Kapitel 2

P.O.V. Kate

Meine Füße sind wie festgefroren und eine angsteinflößende Leere beginnt sich in mir breit zu machen.

Das einzige, was ich nur noch spüre, ist das Brechen meines Herzens.

Eine einzelne Träne läuft meine Wange hinunter und bevor ich richtig denken kann, lege ich einen gewaltig schnellen Sprint hin.

Warum ich? Warum jetzt?

Mein Geburtstag hat doch so schön angefangen, und nun bin ich dabei, durch die Straßen Tokios zu rennen, ohne ein richtiges Ziel.

Die Tränen werden immer mehr, und meine Sicht immer verschwommener, bis ich schließlich nichts mehr klar sehen kann.

Dann falle ich hin, mit dem Gesicht voran.

Ich breite meine Arme aus, um den Sturz abzufangen, doch alles, was ich noch fühle, ist diese furchtbar große schwarze Leere, mit dem Wissen, nie mehr wieder dort rauszukommen.

"Ahhh!", schrecke ich hoch und fahre mir dann immer und immer wieder durch mein Gesicht.

Ein Albtraum.

Schon wieder.

Ich habe gedachte, dass ich mit der alten Heimat, auch meine Albträume dort lassen könnte, doch ich habe mich geirrt.

Sie verfolgen mich immer noch.

Sie sind zwar nicht mehr schlimm, aber trotzdem mach es mich psychisch echt fertig. Außerdem kann ich auch nicht mehr richtig schlafen und 2-3 Stunden davon, sind echt zu wenig.

Nachdem ich mich beruhigt habe, drehe ich mich zur Seite, gucke auf meinen Wecker und stelle mit entsetzen fest, dass ich nur etwas mehr als eine Stunde geschlafen habe.

Ich gebe hiermit die Hoffnung, auf weiteren Schlaf, auf, und tapse letztendlich nach unten, um mir etwas zu Essen zu holen.

In der Küche ist es allerdings sehr kalt, und das übergroße T-Shirt, welches ich nur anhabe, macht die ganze Situation auch nicht besser.

Und als ich den Kühlschrank öffne, stelle ich traurig fest, dass wir außer Obst und Gemüse, nichts mehr haben.

Genau in dem Moment, als ich kurz davor stehe, meinen Kopf gegen eine Wand zu schleudern, halte ich kurz inne, da ich zwei Jemande im Garten bemerke, die verzweifelt die Terrassentür im Wohnzimmer öffnen wollen.

Ohne darüber nachzudenken, schleiche ich mich dieser Tür langsam an, um dann fast wieder meinen Kopf gegen die Wand schleudern zu wollen.

Denn dort steht meine Cousine und neben ihr irgendein fremder Mann, der sie von hinten begrapscht und ihren Nacken küsst.

Ich verziehe angewidert das Gesicht und will mir erst gar nicht ausmalen, was die Beiden oben weiter machen wollen.

Paula fängt an zu kichern und als der Fremde, die Worte: "Das gefällt dir, hmm?", ausspricht, kann ich diese Szene nicht weiter von hier beobachten, und reiße deshalb die Tür schnell auf.

Beide Gesichter gucken mich erschrocken an, und Paula ist die Erste, die das Wort erhebt: "Puh, ich dachte schon du wärst Mum."

Daraufhin zieht sie ihren "neuen Freund" in die Stube, doch ich werde nicht einfach nur dabei zusehen, wie sie gleich ihre Jungfräulichkeit verliert, falls sie diese nicht schon in der Abstellkammer unserer alten Schule verloren hat.

"Wer ist das und was will er hier?", werfe ich monoton in den Raum, und warte nur darauf, dass meine Tante endlich kommt, um das Ganze hier zu beenden, oder dass meine Cousine einen Wutanfall bekommt.

Doch nichts der beiden Dinge trifft ein, es kommt ganz anders.

Der Junge mit den braunen Locken meldet sich und versucht erst gar nicht, sein perverses Grinsen zu verstecken.

"Ich bin Harry und ich werde jetzt Dinge mit Paula machen, von denen sie nicht einmal Träumen kann."

Ich ziehe meine Augenbrauen nach oben und meine Lippen presse ich aufeinander.

