Kapitel 9

P.O.V. Kate


Die Party zieht sich in Länge. Ich bin erst 25 Minuten hier, und schon hat Zayn mich verlassen, und Jane sich zu mir gesetzt. Sie erzählt, dass ein Typ namens Louis, der sie heute öfter angemacht hat, unglaublich heiß sei und dass sie unbedingt mit ihm tanzen wolle. Leider befindet sich dieser Louis in der Gruppe von Zayn und Harry, weshalb ich noch nicht weiß, was ich von ihm halten soll.

"Was oder wer hindert dich daran?", gebe ich von mir und mustere sie.

Sie sieht echt nicht mehr wie ein Mauerblümchen aus, im Gegenteil, sie wirkt um einiges Selbstbewusster und ihr Kleid spiegelt dies wider.

Es ist wirklich sehr, sehr kurz und mit roten Glitzerpailletten bestickt. Dazu trägt sie schwarze High Heels mit Kniestrümpfen, die sie sehr unschuldig und kindisch wirken lassen.

Ihre braunen Haare fallen offen um ihr Gesicht. So kenne ich sie gar nicht, denn neben der Tatsache, dass sie eigentlich immer einen Dutt trägt, hat sie immer lange Sachen in der Schule an. Außerdem hat ein mir unbekannter Glanz ihre blauen Augen erreicht.

Auf ihrem Gesicht bildet sich ein Lächeln und sie schaut zu diesem Louis rüber. Er hat echt viele Tattoos.

Vorhin hat Zayn mir noch seine Gruppe vorgestellt, wo ich mit Louis, Liam und Niall einmal kurz gesprochen habe, ehe Liam und Zayn verschwunden sind.

Alle von ihnen haben Unmengen an Tattoos, bis auf Niall. Er war der Einzige, der sich bewusst ist, wie scheiße solche Teile im Alter aussehen werden.

Dann steht sie auf. "Wünsch mir Glück!", schreit sie über die Musik hinweg, welche noch ein Stück lauter gemacht wird.

Ich nicke ihr kurz zu, ehe sie in der Menschenmasse verschwindet, um zu ihm zu gelangen.

Ich fahre mir durch meine Haare, nur noch 50 Minuten, bis ich endlich hier raus kann.

Gerade als ich anfange Instagram unsicher zu machen, setzt sich ein Lockenkopf neben mich, welcher mich seltsam ansieht.

"Eigentlich sind Partys zum Feiern da und nicht um am Handy zu sein.", meint er und guckt mich belustigt an. Ich mustere ihn, er hat noch nichts getrunken, obwohl ich gedacht habe, dass er schon kurz vorm Absturz steht.

"Hm, eigentlich, wollte ich nicht einmal auf diese Party.", gebe ich zurück und starre wieder auf den Bildschirm. Ich scrolle durch die Bilder, als Harry mir mein Handy wegnimmt und es ausmacht.

Ich gucke ihn fragend an und werde wütend. Wieso nimmt er mir mein Handy weg, ohne mich zu fragen?

Zum Glück habe ich mehrere Passwörter, so dass er sich nichts angucken könnte.

"Jetzt wird getanzt!", er springt auf und hält mir seine Hand hin.

Am liebsten hätte ich diese abgehackt, aber stattdessen gebe ich folgendes von mir: "Und du glaubst, dass ich mit dir jetzt Tanzen werde, oder wie?"

Ich setze einen belustigten Gesichtsausdruck auf und ziehe eine Augenbraue nach oben.

Harry hat sie doch nicht mehr alle. Erst fordert er mich heraus, und bringt mich dazu auf dieser scheiß Party zu erscheinen, und nun erwartet er ernsthaft mir mit ihm zu tanzen.

"Nur ein Song. Außerdem hat sich dein Date sowieso verpisst und wird auch nicht so schnell wieder kommen.", behauptet er, und das Schlimme ist, dass er damit wahrscheinlich recht hat.

Zayn wird kurz bevor er mich wieder nach Hause fährt wieder erscheinen, damit er noch kurz mit mir tanzen kann. Ich kenne solche Typen wie ihn, aber auch solche Typen wie Harry, und mit solchen will ich noch viel weniger etwas zu tun haben.

Harry hält mir immer noch seine Hand hin und schaut mich abwartend an. Wahrscheinlich wird er sich mit einem nein nicht zufriedengeben und die ganze Zeit bei mir abhängen, mit dem Ziel, mich so lange zu nerven, bis ich ja sage.

Ich seufze laut und stehe auf, ohne die Hand von Harry zu nehmen.

"Ein Song, mehr nicht!", mache ich ihm noch einmal klar, eher er mir folgt und wir in Richtung Tanzfläche gehen. Dann drehe ich mich zu ihm um.

