Kapitel 24

P.O.V. Kate


Die Musik dröhnt laut aus den Boxen und die Leute reiben hemmungslos ihre Körper gegeneinander.

Von der am Anfang ruhigen und gesinnten Party ist nichts mehr zu sehen. Jeder schüttet sich einen Drink nach den anderen in sich rein.

Und dann gibt es da noch Harry und mich.

Wir stehen an der Seite und er schmachtet mich, so wie schon zu Beginn, an. Er kann seine Augen einfach nicht von dem Beigen Kleid und den schwarzen High Heels, die er mir auch gegeben hat, nachdem er mir das Kleid gezeigt hatte, abwenden

Doch er ist nicht der Einzige. Zayn hat sich an seinem Getränk verschluckt, als er mich erblickt hatte, und den Anderen blieb einfach der Mund offen stehen.

Nach einiger Zeit hat sich dies gelegt, doch Harry kann es einfach nicht lassen.

Ich halte nach Jane Ausschau und ich finde sie schließlich am Buffet. Sie stopft eine Praline nach der anderen in sich hinein und sieht dabei mehr als glücklich aus.

Meine Tante hat gute Arbeit geleistet und danach sogar noch mehr gemacht. Natürlich haben ihre am Ende besser geschmeckt, als die von Harry und mir, doch das ist mir egal.

Ich bin einfach nicht für die Küche geschaffen.

Die Musik wird leiser gemacht und nun meldet sich der DJ zu Wort: "Alle Achtung! Es wird Zeit für einen langsamen Song! Sucht euch einen Partner und dann wird's heiß!".

Ich verdrehe meine Augen und die Hälfte der Tanzenden verlassen freiwillig die Fläche.

Wahrscheinlich sind hier die meisten Single und unfähig sich jemanden zum Tanzen zu suchen.

Aber was rede ich denn da? Ich gehöre doch selber dazu.

"Harry, du und ich. Jetzt!", und mit diesen Worten zieht Diana ihn auf die Tanzfläche. Er sieht mich noch mit einem flehenden Blick an, doch den Gedanken, ihm irgendwie helfen zu wollen, kommt mir erst gar nicht in den Sinn.

Im Gegenteil - ich finde es amüsant ihn so ausgeliefert zu sehen, weshalb ich mir ein Lächeln nicht verkneifen kann.

Er steht stocksteif und Diana klebt schon an ihm. Sie versucht sich und Harry hin und herzuwiegen, doch dadurch bewegt er sich nur noch weniger.

Sein Gesichtsausdruck sagt mehr als tausend Worte, weshalb ich nur noch mehr lachen muss.

Ich nehme einen Schluck meines Wassers zu mir, doch als Harry mir seinen Mittelfinger zeigt, spucke ich alles wieder in den Becher hinein und fange an laut loszuprusten.

Das werde ich nicht weiter trinken.

Harry's Blick liegt immer noch auf mir und scheint mich anzubetteln, ihm zu Hilfe zu eilen. Nachdem ich noch die zweite Strophe des Liedes abgewartet habe, gehe ich auf die Beiden zu, meinen Becher immer noch in der Hand.

"Diana.", sage ich monoton und sie dreht sich sofort wütend um. Ihr Gesicht hat wieder ihre rote Farbe angenommen, die sie immer annimmt, sobald sie ihre Wut freien lauf lässt.

Und um diese Wut zu löschen, kippe ich mir nichts dir nichts mein Wasser über ihren Kopf aus und kann mir dabei kein Grinsen verkneifen.

Der Gedanke, dass sich darin auch meine Spucke befindet, läuft sogar mir eiskalt den Rücken herunter.

Als Harry sein Lachen nicht mehr halten kann, stürmt Diana entsetzt aus dem Zimmer, und dann die Treppen rauf.

Meine Aktion bleibt nicht unbemerkt, denn viele schauen ihr hinterher oder sogar direkt mich an.

Mir ist das tierisch unangenehm, da ich nicht gerne im Mittelpunkt stehe, und zum Glück scheint Harry dies zu bemerken.

Er zieht mich mit sich in die Menge der Tanzenden hinein, da, wo ich nicht mehr von den Gaffenden gesehen werde, und legt seine Hände an meine Taille.

Erst bin ich skeptisch, aber wenn ich jetzt hier raus laufen würde, dann wäre es noch seltsamer, als es eh schon ist.

Deshalb lege ich meine Hände auf seinen Nacken ab und wir wiegen uns leicht hin und her.

Ich bin noch nie eine besonders gute Tänzerin gewesen, und dieses Wiegen, bekomme ich gerade so noch auf die Reihe.

Harry's Blick liegt  intensiv auf meinen, doch jetzt genieße ich dieses Grün seiner Augen, die sich in mein Grün reinbohren.