Das war das Falscheste (ist das überhaupt ein Wort?), was er hätte sagen können.

Dieser "Harry"  ist um Längen älter, als Paula und schmeißt die Frauen wahrscheinlich wie Taschentücher weg.

Paula dagegen, sucht nach etwas, was länger als ein Tag da ist.

Hoffe ich jedenfalls.

"Dir ist schon klar, dass sie erst 14 ist, oder?"

Meine Frage scheint ihn erreicht zu haben, denn sein Gesichtsausdruck, ändert sich von pervers zu fragend.

"Du meintest, du wärst schon 17."

Während er diese Worte ausspricht, guckt er sie fragend an und sie auf dem Boden, der nicht sonderlich schön ist.

Der Wind, der noch durch die offene Terrassentür weht, macht mich noch kälter, als ich es eh schon bin.

Doch ich will die Tür nicht schließen, bevor Harry hier endlich raus geht.

Als er dann eine wütende Grimasse zieht, geht er zu Tür.

"Schlampe.", meint er noch, dann dreht er sich in der Tür um und guckt mich von oben bis unten an.

Sein perverses Grinsen ist wieder da, doch bevor er noch ein Wort raus bringen kann, schlage ich mit einem lauten: "Nein!", ihm die Tür vor der Nase zu, dann drehe ich mich um.

Eigentlich habe ich erwartet, dass meine Cousine noch im Wohnzimmer steht, doch sie ist schon längst die Treppen hoch gerannt, ehe ich ein Wort zu ihr sagen konnte.

Und das ist auch besser so, denn ich hätte sie sowieso angeschrien, was wir gerade am wenigsten gebrauchen können.

Ich gehe noch Mal durch die Küche und nehme mir dann doch einen Apfel aus einem Korb raus.

Auf den Weg in mein Zimmer, begegne ich dann noch meiner Tante, die mich fragend ansieht, doch ich winke nur ab, weil ich kein Bock habe ihr das zu erzählen.

Denn irgendwie, ist es ja doch Paulas Angelegenheit gewesen und sie darf somit auch selber entscheiden, ob und wie viel sie weiter erzählt.

Ich schmeiße mich auf mein Bett und nehme das Buch, was ich schon davor versucht habe zu lesen, in die Hand.

Doch die Hälfte der Zeit denke ich nach, und wirklich den Worten auf den Seiten, kann ich auch nicht mehr folgen.

Ich lese mir zwar die Wörter, Sätze, Seiten durch, doch richtig drinne, bin ich auch nach dem 3. Kapitel nicht.

Nach unzähligen Gedanken, die größtenteils um Paula handeln, und dem 13. Kapitel, gebe ich die Hoffnung, auf Frieden in meinem Kopf dann doch noch auf und schnappe mir stattdessen mein Handy.

Das WLAN funktioniert leider noch nicht, weswegen ich wohl meine Mobilendaten opfern muss.

Nachdem ich mir mindestens tausend Videos auf Youtube reingezogen hatte, und mir auch noch einen Horror-Film angeguckt habe, ist schon Zeit, um aufzustehen.

Als ich fertig angezogen unten ankomme, macht meine Tante schon irgendetwas zu Essen. Doch das Paula nicht da ist, und wahrscheinlich auch nicht mehr kommen wird, ist mir schon von Anfang an klar gewesen.

Und nachdem ich gegessen hatte, und mich für den Schulalltag gut gewappnet habe, mache ich mich auf zur Schule.

Und so langsam fange ich dann doch an nervös zu werden.

Scheiße, der Neuanfang hier ist doch schwerer als gedacht.

Hey Leute,
ich habe nun schon mein 2. Kapitel fertig, und ich möchte mich echt für die paar Votes bedanken, denn die haben mich echt glücklich gemacht. Deshalb habe ich mich auch schon so früh hier ran gesetzt und während ich das hier geschrieben habe, saß die ganze Zeit eine Katze auf meinem Schoß und die ist echt verschmust :'D Ok, das hat vielleicht niemanden interessiert, aber egal.

Ich würde mich wie immer echt über Votes und Kommis freuen und Verbesserungsvorschläge wären auch nicht schlecht, damit ich an mir noch ein bisschen feilen kann.

Fühlt euch gedrückt

Hannah xxx

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