Ein perverses Grinsen liegt auf seinen Lippen und ich kann mir schon vorstellen, was er sich gedanklich gerade ausgemalt.

Und dann passiert genau das, was ich befürchtet habe: ein langsamer Song fängt an zu spielen und Harry kommt mir immer näher.

"Du weißt was das bedeutet.", bestätigt er meine Gedanken und legt seine Hände an meine Hüfte. Die Meine lege ich auf seinen Schultern ab.

"Ein Song, und wenn du mir noch näher kommst, muss ich dich wohl oder übel umbringen.", erkläre ich ihm und gucke ihn warnend an. Er nickt kurz und sieht mir in meine Augen.

Ich gucke zu Seite und hoffe, dass der Song bald zu Ende ist. Wir wiegen uns leicht im Takt hin und her, dann kneift er mir in die Seite und ich schaue ihn wieder an.

"Was ist?", frage ich ihn und er sieht mir tief in die Augen, meiner Meinung nach ein bisschen zu tief.

Ich versuche zu lächeln, aber es kommt nur scheiße raus, weswegen ich es lasse. Meine Situation ist gar nicht zum Lachen.

"Ich habe nur überlegt.", antwortet er mir und schaut mich fragend an. Er beißt sich auf die Unterlippe und sein Blick ist konzentriert.

Von dem perversen Harry ist keine Spur mehr übrig, nun erscheint mir ein völlig neuer Harry: der Ernste. Die Leute um uns herum, werden immer weniger, und die, die bleiben, küssen sich oder umarmen sich innig.

Von Jane und Louis ist keine Spur mehr zu sehen. Ich hoffe, dass sie sich einfach nur irgendwo hingesetzt haben und jetzt miteinander reden.

"Ich meine, wieso hast du mich kurz gekniffen?", wiederhole ich mich nochmal und verdeutliche meine Frage.

Nun ist mein Blick auch konzentriert in seinen gerichtet und wir starren uns beide gegenseitig an.

Es herrscht eine Stille zwischen uns, die wirklich sehr angenehm ist und die ich auch nicht unterbrechen will.

Auch wenn die Situation mehr als seltsam ist, fühle ich mich für einen Moment wohl.

Doch plötzlich nehmen wir einen wütenden Schrei wahr und Harry und ich drehen und zeitgleich zur Seite, um herauszufinden, von wem dieses Geräusch gekommen ist.

Und dann sehe ich Diana geradewegs in ihre wütenden Augen. Sie hat ihren Becher in der Hand ermordet und ihr Gesicht läuft rot an.

"Scheint so, als würdest du ein Problem gleich haben.", äußert Harry sich nun und guckt mich belustigt an. Er scheint es mal wieder zum Totlachen zu finden, doch dieses Mal nicht.

"Glaub mir, mein Problem wird mit Sicherheit auch dein Problem sein. Guck doch Mal, die Olle guckt uns Beide total wütend an.", gebe ich mit einem Nicken in Dianas Richtung von mir.

Harry soll ihr klar machen, dass er nicht an ihr interessiert ist, und Diana soll es endlich akzeptieren, dass sie keine Chance bei ihm hat.

Sie sieht wirklich sehr wütend aus, und ihr Kopf hat sich schon zur Tomate verwandelt. Harry stößt ein Lachen aus.

Scheiße, sie sieht aber auch echt zum Schreien aus, so wie sie da steht, und den Becher in der Hand immer mehr zerquetscht. Die Flüssigkeit hat sich sowohl über ihr Kleid, als auch auf dem Boden verteilt, und ich bin mir sicher, dass sie so nicht zu Harry gehen wird.

Aber sie wird es auch nicht so einfach auf sich sitzen lassen, denn sie hat mir erst vor kurzem versucht klar zu machen, dass ich mich von Harry fernhalten soll.

Doch ich lasse mir nicht von so einer etwas vorschreiben, weshalb ich immer noch das tue, was ich will, oder wozu ich halt von Harry gezwungen werde.

Sie funkelt mich noch einmal böse an, ehe sie die Treppe hochrennt. Ihre Freunde haben das Spektakel beobachtet und Olivia muss sogar lachen.

"Man macht die ein Drama daraus. Ich habe ihr schon so oft gesagt, dass ich sie nicht leiden kann und dass sie mit ihren krankhaften Stalken aufhören soll.", offenbart Harry mir und guckt nun mich wieder an.

Der Ernste ist nun vollkommen verschwunden und er schaut mich mit einem amüsierten Blick an. Trotzdem kann ich in seinen Augen erkennen, dass er mir die Wahrheit gesagt hat.