Ein leichtes Lächeln liegt auf seinen pinken Lippen und sein Blick ist so sorgenlos, wie noch nie.

Ich hingegen kann mir meine zusammengezogenen Augenbrauen nicht verkneifen und ich wirke auch nachdenklich und angespannt.

Meine Frage, warum er in der Karaokebar überhaupt mit meiner Cousine herumgeknutscht hat, schwirrt seit Tagen in meinem Kopf herum, doch ich bekomme nicht meinen Mund auf.

Entweder würde er meine Cousine beleidigen oder er kommt wieder darauf, dass Paula meine Cousine ist. Dann würde ich mit Fragen nur so überhäuft werden, und Jane könnte davon Wind mitbekommen.

Meine Lage ist verzwickt und ich möchte sie nicht in einem Chaos ausbrechen lassen.

"Zum Glück habe ich das Kleid nicht weggeschmissen.", meint Harry und zieht damit nun meine Aufmerksamkeit auf sein richtiges Ich.

Das erwartete perverse Grinsen, kann ich nicht erkennen, stattdessen presst er seine Lippen aufeinander. Er scheint über etwas nachzudenken.

"Ja, und-", fange ich an, doch Jane's Schrei bringt mich dazu, schnell zum Buffet hinzurennen. Harry kommt mir hinterher und es bietet sich eine Szene, wie ich sie nicht erwartet hätte.

Jane ist vollkommen mit etwas wässrigen roten überschüttet worden, doch auch Louis, der ihr gegenüber steht, sieht nicht unbeschadet aus. Schoko- und Vanillepudding schmücken seine Haare und sein Gesicht.

Er will gerade auf sie losstürzen, doch ich stelle mich zwischen den beiden Streitenden, um ihnen eine Eskalation zu ersparen.

"Geh' weg, Kate!", schreit Louis mich an.

Die Musik läuft nicht mehr weiter, weshalb ich annehme, dass der DJ sie gestoppt haben muss, um den Streit mehr Aufmerksamkeit zu verleihen.

"Nein, Louis! Du gehst jetzt am besten nach Hause, damit das Ganze hier nicht weiter ausartet.", gebe ich zurück und deute dabei mit dem Finger auf ihn.

Eigentlich glaube ich nicht, dass er jemals einer weiblichen Person körperlich wehtun könnte, doch so wütend wie er mich gerade anguckt, habe ich meine Zweifel daran.

Zayn erscheint und verschränkt die Arme vor der Brust. Er stellt sich auf Louis' Seite und guckt mich emotionslos an.

"Ein Schlag würde dich auch wieder auf den Boden der Tatsachen bringen, Püppchen.", meint Zayn und lässt seine Fingerknochen knacken.

Er kommt langsam auf mich zu, doch Harry schreitet ein.

"Ich glaube eher, dass dir ein Schlag gut tun würde, Malik. Oder vielleicht sogar noch mehr?" Harry zieht eine Augenbraue in die Höhe und schaut ihn provozierend an.

Und bevor ich realisiere, was überhaupt passiert, liegt Zayn auf Harry und schlägt auf ihn ein. Doch das Blatt wendet sich, Harry rollt sich zur Seite, und nun liegt Zayn unter ihm.

Er setzt eine Faust nach der anderen in Zayn's Gesicht und ich hätte dem Spektakel weiter zugesehen, wenn Louis nicht auf Jane zugerannt wäre.

Gerade als er seinen Arm hoch bewegt, halte ich ihn fest. Ich greife nach seiner Hand und ziehe sie nach hinten. Ein Schrei entfährt seinen Mund, doch er reißt sich los und stürmt nun auf mich zu.

Als wir uns auf den Boden herumwälzen, kommt keiner zum Schlag. Für einen Moment wird er von einer Blondine abgelenkt und ich setzte mich rittlings auf ihn und schlage in sein Gesicht ein.

Er soll sich gefälligst von Jane fernhalten, und dass will ich ihm damit, zu verstehen geben.

Erst als ich sein gesamtes Gesicht demoliert habe, schaue ich wieder hoch und muss feststellen, dass hier eine Hysterie ausgebrochen ist.

Viele weitere Prügeln sich, werfen Gegenstände umher oder brüllen sich einfach an.

Auch Harry scheint mit Zayn fertig zu sein und blickt sich im Raum um.

Wir stehen beide auf, und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, ertönen Sirenen von draußen.

Durch das Wohnzimmerfenster kann man klar und deutlich sehen, dass die Bullen auf uns zu kommen.

Und wenn es nur ein Wagen gewesen wäre, dann hätte ich keine Panik bekommen, doch mindestens 10 davon erscheinen auf der Straße und alle haben nur ein Ziel.

Jane's Haus.





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