Kapitel 17
P.O.V. Kate
Ich stoppe und beobachte die Beiden im Gang vor mir. Sie haben mich noch nicht bemerkt und werden es wahrscheinlich auch nicht, wenn ich jetzt einfach gehe.
Meine Gedanken rangeln miteinander und wissen nicht, was in dieser Situation das Beste ist. Dann fängt sie auch noch an zu kichern.
Gott nein!
Ich habe fest vor die beiden Rumknutschenden zu unterbrechen, doch plötzlich fängt mein Handy an in der Hosentasche zu vibrieren und ich gehe einfach weiter. Das Handy fische ich schnell aus der Tasche und dann starre ich mit entsetzt den Namen auf dem kleinen Bildschirm an: Zayn
Ich muss seinen Namen noch in Arschloch ändern, das passt besser zu ihm.
Dann lasse ich mich auf meinen Platz nieder, mache mein Handy aus und stecke es in meine Schultasche.
Ich will jetzt nicht mehr genervt werden und meine Ruhe haben.
Am Liebsten würde ich einfach nach Hause gehen, aber Jane zur liebe, will ich noch etwas bleiben.
Und dann kommt Harry und nimmt neben mir wieder Platz.
"Wo warst du?", fragt Jane. Aber sie scheint sich nicht richtig zu interessieren, sie fragt nur aus Höflichkeit.
"Kurz auf Toilette.", meint Harry und ich muss lachen.
Achja, nennt er etwa mit meiner Cousine im Gang rummachen, auf Toilette gehen?
Wers glaubt wird selig.
Jane redet wieder mit Yuri weiter, doch Harrys Aufmerksamkeit ist nun auf mich gerichtet. Er runzelt die Stirn und scheint zu überlegen.
"Du hast uns gesehen.", sagt er. Es ist eine Feststellung und er liegt richtig, weshalb ich nur kurz nicke.
"Ich wusste noch nicht, dass man so etwas heute kurz auf Toilette nennt.", gifte ich ihn an und stehe kurz vor einem Wutausbruch, und trotzdem musste ich kurz lachen.
Ich finde es einfach skrupellos, wie Harry einem ins Gesicht lügen kann, vor allem mir, und komme zum Entschluss, dass er echt lächerlich ist.
Harry scheint immer noch zu überlegen und findet dann schließlich die richtigen Worte: "Hätte ich etwa sagen sollen, dass ich mit Pia im Gang rumgemacht habe?"
Leider sind das doch nicht die richtigen Worten und meine Augen werden zu Schlitzen, mein Lächeln verblasst.
Das hat er nicht schon wieder gesagt.
Das ist nicht sein ernst.
"Paula.", korrigiere ich ihn und muss mich beherrschen, es ihm nicht ins Gesicht zu schreien.
Mit diesen einem Wort kann er mich egal wann und wo auf die Palme bringen. Doch das schlimme ist, dass er es genau weiß und es genau deshalb immer und immer wieder tut.
Nun bildet sich auf Harrys Lippen ein Grinsen, doch kein Nettes.
"Paula, Pia, Petra, was auch immer. Am Ende landen sie alle in meinem Bett und stöhnen meinen Namen." Er wedelt mit seiner Hand hin und her und lässt sie dann wieder fallen und zuckt belustigt mit den Schultern.
Keiner scheint uns zu bemerken, was auch gut so ist, denn ein Publikum kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.
Meine Hand ballt sich zur Faust, während die andere meinen Kopf stützt.
Wenn hier niemand wäre, dann hätte ich ihn bestimmt geschlagen.
"Harry, du bist so sein, so ein...", fange ich an, doch ich weiß noch nicht, als was ich ihn bezeichnen soll.
Wichser? Oder vielleicht doch Sex besessenes Arschloch?
"So ein scheiß Freund?", fragt er.
Ich stoße einen Schrei gepaart mit Lachen aus und klatsche auf mein Oberschenkel. Der hat wohl keine Tassen mehr im Schrank. Dass er so etwas denkt!
Ein Freund.
"Freund!? Achja, also ist es üblich, dass ein Freund mit der Cousine in die Kiste will? Habe ich irgendwas verpasst?", frage ich belustigt und schreie dabei auch noch. Des Weiteren bin ich dabei auch noch aufgesprungen und habe mich direkt vor Harry gestellt.
Jetzt haben wir Publikum.
Sogar Jane und Yuri haben aufgehört miteinander zu kommunizieren und starren uns an.
Harry hebt abwehrend seine Hände. "Beruhig' dich mal. Nur weil du noch Jungfrau bist, heißt das nicht, dass du hier so eine Szene veranstalten darfst. Außerdem dachte ich, dass Paula deine Schwester ist, also warum hast du Cousine gesagt?", schreit er wieder zurück und springt ebenfalls auf.
Damit hat er mich echt hart getroffen. Dass er die Sache, das ich noch Jungfrau bin, gegen mich verwendet und in einer Bar laut ausspricht, hätte ich nicht gedacht, nicht einmal von ihm.
Mir bleibt der Mund offen stehen.
Außerdem bin ich nun sauer auf mich selber, da ich mich verplappert habe und gebeichtet habe, dass Paula eigentlich meine Cousine ist und nicht meine Schwester.
Warum hat er mir denn so aufmerksam zugehört?
"Es ist doch egal, ob Cousine oder Schwester.", meine ich nur und schüttele mit dem Kopf, dabei gehe ich ein Schritt zurück, da Harry und ich ganz schön nah beieinander gestanden haben.
"Stimmt. Denn egal ob so oder so, ich werde sie sowieso vögeln."
Auf seinen Lippen hat sich ein böses Grinsen gebildet und er scheint mich zu verspotten.
Außerdem redet er über Paula, als wäre sie ein Objekt, und das gefällt mir gar nicht.
Ich entscheide mich für die erst beste Variante, die sich in meinem Kopf bildet, dann klatsche ich ihm eine und nehme die beiden Tüten mit den Kleidern drinnen, die Harry mir gekauft hat.
"Vielleicht zieht Paula sie ja für dich an!", schreie ich ihm ins Gesicht und schmeiße diese dann auf ihn.
Er macht sich erst gar nicht die Mühe sie zu fangen, oder wieder aufzuheben. Ich ziehe meinen Mantel an und schultere meine Schultasche, dann gehe ich wortlos aus der Bar.
Harry hat mich dabei nur angestarrt und nichts mehr gesagt. Auch sein Lächeln ist wie weggeblasen.
Zum Glück!
Als ich endlich draußen ankomme, bleibe ich erst einmal kurz stehen und atme beruhigend ein und aus.
Ich frage mich, warum Paula überhaupt hier ist, aber ich habe mich entschieden, dass sie alt genug ist, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auch, wenn eine dieser Entscheidungen Harry beinhaltet würde.
Ich habe durch meinen Kontrollzwang die Situation zwischen uns drastisch verschlimmert, doch ich will lockerer werden, damit wir vielleicht irgendwann Mal ein normales Gespräch führen können, ohne das gleich die Fetzen fliegen.
Ich mache mich auf dem Weg zur U-Bahn und bin sichtlich erfreut, als ich das Schild mit dem Namen der Station erkennen kann.
Der Wind nimmt zu und ich ziehe den Mantel enger um mich. Als ich gerade in die Station reingehen will, werde ich am Arm zurück gezogen.
"Können wir reden?"
Hey Leute,
endlich ist Wochenende! Ich hoffe ihr genießt das Wochenende.
Fühlt euch gedrückt
Hannah xxx
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