauter. Alles um sie herum wir plötzlich unklar. Stimmen, die Wände rufen ihr zu, der Mann schreit nach ihr und ihr Herz ruft zurück, aber die Fähigkeit zu sprechen, bleibt ihr verwehrt. Erst jetzt fällt ihr auf, wie kalt es auf dem Gang ist. Ihr weißer Schuh steht in einer roten Pfütze. Nichts davon ist real. So muss es sein.

Seine Angriffe sind schneller. Ein kurzes Ziehen geht durch den Arm des Schlächters. Nach zwei weiteren ausgewichenen Stichen beginnt die Wunde zu bluten.

„Verpiss dich", schreit der Mann, während er dem Jungen in den Hals schlägt. Dieser keucht nach Luft. Blut läuft aus seiner Nase. Er braucht Atemluft. Die Beine stolpern. Plötzlich wird sein Stand wieder fest und er schnellt nach vorne.

„Neein", krächzt eine gequälte Stimme.

All die Berufsverbrecher hatten es nicht geschafft und jetzt steckt ein Küchenmesser in seinem Bauch. Schneidet durch Haut und Muskeln.

„RAAA"

Ein Tritt in die Weichteile des Jungen. Sein Kopf schnellt nach unten und dort wartet Cunninghams Knie. Er heult auf und versucht ihn zu beißen, aber eine Kopfnuss bringt ihn zu Fall.

„Hört auf. Hört auuuf!", zittert die Stimme des Mädchens.

Trevor spuckt Blut und der Junge taumelt. Mit beiden dünnen Händen umklammert er seine eigene Kehle. Er muss atmen. Er muss es einfach schaffen.

„D.. DEINE", er röchelt. „Deine B-Bestrafung ist gerecht"

Mit beiden Händen reißt sie den Feuerlöscher von der Wand. Cunningham kauert auf seinen Knien und versucht sich aufzurichten, aber bricht wieder zusammen. Ein Schwall Blut tropft über die dreckigen Klamotten. Es sind dieselben, die ihm der Mexikaner besorgt hatte. Er will nicht in den Kleidern eines Mafiosos sterben. Mit beiden Händen reißt er das Hemd auf und und bindet es sich um den Bauch. Versucht die Blutung für einen Moment zu stillen. Das Messer muss er stecken lassen. Der Junge steht schon fast vor ihm. Mit aller Körper- und Willenskraft erhebt sich der Berg von einem Mann. Das rote Metall rast auf sein Gesicht zu.

„BUM"

Der Feuerlöscher kracht auf den Boden. Der Junge taumelt, Trevor stolpert nach hinten. Das Mädchen in den weißen Klamotten steht, hält die Arme noch immer in die Luft. Ihre Augen geschlossen. Als sie sie öffnet bewegt sich der Junge nicht mehr. Er liegt auf dem Boden, als wäre er schon immer dort gewesen.

„M-Mädchen. Ich kenne dich nicht, aber ich wünsche mir, dass du jetzt gehts."

Fürsorglich kniet sie sich vor den Mann hin und presst mit beiden Händen auf die Wunde.

„Nicht reden. Bitte, reden Sie nicht"

Trevor lacht und hüstelt dann schmerzerfüllt.

„Es ist okay Mädchen."

Sein Kopf fällt in den Nacken und sofort beugt sich die Patientin mit entsetztem Gesicht über den Sterbenden.

„Es ist okay."

Eine Träne kugelt über ihre Wange und selbst die Augen des Schlächters werden feucht.

„Es ist okay. Emily."

„I-Ich habe ihn.."

„Du hast getan was du tun musstest"

„A-"

„Nichts Aber"

Schweiß, Tränen und Schleim laufen ihr über das Gesicht. Blut tränkt ihre Hände. Es ist so warm.

„Du rennst besser"

„Ich bleibe genau hier"

„Ja. S-So warst du immer. Emily."

Der Brustkorb hebt sich nicht mehr. Das Blut läuft zähflüssig über den Körper. Seine Augen sind noch immer offen, aber er sieht durch sie hindurch. Schon wieder sind zwei Menschen sinnlos gestorben.

„Ich heiße nicht Emily", flüstert eine erschöpfte Stimme.

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