Ich lächel ihn an und schüttel meinen Kopf. "Diana weiß einfach nicht, wann Schluss ist, besonders wenn es um dich geht."

Er fängt an zu lachen und wirft dabei seinen Kopf in den Nacken.

"Was ist so lustig?"

Harry und ich erschrecken uns und treten beide ein Schritt voneinander weg, dann gucken wir zur Seite, wo wir einen Zayn finden, der schon sichtlich angetrunken ist.

Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und bemerke, dass seine Augen rot sind. Zu rot. Und dann noch dieser Geruch.

Hat er etwa gekifft?

"Scheiße Bro, hast du gekifft oder warum siehst du aus wie ein Junkie?", spricht Harry meine Gedanken aus, aber er lacht dabei und findet es anscheinend lustig.

"Haha ja, also...", fängt Zayn gerade an, doch ich schneide ihm das Wort ab.

Ich schüttel den Kopf und kann nicht glauben, dass meine Fahrgelegenheit gekifft hat.

Mit ihm werde ich auf jeden Fall nicht mitfahren.

"Und wer bringt mich jetzt nach Hause, huh?", schreie ich eher, als dass ich frage.

Ich bin wütend, nicht nur weil er gekifft hat, sondern auch, weil ich geglaubt habe, dass ich ernsthaft von ihm noch heute nach Hause gefahren werden kann, ohne Komplikationen oder Zwischenfälle.

Harry mustert mich besorgt von der Seite. Es bildet sich eine Falte zwischen seinen Brauen und er presst seine Lippen aufeinander.

"Du bist doch erst eine halbe Stunde hier, Babe!", wirft er ein.

"Ja, aber ich will nicht wissen wie weit du noch gehst, denn schon nach 30 Minuten steht dein Gehirn unter der Steuerung von Drogen! Und das Babe kannst du dir in den Arsch stecken!", schreie ich ihm entgegen.

Ich kann keine Menschen ab, die Drogen nehmen, obwohl ich selber vor meinem Aufenthalt in der Psychiatrie dazugehört habe.

Ich habe mir wirklich ein gutes Date ausgesucht. Sehr toll gemacht Kate.

Harry meldet sich wieder und stupst mich am Arm an. "Hey, ich fahre dich, wenn du so unbedingt nach Hause willst."

Und wie ich nach Hause will. Deshalb nicke ich kurz Harry zu und dann verlassen wir das Haus.

Ich folge ihm und wir halten vor einem schwarzen BMW an. Ich habe gar nicht gewusste, dass Harry so viel Geld besitzt.

Er schließt das Auto auf und ich steige auf der Beifahrerseite ein. Im inneren riecht es echt gut. Ich kann den Duft zwar nicht definieren, aber genauso hat Harry auch auf der Tanzfläche gerochen, nur dort ist es mir nicht so aufgefallen.

Ich schnalle mich an und lehne meinen Kopf gegen die Scheibe. Dann startet Harry den Motor und wir fahren los.

Zum Glück weiß er wo ich wohne, durch die Aktion mit meiner Cousine, weshalb wir stumm zu mir fahren.

Es ist eine angenehme Stille und Harry guckt ab und an zu mir rüber. Ich halte den Blick starr aus dem Fenster gerichtet und versuche über nichts nachzudenken.

Dies gelingt mir auch, bis Harry das Gespräch mit mir starten will.

"Du scheinst etwas gegen Leute, die kiffen, zu haben."

Wow, wirklich. Ich habe eigentlich keine Lust mit Harry zu sprechen, aber ich hatte auch genauso wenig Lust auf diese Party gehabt.

"Ja, schlechte Erfahrungen.", gebe ich kurz von mir. Mehr soll er nicht wissen und schon das ist zu viel.

Wir kommen vor meinem Haus zum Stehen und ich schaue das große Gebäude an. Ich kann noch schwaches Licht in der Wohnstube erkennen, was wahrscheinlich daran liegt, dass meine Tante noch den Fernseher anhat.

Ich raufe mir kurz die Haare und fahre über mein Gesicht.

Als ich mich gerade abschnallen will, startet Harry wieder den Motor und fährt einfach weiter.

"Harry, was machst du da?", frage ich schon fast panisch.

Ich habe zwar keine Angst vor ihm, aber ich kann mir nicht vorstellen, was er jetzt mit mir machen will.

"Ich habe dich dazu gezwungen zu der Party hinzugehen, was ein völliger Reinfall gewesen ist, und jetzt mache ich es wieder gut. Außerdem ist die Stunde noch nicht um."


Hey Leute,
wow, das Kapitel ist richtig lang geworden o.O


Fühlt euch gedrückt

Hannah xxx



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